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keinen Anspruch machen 1). Wer nun von der Arbeit des Herrn L. erwartet, daß fie solche historische Grundlage habe, der sieht sich getäuscht. Nichts in seinem Traité läßt auf die Bekanntschaft des Autors mit der genetischen Entwickelung der französischen Aussprache und ihrer Notationssysteme schließen. Herr L. geht in seinem historischen Wissen nicht über das Zeitalter Ludwigs des XIV. hinaus. Die höchste Instanz, an welche er appellirt, ist nicht der Genius der Sprache in seiner geschichtlichen Entwickelung, sondern das positive Gesch, wie es die Académie nach ihrem Belieben formulirt hat. Die wichtigen Arbeiten von Caucius 2), Theodorus à Beza, Robertus und Henricus Stephanus, der Tretté de la Grammère françoeze, fet par Louis Meigret, uud seine übrigen Streitschriften, der unschäßbare dialogue von Pelletier, die Gramere von la Ramée, die Introductio ad linguam gallicam von Cachedenier scheinen eben so wenig in seinen Händen gewesen zu sein, wie die Werke von Diez, Fallot, Ampère, Génin; ja nicht einmal die Quel len, welche der Verfasser benugt hat, können ihm ordentlich bekannt sein; wie käme er sonst dazu, Behauptungen aufzustellen wie folgende: (p. VII.) „Il faut dire que jusqu'à présent aucune règle écrite n'a indiqué aux étrangers qu'il y a une différence entre rose et encore, beurre et heureux, du lait et brûlé, balai et emballé, il sauvait et sauvé, mes comptes et mécompte, parquet et parqué. Schon die älteren Grammatiker sagen hierüber Vortreffliches; Sophie Dupuis, Malvin- Cazal gehen weitläuftig auf die Materie ein und Radiguel giebt das Nöthige.

p. (IX.),,La liaison des mots est un des points principaux de la partie pratique de la langue; et pourtant d'Olivet, Domergue, Lévizac et de nos jours Lemare, Boniface et Mme. Sophie Dupuis dans son ouvrage sur la prosodie, n'ont guère qu'effleuré cette partie si essentielle du langage.“ Diese Behauptung streift an's Possierliche. d'Olivet hat keinen Traité de prononciation geschrieben, also mit der Sache nichts zu schaffen; wenn Domergue, Lévis zac, Lemare, Boniface diesen Punkt nur flüchtig behandelt haben, so ist ihnen kein

1) Zu welchen seltsamen Resultaten man trop aller Gelehrsamkeit gelangen kann, wenn man, ohne auf historischem Boden zu füßen, sich zu_aprioristischen Constructionen verleiten läßt, beweisen die Ansichten, welche der sonst um die allgemeine Phonologie so hochverdiente Wocher über die französische Aussprache in den ältesten Zeiten aufstellt. Sein Irrthum entspringt aus der Ansicht, welche Diez, Fallot und Andere mit ihm theilen, daß man die Sprache ausgesprochen, wie sie geschrie ben wurde. Wenn dies der Fall gewesen wäre, so müßte die französische Sprache so rauh und in ihrem Flusse so langsam gewesen sein, wie nicht leicht eine andere. Gegen eine solche Annahme sprechen aber gar viele Gründe, die wir vielleicht au einem andern Orte zu entwickeln Gelegenheit haben werden. Im 13. Jahrhundert schreibt schon Arnoldus, Abt zu Lübeck (Chronica Slavorum I. 3, c. 5: Scientia quoque liberali non paucum profecerunt (Dani); quia nobiliores terrae filios suos, non solum ad clerum promovendum, verum etiam secularibus rebus instituendos, Parisios mittunt, ubi litteratura simul et idiomate linguae ter rae illius imbuti, non solum in artibus, sed etiam in theologia multum invaluerunt. Si quidem propter naturalem linguae celeritatem, non solum in argumentis dialecticis subtiles inveniuntur, sed etiam in negotiis ecclesiasti cis tractandis, boni decretistae, sive legistae comprobantur. Das deutet eben sowohl auf Präcision im Sprechen, wie auf jene rasch_fließende Aussprache, von welcher Theodorus à Beza im 16. Jahrhundert sagt: Francorum enim, at ingenia valde mobilia sunt, ita quoque pronuntiatio celerrima est, nullo consonantium concursu confragosa, paucissimis longis syllabis retardata: eodemque tenore denique volubilis: consonantibus si dictionem aliquam ter minarint, sic cohaerentibus cum proximis vocibus a vocali incipientibus, integra interdum sententia haud secus quam si unicum esset vocabulum efferatur. p. 10.

