صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

ihre Obrigkeit empört und mit Brand und Raub beschädigt habe, sei der Kurfürst zur Gegenwehr gezwungen worden. Obgleich aber mit Gottes und der Freunde Hilfe seine Unterthanen gestraft worden, so sein doch derselben heuptlude, anfenger und redlensfurer der beesen sach und thaten vil ußgedretten, die wie wir bericht und weil zu vermuten widder und für by iren frunden und sonst der sachen gûtsgondern und verwanten heimlich enthalten werden, welichs dan in ansehen, das dieselben in irem verkerten ungerechten gemůt so gar verstockt nit fyern konden, wyter ire beese praktiken und verfürungen des folks anzurichten, irn mutwillen ußzufurn (nit allein landen und leuten zům hochsten in verderblichem schaden leybs und gůts reichen, sonder auch uns und aller erber und erberkeit unleidlichen), ist darumb unser bevelich, du wollest allenthalben deins ganzen ampts in stetten, flecken, dorfern, wylern und hoefen mit ernst und by iren glubden und eiden gepieten und verschaffen, das kein fremder noch heimischer ußgetretener dieser sachen verwanten durch jmant, er sey, wer er weil, enthalten, gehaußt, geherbergt, geetzt oder getrenkt noch furschub, hilf oder rhot gethon werd, sonder wo derselben einer oder meher betreten wurde, dieselbigen in gefengnis annemen und die an unser stat zů gepurlicher stroff verwarlichen liefern heißen, dan wo das nit beschee und wir dessen, wie wir dir und allen deinen underamptluten hiemit ernstlichen bevelhen, besondere contschaft zů machen und haben, widderwertiger gestalt von jemant vernemen, die wirden wir an leib und gutt stroffen, und so die also einer oder meher der ufgetretnen oder ungehorsamen diß unsers gepots fur augen kommen, dieselben bis uff unsern weytern bescheit gefenglich verwarn und uns jeder zeit zu wissen thun. In dem beschicht unsere ernstliche meynung. Datum Heidelberg mitwuch noch Jacobi anno etc. 25." Orig. Karlsruhe.

August 4. Heidelberg. Kurfürst Ludwig V. von der Pfalz an Rath und Gemeinde zu Mergentheim.

34.

Wir werden bericht, wie ir sambt andern ufrurigen baurschaften kurzverschiner zeit uns unsern fleckhen Boxsperg ingenomen, uns unser kellery des ends verwuest, buchssen, pulver, haußratt, profande und anders genomen, wellichs uns nit wenig befrembdet, darumb unser gesynnen und begern,

ir wollent uns und den unsern weggenomen unverlengt widderumb zustellen, dan wo sollichs nit beschee, kunt ir ermessen, das wir deshalben zu bevelhen und insehens thun zu lassen verursacht, wellichs wir liber vermitten sehen wollten wir uch nit verhalten. Datum Heidelberg uff freitag nach vincula Petri anno etc. 25.

Orig.

Oktober 3. Der Hauskomthur des Deutschordens zu Horneck an den Deutschordensmeister Dietrich von Cleen. 35.

Uf heut siend die von Bettingen auch zum tayl uf der ebne bey mir gewest und angezeigt, wie das sie vom schultheisen von Moßbach die ufgelegte schatzung uf negst komenden sontag gewißlich zu antwurten gemant, das sie an mich langen haben lassen, bescheid, wes sie sich halten sollen, gebetten, hab ich e. f. g. bevelch an die hand genomen, mich gen Mobach gefuget, daruf gehandelt, aber nit sein wollen, mir der schultheis gesagt, er hab ernstlich bevelch nit allein von e. g. hintersessen, sonder auch der vom adel das einzubringen, aber dahin bracht, das sie zehen tag ein stylstand haben wollen, das hab ich e. f. g. unterteniglich zu wiessen, damit die armen leut nit verkurzt, unangezaigt (nit)1 wollen lassen. Datum donerstag nach Michahelis anno 25.

Orig.

Oktober 5. Die Gemeinde Kocherthürn an den Deutschordensmeister Dietrich von Cleen.

36.

