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kein Unreines an, so will ich euch annehe men und euer Vater seyn, und ihr sollt meine Söhne und Töchter seyn, spricht Der allmächtige Herr." 2 Corinth. 6, 14. 15. 16. 17. 18. Erstlich ist hier zu bez denken, wie daß die Corinthische Gemein de etwas von ihrer erßten Lauterkeit und Einfalt ist abgewichen, und sich etwas ges mein machte mit bösen Werken, und sie nicht von ihnen abgesondert haben, wie wir können sehen in dem 12ten und 13ten Capitel, da Paulus sie hart bestrafte, und wie auch falsche Apostel unter ihnen was ren, und sie sich nicht abgewendet haben von ihrer Lehre, sondern sich etwas gemein mit ihnen hielten; wie zu ersehen ist im 11ten Capitel, da er faget: ich fürchte aber, daß nicht, wie die Schlange Evam verführte mit ihrer Schalkheit, also auch eure Sinne verrückt werden von der Einfältigkeit in Christo, denn so der zu euch kommet, einen anderen Jefum predigte, den wir nicht geprediget haben, oder ihr einen anderen Geist empfienget, den ihr nicht empfangen habet, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so vertrüget ihrs billig." Hier köne nen wir deutlich sehen, wie daß fie fich in

etwas gemein machten mit den unfruchts baren Werken der Finsterniß, und sie nicht straften, sondern waren vertragsam mit einander; und weil dieser getreue Apos stel faly, daß dieser Sauerteig endlich den ganzen füffen Teig versäuern würde, und dieses Schlangen-Gift zum Theil schon eingefogen hatten, so fand er sich genöthis get ihnen obigen Spruch vorzulegen, und ihnen zu befeugen, daß sie nicht am frems den Joch sollen ziehen mit den Unglaubi gen, u. f. w.

Nun so will ich erstlich anzeigen, was das fremde Joch sey, and zum andern die Ursach, warum man nicht an diesem Joch ziehen soll mit den Unglaubigen.

So antworte ich zum ersten, daß eigentlich das fremde Joch die Sünde ist, darunter alle Adams-Kinder gefallen und gefangen sind, und durch den Unglauben in der Sclaverey des Teufels gehalten werden zum Schaden und Verderben ih rer Seele; und aus dieser Ursach ist Chris ftus in die Welt kommen, um uns zu ers löfen von dem fremden Joch der Sünde und des Teufels, und rufet allen busfers tigen Sündern zu: // kommet her zu mir álle die ihr mühselig und beladen seyd, ich

will euch erquicken, nehmet auf euch mein Joch, und lernet von mir, denn ich bin fanftmüthig und von Herzen demüthig, so werdet ihr Ruhe finden vor eure See len, denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.” (Matth. 11, 29. 30.) Alle dann, die dieses schwere Sünden-Joch überdrüßig und müde sind, und durch seine schwere Last gebeuget und geniedriget werden, und kommen zu Jesu mit Bitten Seufzen und Flehen um seine Gnade und Erlösung, und mit einem willigen Herzen sich begeben unter sein druckendes Creus zesjoch, das wohl hier ein wenig bitter, aber hernach süß ist, die werden auch so bald durch seine Gnade von dem ersten Joch befreyet und los gemacht durch sein Blut, also daß sie nicht mehr der Sünde dienen, sondern über sie herrschen.

Dieses weiter zu bezeugen, daß das fremde Joch das Joch der Sünde und des Teufels ist, das ist zu ersehen im Anfang, da der Engel Lucifer sich erhob mit feinem ganzen Anhang, und wollte über den Stuhl GOttes steigen, da führete er das fremde Joch ein, und alle Engel, die sich unter sein fremdes Joch begaben, die sind auch mit ihm gefallen zur ewigen

Schmach und Pein, (2 Pet. 2, 4.) alsz dann kam er auch zu unsern ersten Eltern, und bürdete ihnen dieses Joch auf, tnit List und Betrug und schönen schmeichelnden Worten, und vergiftete sie in ihrer geistlichen Natur und Gehorsam gegen Gott durch böse Lust, daß sie ihres Herrn Wort leicht achteten, und fein liebliches Joch von sich stießen, wo sie solche schöne Freyheit genossen in dem Paradiesgarten, und solche herrliche Früchte zu ihrer größ ten Freude und Trost empfingen, und die Süßigkeit, die sie empfunden, wann sie das liebliche Angesicht GOttes beschaueten; und in solcher Herrlichkeit sind sie lü stern geworden, und haben begehret noch herrlicher zu werden, und GOtt gleich zu feyn in Weisheit. Aber sie haben das Gegentheil gefunden; denn sobald sie der Schlangen Rath gefolget haben, und ihres Herrn Rath verworfen, so sind sie unter das grausame Sündenjoch des Teus fels gefallen, und nicht sie allein, sondern all ihre Nachkommen mit ihnen, daß wie sie ehemals herrlich im Licht waren, fo waren sie nun elend und ganz in Finsterniß; wie sie ehemals in Freude und Ses ligkeit waren, so waren sie nun in ångft

licher Traurigkeit und Verdamniß; wie fie ehemals ein Bild GOttes waren, fo waren sie nun ein Bild des Teufels; wie fie ehemals mit Gott vereiniget waren, und ihn zu einem lieblichen Herrn und Freund hatten, so waren sie nun mit dem Geist der Finsterniß vereiniget, und ges fangen gehalten unter seiner Herrschaft, und mußten Gott nun ansehen als ihren Feind, und von ihm flichen und aus dem Paradeis gethan werden. Da fanden sie erst die Frucht von diesem fremden Joch, aber zu spåt: denn der Tag ist kühl ges worden, der Sommer gieng vorüber, das Paradies wurde zugeschlossen, und das feurige Schwerdt wurde darvor gethan, ihnen den Weg zu versperren zum Baum des Lebens; daß da all ihre Hoffnung des Lebens aus war, und nichts als Tod und Verdammniß in sich fühlten und vor sich übrig sahen, und auch wahrlich keine Hoffnung noch Trost für sie gewesen wås re, wann nicht Gott vonEwigkeit ersehen hatte, und in der Fülle der Zeit seinen eingebornen Sohn nicht gesandt, um dies fen Schaden wieder zu heilen, und dieses Teufelsbild wieder zu zerstören, und die Thüre des Paradieses öffnen, und uns

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