2) Antonii Caucii Grammatica gallica etc. Basileae 1570.

ut

Borwurf daraus zu machen, da sie, mit Ausnahme von Domergue, nicht speciell über die Aussprache geschrieben; dagegen hat Sophie Dupuis 40 Seiten ihres Traité der Behandlung dieses Capitels gewidmet; Malvin-Cazal läßt auch nichts zu wünschen übrig (fiehe 227-254 über die Verbindung der Vocale u. s. w.) und Dubroca, den doch der Verfasser auch im Laufe feines Werkes citirt, hat eigends ein Meisterwerk von 171 Seiten über diese Materie publicirt. Ist es die Schuld dieser Autoren, wenn Herr L. sie nicht kennt?

Zu dem Mangel an historischem Wissen kömmt noch ein zweiter Mangel: der Traité méthodique ist keineswegs ein Traité méthodique.

Die Aussprache eines jeden Idioms bildet einen Organismus, dessen einzelne Theile, alle von demselben Lebensprincipe beseelt, in einer nothwendigen continuir lichen Wechselbeziehung zu einander stehen. Wer über diesen Organismus ein mes thodisches Werk herausgiebt, muß das wahre Lebensprincip desselben kennen, auf jeden Fall aber irgend ein Princip in ihm wahrnehmen und ihn danach behandeln. Das hat der geistreiche Theodorus à Beza mit wenigen Worten schlagend angedeu tet, darüber hat Cachedenier Beberzigenswerthes geschrieben, das haben Radiguet in feinem Opusculum und Sophie Dupuis in ihrem Traité de prononciation meisterhaft durchgeführt. Der Traité dieser Letteren ist eigentlich nichts weiter als die Abhandlung des Thema's: du principe admirable de notre prosodie, qui veut que nos voyelles soient modifiées, non d'après les accents dont elles sont affectées, mais d'après les sons qui les précèdent ou qui les suivent. Wocher hat über dasselbe Thema sein bekanntes werthvolles Werk geschrieben.

Nach einem solchen Principe sucht man indessen vergeblich in dem Traité des Herrn L. Darum empfindet auch der Leser jenen horror moralis, der Jeden bes fällt, welcher am Secirtische, nachdem ihm die Structur des menschlichen Körpers klar geworden, vergeblich nach der Seele sucht, die den vor ihm liegenden Cadaver einst belebte. Es ist daher nicht zu verwundern, wenn Herr L. oft Dinge trennt, die ihrer Natur nach zusammengehören, so daß man sich über die Aussprache desselben Wortes, desselben Lautes häufig erst nach manchem Suchen in mehreren Cas viteln Nath erholen kann; denn da der Verfasser bei dem rein analytischen Theile. seiner Aufgabe stehen geblieben und es nie bei ihm zu einer rechten Synthese kommt, so verschwimmt das Einzelne und will sich nicht schmiegsam unter eine klare, die Einzelheiten fimplificirende Regel bringen lassen, wie wir dies bei den Werken von Butet (de la Sarthe), Boussi, Sophie Dupuis und dem Opusculum von Radiguel bewundern. Ein Blick auf die table analytique des Werkes, welche übrigens mit vielem Fleiße ausgearbeitet ist, reicht hin, um unser Urtheil zu mokiviren. Herr L. macht uns in der Préface mit seiner Art zu procediren bekannt. Er hat zuerst danach geforscht: „,quels sont les sons qui entrent dans la langue française"; er hat 15 sons gefunden, deren 53 Notationen er angiebt. Darnach meint er: il restait à trouver les divers rôles que chacun de ces sons joue dans les mots, c'est à dire les divers sons qu'il donne suivant la place qu'il occupe". Demselben Processe hat er sodann die Consonanten unterworfen. Wenns gleich der Verfasser bei solchem Verfahren zur eigentlichen Arbeit nicht gelangt, sondern bei der Vorarbeit stehen bleibt, so ist doch das Verfahren selbst principiell nicht falsch. Aber nun sehe man auf die Ausführung hin! Alles bleibt da cin todter äußerer Mechanismus und der Leser bekömnit kein klares Gesammtbild von der französischen Aussprache.

