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Propheten gesagt hat, der da spricht: Aus Aegypten habe ich meinen Sohn gerufen. 16. Da nun Herodes sah, daß er von den Weisen betrogen worden war, ward er sehr zornig und schickte aus, und ließ tödten alle Kinder zu Bethlehem und in der ganzen Umgegend, die da zweijährig und darunter waren, nach der Zeit, die er von den Weisen genau erforschet hatte. 17. Da ist erfüllet worden, was gesagt ist durch den Propheten Jeremias, der da spricht: 18. Eine Stimme ist gehört worden in Rama, viel Klagens, Weinens und Heulens. Rahel beweint ihre Kinder und will sich nicht trösten. laffen, weil sie nicht mehr sind. 19. Da aber Herodes ge= storben war, siehe, da erscheint ein Engel des Herrn dem Joseph im Traum in Aegypten und spricht: 20. Steh auf und nimm das Kindlein und seine Mutter zu dir und ziehe in's Land Israel; denn sie sind gestorben, die dem Kinde nach dem Leben trachteten. 21. Er aber stand auf und nahm das Kind und seine Mutter zu sich und kam in's' Land Israel. 22. Da er aber hörte, daß Archelaus im jüdischen Lande. regiere statt seines. Vaters Herodes, fürchtete er sich dahin zu kommen. Im Traume aber empfing er Befehl von Gott und zog in die Gegenden von Galiläa. 23. Und er kam und wohnte in einer Stadt, die da heißet Nazareth, auf daß er=" füllet würde, das da gesagt ist durch den Propheten: Er soll ein Nazaräer heißen.

13. Ein Engel befiehlt dem Joseph im Traum, mit Maria und dem Kinde nach Egypten zu ziehen. Man fasse besonders die diesen Engelerscheinungen zum Grunde liegende Idee auf: Unter Gottes besonderer Leitung stand das Kind Jesus und alles, was in irgend einer Beziehung stand auf das Schicksal desselben. Joseph hatte ohne Zweifel von den Magiern erfahren, daß Herodes dem Kinde nachforschte, und aus dem Charakter des Tyrannen konnte er leicht schließen, welchen Zweck diese Nachforschungen hatten. Auch im Schlafe quälen ihn ängstliche Besorgnisse; er beschließt, nach Aegypten sich zu retten. ioi exei, sey, bleibe daselbst. тov an. avto. Der Infinitiv mit tov steht oft, um die Absicht auszudrücken. 14. Einige Gelehrte haben auf diese Flucht des Kindes Jesus nach Aegypten ein besonderes Gewicht gelegt, und die hohe Geistesbildung unseres Herrn in Verbindung gebracht mit der in diesem Lande herrschenden Weisheit. Allein diese Ansicht kann man mit der einzigen Bemerkung widerlegen, daß Jesus damals noch viel zu sehr Kind war, um aus irgend einem Unterrichte Nußen zu ziehen, gar nicht

zu gedenken, daß sich die Persönlichkeit Jesu durch die Annahme von äußern Einwirkungen nie genügend erklären und begreifen läßt. Christus ist geboren als der Sohn Gottes, wiewohl wir allerdings annehmen, daß auch äußere Verhält nisse das in ihm wohnende Göttliche weckten, entwickelten und vollendeten. 15. Hosea 11, 1. Die Stelle handelt, wie man aus dem Zusammenhange deutlich genug sieht, gar nicht von dem Messias, sondern von dem Volke Israel, das häufig ein Sohn Gottes genannt wird. Unser Verfasser wendet sogar auch solche Stellen auf Christum an, deren Worte, wenn sie ich ursprünglich ganz anders gemeint find, sich nun eben auf die Schicksale Jesu anwenden lassen. 16. Der Wütherich befiehlt, alle Knaben in Bethlehem zu tödten, welche ungefähr seit der Erscheinung des Sternes geboren waren. Hier sieht man, wohin Tyrannei oder Willkürherrs schaft führen kann. Wie glücklich leben wir unter dem Zepter unseres milden und gerechten Monarchen! Einem Bösewicht, wie Herodes war, war es ein Geringes, ein Paar Dußend Knaben tödten zu lassen. Sperrte er doch gleichsam zur Lust kurz vor seinem Tode viele aus vornehmen Familien zusam men, mit dem Befehle, sie, sobald er todt wäre, niederzus machen, damit doch auch, wer über ihn nicht trauerte, eine Trauer hätte. unαileodas, verspottet, betrogen werden. Ta öqia, die Grenzen, die Umgegend. 17. 18. Abermals citirt Matthäus eine Stelle, die sich ursprünglich auf eine ganz andere Begebenheit bezieht. Sie steht Jeremiä 31, 15., wo von der Wegführung der Gefangenen Juda's und Bens jamin's die Rede ist. Der Sinn im Original ist: Rahel, die bei Bethlehem einst begrabene, beweint ihre weggeführten und getödteten Kinder. Man stoße sich nicht daran, daß in Bethlehem Nachkominen Juda's und mithin der Lea wohnten. Denn Juda und Benjamin, das von der Rahel abstaminte, machte ein Volk aus, und daher erscheint hier die Rahel als die gemeinschaftliche Stammmnutter der Stämme Juda und Benjamin, welche das Reich Juda ausmachten. Rahel also, das ist der Sinn an unserer Stelle, beweint ihre Nachkommen, die zu Bethlehem getödteten Kinder. Rama war eine Stadt im Stamme Benjamin, durch welche die Juden in's Eril weggeführt wurden. οὐκ εἶναι, nist mehr seyn, todt seyn. 19. Nach erhaltener Kunde von dem Tode des Tyrannen beschließt Joseph die Rückkehr, und wird in diesem Entschlusse noch mehr bestärkt durch eine Erschei nung im Traune. Wäre ihn wirklich ein Engel Gottes erschienen, so würde ihm derselbe gewiß jest schon Nazareth als seinen Wohnsih angewiesen und sich nicht eine abermalige

