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Christi gehörig zubereitetes. Das Bild ist entlehnt von den orientalischen Königen, welche, wenn sie reisten, Gesandte vorausschickten, um die Wege gehörig ebnen zu lassen. 4. Johannes führte ein strenges Leben, offenbar in der Abficht, als Bußprediger auch durch sein Aeußeres Eindruck zu machen. Darin sollen wir demselben allerdings ähnlich werden, daß wir strenge gegen uns selber sind und uns auch nicht den geringsten Fehler nachsehen; allein mit dem Geiste des Christenthums würde es nicht übereinstimmen, wenn wir uns aus der menschlichen Gesellschaft zurückziehen, uns erlaubte Freuden versagen und allzustrenge gegen unsern Leib seyn wollten. Legt man auf dergleichen Aeußerlichkeiten ein zu großes Gewicht, so verliert man den richtigen Gesichtspunkt, von welchem aus die Veredlung des innern Menschen als die Hauptsache erscheint, nur gar zu leicht aus den Augen. Jesus selbst war von Jahannes in dieser Hinsicht wesentlich verschieden. ȧxpidɛs, Heuschrecken. μέhi ayolov, wilder Honig. 6. Die Taufe Johannes war eine sinnbild liche Handlung, welche die moralische Reinigung des Menschen darstellen sollte. Der Täufling bekannte seine Sünden renevoll, gelobte Besserung und empfing die Versicherung der Sündenvergebung. Wegen dieser ihrer Beschaffenheit war sie zugleich auch ein Einweihungs - Ritus in Beziehung auf das messianische Reich, in welches nur der eingehen konnte, dem seine Sünden leid waren und welcher sich zu bessern entschlossen war. ¿ouohoyɛiodai, feine Sünden bekennen, renevoll, und zugleich Besserung geloben. 7. Die Secte der Pharisäer (Ausgesonderte) war in damaliger Zeit sehr ange= sehen bei dem Volke. Sie legten ein sehr großes Gewicht auf die äußern Gebräuche, machten zum mosaischen Gefehe sehr viele willkürliche Zusäße, und begten die sittenverderbliche Ansicht, daß, wenn der Mensch nur die gefeßlichen Formalitäten beim Essen, Trinken, Fasten, Waschen u. s. w. beobachte, an ihm nichts Tadelnswerthes mehr zu finden sey. In der Schrift erscheinen sie durchgängig als stolze Werkheilige, als elende Heuchler, als heftige Gegner Jesu und seiner Sache. Die Sadducäer nahmen vom alten Testament vorzugsweise nur die mosaischen Schriften an, läugneten die Auferstehung und überhaupt die ganze Geisterlehre, und zeichneten sich überhaupt durch materialistische Ansichten aus. Beide, Pharifäer und Sadducäer, kamen nicht in redlicher Absicht zu Johannes; fie mochten die Taufe als ein bequemes Mittel betrachten, sich Vergebung der Sünden zu verschaffen. Der große Zulauf des Volkes zu Johannes scheint indessen jedenfalls eine große Empfänglichkeit der Gemüther voraus

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zusehen. 7. ¿xidvov, Schlangenbrut, falsche, heuchlerische, bösartige, schädliche Menschen! rig. wer hat euch denn gesagt, daß ihr, ohne euch von Grund aus zu bessern, den Strafen der Sünde entgehen werdet? Der Zorn Gottes“ ist der fromme Ausdruck für die mit der Sünde verbundenen traurigen Folgen oder Strafen; denn Gott hat die Welt also eingerichtet, daß der Zustand der Sündhaftigkeit den Zustand des Elends nach sich zieht. So lange der Mensch der Herrschaft der Sünde sich nicht völlig entzieht, nicht ein für alle Mal von ihr sich lossagt, kann er auch von diesem Zustande nicht befreit und weder mit Gott noch mit sich selbst versöhnt werden. Wer Vergebung der Sünden, Befreiung von dem Elende der Sünde, Versöhnung mit Gott ohne gründliche Befferung erwartet, hat einen Glauben, der an einem innern Widerspruch leidet. Die Richtung jener Zeit war so sehr eine äußere, daß derartige Irrthümer sich leider in Masse vorfanden. Úпоdεινýεш, lehren, sagen. 8. Die rechtschaffenen Früchte der Buße" find ein frommes Leben, tugendhafte Handlungen. Beweiset die Aufrichtigkeit eurer Sinnesänderung durch die That. 9. Die Juden, na= mentlich die Pharisäer, glaubten schon als Juden und wegen ihrer Abstammung von Abraham auf die Wohlthaten des messianischen Reiches die gerechtesten Ansprüche machen zu können. Johannes zeigt ihnen dagegen, auf solche Aeußerlichkeiten komme es gar nicht an, die fleischliche Abstammung habe vor Gott einen so geringen Werth, daß, wenn sich der Mensch durch nichts Anderes auszeichne, als eben dadurch, er in sittlich-religiöser Hinsicht eben so werthlos sey, als die Steine der Wüste. Die heilige Schrift, jenem gefährlichen Irrthum entgegenarbeitend, dringt überall ernstlich darauf, daß nur der ein ächter Sohn Abraham's sey, der demselben durch seine Frömmigkeit gleich komme. Steine, die ümberliegenden Steine der Wüste. 10. Das Bild ist leicht zu verstehen. Bessert ihr, euch nicht, so wird euch die Strafe bald ereilen. Immer liegt die Art an der Wurzel; die Strafe für das Böse bleibt nimmer aus, sie ist mit ihr unzertrennlich verbunden. Ist das Maaß der Sünde bei einem Geschlechte voll, so tritt oft ein auffallendes göttliches Strafgericht ein, jedoch nicht als ein von Gott auf außerordentliche Weise veranstaltetes Strafübel, sondern nach dem natürlichen, von Gott geordneten, Laufe der Dinge. Die Stunde der Vergeltung rückte für Judäa damals immer näher und näher heran. 11. Ich taufe mit Wasser zur Buße, Sinnesänderung, ich fordere euch, indem ich das Symbol der Taufe anwende, zur Sinnesänderung auf; ihr sollet eure Sünden

