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Pferd geschossen. Der Fall des Führers war das Zeichen zur allgemeinen Flucht. Baner schlug jetzt unbehindert eine Brücke, kam den Kaiserlichen in den Rücken und entschied das Schicksal des Tages. Der Bericht Aldringers vom 22. September und des Generalkommissärs Rupp vom 21. September meldet, dass der Feldzeugmeister von Schauenburg und der General von Erwitte seit dem 19. September nicht mehr gesehen wurden.'

Von da ab fehlen die Nachrichten, und erst am 16. Dez. 1631 taucht Schauenburgs Name wieder auf: Wallenstein notificiert dem Oberbefehlshaber in Schlesien, dem General und Oberstzeugmeister von Schauenburg, seine Wiederanstellung und seine Absicht, gegen Sommer in's Feld zu rücken. In späteren Schreiben vom 24., 26., 31. Dez. 1631, vom 3., 8., 24., 26. Jan. 1632 ertheilte er ihm Befehle, die Winterquartiere, die strengere Handhabung der Kriegszucht und die Completierung der Regimenter betreffend. Da das alte schauenburgische Regiment im Elsaß stand und das andere bei Frankfurt aufgerieben worden war, so ließ Schauenburg ein neues werben, dessen Sammelplatz seine mährischen Güter waren. Abermals war er nämlich für seine beträchtlichen Forderungen mit großen Gütern in der Umgegend von Znaim, mit sogenannten Rebellengütern, bezahlt worden.2

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Am 28. Januar übersandte ihm Wallenstein die vier Tage zuvor vom Kaiser in Wien vollzogene Bestallung als Feldmarschall und wies ihn an, bis zur Ankunft seines Nachfolgers, des Feldzeugmeisters Mansfeld, das Artilleriewesen in Schlesien zu dirigieren und bestens zu bestellen. Als Adlatus wurde am 17. Februar der Generalwachtmeister von der Traun zu dem neuen Feldmarschall nach Schlesien geschickt. Während Gustav Adolf bei Nürnberg lagerte und Wallenstein mit dem Kurfürsten von Baiern in Weiden zusammenkam, stand Schauenburg zur Deckung Schlesiens in Zittau und meldete in einem Schreiben vom 20. Juni an Maradas die Einnahme von Lüben durch den Feind, dessen Treulosigkeit in der Einhaltung des Accords und dessen Aufbruch gegen Bautzen.

Von da ab ist in den Nachrichten wieder eine große Lücke

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1 Schreiber. Maximilian I. der Katholische p. 528. 2 Dudick 1. c. p. 177 ff. 3 Es ist unrichtig, wenn Hallwich, Wallensteins Ende I, 65 sagt, die Bestallung fehle; sie ist im K. K, Kriegsarchiv vorhanden. Vgl. auch Dudick 1. c. p. 321.

Zeitschr. XXXIX.

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bis zum 5. Dezember 1632. Damals ertheilte Wallenstein dem Feldmarschall Urlaub zu einer Reise in seine Heimath und übertrug das Kommando in Schlesien an Gallas. Am 22. Jan. 1633 passierte Schauenburg Kempten in der Absicht, über Konstanz in die Schweiz zu reisen und seine Commende Tobel zu visitieren, zugleich aber auch, um zu versuchen, ob er in der Schweiz Getreide kaufen und nach Breisach liefern könne. Es scheint fast, als ob dieser Urlaub kein so ganz freiwillig gesuchter gewesen sei, daß vielmehr Wallenstein schon damals die Absicht hegte, den Feldmarschall von der Armee zu entfernen Sehr auffallend wenigstens ist der Brief Questenbergs an Wallenstein, datiert Wien 16. März 1633. Nachdem darin von dem Oberst von Hagen, der am 14. Februar 1633 in Prag kriegsrechtlich erschossen worden, die Rede war, fährt der Schreiber fort: „Ich wollt der mainung sein, daß es für den von Schauenburg am besten sein wurd, da er noch ein zeit beim Teutschenmeister in Tirol verbleibe; unterdessen fällt etwo gelegenheit, für ihn ein goberno irgendwo in einer festung aufzutragen". Und fast gleichzeitig mit Questenberg schreibt Aldringer an Wallenstein, d. d. Leutkirchen 17. März 1633, und bittet, dem Feldmarschall von Schauenburg das Kommando zu Breisach und im obern Elsaß zu übertragen, da er von adel und unterthanen, von welchen er als patriot (Landsmann) sehr geliebt werde, einen großen zulauf haben werde". Wallenstein hatte diese Schreiben kaum erhalten, so fertigte er auch schon am 30. März die neue Bestallungsordre aus, berief aber nicht, wie Aldringer gewünscht hatte, Montecuculi ab, sondern befahl demselben zu bleiben und dem Feldmarschall zu assistieren.2

