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,,sehnlichen Banckerott verfallenen Commercien - Rath Finlay, und andere angesehne ,,Männer, nebst einer anderweitigen Uebersehung aller in Sachen der von den Stån„den 1766 zu grossen Ersetzungen verurtheilten, auf dem Reichstage 1769 aber wie,,der davon frengesprochenen, sogenannten Wechsel-Comtoirs Theilnehmern, ergan= ,,genen Acten und Entschlüsse, sondern auch so gar eine förmliche Inquifition wider ,,alle werkthätige Personen bey der zu Folge des bekanten königl. dictaminis vom ,, 12 December 1768 erfolgten sogenannten Inactivität der meisten Reichs - Collegien „und Beamten, nach und nach aufgetragen werden dürften.

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Diese außerordentliche Commißion wird vom Adel und den Klügsten aus der herrschens den Parthey widerrathen, aber dem ohngeachtet beschlossen.

Diese in den obgedachten nordencranzischen heftigen Schriften, und besonders in dessen sogenantem Testamente vorgeschlagene, aber 1765 für unerlaubt erklärte aufferordentliche Commißion, ward zwar so gleich, selbst von einigen Anführern der ist sowohl als damals herschenden Parthen, nåmlich von den Herrn von Essen, Friesky 2c. mit den triftigsten Gründen bestritten; durch ein förmliches Gutachten des geheimen Ausschusses vom 16 Julius und sonst durch die beweglichsten Borstellungen vieler verdienstvollen und unbescholtenen Männer bey den desfalls zu verschiedenen malen in Plenis versammelten Ständen, ja selbst vom Kaiserl Rußischen Gesandten Grafen Ostermann, ausdrücklich widerrathen, auch würtlich von der Ritterschafft durch Mehrheit von 100 Stimmen gänzlich verworfen. Dem ohngeachtet ward die Errichtung derselben endlich, obgleich mit einigen scheinbaren Einschränkungen ihrer Dauer, und der davon zu behandelnden Sachen, erst von dem Priester- Stande, alsdann von den beyden übrigen, durch die Mehrheit der Stimmen genehmiget, und ist auch sonder Zweifel die im Monat August erfolg= te merkwürdige Staats- Veränderung hierdurch und durch andere dergleichen allzuheftige Maaßregeln, um ein grosses erleichtert nnd beschleunigt worden.

Der Bauer- Stand verlangt Sitz im geheimen Ausschuffe, und vermehret hierdurch die Erbitterung des Adels ic.

Zu Anfang eben dieses Monats Julii, verlangte der Bauer - Stand, mittelst eines sogenannten Protocoll-Auszugs d. d. 23 Junii, das Recht „künftighin durch eini,,ge Abgeordnete an des geheimen Ausschusses Berathschlagungen, besonders in ,,Contributions und andern öconomischen Sachen, ebenfalls Theil zu nehmen,,. Die dren Stände suchten zwar diesem Begehren, durch die Versicherung auszuweichen, ,,daß die Reichsstände ihnen hierüber allen erforderlichen Unterricht zu seiner Zeit ertheilen lassen würden, allein gedachter Bauer-Stand ließ sich so wenig damit beruhigen, daß er am 20sten Julii c. a. aufs neue und ausdrücklich begehrte es mögBüschings Magazin XU. Theil.

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,,ten 25 aus seinem Mittel im geheimen Ausschusse unverweilt angenommen werden, „um den Berathschlagungen über die sämtlichen Deconomie- Finanz- und Vertheydi"gungs-Sachen beyzuwohnen.

Der König beschweret fich über die zum Vortheil des General Lieutenant von Lingen gemachte Verordnung.

