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eilig an den Hofrath und dessen Commissarien in Stockach berichten.

Schwabenbuch I fol. 68.

Dez. 30. Der Hofrath an den Bundeshauptmann Wilhelm Guss. 57. Die f. Dt. hat den 4. Dezember1 wegen der Verhandlungen mit Waldshuet an den Adressaten geschrieben laut beiliegender Abschrift. Weil aber Guß bisher weder an f. Dt. noch an den Hofrath berichtet hat, was sich weiter deßhalb zugetragen oder was erreicht worden ist, die Notdurft jedoch erheischt, davon ein gründliches Wissen zu haben, so begehrt der Hofrath einen sofortigen Bericht. „Datum 30 tag decembris 1524.“

Schwabenbuch I fol. 70b.

1525.

Januar 26. Der Hofrath zu Innsbruck an die Hauptleute des schwäb. Bundes. 58.

Dem Hofrath ist heute von seinen jetzt zu Costenntz befindlichen Räthen und der Regierung zu Ennsißhaim Nachricht zugekommen, daß Herzog Ulrich von Wirtemberg etliche Geschütze zu Mumpelgart erhoben und auf Pasl2 habe führen lassen. Deshalb und weil ein Bauer, den der Komthur zu Villingen gefangen, ausgesagt hat, daß den Aufrührerischen durch die Rädelsführer große Hilfe mit Geschütz und Leuten angezeigt worden, so ist zu vermuthen, daß Herzog Ulrich dieses Geschütz den Bauern, mit denen er für und für prakticiere, zu einem Trost zuführen werde, um mit deren Hilfe Wirtemberg oder andere Bundesverwandten anzugreifen. es dem Hofrath nicht gebührt, ohne Wissen und Willen der Bundesräthe hierin zu handeln, so begehrt derselbe, die Bundesräthe sollen eilends einen Rathschlag verfassen und denselben ihm zuschicken. Sollten jedoch die Bundesräthe vermeinen (was aber der Hofrath nicht erwartet), die Angelegenheit sei auf nächstem Bundestag zu berathen, so sollen sie diese Sache zuerst auf dem Bundestag vorbringen und die Meinung der Bundesstände eilig nach Innsbruck berichten. Datum den 26 tag januarii 1525."

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Da

Schwabenbuch I fol. 71. Ein ähnlich lautendes, nur kürzeres Schreiben erging unter dem gleichen Datum an Dr. Schad. Schwabenbuch I fol. 71 b. Januar 30. Der Hofrath zu Innsbruck an die Hauptleute des schwäbischen Bundes.

59.

Der Hofrath hat den Adressaten jüngst vom Herzog Ulrich 1 Vgl. das Schreiben oben. 2 Basel.

3 Den 26. Jan. S. oben.

und der Wegführung seines Geschützes zu Mompelgart nach Basel geschrieben. Heute sind nun neuerdings von seinen Räthen und Commissarien zu Stockach, Jorg Truchseß Freiherrn zu Waldpurg, Cristoff Fuchs von Fuchsperg seinem Hauptmann zu Kuefstain und Dr. Jacob Frannckhfurtter wieder Warnungen wegen Ulrich eingelaufen. Der Hofrath verlangt deßhalb von den Bundeshauptleuten, daß sie von Stund an sich über des von Wirtembergs Vornehmen schlüssig machen, ob man still stehen oder solch Geschütz niederlegen lassen wolle Den gefaßten Beschluß sollen sie an die Commissarien des Hofraths zu Stockach eilends bei Tag und Nacht mit eigener Post schicken. Die Commissarien in Stockach haben Befehl diesem Beschluß sofort nachzukommen und mittlerweile stillzustehen. Auch hat Jorg Truchseß die Weisung, alle Pferde, welche die Commissarien bei sich haben und die jetzt im Zureiten begriffen sind, bei sich zu behalten und zugleich weitere Pferde einzufordern. „Datum den 30 tag januarii anno 1525.“

Schwabenbuch I fol. 71b.

Februar 1. Instruktion des Erzherzogs Ferdinand für seine Gesandten auf den Bundestag zu Ulm (auf Sonntag nach Lichtmess' wegen Waldshut, Stühlingen und des Herzogs Ulrich). 60.