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Ueber Schauenburgs Abreise aus Schlesien, seine Ankunft zu Breisach mit den in den Monaten Februar und März am Bodensee und in den vier Waldstädten geworbenen 1500 Mann, über sein Wirken zu Breisach und seinen Tod verweise ich auf meinen Aufsatz in der Zeitschrift der Freiburger hist. Gesellschaft Band VI, 241 ff. Einer Sache nur, die ebenfalls geeignet ist, einiges Licht auf das Verhältniß zwischen Wallenstein und Schauenburg zu werfen, sei hier noch schließlich gedacht. Im September 1633 starb Feldmarschall Holk an der Pest und es war dringend nöthig, dafs dessen Stelle im 1 Hallwich, Wallensteins Ende I, 189. 2 Ibidem p. 197.

Kommando des im reich sich hin und wieder befindenden volkes" alsbald besetzt werde. Nun war Schauenburg der dienstälteste Feldmarschall; allein er wurde übergangen und auf Wallensteins Antrag zur Vermeidung von allerhand competenzen und difficulteten, so nur zur verhinderung des diensts und vielen ungelegenheiten ausschlagen wurden", der jüngere Gallas zum Generallieutenant der kaiserlichen Armee ernannt und Schauenburg ihm unterstellt. Das durch Schauenburgs Tod (31. März 1634) erledigte Regiment wurde durch Patent vom 4. Mai 1634 dem Oberst Leslie verliehen.

Von früheren Genealogen ist der Fehler gemacht worden, daß sie die im 13. bis 15. Jahrhundert vorkommenden Geschlechter der Winterbach und der Kalwe von Schauenburg als mit zur Familie gehörig in den schauenburgischen Stammbaum aufnahmen. Erstere hatten im 12. und 13. Jahrhundert in dem jetzt zur Stadt Oberkirch gehörenden Zinken Winterbach einen eigenen festen Sitz, „turrim lapideam", der aber schon im 13. Jahrhundert so in Abgang gekommen zu sein scheint, daß spätere Urkunden seiner nicht mehr gedenken und heutigen Tags nicht einmal die Stelle bezeichnet werden kann, wo dieser Thurm stand. Erst seit dem Ende des 13. Jahrhunderts erscheinen die Winterbach und fast gleichzeitig mit ihnen die Kalwe unter den Gauerben von Schauenburg. Auffallend ist allerdings auch die Gleichheit der Wappen beider, der aufrechte Zähringer, resp. Freiburger Adler, allein da einerseits die Urkunden keinerlei Anhaltspunkte bieten, andererseits auch die Lehen der 1402 ausgestorbenen Winterbacher nicht an die Kalwer, sondern an die Höfinger Linie kamen, so wird kaum an eine Zusammengehörigkeit beider Geschlechter zu denken sein. Anders verhält es sich dagegen mit den Höfingern, den Burggrafen und dem Neunecker, die sich alle von Schauenburg nannten und das Schauenburger Wappen führten. Die Höfinger betreffend ist es möglich, von den Burggrafen sehr wahrscheinlich und von dem Neunecker urkundlich nachweisbar, daß sie zur Schauenburger Familie gehörten und daß diese Namen nur zur Bezeichnung ihrer mütterlichen Herkunft und zum Unterschiede von ihren Stiefgeschwistern dienten, wie denn auch Volmar, der Sohn Johann Höfingers von Schauenburg, und seine Nachkommen diesen 1 Ibidem p. 570. 2 Freib. Zeitschr. VI, 324.

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Beinamen ablegten und sich einfach von Schauenburg schrieben.

Die urkundlich sichere Ordnung des Stammbaums weiter zu führen, als bis zum Ende des 13 Jahrhunderts, ist kaum möglich, um so mehr als die Urkunden dieser Zeit schon eine Trennung in zwei oder mehr Linien erkennen lassen. Die Stammväter, mit denen wir die beiden Hauptlinien beginnen, hießen beide Konrad, sie aber für identisch zu halten, widerspricht der Urkunde von 1301. Die eine Linie starb 1596 aus; die andere, heute noch blühend, begann ihre Trennung erst mit Reinhard und Friedrich, den Söhnen Rudolfs, die beide um 1460 in das Elsaß wanderten und hier theils durch Heirath, theils durch Kauf neue Wohnsitze erwarben. Die mit Reinhard beginnende elsässische Linie spaltete sich durch die Söhne und Enkel Ulrich Diebolts in eine Oberkircher (ausgestorben um 1700), eine Herlisheimer, eine mährische (ausgestorben um 1720), eine gräfliche (ausgestorben 1784) und eine jungholzische. Die Hartardische oder luxemburgische Linie verlegte, nachdem sie ihre Besitzungen im Luxemburgischen theils durch Brand, zumeist aber durch die Confiscationen verloren hatte, zu Anfang unseres Jahrhunderts ihren Wohnsitz in den Breisgau, bis der jetzige Vertreter dieser Linie wieder in die alte Heimath übersiedelte.