Um eben diese Zeit verordneten die Reichsstände zu merklichem Nachtheil des zeitherigen königl. Ernennungsrechts „daß dem Landes-Hauptmann und General,,Lieutenannt von Lingen nicht nur die zuerst vacant werdende militärische LandesHauptmannschafft zu Theil werden, sondern auch mit seiner gegenwärtigen Landes,,Hauptmann Stelle Christianstadt nach eigenem Gefallen zu seinem Nuken zu dis„poniren, nachgelassen seyn solte.„,

Das Mißvergnügen vermehret sich bergestalt daß der geheime Ausschuß selbst anfångt unruhig zu werden, und allerley Maaßregeln dawider zu nehmen.

Da nun dergleichen und mehrere andere ähnliche Beinträchtigungen und Neuerungen, die Nation, insbesondere den Adel immer mehr und mehr aufmerksam machten, auch allerley für die Reichsstände höchst verkleinerliche Schriften in öffentlichem Drucke erschienen, und überhaupt verschiedene Nachrichten von einem in einigen Landschafften wegen fortdauernden Getreid - Mangels und grosser Theurung zu befürchtenden allgemeinen Mißvergnügen einliefen: so suchte gegen Ende des Julii Monats der Reichsrath auf Verlangen der Stände, durch Verschickung verschiedener vertrauten Officiers nach Nericke, Wermeland, Dalecarlien 2c.,,unter ,,dem Vorwande den daselbst befehlenden Generals - Personen bey der verordnungs ,,mäßigen Vertheilung des dahin versendeten Getreides, hülfliche Hand zu leisten,,, allen aus obbemeldeten Umständen zu befürchtenden Folgen vorzubeugen; ernannten zugleich in Abwesenheit des von den Reichsstånden nach Gothenburg und Carlscrona verschickten Ober- Statthalters Baron Rudbecks, den wegen seines grossen Einflusses in Parthen Sachen bekannten General Major und Obristen des jönköpingischen Regiments Freyherrn von Pechlin, zum Vice-Stadthalter hiesiger Residenz, und stellte endlich an ein Bataillon des dem General Major Wrede anvertrauten uplån dischen Infanterie Regiments die gemessene Ordre, sich auf alle Fälle zum schleunig= ften Aufbruch bereit zu halten.

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Die Nachricht von dem unter Anführung des Hauptmann Hellichius berwerkstelligten Aufstande in Christianstadt, veranlaffet den geheimen Ausschuß und den Reichss rath zu Veranstaltungen, welche die gänzliche Staats- Veränderung beträchtlich beschleunigen.

Man erhielt indessen allhier nicht eher als am 17ten August durch den aus Schonen eiligst zurückgekommenen Oberstatthalter Baron Rudbeck, die erste Nach

richt von einer durch den Hauptmann Hellichius, damaligen Interims Comman= danten von Christianstadt, wirklich bewerkstelligten Empörung der dasigen Garnison, wider die in Stockholm versammelten Reichsstände.

Der Prinz Carl ziehet dieRegimenter inSchonen zusammen, und umzingelt gedachteStadt.

Den 17ten, als Tages darauf, langte ebenfalls aus Carlskrona ein Courier von Sr. des Prinzen Carls Königl. Hoheit an, welcher diese Begebenheit beståtigte, und zugleich dem König meldete, wie daß er, auf Anrathen des Feldmarschalls Grafen Hamilton, und anderer zur Hand gewesenen Officiers, die in der Provinz befindlichen Regimenter eiligst zusammen ziehe, um diesen Aufruhr sogleich zu ersticken.