durch mich erkennen, bereuen lernen, die Sehnsucht nach dem Bessern, die Empfänglichkeit für dasselbe soll doch auch in euch geweckt werden; den heiligen Geist selber wird ein Ans derer euch einhauchen. Es ist indessen völlig unmöglich, eine Sinnesänderung bei Jemanden hervorzubringen, ohne ihm zugleich einen neuern bessern Geist einzuhauchen. Johannes will also wohl nur sagen: Jesus ist ein weit trefflicherer Lehrer als ich; er wird" euch erst recht erleuchten, heiligen, begeistern; ich vermag euch bloß auf den Schaden hinzuweis sen, die rechte heilende Kraft geht von ihm aus. ¡oxvgóTεgós μov, von ihm geht eine höhere Kraft aus, als von mir. ov - Baotάoaι, dem ich nicht einmal die geringsten Dienste zu verrichten würdig bin, d. h. von welchem ich durch einen außerordentlich großen Abstand getrennt bin. Den Herren die Schuhe aus- und anziehen, sie ihnen nachtragen, war bei den Hebräern, Griechen und Römern das Geschäft der niedrigsten Sclaven. Der Messias selbst, sagt Johannes, wird euch taufen mit dem heiligen Geist und Feuer, d. h. er wird das Feuer einer heiligen Begeisterung in euren Herzen entzünden. Kann man den ganzen Endzweck der Sendung Jesu kürzer und richtiger ausdrücken, als es hier geschehen ist? 12. Die Erscheinung Jesu bewirkte eine Scheidung der Guten und Bösen auf Erden. Der ,,Waizen" sind die guten oder vielmehr für's Gute empfänglichen Seelen. Diese nah men das Evangelium Jesu mit großer Freude an, wurden durch diese Annahme gründlich gebesserte Menschen und gien gen also in's Reich des ewigen Friedens ein. Die „Spreu“ find die bösen, für's Gute verhärteten Gemüther. Diese verschmähten den Ruf zur Besserung, verharrten hartnäckig in ihren bisherigen Sünden und es konnte daher nicht fehlen, daß sie sich selber das größte Elend bereiteten. Dieß ist der ohne Zweifel richtige und völlig vernünftige Sinn des hier gebrauchten Bildes. ov, Pleonasmus. To nτvov, die Wurf-, schaufel. dianadagile, worfeln, das Gute vom Bösen (αείδεn. ἅλων, Senne, τὸ ἄχυρον, δίε Spreut. άσβεστος, unauslöschlich. Unvermeidlich, unentrinnbar ist die Strafe der Sünde, weil sie nach den unabänderlichen Gesehen der Gottheit erfolgt.

Jesus wird getauft und dabet 8ffentlich für den Sohn Gottes erklärt.

ME. 1,911. LE. 3, 21-23.

13. Damals kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, um von ihm getauft zu werden. 14. Johannes aber wehrete ihm und sprach: Ich bedarf wohl, daß ich von dir getauft werde, und du kommst zu mir? 15. Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Laß es jezt zu; denn also gebühret es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da gestattete er es ihm. 16. Und da nun Jesus getauft war und aus dem Wasser emporstieg, siehe, da öffneten sich ihm sofort die Himmel, und er sah den Geist Gottes herabschweben, wie eine Taube, und über ihn kommen. 17. Und siehe, eine Stimme ertönte vom Himmel herab und sprach: Dieß istmein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.