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Die ältesten Familienlehen sind die ebersteinischen, das Schloß Schauenburg mit allem, was dazu gehörte an Wald, Wasser und Weide, den Dörfern Gaisbach und Fernach2, dem Zehnten im Thiergarten, vielen Gütern und Zinsen. Nicht minder alt sind die badischen, vor 1366 freiburgischen Lehen, bestehend in einer Menge Güter und Zinsen im vorderen und hinteren Renchthal, wozu dann der Burgstadel Altneuenstein, die Leibeigenen im Elsaß zwischen der Scher und der Ill und das Lehen der kurz vor 1400 ausgestorbenen Herren von Ulmburg kamen. Das geroldseckische, später sarwerdische Lehen,

1 Karl von Schauenburg kaufte 1812 von den Erben des Anton von Bollschweil die Herrschaft Merzhausen um die Summe von 75,000 fl.

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2 Die Lehenbarkeit der beiden Dörfer wurde zwar von den Schauenburgern bestritten, allein wie zur Fürsteneck Oberkirch und Oberndorf, zur Ulmburg Ulm, Erlach, Stadelhofen, zur Windeck Bühl, Kappel, Rittersbach etc. gehörten, so waren auch Gaisbach und Fernach wohl ursprünglich nur Appertinentien des Schlosses Schauenburg. Vgl. auch die Regesten von 1347 Nov. 11, 1353 Juni 17, 1399 u. 1405 Febr. 2.

die Höfe und Gülten zu Nesselried, Sinzenhofen und Haslach, das stülingen-lupfische Lehen, den großen Freihof zu Mösbach, Zehnt und Höfe zu Oberstadelhofen, einen Theil der bischöflich-straßburgischen Lehen in der Mortenau, den Ortenberger Hof, die Burg Bärenbach besaßen vordem die Kalwe und Winterbacher. Nur vorübergehend war der Besitz der pfälzer Lehen, des Schlößchens Berghaupten, des Gengenbacher Klosterlehens. der Schlößchen Bach und Tiefenau. An Umfang und Bedeutung wurden jedoch diese Güter von den elsässischen Erwerbungen, den bischöflich-straßburgischen, den österreichischen, lüderischen, murbachischen und rappoltsteinischen Lehen bald übertroffen. Ueber die Besitzungen in Luxemburg und in Mähren mangeln mir nähere Nachrichten.'

Wie in der Regel bei älteren Familienwappen, bieten auch bei den Schauenburgern die Siegel die erste Kunde. Das älteste bis jetzt bekannte Siegel entdeckte ich in der Siegelsammlung des Mannheimer Alterthumsvereines; es ist das Erkenbolts von Schauenburg, das, wie ich mich selbst überzeugte, zu der auf der Heidelberger Universitätsbibliothek aufbewahrten Urkunde von 1274 gehörte. Es ist gut erhalten, von gelbem Wachse, von ziemlicher Größe in der bekannten dreieckigen Schildform; in der rechten Ecke beginnt die Legende: † S. Erkenboldi de Scowenburg; der Wappenschild, das ganze Siegelfeld einnehmend, ist der Legende

1 Stadt und Schloss Sulzbach mit Zwing und Bann, Summerau mit dem Hofe in der Au, das Dorf Zimmerbach mit allen Zugehörden, das Schloss Reichenberg mit den Leibeigenen zwischen Reichenberg und der Stadt Bergheim, Dinghof, Patronat zu St. Peter nebst dem Gerichte in der Stadt Bergheim, Geld- und Weinzinse, die Waldungen hinter Reichenberg und hinter der Ill, der Kastelberger Wald, Stadt und Schloss Herlisheim, die Schlösser Isenheim, Jungholz, Schrankenfels, die Dörfer Wickersweier, Holzweier und Niederherxheim, der Zehnte zu Heiligkreuz und zu Colmar etc. Aus Herlisheim, Sulzbach und Vernach machte 1603 Ulrich Diebolt ein adeliges Stammgut, von dem Wittwen und Töchter gänzlich ausgeschlossen sein sollten. Nach der Stammeseinigung von 1625 sollte jeweils der Aelteste des Geschlechtes sämmtliche Lehen für sich und die übrigen Glieder empfangen. Ueber die Besitzungen im Luxemburgischen und im Mährischen mangeln mir nähere Nachrichten; Christof und sein Bruder Bernhard nannten sich 1560 Herren zu Preusch und zu Scheidburg, Hartard dagegen Herr zu Berward und zu Bertringen, Mitherr zu Clerff; Rudolf Heinrich führte 1673 den Titel: Erbherr auf Mährisch Budwitz, Kösting, Meschlitz, Jacobaw und Neu-Meschwitzko, Rath und Landrechtsbesitzer in Mähren. 2 Vergl. das Regest No. 26.

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