Die Gesandten waren Ciriacus Freiherr zu Polhain und Wartemberg, Hofmaister und Hauptmann in den östreichischen Landen ob der Ens, Wilhelin Truchseß, Freiherr zu Waldpurg, Statthalter des Fürstenthums Wirtemberg, Cristoff Fuch von Fuchßperg, Hauptmann zu Kuefstain, und Dr. Frannckfurtter, österreichischer Kammerprokurator.

1. Dieselben sollen nach Ueberreichung ihres Credenzbriefes seinen freundlichen und geneigten Willen anzeigen.

2. Die früher wegen der beschwerlichen Läufe beschlossene eilende Hilfe ist trotz des Begehrens des Hofrathes bis jetzt nicht gewährt worden. Obgleich Ferdinand gern Kosten und Ueberlast verhüten möchte, so tragen sich doch nach den Berichten der Regierungen zu Ynnsprugg, Ennsißheim und Stuetgart solche Handlungen zu, daß man nicht länger dagegen still stehen mag, und sonderlichen dieweil dieselbe pawrn uns und unser schirmbverwanten mit der thatt aus aignem gwalt und on alle verursach uber und wider den aufgerichten 1 5. Februar.

und zugesagten anlaß und vertrag uberfallen und angriffen, etlich dorfer in unser ambt Tuttlingen und Villingen gehórig mit gwalt zu gleichmessiger irer ungehorsam benottigt, die statt Prewnlingen nach irem muetwillen eingenomen und besetzt, den abt von sand Blasy und etlich seine conventbrueder verjagt, sich in das closter gelegert, das irig zum tail abgenomen und sich an demselbigen nit ersettigen lassen, sonder den prior und convent in abwesen des prelaten sich in iren schutz und schirm, unangesehen, das sy dem gotshawß mit leibaigenschaft verwant und uns das gotshawß mit der oberkait und castvogtey zugehórt, zu geben und sich deshalben zu verschreiben geweltigt; dergleichen so haben sy das gotshaws zu sand Trutpert geplundert und vil ander ungehorsamen mer erzaigt, mit welhen sy noch teglich mit hilf und zuthueung des herzogen von Wirtemberg, welher dann ain ursacher solher empórung und teglich in treffenlicher rustung inen hilf und peystand zu thun ist, der auch fur und fur sein aigne botschaft pey inen hat, in practica und yebung sein, alle ander gehorsam underthanen und sonderlich das land Wirtemberg zu irer ungehorsam zu pringen oder dieselb zu úberziehen, wie wir dann das aus des gefangen pawrn zu Villingen urgicht und andern kundschaften mer und sonderlichen aus ainer kundschaft, so uns erst yetzo zukomen ist, welhe wir den hawbtlewten des punds zugeschickht, aber dannacht das sy durch ire haubtleut, den Hanns Mullner und Oswald Moder aus dem Brigental' gewisse hilf mit geschutz und gelt vertróst sein, auch ain ayd zusammen gesworn und sich verpunden haben, hinfuro irer oberkait alain den podenzins und zehend zu geben und so inen die hilf, wie obsteet, welhe alain durch den herzog von Wirttemberg beschehen mueß, zukom, alsdann fur und fur durch das ganz land zu ziehen und alle oberkait, sloß, stett und flecken an sy zu pringen, zu schedigen und uberziehen understeen vernomen haben und deshalben abermals umb der eylenden hilf aine anzurueffen und die in craft des gemelten nechsten pundstags abschid und der ainigung zu begern verursacht worden, und sonderlichen dieweil die von Waldshuet von irer ungehorsam, in welhem sy noch uberall gethanen guetlichen underhandlung und ansuechung verharren, dan wir sein ungezweiflt, die stend 1 Die Vorlage hat Birgental.

des punds tragen wissen, welhes auch unser ret sy wider berichten sollen, in welher gestalt wir ganz gnedigclich, und nit als sy wol gegen inen, als denen, so uns ribel gewesen und noch seyen, geburt hette, gehandlt haben, dan anfaunglich, als wir in unsern vordern landen zu Breisach gewesen und ires predigers, das der wider die ausgegangen mandat und edicten verkerter maynung prediget, gwar und bericht waren, hetten wir sy zu uns ervordern, mit inen solhs abzusteen, durch unser rete nochmaln durch unser landschaft daselbst handlen und begern lassen, inen des auch mit sonderm ernst zu thun geschriben und befolhen, dem sy auch also nachze komen uns zugesagt, aber uber dasselb, als sy anhaim komen seyen, unangesehen irs zusagens, unsers befelhs und handlung von stund an sich zusammen und ain aid gethan, denselben prediger nit zu verlassen, sonder wider uns und meniglich mit gwalt zu erhalten, uber sólh ir ungehorsam und verprechung irs zusagens haben wir noch zu merer gnaden, sy zu etlichen mal mit gnediger schrift solhs irs predigers nachmals abzusteen ersuecht, aber mit denselben auch nicht bey inen erlangen múgen.

