صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

Apostroph in zücht'gen wohl zu lesen ist, und uns dann der Clausel, wie sie jezt Statt hat, überhebt.

In der lezten Scene der Piccolomini S. 266 sagt Mar:

Wär's möglich, Vater? Vater! Hättest Du's

Mit kaltem Vorsag so weit treiben wollen?
Ihn lieber schuldig, als gerettet sehn?

Du steigst durch seinen Fall u. s. f.

S. 266, 3. 2 v. u.:

Die Klagen der zerrissnen Seele hören.

Während die Lesearten, welche ich so eben aus den Piccolomini mittheilte, ciner abgeleiteten Handschrift angehören, welche aus einem bereits für den theatralischen Gebrauch mannigfaltig zusammengestrichenen Eremplare copirt ist, gehören die Abweichungen vom Drucke in Wallensteins Tod einem Manuscript an, welches ich oben schon als das älteste der drei mir zu Gesicht gekommenen bezeichnete, und zu dem sich die zweite jüngere Wallenstein-Handschrift ebenso verhält, wie sich die Piccolomini - Handschrift verhalten würde zu einem älteren mir nicht bekannten Muttereremplar. Freilich mag dies Verhältniß den Werth einiger Lesearten beeinträchtigen; und ich habe es auch zu bemerken mir erlaubt, wo durch Streichungen und durch die hiedurch nöthig gewordenen Verkittungen und Verklebungen, ich möchte sagen, künstliche Varianten zu Wege gebracht worden sind. Doch aber läßt sich auch durch diesen Schleier hindurch die älteste Gestalt der Tragödie leicht erkennen, zumal da eine größere Zahl anderer Abweichungen als ächt anerkannt werden muß, weil diese auch in den von meinem Vater copirten Stellen vorkommen, der sichtlich nicht von diesem abgeleiteten, sondern von einem Muttereremplar seine Abschriften gemacht hat, denn diese erstrecken sich auch auf Stellen, welche hier gestrichen sind. Wenn man nun die Zahl der Varianten in den Piccolomini und in Wallenstein vergleicht, so fällt es auf, mit wie großer Anzahl jene ersteren diese letteren übertreffen. Die Zahl der Abweichungen vom Druck im Wallenstein ist gegen jene gering zu nennen. Man würde aber Unrecht thun, wenn man auch dieses Zahlverhältniß daraus erklären wollte, daß die Varianten. aus einem späteren Directionseremplar geschöpft sind, in welches sich manches Fremde hineingeschlichen haben mag. Wer da aber weiß, daß die Piccolomini viel weniger gefallen haben, als Wallenstein, wird es natürlich finden, daß Schiller seine nachbessernde Hand vornehmlich an jene legte, um auch für dieses sein Werk die Gunft der

Leser und der Beschauer zu gewinnen und jenen Beifall zu erringen, gegen welchen eine Natur, wie Schillers, nicht unempfindlich war. So wundere ich mich denn auch über die Verschiedenheit der Zahlen nicht, in welchen die Lesearten zu beiden Dramen auftreten. Wollte man aber noch einen anderen Vergleich wagen zwischen den Varianten Beider, so möchte ich - und das erkläre ich mir ebenfalls aus der Verschiedenartigkeit des Beifalls, mit welchem beide Dramen aufgenommen sind die Correcturen, welche Schiller später angebracht hat für den Druck des Wallenstein, besonnener und überlegter nennen, als die, mit denen er die älteren Lesearten der Piccolomini für den Druck getilgt, oder hie und da Neues zugedichtet hat. Ich möchte sagen, daß während Schiller im Wallenstein mit weiser Selbstüberwindung die Auswüchse seiner Phantasie abschnitt, er in die Piccolomini viel eher solche hineincorrigirte, wie ich denn oben schon Buttlers große Rede im Act I (Herr Präsident, dem Kaiser steht in Deutschland u. s. f.) und die Erklärung der Schildereien auf dem Pokal als solche bezeichnete. Dieses geschah, in dem Bewußtsein, nicht genug gethan zu haben, und jenes in der Absicht, die Ueberfülle des poetischen Reichthums zu ermäßigen, dieses aus dem Gefühl mangelnden, jenes aus dem Bewußtsein gewonnenen und verdienten Beifalls.

Ich gebe die Varianten zu

Wallenstein.

Act I, Scene 1, S. 270, 3. 9 v. u.:

Denn jego war's die Zeit sich zu erklären.

S. 273, 3. 20:

Daß über meinem Glück die Todesgötter stünden. Ebenda heißen die beiden lezten Zeilen so:

[ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]

Gräfin.

So wird's nicht werden, Schwester. Diesmal nicht!

Dafür seid ruhig.