p. (3) fagt der Verfasser: La langue française renferme quinze sons simples entièrement distincts que l'on peut représenter par... (folgen die Notationen). Ju der Praxis, wie Viele noch glauben, kömmt es wenig darauf an, ob der Lehrer 13, 15, 19 sons simples annimmt, indem er darunter bloß Vocallaute, oder 46 sons simples, indem er, wie Radiguel, auch die articulations mit unter die sons rechnet, ob er die Vocallaute in graves et douces,in fortes et faibles, in longues et brèves, oder auf eine andere beliebige Weise eintheilt, wofern der Schüler nur schnell und gut lesen lernt. Wir wollen hier nicht darüber streiten; von einem traité méthodique kann man indessen erwarten, daß, wenn er auch nicht lange physiologische Abhandlungen über die Sache giebt, er doch die Res

fultate der Wissenschaft kennt, diese an die Spiße des Werkes stellt und leßteres danach schematisirt 1). Es ist um so mehr zu bedauern, daß Herr L. dieses Berfahren nicht anwendet, da doch Bouillette, Boindin, de Brosses, Morel, Magendie, Montémont, Tracy, Boussi, Ackermann 2) so Ausgezeichnetes in dieser Hinsicht ge leistet, daß Herr L. nur die Mühe gehabt hätte, sich damit bekannt zu machen.

Wir sagten oben, ter Traité complet et méthodique sei nicht méthodique; er ist aber auch eben so wenig complet. Er soll die Règles de la prononciation des 50,000 (?) mots de la langue française enthalten et de tous les noms propres de personnes, de villes, de nations, de fleuves, etc. français ou étrangers. Sucht indessen Beispiels halber der Leser Belehrung über die Aus sprache von Talleyrand, Tuileries, Sieyès, Villemain, Choiseul-Praslin, Thiers, so macht er sich vergebliche Mühe. Koenigsberg lautet auch nicht Ké, sondern queu; Brunswick nicht brunce, sondern bron; Guizot nicht gu-i-zó, sondern wie Fas italienische Ghi; Craon nicht Kra-on, sondern Cran.

Es könnte gleichfalls nicht schaden, wenn die Arbeit besser stylisirt wäre. Daß Abhandlungen über die Aussprache sehr pikant geschrieben sein können, beweisen die Werke von Sophie Dupuis und Génin, welche man immer mit neuem Vergnügen lies't. Bei ihnen kommen freilich nicht Musterfäße vor, wie wir sie in den Werke des Herrn L. finden. So p. VI. (La langue française),,parlée correc tement, c'est à dire avec le même accent, la même inflexion de voix que les personnes de la capitale, elle est harmonieuse et agréable"; p. 3: „Pour acquérir une prononciation correcte de tous les mots de la langue française, il est essentiel de se familiariser d'abord les quinze sons primitifs de cette langue: c'est le point de départ de la prononciation. Les modifications ou nuances, tant dans la quantité que dans les sons s'acquerront

ensuite aisément."

