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Jeber Name bes Gottmenschen ist mir groß, wichtig, thener, wie eine ausgeschüttete, wohlriechende, stärkende Salbe; vorzüglich aber paßt für mich Sünder der Name Heiland; er paßt mir in allen Fällen, und zu allen Zeiten. Ich kann es nicht beschreiben, wie alles in mir so lebendig ist, fo oft ich im Glauben zu ihm sagen kann:,,Du bist mein Heiland!" Werden nicht auch die vollendeten Gerech ten Ihn vorzüglich gerne so nennen? Ich meyne; Ja!

28.

Die Beschneidung des Sohnes Gottes ist ehrwürdig

und des Anbetens werth. Dadurch trat Er als Mensch und Stellvertreter der Menschen feyerlich in den Bund mit Gott, Den Er auch unverbrüchlich halten, folglich alle den Menfchen obliegende Pflichten gegen Gott, keine ausgenommen, verdienstlich für uns erfüllen sollte und wollte. Und Er that es. Alle seine menschliche Gedanken, Worte und Handlun gen waren völlig dem gemäß. Seine Treue in allen Stücken war so untadelich, so ganz, so heilig, daß Er bey der vollkommenen Demuth seines Herzens doch freymüthig, und ohne Widerspruch zu fürchten, sagen konnte: Welcher unter euch kann Mich einer Sünde zeihen? Wenn nun seine Glåubigen, bey dem entschlossensten Sinne, ihre Pflichten gegen Gott in seiner Kraft erfüllen zu wollen, doch aus Schwach. heit darin sehr zurückbleiben, oft unwissentlich fehlen, manchmal gar Versehen sich zu Schulden kommen lassen, die ihnen felbst für die Zeit verborgen bleiben, und sie seufzen und traus ren über diese ihre Mangelhaftigkeit, so ist es für sie ein überwiegender und hinlänglicher Trost, daß die vollkommene und unverrücklich bis ans Ende ausharrende Treue Christi, im Halten des mit Gott gemachten Bundes, ihnen vor Gott zugerechnet wird, und ihnen also sein Verdienst hier herrlich

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* statten kommt. Niemand sage, daß dieseß sie verleiten fimte, leichtsinnig zu werden, und drauf los zu fehlen. Das hieße, mit Vorfaz gefündigt, und wer sich das ers laubte, der wäre, nach dem Ausspruche des Brustjüngers Jefu, vom Teufel.

ueberaus wichtig aber ist mir bey Christi Beschneidung auch dieses, daß Ihm gerade bey dieser Handlung, unter der ersten Vergießung seines heiligen Blutes, der Name Jefus feyerlich beygelegt werden mußte. Dis geschahe nicht umsonst. Gott wollte dadurch gleich Anfangs mit Nachdruck anzeigen, daß Er das Blutvergießen Seines Eingebornen Menschgewordenen Sohnes für nothwendig hielt, und daß Christus ohne dasselbe` nicht dem Namen Jesus gemäß handeln könnte, indem Er nur mit seinem Blutvergießen, welches endlich vollständig werden follte, unwiderleglich würde beweisen können, daß Er sich für die Sünder ganz hingegeben, aufgeopfert, und sich dadurch das Recht verschaft habe, fie alle, wenn sie nur wollten, felig zu machen von ihren Sünden. Wer also Chriftum nicht sucht und annimmt als den, der sein Blut für ans vergossen hat, zwar zu Ihm kommen, aber von seinem Blutvergießen nichts wissen will, der erlangt Ihn gar nicht; an dem kann er sich nicht als Jesus beweisen; der wird also nicht selig. Wie schön, daß der Name Jesus mich immer an sein für mich vergossenes Blut trinnern soll!

29.

Heilig, ewig heilig ist der Name Jesus! Alle Lande müs

fen feines Lobes voll werden! Alles, was im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ist, soll ihn preisen und ver -Dis ist der freundschaftliche, menschliche, von

thren!

vielen Menschen vorher schon geführte Name, welcher dem Sohne Gottes, noch vor seiner Empfängnis, durch den Engel Gabriel von Gott beygelegt, und bald hernach auch von Gott selbst, ebenfalls durch einen Engel, erklärt wurde; er sollte auf die Verwandschaft deuten, in die der Eingeborne des Vaters, dem Fleische nach, mit den «Menschen trat, und zugleich auf die Freundschaft, welche Er den Menschen, die allzumal Sünder sind, in ihrer Noth erzeigen sollte. Sein Volk, alle Sünder, die sich Ihm ergeben wollten, sollte Er selig machen von ihren Sünden, fie davon erlösen und für immer befreyen.