Wir die gemeyn zu Kochendurn, e. f. g. armen, seyn vor diser zeyt vom punde geprantgeschatzt worden umb 80 gulden, die wir mit großer beschwert uberkommen haben und unsern schaden thon mit versetzen der gütter und verkaufen. Nun gnediger f. und herr, ist ewern f. g. woll wyssen, wie das der hochgeporn furst und gnedigster herr, herr Friderich? pfaltzgrave bey Reyn, erztruchseß und churfurst, widerumb ane uns von Kochendurn ein prantschatz fordert, nemlich von yedem haw 4 gulden, zwei zu geben uff sant Michels tag vergangen, die andern 2 gulden uff weyhennacht nechst kommende, der wir dann noch viel hoher und mer beschwert sein und unser verderben druff steet. Gnedigster herr, hieruff ist unser demüttig bitt an e. f. g. uns in gnaden zu bedenken und fur uns als e. f. g. willige undertenige armen lewt bitten 1 Ist durchgestrichen, aber mit Unrecht. 2 Bruder Ludwigs V.

und schreyben an unsern gnedigsten f. und herren pfaltzgraven, ob solichs mit gnaden möcht abgetragen und erbetten werden; solichs, gnedigster herrr, wollen wir die obgemelt gemeyn von Kochendurn gehorsamlich umb e. f. g. verdienen. Datum uff dorstag nach sant Franciscus tag anno domini etc. 25.

Original. Ein Schreiben gleichen Inhalts vom nämlichen Datum lief von der Gemeinde Dahenfeld ein, welche um 100 fl. vom Bunde gebrandschatzt worden war.

Oktober 10. Heidelberg. Kurfürst Ludwig V. von der Pfalz an den Deutschordensmeister Dietrich von Cleen.

37.

Ewrer geschickten potschafft werbung jungst in unserm abwessen unsern retthen furgedragen bedreffen dye brandschatzung, so kurz verschyenner zeyt ewrn underthanen gein Mergetheim und Horneckh gehorig durch den edln unsern lieben getrewen Schenck Eberharten umb irer verschuldigung willen ufferlegt nachzulassen oder milterung zu thun, ist uns und derglychen itzt ewr abermals schreyben und anmanen eroffent worden, und wern furwar euch und dem orden in diessem und mererm zu wilfarn des gunstigen und gnedigen genaigten willens, wo die dinge nach gelegenhait aller sachen. der bemelten underthan halben auch... geschaffen, wolten auch gar ungern euch oder die ewern des ordens rittermessige personne, wo es ir personne berurt, mit dergleichen sachen belestigen, sonder vil lyeber denselben frundschaft und gnedigen willen erzaygen. Dwyll aber wir von den bestimpten bawrschaften so merglichen und unverschulter, auch unpillicher weiß in costen und scheden gefurt, wie euch wissen, zu dem es uns gegen andern beschwerlichen ingangkh machen mocht zu vermeiden ist, so konnen wir nit underlassen dieselben doch mit einer klein buß in ansehen unsers schadens zů ergetzlichkait zu straffen und achten ein sollichs in ansehen irer verwirkung euch nit beschwerlichen noch schedlichen sein, sonder wie wir auch hiemit noch bitten und begern gebürlich und not zu sein achten, sie anhalten und dahin zu weißen die obgemelt brandschatzung uff zeit und ziel, wye bewilligt und versprochen, nochmals furderlichen zu endrichten und zu bezallen, damit wir und ir in bedenken der straff hinfurter mit derglychen furnemungen destminder beladen und erlassen werden, sollichs bitten wir unser notturft nach und uß er

1 Die Schrift ist an dieser Stelle verblichen.

zelten ursachen ewrn halben nit unfrundlicher maynung zu versteen, dan euch sunst zu frundlichem, gnedigem und gutten willen sein wir genaigt. Datum Haidlberg uff dinstag nach Dionisii anno 25.

Orig.

November 13. Heidelberg. Kurfürst Ludwig V. von der Pfalz an den Deutschordensmeister Dietrich von Cleen. 38.

Uff die handlung, so unser prothonotari und lieber getrewer Hans Vastner mit uns ewerthalb gethan, belangen die noch ußstendig prantschatzung oder straffgelt von den ewrn etc., wurdet in kurz unsr marschalkh und lieber getrewer Wilhelm von Habern euch in dem unser gemut dermas zu erkennen geben, darob ir sonder zweifel gefallens und gut gnugen han werden wolten, wir uch fruntlicher maynung nit bergen. Datum Heidelberg uff mantag nach Martini anno etc. 25.