Die Eintheilung des Werkes selbst ist folgende:

De l'alphabet; 1-3. Des sons; 3-7. De la prononciation des voyelles simples ou combinées avec d'autres voyelles ou une consonne finale; 7-59. Règles communes aux quatre voyelles nasales an, in, on, un, ainsi qu'à leurs représentations aen, am, etc; 59-62. Des combinaisons des voyelles qui font entendre deux sons d'égale quantité; 62-64. Des diphthongues; 64-70. Des consonnes et de leurs diverses articulations soit au commence. ment, soit au milieu, soit à la fin des mots; 70-178. De la liaison des mots entre eux, soit dans la conversation familière, soit dans la lecture, soit dans la déclamation, etc.; 179-237. De la Prosodie; 237-267. Tables homonymes; 267-269. Prononciation des nombres cardinaux et des nombres ordinaux; 269–277. Tableau mnémonique des mots qui commencent par une H aspirée; 278-281. Lecture du latin; 281-282. Exercice de lecture du latin, avec la prononciation figurée; 283–284. Table analytique des matières; 285-302. Table des divisions de l'ouvrage 301-302. Errata; 303-304.

Wir können hier unmöglich in alle Details des Werkes eingehen und müssen uns nach dem Gesagten darauf beschränken, einige Punkte zu beleuchten, indem wir es dem Leser überlassen, sich danach einen Maßstab für die Beurtheilung des Ganzen zu bilden.

p. (8) fagt Herr L. L'A a le son long toutes les fois qu'il a l'accent circonflexe (â); ainsi le son a est long à la penultième syllabe des deux premières personnes plurielles du parfait défini de tous les verbes de la première conjugaison et à la dernière syllabe de la troisième personne singu lière de l'imparfait du subjonctif. Mit Recht sagt aber schon Sophie Dupuiš :

1) Aller Anerkennung werth ist in dieser Beziehung die Phonologie française au dix-neuvième siècle suivie d'un cours de lecture et de débit à l'usage

des écoles supérieures d'Allemagne par G. H. F. de Castres, professeur de langue et de littérature françaises. Leipzig. Brockhaus. 1851.

2) Essai sur l'analyse physique des langues. Paris 1838.

"

La plupart des grammairiens veulent absolument entendre un a grave dans ces sortes de verbes: cette prononciation pouvait être bonne, il y a cinquante ans, mais aujourd'hui elle est fausse et ridicule, c'est l'accent picard transplanté à Paris (Traité de la prononciation p. 2.). Siehe auch Malvin- Cazal (Prononciation de la langue française etc. p. (5. 6.)

Dans le mot ame l'a s'est toujours prononcé long. L'académie dans son dictionnaire, édition de 1835, écrit ce mot avec l'accent circonflexe bien qu'il n'y ait point eu suppression de lettre et que depuis trois cents ans il se soit écrit sans accent. Die älteste Form für âme ist aneme und kömmt in den Schriften des heil. Bernhardt vor. Im Rolandsliede ist sie in amne syncopirt, woraus endlich ame geworden. Seit der Erfindung der Accente haben bedeutende Autoritäten zu allen Zeiten den Circonfler für das Wort ame verlangt und die Académie hat nach dem Vorbilde von Féraud seit 1798 nicht mehr ame, sondern âme geschrieben.

p. (14). ao ne se trouve que dans deux mots: Saône et aoriste. llnd in cacao, chaos, cacaoyer, Kaolin, aorte, Aoste? Herr L. giebt selbst die Aussprache von chaos p. 101 an, wo ron dem ch-Laute die Rede ist.

p. (15). aou a le son ou long dans août et aoûteron: on prononce oû, oûtron. Man spricht aber aus oût und ou-te-ron.

