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Den 27 April 1769. Von Seiten der Ritterschaft sind heute die 58 Bänks Männer erwählet, auch hierunter nicht mehr als vier befunden worden, welche der obsiegenden Huth-Parthen nicht ergeben seyn sollen.

Den 28- Gedachte Bank Männer haben diesen Vormittag, die so genannten 24 Wähler ernannt; alle Widriggesinnte, mittelst der obwaltenden Mehrheit der Stimmen, hiervon ausgeschlossen, und folglich sich von Seiten dieses Standes eine eben so erwünschte Wahl der adelichen Mitglieder zum geheimen Ausschusse, zubereitet, als schon bey dem Priester- und dem Bürgerstande gestern er= folget war.

Den 29

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Heute sind die 50 Adelichen Mitglieder des Geheimen Ausschusses von den Wählern ernannt, und ist der sogenannten Huth- Parthen durch die Erwählung solcher Personen, welche derselben zugethan, auch größtentheils we gen ihrer Geburt oder persönlichen Verdienste von der Nation geschäßet werden, das völlige Uebergewicht bey den vorkommenden Berathschlagungen gesichert worden.

Die Expeditions Deputation ist nebst einigen andern heute verordnet, und nieder gesetzet worden.

Der Priesterstand und die zween übrigen Stände, haben heute in Erwegung genommen, ob die Gegenwart der sämtlichen Herrn Reichsräthe nicht unumgång„lich nöthig sen? und ohne Botirung und Widersprüche beschlossen, dahin anzutragen, daß den in Stockholm zurückgebliebenen Reichsråthen der gemessene Be fehl ertheilt werde, sich binnen 24 Stunden nach erhaltener Ordre von Stock,,holm weg, und folglich anher zu verfügen.

Den 1 May. Als heute der von den 3 Stånden in Ansehung der schleuni gen Anherberuffung der Reichsräthe gefaßte Entschluß von der Ritterschaft in Erwegung genommen worden; so ist demselben ohne zur Votirung schreiten zu dürfen, völlig bengepflichtet, auch derselbe Sr. K. M. von den vier Rednern untcdessen be= fannt gemacht, und wegen noch nicht erfolgter völliger Einrichtung, der ExpeditionsDeputation die Abfertigung der gehörigen Ordre überlassen worden. Es hat dem zu Folge der König diesen Nachmittag den Rittmeister Wadenstierna mit den erforderlichen Befehlen an die Reichsråthe sogleich abgefertiget.

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Den 2 Da der geheime Ausschuß die Geschäffte unter sich zu vertheilen pfleget; so sind heute daselbst die Mitglieder zu den 4 Deputationen 1) der kleinen geheimen Deputation, 2) der Staats- 3) der Banks und 4) der Vers theidigungs Deputation erwählet worden.

Den 3 Es sind heute 24 Mitglieder vom Ritterstande und eben so viele vom Priester- und Bürgerstande ernannt worden, welche S. K. M. die zur

Be

Besetzung der dren erledigten Reichsrathsstühle in Vorschlag zu bringenden Perso nen auszeichnen sollen.

Den 4 May. War Feyertag.

Den 5 Se. K. M. haben an deren Stelle den zeitherigen Lands= hauptmann von Nyköping, Grafen von Bjelke, den Obristen Baron Ulric Schef fer, und den Justiz - Canzler von Stökenstróm zu Dero und des Reichs Räthen ausersehen, und heute öffentlich darzu ernannt.

Es waren zu diesen drey erledigten Reichsrathsstellen S. K. M. von den Wählern auf den 1sten Vorschlag Ulric Scheffer, Graf Barck und General poffe von Seiten des Militairstandes; auf den 2ten die Landshauptleute Herr Graf Bjelke, Beckfris und Stromfeld, und endlich auf den zten Justiz-Canzler von Stockenstrom, und der Staats Secretair von Hegard vorgeschlagen

worden.

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Den 7 Heute hat der geheime Ausschuß den Herrn Reichsråthen vier Punkte, einige ben Zusamenberufung der Stände vorgefallene Umstände betreffend, im Reichsrathe vorgelegt, und ist zu deren Beantwortung ihnen künftiger Donnerstag, als der 11te anberaumt worden, nach Maßgebung welcher die Stände über der= felben zeitherige Administration urtheilen werden.

Nach beendigter Untersuchung dieser Sache, stehet zu vermuthen, daß man auch den am 29sten niedergesetzten vier Haupt- Deputationen, nämlich 1) dem geheimen Ausschusse, 2) der Expedition, 3) derSuppliquen- und 4) der RitterhausDeputation, die übrigen Deputationen ohne fernern Verschub benfügen werde.