Der Reichs's
Reichsrath

Der geheime Ausschuß und der Reichsrath sind mehr wegen Stockholm als über bas im auffersten Theil des Reichs aufgezogene Ungewitter besorgt. rath Baron Funk wird zum Generalisfimo in Schonen ernannt. Graf Balling erhält das Generals Commando in Stockholm. Der geheime Ausschuß und der Reichsrath, welche weit mehr um die Sicherheit der Reichsstände und hiesiger Residenz, als um die in Echonen vorgefallene Begebenheiten besorgt zu seyn schienen, ernannten ́nicht nur den Reichsrath Baron Fimt zum Generalisfimus in Schonen, mit voller Macht, daselbst nach eigenem Befinden alle erforderliche Maaßregeln zu nehmen, und mit dem ausdrücklichem Begehren an den König, daß die schleunige Zurückberufung des Prinzen Carls Königl. „Hoheit aus Schonen, und des Prinzen Friedrichs Königl. Hoheit aus Ostgothland, fogleich ausgefertiget werden mögte, sondern sie beorderten auch ein Bataillon vom upländischen, und eins vom südermannländischen Regiment anher; trugen dem Reichsrath Grafen Ralling das General - Commando in hiesiger Residenz auf; ließen häufig von der Bürgerschafft zu Pferde durch die ganze Stadt patrouilliren, und endlich Sr. Majest. dem Könige selbst andeuten, „daß Höchst - Dieselben hiesige Re„fidenz vor der Hand nicht verlassen mögten.

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Se. Majest. der König findet sich gezwungen, die Ausführung der entworfenen Staatss
Veränderung zu beschleunigen.

Da nun der Reichsrath und der geheime Ausschuß, welche den am 18ten in Plenis versammelten Reichsständen von nur gedachten und andern gemachten ernstlichen Veranstaltungen Theil gegeben, ihre ernstliche Berathschlagungen am folgenden Morgen fortsetzten, auch Se. Majest. besonders wegen der annoch neuerlich ge= gebenen Befehle an die äussern Thore wider Höchst-Dero Auslaffung c. allerdings befürchten konnten „daß man unmittelbar nach der gegen Abend zu erfolgenden An„kunft der obgedachten zwey Bataillons, wider Höchst-Dero eigene Person, solche 22

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„bedeutende Schritte thun mögte,, so begaben am gedachten '19ten August gegen 10 Uhr des Morgens, Se. M. sich nach, einem mit einigen Reichsråthen gehabten lebhaften Wortstreite, aus der Rathskammer, in Begleitung verschiedener Officiers, nach dem Zeughof, zu der daselbst zum Aufziehen in Parade stehenden Wache, liefsen dieselbe vor sich manovriren, und bezeigten über ihre Fertigkeit Höchst- Dero Zufriedenheit, auf eine für gedachte Wache aufmunternde Weise.

Die Officiers besonders von der wachthabenden Leibgarde, zeigen sich dem König ganz ergeben, und vergewissern hierdurch Se. M. eines guten Ausgangs dieses gross fen Unternehmens.

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Da sich nun mitlerweile eine Menge Officiers um den König versamlet, und S. M. sodann auf das Schloß begleitet, auch bende, daselbst auf und abziehende Wachen sich im äussern Schloßhofe gewöhnlicher massen unters Gewehr gestellet hatten, so liessen S. M. die sämtlich daselbst befindlichen Ober- und Unter - Officiers in die dasige Wachstube rufen, hielten eine bewegliche Anrede an dieselben, und befragten sie endlich „ob sie zu Unterstützung Höchst - Dero zum Besten des Vater„lands, und seiner so wohl als aller redlichen Schweden Befreyung von fernerer fremden und einheimischen Unterdrückung, beschlossenen Unternehmung, und demnach zu Leistung eines an Se. K. M. allein abzulegenden Eides, bereit wären?

Die sämtlichen gegenwärtigen Officiers, (jedoch mit Ausnahme des die aufziehende Wache commandirenden Majors Cederströms, und eines andern Capitains, welche aber sogleich in Arrest genommen und erst des folgenden Tags nach abgelegtem Eide wieder in Freyheit gestellet wurden) versprachen Sr. Majest. nach dem Beyspiele des Garde-Lieutenants von Lieven, einen unumschränkten Gehorsam, und leisteten sogleich den verlangten Eid, welcher auch unverzüglich von der annoch unter den Waffen stehenden auf und abziehenden Wache abgeleget ward, ob gleich der Reichsrath Graf Ralling, der auf Anrathen des Majors von König unter die Wache folte Cartouchen austheilen lassen, und sich nunmehr eines widrigen Erfolgs vermuthend seyn mogte, sich auf dem Schloßhofe zu verschiedenen malen gezeiget, auch unter dem Vorgeben, daß er Sr. M. wichtige Sachen zu hinterbringen habe, in die Wachstube, aber vergeblich einzudringen gesucht hatte.