Orig.

1526.

Februar 4. Kurfürst Ludwig V. von der Pfalz an den Deutschordensmeister Dietrich von Cleen.

39.

Der Kurfürst hat das neue Schreiben Dietrichs bezüglich der vom Kurfürsten dem Dorfe Kirchhausen auferlegten Brandschatzung erhalten und deßhalb seinem Keller zu Hilspach einen schriftlichen Befehl ausfertigen lassen, den er dem Schreiben beilegt, damit man ihn dem Keller zugehen lasse. Er erwartet, daß die von Kirchhausen deß zufrieden sein werden. Datum Heydelberg sontags nach purificationis Marie anno etc. 26.“

Orig.

[ocr errors]

1527.

April 26. Deutschordensmeister Dietrich von Cleen an den pfälzischen Marschall Wilhelm von Habern.

40.

Graf Johann von Hohenloe vom Deutschorden und der Deutschordenskanzler, welche wegen der vom Kurfürsten Ludwig auf die Deutschordensunterthanen gelegten Brandschatzung vergangener Zeit nach Boxperg geschickt worden, haben berichtet, daß der Pfalzgraf aus gnädigem Willen gegen den Deutschorden und den Bauern zu gute von jedem Haus sich mit 3 f. statt der ursprünglich verlangten 4 fl. begnügen wolle, wobei noch andere Milderungen eintreten sollten, wie Freiheit der Wittwen von dieser Abgabe etc. Der Deutschordensmeister hatte sodann den Wunsch ausgesprochen, der

Kurfürst möge sich mit 2 fl. von jedem Hause begnügen, und der Marschall hatte diese Bitte dem Kurfürsten übermittelt, der jedoch deren Erfüllung ablehnte, wohl aber der Gemeinde Kirchhausen aus besondern Ursachen die Brandschatzung ganz erließ. Der Deutschordensmeister hat das mit Dank entgegengenommen und seinen Unterthanen eröffnen lassen, sich darnach zu halten. Trotzdem berichten jetzt seine Unterthanen zu Ottelfingen, daß der Amtmann und Keller zu Boxperg von ihnen verlange, die noch ausstehende Brandschatzung zu bezahlen, und auch die schon eingeräumten Milderungen nicht zulassen wolle. Er bittet deßhalb, es möge entweder der pfälzische Marschall dem Amtmann und Keller selbst schreiben, von seiner Forderung abzustehen, oder den Pfalzgrafen bitten, einen solchen Befehl an den Keller ergehen zu lassen. Es ist unbillig, daß jemand Brandschatzung geben soll, dem zuvor sein Haus abgebrannt ist; denn Brandschatzung entstehe dadurch, daß jemand sein Haus durch Erlegung einer Geldsumme vor dem Verbranntwerden bewahre. Datum Mergenthaim freitags nach den heiligen ostern anno etc. 27." Orig. Stuttgart.

[ocr errors]

Juni 13. Heidelberg. Kurfürst Ludwig V. von der Pfalz an den Deutschordensmeister Walther von Cronberg. 41.

Ludwig hat das Schreiben erhalten, in welchem für Leffelsteltz eine Verlängerung der Zahlungsfrist der Brandschatzung erbeten wird. Obgleich die Zahlung schon lange aussteht und der Keller zu Poxsperg seine Rechnung darnach eingerichtet hat, bewilligt der Kurfürst doch die Bitte; doch hofft er um so sicherer auf eine Bezahlung der Brandschatzung auf kommende Michaelis. „Haidlberg uff dornstag nach dem heilligen pfingstage anno etc. 27."

Orig. Stuttgart.

Juni 27. Der pfälzische Statthalter und die Räthe zu Heidelberg an den Deutschordensmeister Walter von Cronberg. 42.

In Abwesenheit des Kurfürsten haben der Statthalter und die Räthe das Schreiben des Deutschmeisters erbrochen, in welchem er von der noch ausstehenden Brandschatzung derer von Mergentheim im Amt Newenhauß und Leffelholtz spricht. Sie können aber keine endgiltige Antwort darauf geben, ehe sie den Kurfürsten darüber befragt haben. „Datum uff dornstag nach Johannis baptiste anno etc. 27."

Orig. Stuttgart.

« السابقةمتابعة »