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Dem Rechte sag, es sei voll Zank,
Sag, Klugheit pfleg sich zu bethören,
Sag der Arznei, sie sei selbst krant,
Sag, keinen Grund die Schulen lehren;
Und sagen sie, man sei betrogen,
So antwort du: es ist erlogen.

Den Städten sag, wie Treu, Glaub, Ehr
Und Redlichkeit aus ihnen fliehen;
Den Dörfern fag, wie sie so sehr
An Grobheit und an Irrthum blühen;
Und sagen sie du bist betrogen,
So sag du rund: es ist erlogen.

Wolan, wenn du nun mit Wahrheit
Die Welt ganz zornig solltest machen,
So kannst du noch auch mit Frechheit
Ohn Furcht die ganze Welt auslachen.
Denn wer will, Seel, mag dich verklagen,
Auch um den Kopf die Geigen schlagen.

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geboren zu Koschwiß im Liegnißischen 23. Sept. 1605., starb als herzogl. Liegniß-Brieg - Wohlauischer Regierungsrath zu Wohlau 8. Sept. 1660.

Von seinen Gedichten ist nur wenig gedruckt, mehreres noch handschriftlich vorhanden in der Rehdigerschen Bibliothek zu Breslau. Ebendeshalb ist er bis jetzt ziemlich unbeachtet geblieben.

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Er ist einer der gesinnungsreicheren und edleren Charaktere des traurigen siebzehnten Jahrhunderts. Er ließ sich durch keine kaiserlichen Ehren- und Gnadenbezeigungen abwendig machen vom Glauben seiner Väter und blieb cifrig bemüht, für seine unterdrückten Glaubensgenossen in den schlesischen Erbfürstenthümern Jauer und Schweidniß größere Freiheit in Ausübung der evangelischen Religion zu erwirken. Im Jahre 1645 that er der kaif. Majestät ganz freimüthig dar in einem unverfänglichen Bedenken, daß troß der gewaltfa= men Reformation (feit 1629.) doch niemand katholisch geworden sei als solche, die dadurch zu einem Amte gelangen oder einer weltlichen wohlverdienten Strafe hätten entgehen wollen; überhaupt gäbe es in den Städten außer den Rathsbeamten beinahe gar keinen Katholiken, in Jauer und Lähn keinen, in Bolkenhain 1, in Hirschberg 7, in Bunzlau 10, in Striegau 14, in Reichenbach 15, in Landshut 15, in Löwenberg 16 und in Schweidniß 30, also überhaupt nur 108.

Sein Lebenslauf steht in Gottlob Klugens Hymnopoeographia Silesiaca Decas II. (Breslau 1752.) S. 1 — 72. und daselbst auch S. 209–236. das unverfängliche Bedenken.

Daniel von Czepko.

Aus einem Gedichte an Donath.

Wo Freiheit ist und Recht, da ist das Vaterland.
Dies ist uns aber nun und wir ihm unbekannt.
Es streite wer da will! Es ist dahin gekommen,
Der falsche Frieden hat das Land nun eingenommen,
Die Faulheit aber uns. Doch wüthe dar und hier!
Auch aus der Asche wirft die Freiheit Flammen für,
Die kein Blut nicht verlöscht. Laß alle Kirchen schließen
Und jage Gott selbst aus, Er kommt in die Gewiffen.

Wrefin 20. April 1632.

Wo nicht vor das Vaterland, jedoch mit dem Vaterlande. Ueber eines treuen Landmannes Abschied.

(Aus den Satyren 5, 26.)

Nachdem des Himmels Rach in grimmen Schlachten glüht, Und niemand keine Treu in deutschen Herzen sieht;

Nachdem ein jeder läßt das allgemeine Wesen, i am. Al
Aus dessen Fall er ihm sein eignes weiß zu lesený nation

Nachdem wir die Gesez und alles Recht verlor'n,
Und alle müssen thun was Einer auserkor'n;
Nachdem man hat den Hut der Freiheit abgezogen,
Und das verfluchte Joch um ihren Hals gebogen;
Das verfluchte

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Nachdem der Pöbel sich zu fremden Göttern fellt
Und nichts von Ehrbarkeit und guter Aufsicht hält;
Nachdem der deutsche Muth von großen Häusern kommen,
Die Furcht und Heuchelei indessen eingenommen;

Nachdem das Band der Welt, der Glauben abgethan,
Und Mißtreu Frieden heißt, der Alles stürzen kann;
Nachdem das Vaterland zu Sturm und Grund gegangen
Und seine lehte Hülf und Delung hat empfangen;

Nachdem der Schatten selbst des ersten Standes fleucht,
Und mit der Leichen sich in ihre Gruft verkreucht
Stirbst du, o theurer Mann. Wollt ihr es recht verstehen:
11. Er will zu Grabe hin mit unserm Lande gehen.

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XIV. Friedrich von Logan,

ist geboren im Jahre 1604. Er war Rath des Herzogs Ludwig von Brieg, der seit 1639. gemeinschaftlich mit seinen Brüdern regierte. Als später dieser Herzog das Fürstenthum Liegnig erhielt, blieb Logau in seinen alten Dienstverhältnissen und ging mit dem Herzoge nach Liegniß, wo er im Jahre 1655. starb.

Logau hatte von früher Jugend an eine große Neigung zur Poesie, und noch in späteren Jahren, mit Amtsgeschäften überhäuft, kannte er keine angenehmere Beschäftigung. Das Dichten ward ihm sehr leicht: alle feine Einfälle, feine ernsten und lustigen Gedanken und Betrachtungen wußte er schnell in poetische Form zu bringen, und diese Form war die epigrammatische. Er gelangte in dieser oft wiederholten Beschäftigung zu einer solchen Fertigkeit, ja vielmehr Gewohnheit, daß sich all sein Hören und Sehen, Denken und Wissen epigrammatisch gestaltete. Diese eigene Richtung seines poetischen Schaffens mag anfangs nur aus einer äußeren Nothwendigkeit, aus Mangel an Zeit entsprungen sein, wurde aber später nach und nach ein inneres Bedürfniß, so daß sich auch die lyrischen Stimmungen darein auflösten: was andere Dichter zu langen Liedern ausspinnen, wird bei Logau ein Epigramm. Darum darf denn auch die große Fruchtbarkeit und Mannigfaltigkeit in Logau nicht verwundern. Im Jahre 1638.

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