Nachmalen haben wir auf unsern costen etlich vil unser treffenlich ret von unsern dreyen regierungen Ynsprugg, Ennsiẞhaim und Stuetgart gen Zell' und Enngen geschickht, der maynung, ob dieselben unser ret sy noch von irem prediger abzusteen und sich in ain leidenlich strof umb ir verhandlung der ungehorsam bewegen móchten und deshalben zu vil tagen, underred und handlung gehalten, aber uber alle gethan leidenlich und geburlich fursleg und zuletst disen furslag und mitl, das gedacht unser ret und comissarien inen die straff des lebens und pluets frey zusichern und umb die minder weniger und ander straff inen das recht vor der landschaft ergeen zu lassen und demnacht darzue uber das alles in der mindern straff pey uns gnad zu erlangen bewilligt und eingelassen haben, nicht pey inen erlangen noch sy in ainichen vertrag bewegen múgen, sonder von stund an zu noch merer verachtung und ungehorsam iren predicanten, den sy von inen gethan, gehebt, wider zu inen genommen und nit weniger wie vor, sonder fur und fur mer wider unsern heiligen glawben gepredigt und nachmalen, als wir glewblich bericht sein, alle 1 Radolfzell am Bodensee.

cerimonia der heiligen cristenlichen kirchen sambt dem tawfstain, auch alle sacramenten und sonderlich das sacrament des altars abgethan, mit anzaigung, es sey nu ain pachens prot, hab ain yeder anhaym gnueg zu essen und darauf das sacramenthaus zerrissen, das heilig sacrament auf den boden geworfen, alle pildung der heiligen verprennt, sich an dem allen nit ersettigen lassen, sonder die pildung unsers herren am creutz mit ainem strickh an den hals aus der kirchen gezogen und got und allen heiligen zu schand und laster in der kirchen getanzt, noch uber das alles haben wir als ain gnediger furst mit inen durch die drey stett am Rein und am Wald, nachmalen durch unser landschaft handlen und tedingen zu lassen bewilligt, welches auch nit angesehen bey inen sein hat wellen, deßhalben wir dagegen als ain cristenlicher furst gegen inen mit der thatt zu handlen abermals uberflussig ursach, welhes wir auch zu thun furgenommen und im willen gehabt, aber dennacht noch aus sondrer naigung, so wir zu iren altfordern in ansehung ihrer wolthatt tragen, underlassen und nachmalen unsern lieben óheim, den hochgebornen fursten marggraf Ernnst von Baden, zu allem uberfluß auf den tag zu Reinfelden, uber das sy sich offenlich uns und die unsern aus unser statt, welhe sy uns sambt dem geschutz und aller municion vorhalten umb den costen, so in deshalben auferloffen ist, zu schedigen und anzugreifen, merken und troen, auch uns widerwertig die ungehorsam paursam in unser statt Waldshuet ein und die unsern hervorn lassen und die statt also geweltigclich uns und den unsern vorgehalten, ob sy noch, wie vorsteet, bewegt werden móchten, handlen lassen, der auch nicht pey inen anders dann das sy sich solher irer ungehorsam und uncristenlicher handlung halben zu recht gegen uns fur die 72 reichstet erpoten haben, vor welhen wir und darzue mit unsern underthanen zu rechten nit schuldig oder dergleichen rechtpot vor mer nie erhórt sein. Dabey haben die stend des punds gestalt unser gnedigen handlung, auch das wir sy nie uber recht dringen noch beswern, auch vil weniger das ewangelium nach inhalt der ausgegangnen mandaten zu predigen wern wellen und dagegen irer ungeschickten und uncristenlichen handlung wissens, und wiewol sich pey inen weiter kainer gutlichen handlung versechenlich 1 Rheinfelden, Säckingen und Laufenburg.

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