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des

Kirchenlieds und Kirchengesangs

der

christlichen,

insbesondere der

deutschen evangelischen Kirche.

Von

Eduard Emil Koch,

Dekan und erster Stadtpfarrer in Heilbronn.

Bierter Band.

Zweiter Haupttheil.

Die Lieder und Weisen.

Zweite, verbesserte und durchaus vermehrte Auflage.

Stuttgart.

Druck und Verlag der Chr. Belfer'schen Buchhandlung.

1853.

1

Vorwort.

Der Herr hat Gnade und Frieden gegeben zur Vollendung dieses Werkes, das nun in seiner zweiten Auflage, mehr als um die Hälfte vermehrt, mit dem vorliegenden vierten Bande zum Abschluß gekommen ist.

Haben die drei ersten Bånde, welche den ersten Haupttheil bilden, neben einer wissenschaftlichen Darstellung des geschichtlichen Entwicklungsgangs des Kirchenlieds und Kirchengesangs die Biographieen der einzelnen Dichter und Sänger dargeboten: so folgen nun hier die Biographieen ihrer Lieder und Weisen. Der freundliche Recensent der ersten Auflage meines Werkes in Tholuks literarischem Anzeiger für christliche Theologie und Wissenschaft (1848. Nr. 46-48.) sagt sehr wahr und treffend: „ Die alten Glaubens- und Kernlieder unserer Kirche führen zumeist eine ansehnliche Schaar von Gnadenthaten nach sich, die Gott

durch sie ausgerichtet hat. Jedes rechte geistliche Lied ist ein Ritter Gottes, ein Ritter ohne Furcht und Tadel. Große Thaten hat Gott durch diese Helden gethan. Sie haben gekämpft mit allen Feinden unserer Seele und Seligkeit. Wer nur von Einem alten evangelischen Kernliede alle seine Thaten zum Schrecken der Gottlosen, zum Troste der Frommen, zur Stärkung der Angefochtenen wüßte, der möchte ihnen eine Biographie schreiben kön nen, reicher und erquicklicher, als Menschenbiographieen."

In solchem Ritterschmuck die bedeutendsten und verbreitetsten. Lieder und Weisen unserer evangelischen Kirche vor aller Welt hinzustellen, ist die Bestimmung dieses den zweiten Haupttheil des Werkes bildenden Bandes. Eine immer größere Zahl von solchen Gnadenthaten um diese Lieder und Weisen zu schaaren, war fortwährend mein eifrigstes Bestreben, und es ist mir auch gelungen, in dieser zweiten Auflage mehr denn hundert neue Liedergeschichten darbieten zu können, wogegen ich manche an sich minder bedeutende oder bloß unbekanntere Personen betreffende der ersten Auflage weggelassen habe. Doch wollte ich stets selbst der kleinsten Züge, die zum Bilte eines Dichters oder Sängers gehören, Erwähnung thun.

Daneben war ich vornämlich auch darauf bedacht, nun in ausgedehnterem Maaße den Kernliedern ihre biblische Begründung und Beleuchtung zu geben und auf ihre Driginalfassung hinzuweisen. Ich wäre im Stande gewesen, von Allen, mit Ausnahme weniger, den ganzen Originaltert darzubieten, und habe dieß nur ungerne, der Raumverhältnisse wegen, unterlassen. Bei einigen, meist seltenern Originalterten konnte ich mir es jedoch nicht versagen, sie in einem besondern Anhang (.740-764) mitzutheilen. Sonst habe ich überall, wo es nöthig

war, bei den betreffenden Liedzeilen die Originalworte angeführt, so daß von der ursprünglichen Fassung eines jeden Liedes Alles, was nur irgend sprachliche und sachliche, zumal dogmatische Bedeutung hat, und nicht rein bloß der ungelenken Sag- und Reimbildung zugehört, namhaft gemacht ist. Auch konnte ich in Folge meiner ausgedehnteren hymnologischen Forschungen gar manche Mängel und Fehler der frühern Auflage ergänzen oder berichtigen und in Betreff des Verfassers, der Entstehung und des ersten Erscheinens eines Liedes oder einer Weise öfters neue Resultate mittheilen.

Bei dem umfassendern, auf die ganze deutsche evangelische Kirche gerichteten Zwecke dieser zweiten Auflage war ich eine Zeit lang unschlüssig, ob ich nun nicht den Anschluß an das Würtembergische Landes gesangbuch aufgeben und eine Auswahl der bedeutendern Lieder und Weisen, die in den meisten Landesgesangbüchern und Liedersammlungen sich finden, in geschichtlicher Beleuchtung darbieten solle. Allein die Erwägung, daß ich, indem ich das Bedürfniß eines evangelischen Landes, und zwar desjenigen, das bis jezt das beste Gesangbuch zu besigen das Glück hat, auf möglichst vollständige Weise befriedige, zugleich damit alien übrigen evangelischen Landeskirchen Deutschlands Gelegenheit gebe, wenigstens in Betreff der bessern und bedeutendern Lieder und Weisen ihrer Gesangbücher sich befriedigt zu sehen, bestimmte mich, den Anschluß an das Würtembergische Gesangbuch beizubehalten und dießmal nun auch nicht Ein Lied desselben mehr unbehandelt zu lassen. Ohnedem gehören auch mindestens 300 Lieder desselben zu den wohl allmählich in die verschiedenen Landes-Gesangbücher sich Bahn brechenden Liedern. So finden sich 3. B. in dem neuen Entwurf eines Bairischen Landes-Gesangbuchs

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