Bartholomäus Ringwi a lid. Unsere Theologi räufen sich. Aus der Lauteren Wahrheit. 5 10 15 Ihr aber laßt die Feinde fahrn, uskom my 3. zubeißt, zerbeißt. 1 Die Polen bleiben bei ihrer Kleidung, die "Deutschen 5 10 15 Ich lob die Poln in ihrer Zier, 1 Daultaan Mit welcher Tracht und losen Dingǹ Foruzama Sie sich nur um die Heller bringn Und machen (wie mans wol erfindt), 20 Daß alles Geld im Land verschwindt. 25 In Röcken, Wämsen, Stiefeln, Hut, 4. Und weil die Kinder Ifrael, 30 35 40 45 50 Mann, Weiber, Jungfraun und Gesell Gehn schwänzen und für Schminke gleißn, So wird sie Gott (das mag ich sagn) Mit Pestilenz darnieder schlagn Oder den Türken lassen plagn, Oder wird ihre Marderschaubn, Gezogne Borten, Flitterbaubhold si Daß sie darnach kein Deutler Herschn. Darum thut Buß in allem Stand, Durch übrig Hoffart nehmer ab,* ́un sitä law o Das in der Tauf nach Gottes Rath Euch_Christus angezogen hat! 28. vermüglich vermögend. u 132 gehn schwägen, einherstolzieren. gleißn, glänzen, 37, Marderschauben Röcke mit Marderfell beseßt. 39. Ian, laffen. P XI. Martin Spit von Boberfeld, geboren zu Bunzlau 23. December 1597., gestorben zu Danzig 20. August 1639. Opis ist kein poetisches Genie, nur ein poetisches Talent, er ist in allen seinen Dichtungen gelehrt, verständig, reflectierend, fentenzenreich und voll rhetorischer Zierrathen, nur hin und wieder gemüthlich, höchst selten phantasievoll; er hat wenig Eigenes, es fehlt ihm beinahe ganz die Erfindungsgabe und doch erlangte er den Ruhm des größten Dichters seines Jahrhunderts. Wir wollen das wirkliche Verdienst, dem er diesen Ruhm mitzuverdanken hatte, auch noch heute anerkennen, wozu auch andere nach uns gerne bereit sein werden. Ja, Opitz hat wirkliche Verdienste um unsere Litteratur. Er eroberte die, deutsche Sprache für die Poefie, wie es vorher für die Religion Luther, wie es später Thomasius für die Wissenschaft: that er wußte mit Glück eine bereits vorgefundene *), nicht erfundene Silbenmessung einzuführen und auszubilden, verkanirte alles fremden Worte und Redensarten, stellte die ursprünglichen, unter den Meistersängern beinahe ganz verschwundenen Flexionsfilben wieder her, und wußte sich alles Mundartlichen, Veralteten ziemlich zu enthalten. Er brachte die Poesie *) S. meinen Auffäß: Martin Opig bis zu seinem 22ften Jahre, Schles. Provinzialblätter 96. Bd. S. 393 ff. und die Poeten wieder zu Ehren, eiferte dafür mit Wärme, suchte das Wesen der Poesie zu erforschen, die verschiedenen Gattungen zu erklären, und die Dichtungs- und Versarten in Gesetze und Regeln zu bringen. Er vermittelte die Kenntniß ausländischer Poesien, verwies nicht bloß an die Alten, sondern auch an die neueren Muster der benachbarten Völker, und weil er zuerst einen eigentlichen Begriff vom Uebersehen hatte, nicht mehr paraphrasierte, sondern wirklich übersetzte, so ward er der Schöpfer der den Deutschen vor allen Völkern eigenthümlichen Uebersehungsart. FemSo groß diese seine Verdienste sind, so ist dagegen der Nachtheil, den er im Gebiete unserer Litteratur anrichtete, eben so groß, ja, überwiegt am Ende noch gar, wenn sich Gutes und Schlimmes recht abwägen ließe, jene großen Verdienste. Opig war, kein deutscher Dichter, weder der Form noch dem Stoffe nach; er war kein Dichter, welcher der Gefühlsund Anschauungsweise unseres Volkes gemäß, und wie es der Geist der deutschen Sprache verlangt, dichtete; er war ein Dichter, der sich nur der deutschen Worte bediente, um den Gelehrten und Adelichen, also nicht dem Volke, sondern seinen bevorrechteten Ständen die Ergebnisse seiner Gelahrtheit in a poetischer Form wiederzugeben. Er war fast immer nur ein Nachahmer: die Römer und, Griechen, die Franzosen und Italiener, noch mehr aber, als alle, die Holländer waren ihm die allerhöchsten Muster in der Poesiez er führte ihre Vers- und Dichtungsarten ein und empfahl ihre theoretischen Ansichten und Grundsäge: so blieb er ohne wahre Freiheit der Anschauung und des Gefühls, fern von aller poetischen Selbständigkeit. Er war der eifrigste Lobpreiser und Pfleger der unglückseligsten Versart, die, je für ein deutsches Ohr und Herz erfunden werden konnte, dieses unausstehlich langweiligen Alexandriners, wonach das ganze Zeitalter recht gut das alexandrinische heißen könnte. Er war der Schöpfer einer Gelegenheitsdichterei, wodurch die Poesie zur Dienerin der kleinlichsten Interessen und der persönlichsten Be |