Benachrichtigung gleichsam vorbehalten haben. Man sieht aus dieser Erzählung ganz deutlich, daß Joseph seinen Ents schluß, jenachdem die ihm zustehenden Nachrichten lauteten, abänderte oder näher bestimmte. 20. Syrev tηv чvxyv, nach dem Leben trachten. 21. sig riv I., noch unbestimmt, wohin? und hoffend, in Judäa zu Bethlehem bleiben zu können. 22. Da Joseph hörte, daß Archelaus, des Herodes Sohn, ein sehr grausamer Mensch, in Judäa herrschte, begab er fich, abermals durch einen göttlichen Befehl bestimmt, nach Galiläa und wählte Nazareth zu seinem Wohnorte. Die Bestimmungsgründe für die Entschlüsse und Handlungen Josephs sind sicherlich allein in seinen vernünftigen Ueberlegungen zu suchen. Es scheint, als habe er lieber zu Bethlehem gewohnt, und nur genöthigt durch die Verhältnisse sich zurückbegeben nach Nazareth, wo Maria vorher gewohnt hatte, aber nicht ansäßig gewesen war. Ueber Galiläa herrschte Antipas, ein Mann von milder und gütiger Ges mitbart. 23. εἰς πόλιν ftebt für ἐν πόλει. Die Bewegung zu dem Orte hin wird hier zugleich angedeutet. Die hier angeführte Stelle findet sich im alten Testament nirgends. Matthäus hat bei der Anführung dieser Worte, abgesehen von seinem Streben, so viel alttestamentliche Stellen als möglich auf Christum zu beziehen, keinen andern Zweck, als den Anstoß hinweg zu räumen, welchen die damaligen Juden an Nazareth als dem Aufenthaltsorte des Messias nahmen. Vielleicht hat er bei diesen Worten an Jesaiä 11, 1 gedacht, wo der Messias ein K), Sprößling, nämlich David's, genannt wird. Mir scheint es noch immer ain wahrscheinlichsten, daß Richter 13, 5 gemeint ist, wo es von Simson heißt, er werde seyn ein 92, ein Nasiräer, ein Geweihter des Herrn. Daß sich diese Stelle auch nicht im entferntesten auf den Messias bezieht, kann gegen diese Ansicht deßwegen nicht geltend gemacht werden, weil unser Autor schon mit bloßen Wortähnlichkeiten zufrieden ist, wenn es darauf ankommt, eine Stelle auf Christum zu deuten.

So wurde unser Herr also schon verfolgt, als er kaum das Licht der Welt erblickt hatte. Wie seine Kindheit, also sein ganzes Leben. Die Wahrheit hat immer viele Gegner gehabt, und die Zeugen derselben mußten deßwegen oft die härtesten Schicksale erfahren. Das Reich Gottes auf Erden hat den schwersten Kampf mit den Mächten der Finsterniß bestehen müssen. Allein die Gottheit wacht über demselben. Die gute Sache behält zuleßt den Sieg. Durch`sich selbst

fiegt die Wahrheit unter Gottes Schuh. Man kann die Zeugen der Wahrheit ermorden, die Wahrheit selbst ist uns sterblich, unüberwindlich. Sie siegt immer, wenn die Zeit für sie reif ist.

Drittes Capitel.

Johannes der Täufer als vorbereiten d.
(MF. 3, 1-8. LE. 3, 1-20.)