Dem Reichsrathe wird der Arrest angekündiget. Die Garder uud das Artilleries
Regiment schwören dem König.

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Nach erfolgter Ablegung dieses neuen Huldigung - Eides, wurden alle A118= gånge der Rathskammer auf vorläufige Veranstaltung des General - Majors Graf Friedrich Horn, vom Hauptmann Aminoff, und einigen andern Officiers versper ret gehalten, bald darnach aber von Sr. M. selbst den daselbst versammleten Reichs

Rathen ihre Amtsentsetzung, und einstweiliger Arrest angekündiget; ferner die Schloßthore verschlossen, und mit den Ketten gesperret, auch ein Theil der Wache in dem innern Schloßhof postirt; da hingegen die übrigen Sr. K. M. über den Norder Markt, woselbst ein unter Anführung des Majors Königs versammleter grosser Theil des Garde-Regiments gleichfalls den neuen Eid mit lautem FreudenGeschren ablegte, nach dem Zeughause folgten.

Höchst - Dieselben fanden daselbst das unterdessen zusammen gezogene ArtillerieRegiment nicht minder bereit, mehrgedachten Eid der Treue abzulegen. Hierauf er richteten Se. M. Höchst-Dero Haupt- Quartier in gedachtem Zeughofe; liessen daselbst Pulver und Bley unter die Truppen austheilen, Kanonen aufpflanzen, und in verschiedene andere Quartiere der Stadt verführen, auch alle übrige zur glücklic chen Ausführung dieses grossen Unternehmens erforderliche Befehle, Contreordres, und Publicationen, ausfertigen.

Einige wenige Personen werden in Verhaft genommen.

Der Ober-Statthalter Baron Rudbeck, der Obrist - Lieutenant des in Unmarsch begriffenen upländische Bataillons, Baron Cederström, des Bauernstandes Secretarius Lagmann Odhelius, und einige andere, wurden vor der Hand in Verhaft genommen, aber insgesamt, nach und nach, wieder in Freyheit gefeßt.

Die sämtlichen Collegien legen nach und nach den neuen Eid der Treue ab.

Die übrigen hiesigen Civil- und Militar - Collegien - Corps und Beamte, liessen sich, sammt und sonders, zu Ablegung des mehrgedachten neuen Eides für den König, über alles Vermuthen bereit und willig finden.

Die Admiralität schickt Abgeordnete an den König, erbietet sich zum Eid der Treue, und vereitelt hierdurch den vorgeblich vom Baron Pechlin gemachten Entwurf. Die auf Stjepps - Holm befindliche Admiralität, schickte ebenfalls Abgeordnete an Se. K. M. um Höchst- Dieselben ihrer verbrüchlichen Treue und Ergebenheit zu versichern. Sie hatten daher allem Vermuthen nach, anfänglich nur die Skeppsholmer Brücken aufziehen lassen, um das Project unmöglich zu machen, welches der (in Jonkoping auf der Flucht ergriffene und erst nach Gripsholm alsdenn nach Stockholm gefänglich zur kriegs- gerichtlichen Untersuchung zurückgebrachte, aber im Monat Jan. 1773 nach beschehenem Eingeständnisse einiger seiner wider die Königl. Majest. vorgehabten Vergehungen, und abgelegtem neuem Eide, ebenfalls wieder frengelaffene) General Major Baron Pechlin, noch am 19ten August des Morgens dem während dieser Unruhen sich innehaltenden General Grafen von Hessenstein vorgelegt haben soll, und welches dahin ausging, sich auf alle Fälle der Insel

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Shepps

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