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Böses zu thun meinen, aber sie begehen doch eine grobe Sünde, sie vergreifen sich nämlich an einem Eigenthum, welches zwar geistiger Natur ist, aber dessen ohngeachtet, wie Haus und Hof, vom achten Gebote umhegt und umsäumt ist. Das mögen sich Pfarrer, Missionäre, Evangelisten, auch die Laien, Männer und Frauen, wohl merken! Wo nicht, so werden sie an den Folgen ihrer eigenen Sünden zu leiden haben. Wenn Leute, die sich so gern in Anderer Amt einmischen, die dem Pastor sagen, was er predigen, dem Lehrer, was er lehren, der Hausfrau, was sie kochen soll, die vor Anderer Thüren schon fegen und kehren, da vor ihrem eigenen Hause der Koth noch allenthalben liegt, hier die Finger in Anderer Sachen stecken und sich verbrennen, da in Anderer Kram und kriegen Klopfe darauf, wenn nun die sagen: „O lieber Herr Jesu, hier haben mir die Leute die Finger verbrannt und da haben sie mir Klopfe gegeben, was bin ich doch für ein seliger Kreuzträger!" da sagt der Herr: „Nein, du bist kein Kreuzträger, du musst nur ausessen, was du dir eingebrockt hast und es ist dir recht geschehen, dass du Klopfe gekriegt hast." (Harms.)

Wohlan denn! Lasset uns wachen und beten, dass Christi Namen um unsertwillen nicht gelästert, sondern geehrt und gepriesen werde! Dann mag uns widerfahren was da wolle, wir erdulden die Leiden ohne Befremden, wir folgen getrost dem Heiland nach, durch Ehre und Schande, durch böse Gerüchte und gute Gerüchte, wir sind selig inmitten der Schmach, denn das ist unsere Zuversicht

Wer hier wird verhöhnt,
Wird dort einst gekrönt!

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XXX. Der Christen Lobpreisung inmitten der

Trübsale.

1. Petr. 4/16-19.

Die Christen, lehrte uns der Apostel in unseren letzten Betrachtungen, ertragen die Leiden mit Geduld, ohne Befremden, und freuen sich in dem Masse, als sie Theil haben an den Leiden ihres Erlösers. Ja, inmitten der Schmach fühlen sie sich sogar selig, weil der Name Christi, der Name der Herrlichkeit und mit demselben der Geist Gottes auf ihnen ruht. Wir haben diese Tröstungen von Oben mit gesteigertem Erstaunen vernommen und inniger Dank erfüllte unser Herz, als wir erfuhren, dass die gleiche Freude, die gleiche Seligkeit auch uns zu Theil werden könne, wenn die Wasserwogen und Wellen über uns gehen. Niemals hätte unser natürlicher Sinn es zu hoffen gewagt, dass wir eine solche Höhe erreichen würden!

Doch, siehe, einmal auf dem Wege, den Christus uns gebahnt, geht es immer höher und höher hinauf. Es spiegelt sich in uns des Herrn Klarheit mit aufgedecktem Angesichte und wir werden verklärt in dasselbige Bild von einer Klarheit zur andern.

Der Kreuzträger so lautet nämlich die heutige Botschaft geniesst eine solche Fülle von Seligkeit, dass er inmitten der grössten Trübsale seine innersten Dankesgefühle in freudiger Lobpreisung kann ausklingen lassen.

Wann und warum er dies vermag, erfahren wir aus unserem Texte.

Wann? Das besagen die Worte: „Leidet er aber als ein Christ, so schäme er sich nicht, er preise aber Gott in dieser Beziehung." Als ein Christ! Merket es wohl! Wir haben als solche zu leiden, die sich nach Christi, nicht nach Jesu Namen nennen. Es gibt nur Einen, der berechtigt ist diesen Namen zu führen, das ist der lebendige Gottessohn. Er ist der einzige Seligmacher, darum, dass er uns selig macht von unseren Sünden und bei keinem Anderen einige Seligkeit zu suchen noch zu finden ist. Wehe denen, die sich vermessen, diesen Namen mit Gewalt an sich zu reissen! Sie rauben ihrem Heilande eine Herrlichkeit, die ihm allein zukommt, sie begehen ein Majestätsverbrechen gegen den Herrn aller Herren, gegen den König aller Könige. Zeugen des Herrn, Bekenner seines Namens zu werden, das ist unser Beruf; was aber darüber hinausgeht, ist vom Uebel. Ein Mitheiland, ein Mitseligmacher, ein „Jesuit" schändet den Namen, verleugnet das Erlösungswerk Jesu Christi. Die Geschichte ist da, um es zu bezeugen. Wohin sind sie gekommen, jene „Mitheilande”, welche die Kirche auf eigene Faust zu reformiren, den Staat der Kirche nach eigener Weisheit zu unterordnen, und die Bildung der Zeit unter das Joch der Verirrungen zu beugen, zu ersticken gesucht haben und immer noch suchen? Sie haben und das ist ihre grösste Strafe das Gegentheil erreicht, von dem was Jesus, den sie glaubten ersetzen zu können, erstrebt hat: sie haben die Christen zu Juden und Heiden gemacht. Wer die Entwicklungsgeschichte der Jesuiten in Lehre und Leben mit christlichem Ernste studirt, muss zur Erkenntniss gelangen, dass der Fluch, worunter sie leiden, die Schmach, womit sie sich selbst bedeckt haben, nichts Anderes ist als die gerechte Strafe für den frevelhaften Raub, den sie an dem Namen Jesu begangen haben.