p. (16 cfr. p. 11). aie und aye. Es ist richtig, daß diese Endung in der dritten Person sing. over pl. ter Verbes auf ayer wie ein offenes e ausgesprochen wird, aber es mußte auch gesagt werden, daß hinter diesem Laute noch ein fein moniflirtes i gehört wird. Auch wird nicht die Aussprache von Andaye, Blaye angegeben (sprich Bla-ye, An-da-ye, offenbar die althistorische Aussprache). Biscayen notirt Herr L. p. 57 bice-ka-i-ain; Biscaye dagegen Bice-ka-ie und Lucayes = Luka-ye. Von oeil sagt er sogar p. 2, es laute eil, und p. 35, es müsse wie eu-ye ausgesprochen werden.

p. (21) l'e muet qui termine un verbe, comme dans j'aime, je chante, se change en e fermé (é) devant le pronom je, quand ce verbe est employé dans la forme interrogative: aimé-je; chanté-je; dussé-je. Dies gez schicht nur in den südlichen Provinzen und wäre in der Pariser Gesammtaussprache unbequem. Jedes e, auf welches eine stumme Endsylbe oder artikulirte Endconsonanten folgen, hat immer den Laut von è, z. B. belle, il cesse, ouvert (sprich bèle u. f. w.), nach derselben Analogie aimè-je, chantè-je, dussè-je. Dies Gesetz der Aussprache kennen schon die älteren Grammatiker. Siebe Girard les vrais principes de la 1. f. II, 360, Sophie Dupuis, etc. Da hier von der Aussprache des e die Rede ist, so will ich nur gleich erwähnen, daß der Artikel des Herrn L. über die Aussprache des halbstummen e, welches die Mitte zwischen ó und ü hält und einer der delicatesten Punkte in der französischen Aussprache ist, kaum den billigsten Anforderungen genügt. Während Dubroca, Butet de la Sarthe, Radiguel, Sophie Dupuis, Malvin-Cazal mit Schärfe und Klarheit bestimmte Principien aufstellen und danach das ganze Capitel abhandeln, ist bei Herrn L. alles rhapsodistisch. Es ist dies Capitel einer der besten Prüfsteine, um einen traité d. p. zu beurtheilen. Die richtige Aussprache des e ist in Frankreich eines der Kennzeichen, woran man den gebildeten Mann erkennt. Voltaire sagt mit Recht: Nos e muets qui nous sont reprochés par un Italien, sont précisément ce qui forme la délicieuse harmonie de notre langue." Philarète Chasles_nennt diefes e (Etudes sur la 16. siècle en France, p. 388) une demi-voyelle ou plutôt la vibration d'une consonne qui finit et se prolonge. Man vergleiche darüber, was die besten Autoren geschrieben, so wie die interessante Abhandlung von H. Appert in Neapel (Journal de la langue fr. 2. série. t. II. p. 118. 1835.), um einzusehen, wie viel in dieser Beziehung der traité des Herrn L. zu wünschen übrig läßt.

p. (25) fagt Herr L.: e doublé dans la même syllabe ne se trouve que dans spleen, und vergißt Wörter wie Greenwich, Fleetwood, Freeman, Beethoven; das sind allerdings alles ausländische Wörter, aber ist Beethoven nicht eben so eingebürgert in Frankreich als spleen? Verspricht nicht Herr L. (siehe den Titel), uns die règles de prononciation des 50,000 mots de la langue

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française, et de tous les noms propres français ou étrangers zu geben? p. (22) heißt es: Au théatre, dans la déclamation et dans le chant, on prononce souvent comme un e muet l'e des quatre mots désir, désirable, désirer, désireux; mais cette prononciation est défectueuse et contraire à l'usage. L'académie consacre d'ailleurs la prononciation désir, etc. et se borne à dire que plusieurs font muet, surtout dans la conversation l'e des quatre mots ci-dessus. Schon Henricus Stephanus sagt in seinen Hypomneses, daß die aus dem Lateinischen kommenden Zeitwörter, welche mit de und re be ginnen, theils das e masculinum, d. h. é, theils das e femininum, d. h. ein e muet hören lassen. ,,Quaedam vero", fügt er hinzu,,,utroque pronuntiantur modo, ut decevoir, refrener, relascher, sic tamen ut magis usitatus sit sonus masculinus. Sed in desirer duobus modis pronuntiatur: rectius tamen cum e foeminino", also desir, nicht désir. Unter den französischen Grammatikern haben sich Einige für de, die Mehrzahl indessen, um nicht mit ihren aufgestellten Regeln in Widerspruch zu gerathen, für de entschieden. Wir haben in den gebildeten Kreisen von Paris, so wie im Théatre national, immer de gehört 1).