Der Name Jesus ist also für uns aufs tiefste beugend, und aus dem Staube aufs höchste erhebend.. Ee faßt unser Elend und Gottes Liebe zusammen. Er stellt uns unsre Sünden und deren schreckliche Folgen, samt unserm gänzlichen Unvermögen, uns da heraus zu helfen, und zus gleich Gottes erbarmungvollen Entschluß, uns helfen zw Lassen, unser Unglück und Glück, Tod und Leben, in einem Augenblicke, in einem kurzen Worte vereinigt vor die Augen, zeigt uns unsre ganze Unseligkeit, und bietet uns lauter endlose Seligkeit an, und ist demnach für uns der reichhaltigste, bes deutungvolleste aller Namen. Furcht kann dieser Name nur denen einflößen, die sich von ihren Sünden nicht wol, len trennen lassen. Nicht nur macht derselbe ihnen schon hier auf der Welt, wenn sie drüber denken, ein böses Gewiffen, sondern sie haben auch zu erwarten, daß, wenn sie in ihrem unseligen Sinne bis ans Ende beharren, dieser Name einmal vor Gottes Gericht gegen sie zeugen werde. Wie herzerquicklich aber ist der Name Jesus für alle Sünder, die ihre Sünden bereuen, beweinen, davon los und selig seyn wollen, ja endlich auch von der ganzen Sündigkeit erlöst zu werden wünschen! Diesen verspricht der Name Jesus Alles, was ihnen gebricht, und was sie begehren.

Bey diesem Namen ist der Sohn Gottes, seit seiner Zukunft in die Welt, wohl am oftesten genennt worden; und

das

das wird so fortgehen, bis Er kommen wird zum Gerichte. Jesus wird es halten. Auch wird der Herr diesen Namen ohne Zweifel immerdar führen, sich mit Vergnügen unaufhörlich Jesus nennen lassen; und mit welcher Wonne und Dankbarkeit werden wir es thun! Sind wir gleich droben ohne Sünde, so werden wir es doch nie vergessen, daß wir Sünder waren, und durch Ihn von unsern Sünden erlöset wurden. Dort werden wir es erst vollkommen erkennen, was das heißt, von der Sünde erlöset seyn, und die seligen Folgen dieser herrlichen Erlösung ohne Ende genießen, folglich den Namen Jesus immer höher erheben, immer lieblicher besingen.

30.

Jefus Chriftus ist der Heiland der ganzen Welt.

Darüber jauchzeten schon die himmlischen Heerschaaren. Herr lich stieg ihr Ehre sey Gott in der Höhe! gen Himmel, vor Wonne darüber, daß nunmehro nicht etwa nur ein gewisses Volk, sondern alle Völker, alle Menschenkinder an allen Orten und für alle Zeiten einen Heiland hatten. Ausdrücklich wurde vorher den Hirten verkündigt, daß die Freude darüber alles Volk anginge, allem Volke sich mittheilen follte. Paulus wiederholte es mit innigstem Vergnügen, daß Christus ein Heiland ist aller Menschen. Und noch heute ist es so, daß ein gläubiges Herz, das alle Menschen liebt, sich darüber nicht satt freuen kann, daß der Menschgewordene Sohn Gottes für alle Menschen da ist, als Heiland. Wie großen Genuß hat nicht schon das Menschengeschlecht hier. von gehabt, und welch eine Menge von Segen sind nicht noch davon zu erwarten! Diese Segen werden sich wirk lich und buchstäblich über Adams ganze Nachkommenschaft verbreiten, und Niemand wird davon ausgeschlossen seyn,

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als wer sich selbst ausschließt, und darin bis ans Ende be harrt.'s talk

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Ist aber der Name Heiland herzerfreulich zu allen Beiten, so ist er besonders zur Zeit der Noth so wohlthuend, wie ein heilender Balsam den Wunden. Und wie heißt der Tag, der ganz ohne einige Noth durchlebt wird? Da ist mir dieser Name immer eine neue Ermunterung, ein neuer Wink, mich mit allem Kummer sogleich und ohne Bedenken zu Christo zu wenden. Meine Noth sey groß oder klein, alt ober neu, und der Grund derselben von dieser oder jener Art, so gibt diefer Name mir allzeit das Recht Christum anzulau. fen, um sein Erbarmen zu flehen; und Er kann mich nicht abweisen. Mit Recht darf ich zu Ihm fagen: „Du bist ja mein Heiland, mein Erretter, mein Helfer; Dazu bist du geboren; so bist Du mir angekündigt worden. Nun so beweise Dich als mein Heiland, und hilf mir!" Nur fo beten, Ihn bey seinem von Ihm Selbst erwählten Namen fassen zu dürfen, thut mir in der Noth schon sehr wohl; und es ist mir zugleich etwas festliches, dabey denken zu können: Eben dieses ist auch allen meinen lieben Mitmenschen erlaubt; alle Nothleidende, Bekümmerte, Hülfebedürftige haben eben das Recht, Ihn ihren Heiland zu nennen, alles, was in diesem Namen liegt, sich von Ihm auszubitten. Und wer jemals von Herzen darum bat, bat nicht vergebens. Auch der Leste, der darum flehen wird, soll es nicht vergebens thun. Das ist in dem Herzen Jesu Christi Beschloffen. Seine Liebe will es so. Es macht Ihm Freude, wenn Er als Heiland handeln kann.

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31.

ahre Gelehrte halten es für ihre höchste Pflicht, dem Winke und der Anweisung Gottes redlich, treu, ohne Vers

nünfte

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