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Herodes erzählt uns die Apostelgeschichte that einst sein königliches Kleid an, setzte sich auf den Richterstuhl und hielt eine grosse Rede an das Volk. Daraufhin

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rief das Volk: „Das ist Gottes Stimme und nicht eines Menschen." Alsobald schlug ihn der Engel des Herrn, darum, dass er Gott nicht die Ehre gab. Wie dort dem Könige Herodes, so muss es früher oder später denen ergehen, die sich an Jesu Namen versündigen. Der Herr will die nicht ungestraft lassen, die seinen Namen missbrauchen.

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Leidet nicht als „Jesuiten"! Eine solche Warnung klingt fast wie eine Beleidigung. Und doch, wie oft vermessen wir uns, die Rolle von Mitheilanden, von Mitseligmachern zu spielen! Wie oft bilden wir uns ein, das Wohl der Kirche, das Heil der Seelen hänge nur von unserer Arbeit, von unserer Mitwirkung, von unserer Kunst und Wissenschaft ab! Wie oft heisst es: hie Apollo, hie Paulus, hie Kephas", während nur ein Schlachtruf ertönen sollte: Hie Jesus, hie Christus!" Wie oft suchen wir die Seelen so fest an uns oder an andere Persönlichkeiten zu ketten, dass sie dem Heiland nicht mehr frei folgen können, dass Jesus für sie ein Heiliger zweiten Ranges wird! Und welche Mittel werden dann angewendet, um zu diesem Ziele zu gelangen? Kein Wunder, wenn wir nachher darunter zu leiden haben! Kein Wunder, dass wir uns dieser Leiden auch schämen, denn sie sind die gerechten Strafen unserer Versündigung an dem Namen „Jesu”.

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Nicht der „Jesuiten-", sondern der „Christen-"Leiden dürfen wir uns rühmen! Das ist himmelweit von einander verschieden. Ein Christ ist nämlich derjenige, der durch den Glauben ein Glied Christi geworden und also seiner Salbung theilhaftig ist, auf dass er seinen Namen bekenne, sich ihm zu einem lebendigen Dankopfer darstelle und mit freiem Gewissen, in diesem Leben, wider die Sünde herrsche und hernach in Ewigkeit mit ihm über alle Creaturen herrsche. Daraus ersehen wir nun, wann wir als Christen leiden. Wir leiden als Christen, wenn die Welt uns darum verfolgt, dass wir wirkliche lebendige Glieder Christi geworden sind, dass Christus unser Eins und Alles in Allem ist und wir uns unwiderruflich ihm zur Gemeinschaft seines

Lebens und Leidens einverleibt haben. Wir leiden als Christen, wenn die Welt uns darum verhöhnt, dass wir der Salbung Christi theilhaftig geworden, folglich in Christo befestigt und von Gott mit Freudenöl gesalbet sind, mehr denn unsere Gesellen". Wir leiden als Christen, wenn die Welt uns darum verschmäht, dass wir, als die Gesalbten des Herrn, seinen Namen freudig, entschieden bekennen, vor Hoch und Nieder, vor Arm und Reich, vor Gelehrten und Ungelehrten, muthig bezeugen. Wir leiden als Christen, wenn die Welt uns darum lästert, dass wir unser Leben mit seinem Thun und Lassen, unser Herz mit seinen Gefühlen und Empfindungen, unsere Seele mit ihrem Wollen und Lieben, unsern Geist mit seinem Denken und Wissen, kurz, dass wir uns selbst mit Allem was wir sind und haben, erstreben und vermögen dem Herrn, zum lebendigen Dankopfer, darbringen. Wir leiden als Christen, wenn die Welt uns darum verleumdet, dass wir wider die Sünde streiten in uns und ausser uns, dass wir streiten als die Gesalbten des Herrn, mit der Bibel in der Hand, mit dem Evangelium im Herzen, ausgerüstet mit dem Schilde des Glaubens, mit dem Helm des Heils, mit dem Schwerte des Geistes. Wir leiden als Christen, wenn die Welt uns darum verspottet, dass wir als Bürger des himmlischen Reiches durch's Leben ziehen und uns, inmitten der Trübsale, der ewigen Freude und Wonne getrösten, die uns zur Zeit seiner Offenbarung zu Theil werden soll. Das sind „Christen"- Leiden!

Haben wir uns dieser Leiden zu schämen? Wahrhaftig nicht. Oder wäre es eine Schande, das irdische Eigenthum zu pflegen, welches Gott uns, als seinen Haushaltern, anvertraut hat? Wäre es eine Schande, seine geistlichen Schätze zu verwerthen, zu vermehren? Wäre es eine Schande, für die Wahrheit, für das Recht eine Lanze zu brechen? Ja, in den Augen der Verschwender, Gewissen- Ehr- und Ruchlosen. Aber, was kümmert uns das Urtheil solcher Menschen? Die echten und rechten Männer hingegen, die Männer, welche das Herz noch am rechten Fleck haben,

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