p. (198) sagt Herr L., man müsse aussprechen un arbre, un homme — unnarbre, un-nòme; on aime laute on-nème; on en parlaiton-nan parlè; Caucius 2), Theodorus à Beza 3), Serreius 4), Cachedenier 5) unter den älteren,

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1) Herr Francis Wey, der Verfasser der Stella, comédie en quatre actes, welche troß vieler einzelnen Schönheiten neulich fiasco gemacht (Feuilleton du Journal des débats, 27. sept. 1852), entscheidet sich in seinen Remarques sur la langue française II. 127. gleichfalls für die Aussprache de...; die Gründe, welche ihn dazu bewegen, sind aber noch wunderbarer als die, welche die Verfechter der entgegengesetzten Ansicht gewöhnlich geltend machen. Herr Fr. Wey sagt nåmlich: "Le radical des mots désireux et désirer est le substantif désir parfaitement indécomposable. Placez un accent sur e et dé se présente comme une particule prépositive.... „Si de (dans désir) reçoit un accent de est nécessairement préposition; si de est préposition, le radical du mot est irer, vieux verbe français dérivé de ira et qui a toujours été synonyme de être en colère etc. Also während Morel, Ñapoleon Landais und Andere der Meinung sind, man müsse dé aussprechen, weil s kein euphonischer Buchstabe sei, meint Herr W., man müsse de sprechen, weil de keine Präposition sei. Morel geht von einer richtigen Prämisse aus, aber seine Folgerung entbehrt der Begründung; Herr W. hat in der Sache recht, irrt sich aber in seiner Prämisse; denn allerdings ist de Präposition in désir. Aus dem lateinischen desiderium, desiderare (de und sido = ∞), auf eine Sache versessen sein, ist das syncopirte désir und désirer entstanden; désir ist dann relatinisirt worden in desirum (du Cange Glossar). Die Präposition de hat hier, wie in deflere (flere), deplorare (plorare), cinen determinativen Sinn.

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2) C. fagt von dem Buchstaben n: acutius tamen effertur, cum, oratione non distincta, sequentis dictionis initium est à vocali, ut: mon amy, bon esprit, n fere adhaeret sequenti vocabulo quemadmodum et s. C. giebt hier zwar nicht die Notation an; glücklicher Weise citirt er aber p. 29 de finalibus consonantibus folgende Beispiele: „ut bon esprit quasi bo nesprit. Sic in oratione Dominica, pardonne nous nos offences, q. d. no soffences sive offenses.

3) Theod. à Beza sagt:,,Pierre s'en est alle (é), on m'en a parle (é)“ müssen ausgesprochen werden:,,ac si scriptum esset on m'en na parle (é), Pierre s'en n'est alle (é), illo videlicet prioris dictionis n daghessato, et cum vocali sequentem vocem incipiente conjuncta, pro eo quod Parisiensium vulgus pronuntiat il se n'est alle, on me n'a parle, per e foemineum ut in pronominibus se et me". Hieraus könnte man schließen, und wer weiß, ob diese Notation nicht den Abbé Dangean zu der falschen Ansicht geführt hat, man müsse aussprechen: on m'en (nasilirt) na parlé u. f. w. Wer aber aufmerksam das liest, was Beza einige Säße weiter oben sagt und woran er dann unmittelbar

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