Den 12 Man. Zu Folge des von den Ständen auf des Geheimen Ausschusses Veranlassung, an die Reichsråthe unterm 7ten dieses ergangenen Befehls, haben die Reichsråthe ihre Antwort auf die vorgelegten Punkte zwar gegeben, aber einzig dahin eingeschränkt, daß sie sich in den wichtigsten wider dieselben erhobenen Gra vaminibus, auf die bereits bekanten, und besonders seit dem Königl. Dictamine vom 12ten December 1768 gehaltenen, und mittelst ihrer eigenen Veranstaltung, in öffentlichem Druck erschienenen Protocolla des Reichsraths, berufen; die Lauterkeit ihrer Absichten, so wohl bey allen, als vornåmlich bey diesen ausserordentlichen Vorfällen betheuert; und sich der Gerechtigkeit und Gewogenheit der Stände bestens empfohlen, im Falle sie die ihnen vorgeschriebene Instruction aus einem andern Gesichtspunkte, als die gegenwärtigen Reichsstände thäten, solten angesehen haben.

Die Herrn Reichsräthe Baron von Friesendorf, Baron von Reuters holm und Baron Düben, haben besondere Memorialien, der erste alhier, der zweyte und dritte von Stockholm aus, als woselbst sie wegen Unpåßlichkeit verblieben

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waren, an die Stånde überreichet. Der Reichsrath Baron von Friesendorf suchet zu beweisen, daß, da er in den wichtigsten nunmehr zur Beantwortung aufgegebenen Punkten, größtentheils andrer Meynung gewesen wäre, seine und der übrigen Herrn Reichsräthe Sache, nicht mit einer und derselben Rubrique bezeichnet werden könnte. Der Herr Reichsrath von Düben, führt seine häufigen Unpåßlichkeiten, als eine gegründete Ursache seiner öftern Abwesenheit aus der Rathskammer an; und der Reichsrath von Reuterholm beruft sich zur Vertheidigung seiner Dictaminum auf das Project, welches die Stände 1734, wegen Verlegung des Reichstags nach Corkoping sowohl, als wegen Theilung des Reichsraths gemacht hätten; beyde wollen hieraus beweisen, daß sie nicht mit den übrigen Herrn Reichsråthen in gleicher Verantwortung stehen könnten, im Fall auch derselben Handlungen von den Hochföbl. Ständen nicht schlechterdings approbiret würden.

Den 13 May. Beschloß der Bürgerstand die Zurückberufung des seit dem lekten Reichstag in Marstrand gefänglich gehaltenen Banquier Witfots, und des landflüchtigen Kaufmannes Clason.

Die eingefallenen Pfingstfevertage haben die Deliberationen der Plenorum vom 13 bis zum 19 dieses unterbrochen.

Den 20

In den heutigen Plenis ist das Videtur des geheimen Ausschusses, der Reichsråthe Verantwortung betreffend, verlesen worden. Der gehei= me Ausschuß recapituliret darinn die meisten, seit derselben Administration vorges fallenen bedenklichen Handlungen und Streitigkeiten des Reichsraths mit dem Könige, und den Collegiis: das patriotische Betragen des Reichsraths von Hjärne wird durchgängig, und des Herrn Reichsraths von Wallwyck, seit der Entsagung. des Königs von allen Regierungsgeschäfften, gegebene Rathschläge werden ebenfalls approbiret; die übrigen Herrn Reichsråthe aber, nämlich Herr Baron von Fries sendorf, Graf Horn (Ober-Hofmarschall) Baron Lagerbjelke, Baron Hers melin, Graf Gyllenstierna, Baron Reuterholm, Baron Funk, Baron Ribs bing und Baron von Düben, werden in gedachtem Videtur beschuldiget, daß sie wider das Fundamental - Gesek gehandelt; der Majest. des Königs zu nahe getreten, und das Reich übel administriret, sich folglich nach den Gesetzen, ihres Lebens, ihrer Ehre und Güter verlustig gemacht hätten; es hält indessen der geheime Ausschuß dafür, daß die Reichsstände auch hierinn von einer vorsichtigen Politik, von ihrer natürlichen Milbigkeit, und selbst von der Menschlichkeit geleitet, weislich handeln würden, wenn sie sich begnügten, nur denselben ihr Vertrauen zu entziehen, und sie ihrer Chargen zu entsetzen. Der Herr Reichsrath Baron Friesendorf wird aber noch insbesondere getadelt, daß er zu seiner Vertheidigung sich auf Fälle bezogen hätte, welche eben so viele deutliche Beweise von seiner Wankelmuth, und von

seiner Ergebenheit für die von den andern Reichsråthen angenommene Grundfäße darlegten. Die Freunde dieser angeklagten Herren Reichsråthe, verlangten, daß des geheimen Ausschusses Videtur mit den Beylagen gedruckt, und die Abınaz chung dieser Sache verschoben werden mögte. Das eine und das andere ist zugestan

den worden.

Den 23 May. Heute ist die Sache der Herrn Reichsråthe in den Plenis vorgenommen, und die Entschliessung nach Maassgebung des vom geheimen Ausschusse gegebenen Gutachtens durch eine Pluralität von 190 Stimmen, genommen; auch solcher gestalt die obgenannten Herrn Reichsräthe des Vertrauens und ihrer Chargen verlustig erkläret, zugleich aber die Collegia, welche von dem Reichsrathe allerley Bergehungen beschuldigt worden waren, völlig fren gesprochen, nicht minder die Entschliessung gefasset worden, eine förmliche Deputation an den König abzuschicken, um Sr. K. M. für Dero väterliche Sorge um den Wohlstand des Reichs und Der Unterthanen zu danken.