(Thekla heftig bewegt stürzt auf die Mutter zu und schließt sie weinend in die

[blocks in formation]

Ihr seht's mit Euren Augen, Schwester Aber ist u. f. f. S. 277, 3. 9:

und ebenda:

Dein holdes Auge Was wollt ich doch sagen?

Thekla.

Ich kann ihn jezt nicht sehn.

Gräfin.

Wie? bedenkt!

Thekla.

Es ist mir unerträglich, ihn zu sehn.

Gräffn.

Er wird Euch

Vermissen, nach Euch fragen.

Herzogin.

Warum geht sie?

Gräfin.

Ihr ist nicht wohl.

Herzogin (besorgt).

Was fehlt dem lieben Kinde?

Scene 4, S. 280, 3. 12:

3. 23:

Die Mutter hat mir Deine Fertigkeit

Gepriesen, es soll eine Stimme

Des Wohllauts in Dir wohnen, die die Seele

Bezaubert. Eine solche Stimme wird mir wohlthun,

Den bösen Dämon zu vertreiben,

Der um mein Haupt die schwarzen Flügel schlägt.

Thekla.

O, meine Mutter!

[blocks in formation]

eine Krone will ich sehn
Was?

[ocr errors]

Auf ihrem Haupte oder will nicht leben
Ich sehe alles — Alles! dran, um sie
Recht groß zu machen

Scene 6, S. 287 sagt Illo:

ja, in der Minute u. s. f.

Auch daß Maradas, Esterhazy, Göß,
Kolalto, Kaunig, Palfi Dich verlassen?

Scene 7, S. 290, 3. 1:

Die Tiefenbacher machen böse Miene, nur
Die Pappenheimer stehen abgesondert
In ihrem Lager u. f. f.

S. 293 fagt Jllo am Schluß der 8. Scene:

[merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small]

Act II, Scene 1 (im Drucke 3, 13). In Wallensteins Monolog steht S. 302: Und in die hohlen Låger Menschen sammeln. Auch hat das Manuscript ebenso wie die Copie meines Vaters fünf Verse, welche in dem Drucke fehlen, sicherlich wohl, weil das Bild in denselben, so anmuthig an sich, eben durch seine Anmuth für den Helden und für seine Situation zu zierlich ist. Wallenstein sagt:

Der Pflug,

Die Werkstatt wird verlassen, Alles wimmelt
Der altbekannten Hoffnungsfahne zu,

Und wie des Waldes liederreicher Chor
Schnell um den Wundervogel her sich sammelt,
Wenn er der Kehle Zauberschlag beginnt,
So drängte sich um meines Adlers Bild

Des deutschen Landes kriegerische Jugend.

Noch fühl' ich mich denselben u. s. f.

Für jenes altbekannt, welches die Handschriften und die Ausgabe in 8o vom J. 1835 bewahren, liest die Ausgabe von 1806: allbekannt.

Im folgenden zweiten Auftritte fragt Terzfy den Neumann nicht: Was suchen Sie, wie die Ausgabe von 1835 hat, sondern wie der Druck von 1806 giebt: Was suchen sie, hinweisend auf die Kürassiere, von denen der Leser denken soll, daß Neumann bereits zum Terzky gesprochen habe.

S. 304 unten sagt Wallenstein in Scene 3 (15 des Druckes):
Ich vergesse keinen,

Mit dem ich einmal Worte hab' gewechselt.

Wer sendet Euch?

(nach einer Pause.)

Gefreiter.

Dein edles Regiment,

Die Kürassiere Piccolomini.

Wallenstein.

Warum führt Euer Oberst nicht für Euch

Das Wort, wie's Brauch und Ordnung ist im Dienst.

Gefreiter.

Weil wir erst wissen wollen, wem wir dienen.

Wallenstein.

Bringt Eure Sache vor.

Gefreiter (fommandirt).
Gewehr beim Fuß!

Seite 307, 3. 10 sagt Wallenstein:

Hört an. Ich weiß, daß Ihr verständig seid,
Selbst prüft und denkt und nicht der Heerde folgt,
Denn zu der Stärke, die nur schrecklich ist,
Gefellet Ihr die Mäßigung, die Ruhe,
Und Euer Anstand, Eures Marsches Weise
Verkündet gleich ein edleres Geschlecht.
Drum hab' ich Euch, Ihr wißt's u. s. f.

S. 308 heißt es in der Rede des Wallenstein:
Und jezt, da wir die schwere Waffen-Arbeit,

Die undankbare, fluchbeladene

Gethan, mit unermüdet treuem Arm

Des Krieges Last gewälzt, soll dieser kaiserliche Jüngling

Den Frieden leicht wegtragen, soll den Delzweig,

Die wohlverdiente Zierde unsers Haupts,

« السابقةمتابعة »