1. In jenen Tagen aber trat Johannes, der Täufer, auf, und predigte in der Wüste Judäa's, 2. und sprach: Thut Buße! denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen. 3. Denn er ist's, von dem Jesaias, der Prophet, redet, wenn er spricht: Eines Rufenden Stimme ist in der Wüste : Bereitet dem Herrn den Weg und machet gerade seine Stege. 4. Johannes selbst aber hatte eine Kleidung von Kameelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Lende; feine Nahrung aber waren Heuschrecken und wilder Honig.

5. Damals wanderte zu ihm hinaus Jerusalem und ganz Judäa und die ganze Umgegend des Jordans, 6. und ließen fich taufen von ihm in dem Jordan, indem sie ihre Sünden bekannten. 7. Da er aber viele der Pharisäer und Sadducäer zu seiner Taufe kommen sah, sprach er zu ihnen: Ihr Otterngezücht, wer hat euch denn gesagt, daß ihr dem zus künftigen Zorne entfliehen, werdet? 8. Chut vielmehr rechtschaffene Früchte der Buße. 9. Und denket nicht bei euch selbst wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch, daß Gott dem Abraham aus diesen Steinen Kinder erwecken kann. 10. Es ist aber bereits die Art den Bäumen an die Wurzel gelegt. Jeder Baum nun, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. 11. Ich zwar taufe auch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, dessen Schuhe zu tragen ich nicht würdig bin; dieser wird euch mit dem heiligen Geist und Feuer taufen. 12. Und er hat seine Wurfschaufel in der Hand, und er wird seine Tenne fegen und den Waizen in seine Scheune sammeln, die Spreu aber wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer.

1. Johannes, der Täufer, der dem Herrn den Weg bereiten sollte, tritt auf in der Wüste Judäa's, und zwar in demjenigen Theile derselben, der an den Jordan grenzte. Die Zeit des ersten Auftretens desselben bestimmt Matthäus sehr ungenau; in jenen Tagen," sagt er, obgleich Johannes viele Jahre nach der Geburt Jesu und der Flucht nach Aegypten auftrat. 2. ueravoɛiv, Gesinnung und Leben ändern. Diese Sinnesänderung besteht darin, daß der Mensch sich ganz von der Herrschaft der Sünde lossagt und ein neues, Gott und der Tugend geweihtes Leben beginnt. Eyyizεw, nahe seyn, bevorstehen. - Die Ausdrücke: Reich Gottes, Reich Jesu, Himmelreich kommen im neuen Testament sehr häufig vor, und zwar in einer verschiedenen Bedeutung. Das Himmelreich bezeichnet nämlich zuerst das Reich der Wahrheit und der Tugend, welches Jesus auf Erden gestiftet hat. In diesem Sinne, in welchem man es auch die unsichtbare Kirche nennen könnte, bedeutet es die Gemeinschaft aller durch den Glauben an Christum Geheiligten; alle diejenigen, welche der Geist Gottes oder Christi beseelt, welche den Willen Gottes als oberste Richtschnur ihrer Gesinnungen und HandJungen anerkennen und so viel als möglich zu erfüllen streben, haben das Bürgerrecht zu diesem Reiche. Zweitens bezeichnet. der Ausdruck die Gemeinschaft aller derjenigen, welche sich äußerlich zum Christenthum bekennen, mithin sowohl der wahren als der Namenchristen, in welcher Bedeutung er dasjenige ausdrückt, was wir sichtbare Kirche nennen. Endlich bedeutet die Formel auch die große Rettungsanstalt, welche Gott durch Christum gestiftet hat, die Erziehungsanstalt zur wahren Frömmigkeit und ewigen Glückseligkeit. Welcher Sinn dem Ausdruck an jeder einzelnen Stelle unterzulegen, ist, muß der Zusammenhang lehren. An unserer Stelle herrscht die leztere Bedeutung vor. Nahe ist die Zeit, will Johannes sagen, wo der Messias erscheinen und durch Lehre und Leben die Menschen zur wahren Frömmigkeit und Glückseligkeit heranzubilden suchen wird. 3. Jesaia 40, 3. Die Bestimmung des Täufers war, dem Herrn den Weg zu bereiten. Dieser seiner Bestimmung genügte er dadurch, daß er seine Zeitgenossen auf den Messias hinwies und sie auf das dringendste zur Aenderung ihres Sinnes und Wandels aufforderte; denn ohne diese Erneuerung waren sie nicht geschickt zur Aufnahme in das Himmelreich. Eroiάoate, beἑτοιμάσατε, reitet dem Herrn den Weg, so daß er leicht zu euch, ihr leicht zu ibin kommen könnet. Ein Herz, das sich seiner Sündhaftigkeit lebhaft bewußt ist und eine recht lebendige Sehnsucht nach Erlösung in sich trägt, ist ein für den Einzug

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