13. Selbst Jesus kommt zu Johannes, sich taufen zu lassen. In der Regel pflegte der Weisere, der Bessere, der Frömmere zu ermahnen, zu taufen, und darum weigert sich der bescheidene Johannes auch, Jesum zu taufen. Der Herr hatte sicherlich nicht nöthig, sich einer Taufe zur Sinnesänderung zu unterwerfen; er bedurfte der Buße nicht, sondern er trug die heilige Begeisterung schon in sich. Was bewog ihn dennoch, sich von Johannes taufen zu lassen? Er wollte auch in dieser Hinsicht seinen zukünftigen Verehrern ein nachahmungswerthes Vorbild geben, er wollte dadurch die Jo= hannis-Taufe bestätigen, diesem Institut des neuen Bundes sein Ansehen sichern, vor allen Dingen aber auf eine feierliche Weise sich zu seinem göttlichen Berufe einweihen lassen. Werden doch die Gesetze eines Königs um so ehrwürdiger, wenn der Gesetzgeber selbst sich strenge an dieselben bindet. 14. diancλvεiv, abhalten, verhindern. Der Täufer kannte bereits Jesu hohen Geist, seine tiefe Erkenntniß der Wahrheit, die Reinheit seiner Gesinnungen und seines Willens, seine geistige, ibn zum Messias befähigende Größe; daher seine demuthsvolle Weigerung. 15. apes äori, laß es geschehen, las mich zu der Taufe zu. dixaιoσúvη, alles, was rechtmäßig, gesehlich, der hergebrachten Ordnung gemäß ist. nanoоuv, beobachten. 16. Die Thatsachen, welche sich bei der Taufe ereigneten, in jeder Hinsicht genau zu erklären, ist wegen des

Mangels bestimmter Angaben nicht möglich. Der Berichters statter will ein Wunder erzählen, das siehet man deutlich genug, und jede sogenannte natürliche Erklärung thut den Worten Gewalt an. Die Himmel thaten sich auf über dem Gottessohn. Zertheilten sich etwa plöhlich die Wolken? Zuckte etwa plöhlich ein Blizstrahl von Oben herab? Non liquet. Es kommt übrigens auch gar nicht auf solche Sachen an, `überhaupt auf nichts Aeußerliches. Die ganze irdische Erscheinung unsers Herrn erklärt ihn so laut für den Sohn Gottes, daß wir wenigstens, nachdem schon so manches Jahrhun=" dert für ihn zeugt, um ihn dafür zu halten, keines Oeffnens der Himmel, keiner Stimme vom Himmel weiter bedürfen. Aus seinem ganzen Leben, aus der ganzen Geschichte seiner Kirche schallt uns laut und vernehmlich die Stimme entgegen, die ihn dafür erklärt. Das εvdvs muß man dem Sinne nach zum folgenden Sahe ziehen, wie ich auch in der Uebersehung gethan habe. avre, Dativ. commodi, für ihn, ihn nämlich für Gottes Sohn zu erklären. dosi neoLoregav. Einige Ausleger erklären: wie eine Taube, sanft schwebend, ließ sich der hl. Geist auf Jesum hernieder. Allein mit dieser Auslegung kann ich wenigstens den Zusah des Sufas : σωματικῷ εἴδει night reimen. Bielleicht flog ge= rade eine Taube vorüber, die man sich als ein Sinnbild der Unschuld, Demuth und Sanftmuth vorstellen kann. Niemand wird sich leicht vorstellen können, daß der hl. Geist, eingekörpert in eine Taube, auf Jesum herabgekommen sey. Eine Fülle geistiger Kraft, eine überschwängliche, war Jesu angeboren. In seinen ersten 30 Jahren war diese Kraft auf das sorgfältigste gepflegt worden. Aeußere, von der göttlichen Vorsehung herbeigeführte, Einwirkungen trugen dazu bei, den Messiasgeist Jesu immer vollständiger zu entfalten. Bei der Taufe wurde Jesu eben so wenig urplößlich der hl. Geist mitgetheilt, als den Aposteln am ersten christlichen Pfingstfeste zu Jerusalem; Jesus, wie seine Jünger, trugen diesen Geist schon in sich, und man irrt sich gewiß nicht, wenn man annimmt, daß in jenen Momenten das innere Feuer durch sich dazu eignende Veranlassungen angefacht worden sey, sich ungewöhnlich stark geäußert und eben dadurch auch an Kraft. zugenommen habe. Daß die Begebenheit Apstasch. 2. so zu erklären sey, davon bin ich meines Theils völlig überzeugt. 17. Es erschallt eine Stimme vom Himmel. Die Ausleger sagen, es sey ein Donnerschlag gewesen, welchen die Juden bekanntlich für eine göttliche Stimme hielten. Ich glaube indessen, Matthäus hat an eine wirkliche artikulirte Stimme gedacht. Wie dem auch sey, genug, wir bedürfen solcher Stims

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