Den 25 Heute ist der Entschluß gemeinschaftlich gefasset worden, Fünftigen den 6ten Junii das letzte Plenum allhier zu halten, darauf den Reichstag sogleich nach Stockholm zu verlegen, und den 25ten künftigen Monats die Deliberationen daselbst fortzusehen. Ingleichen sind die Herrn Reichsråthe Graf von Ekeblad, Baron Hamilton, Grafen Rosen, Schefer, Seth, Baron Ru denschiold und Flemming, welche das Vertrauen der letzten Reichsstände verloren hatten, zur Wiedereinnehmung ihrer Pläße in dem Reichsrath eingeladen; ersierer ist von den vier Ständen einmüthig aufs neue zum Canzley-Präsidenten ernannt, der jüngsthin zum Reichsrath erwählte Herr Baron Ulric Schefer hingegen von Sr. Majest. zum Vice Präsidenten und Canzleyrath ausersehen worden.

Den 27

Se. K. Majest. haben heute den Kammer-Präsidenten Herrn Baron Hermansson, den Präsidenten des Admiralitäts- Collegii, Baron Carl Sparre, und den Landshauptmann von Kroneberg, Beckfries, zu Dero und des Reichsräthen, aus den drey überreichten Vorschlägen zu ernennen geruhet.

Die bisher von dem Reichsrath Graf Horn verwaltete ObermarschallsStelle, ist dem Herrn Reichsrath Grafen von Bjelke verliehen worden.

Den 2 bis 13 Junii. Vor dem Schlusse der Deliberationen in Norköping, Haben Sr. Königl. Majest. auf Veranlassung der Stände, durch ein Schreiben an Die Collegia, die von den leßtern durch eine standhafte Bertheidigung der Freyheit, Büschings Magazin XII. Theil.

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Nation und der Majest. des Königs gegebenen Proben ihrer patriotischen Gesinnun gen genehmiget, und Höchst Dero und der Stånde Zufriedenheit darüber bezeiget.

Di Verlegung des Reichstags nach Stockholm, der Aufenthalt des Ho= fes in Drottningholm sowohl als die Abwesenheit vieler Glieder der Stände, haben alle Deliberationen von 2 bis zum 14ten dieses gänzlich unterbrochen,

Den 14 Junii. Heute versamlete sich der geheime Ausschuß zum ersten mal in Stockholm.

Den 16 Die Bank Deputation, welche aus Mangel der benöthige ten Papiere x. in Norköping nicht arbeiten können, hat sich nunmehr in 4 Subdivifiones vertheilet, um die Berichtigung der dahin einschlagenden Sachen um so vielmehr zu beschleunigen. Man siehet indessen voraus, daß gedachte Bank-Deputation viel Mühe haben wird, um die wider einander laufenden Absichten der Rathpflegenden, sowohl als das verschiedene, aber für das Reich gleich schäßbare Interesse der Privatpersonen, mit dem wahren Vortheile des Reiches zu vereinigen, und besonders die besten Maaßregeln in Absicht auf das zu bestimmende Verhältniß des WechselCourses oder der Mark Anzahl gegen Reichsthaler, auf eine dauerhafte Art, nehmen zu können.

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Den 27 Heute haben sich die Reichsstände in Stockholm zum ersten mahle in plenis versamlet, und hierdurch die gemeinschaftliche Deliberationen aufs neue angefangen. Der Ritterstand glaubte nicht an S. K. M. eine Deputation wegen Höchst - Deroselben gestern erfolgten Rückkunft nach Stockholm abschicken, und die Wiedereröffnung der Berathschlagungen vermelden zu dürfen, da der Herr Landmarschall anmeldete, daß er deswegen bereits Erkundigung eingezogen hatte, und versichert worden wäre, daß Se. K.M. die Versammlung der Stände in Höchste Dero Residenz als eine natürliche Folge des in Norköping angefangenen Reichstags ansehen, und also alle Beschickung in dieser Absicht für überflüßig geachtet.

Da die Reichsråthe Seth, Flemming und Carl Schefer sich für die angebotene Wiederannehmung ihrer vorigen Stellen im Senate bedanket, auch der Graf Sparre diese Würde ausgeschlagen, und lieber seine Präsidenten Stelle in Admiralitåts Collegio beybehalten wollen, imgleichen der Reichsrath Graf Rosen vor fure zem mit Tode abgegangen ist, so sind hierdurch annoch fünf Stellen im Reichsrathe erlediget verblieben. Es ward daher den Wählern aufgetragen, die Vorschläge für Fünftiges Plenum, welches nächstkommenden Montag gehalten werden solte, zu errichten, und sie den Ständen in Plenis vorzulegen.

Alle vier Stånde haben endlich das Memorial ohne Widerspruch genehmiget, welches Graf Reenstierna zum Vortheile der verwittweten Gräfin von Rosen überreicht, und dieser Reichsråthin 12000 Dl. Kupfm, jährliche Pension zuge= standen,

Den

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