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Valentin Ferdinand's Beschreibung

der

Westküste Afrika's bis zum Senegal

mit

Einleitung und Anmerkungen

von

Dr. Friedrich Kunstmann.

I.

Einleitung.

Eine geographische Quelle von eigenthümlicher Beschaffenheit bietet das Sammelwerk eines Deutschen in Portugal dar, dessen Lebensverhältnisse schon früher der Gegenstand einer eignen Abhandlung in unsern akademischen Denkschriften geworden sind 1).

Valentin Ferdinand, der Verfasser dieses Werkes war, wie er selbst sagt, von Geburt ein Mähre 2).

1) Man vgl. Abhandlungen der philosophischen Classe Bd. IV. Abthl. III. München 1847. 4. S. 1-74 über Valentin Fernandez Aleman und seine Sammlung von Nachrichten über die Entdeckungen und Besitzungen der Portugiesen in Afrika und Asien bis zum Jahre 1508 enthalten in einer portugiesischen Handschrift der königlichen Hof- und Staatsbibliothek zu München von Dr. Schmeller.

2) Als solchen bezeichnet er sich selbst in zwei der von ihm gedruckten

Seiner Abstammung nach war er aber ein Deutscher, desshalb nennt er sich öfters einen solchen; auch zeigt die Bildung der Sätze in seinem Werke überall den deutschen Ursprung, wenn auch das Werk selbst in fremder Sprache geschrieben ist.

Seiner Kenntniss der deutschen Sprache wegen wurde er auch zum Notar für die Deutschen ernannt, um alle Verträge und schriftlichen Verhandlungen anzufertigen, welche zwischen deutschen Kaufleuten in Lissabon stattfanden und Uebersetzungen aus dem Lateinischen für sie zu beglaubigen 3).

Valentin Ferdinand's frühere Lebensverhältnisse sind unbekannt. Wie andre Deutsche die Buchdruckerkunst in ferne Länder führte, so

Werke, in den Briefen, welche er an Conrad Peutinger schrieb, und in der Ueberschrift des Werkes über die Abstammung des Kaisers Maximilian von mütterlicher Seite, welches er an Peutinger übersandte. Man vgl. über letztere Veith historia vitae atque meritorum Conradi Peutingeri. Augustae Vindelicorum 1783. 8. pag. 99 und 106, und Merkwürdigkeiten der Zapfischen Bibliothek. Zweites Stück. Augsburg 1787. 8. S. 261 u. ff. Moravus nennt ihn auch das Schreiben des D. Pedro de Menezes. Barbosa Machado biblioth. Lusit. nennt ihn t. I. pag. 754 einen Deutschen, t. III. pag. 763 aber führt er ihn als Portugiesen auf. Ihm folgte Nicolaus Antonius bibl. hisp. nova. Madrid 1788. fol. t. II. pag. 320 u. 364. 3) König Emmanuel ernannte ihn hiezu am 21. Februar 1503. Die im Archive zu Lissabon chancellaria D. Manoel liv. 35 fol. 53 vorhandene Urkunde sagt über seine Ernennung zum Notar: queremos que alem do dito Valentym Fernandez asy ser coretor elle possa fazer e faça notairo naquelles escripturas contratos e quaesquer outras cousas que os ditos mercadores alemães entre sy huns com os outros fizerem e asy treladura (dos) seus contratos e obrigações e quaes quer outras scripturas que em sua lyngoagem tiverem e quiserem tirar em latim ou em lyngoagem portuguez etc.

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finden wir auch ihn im Jahre 1495 in Lissabon beschäftigt, in Gemeinschaft mit einem andern Deutschen, Nicolaus aus Sachsen, eine Lebensbeschreibung des Erlösers zu drucken, welche der Karthäuser Ludolph aus Sachsen verfasst, Bernhard aber, ein Cisterciensermönch aus dem Kloster Alcobaça 1445 aus dem Lateinischen in das Portugiesische übersetzt hatte.

Das ziemlich weitläufige Werk ist in vier Abtheilungen gedruckt, deren jede am Ende einen Anhang enthält, nach welchem das Werk auf Befehl des Königs Johann II. und seiner Gemahlin Eleonore von den ehrengeachteten Meistern Nicolaus aus Sachsen und Valentin aus Mähren gemeinschaftlich gedruckt wurde 4).

Im folgenden Jahre druckte Valentin Ferdinand eine Geschichte des römischen Kaisers Vespasian, von der am Schlusse gesagt ist, sie sei von zwei Zeitgenossen verfasst 5).

Valentin's Ruf nahm schnell in höchst ehrenvoller Weise zu, denn Don Petro de Menezes, zweiter Graf von Alcoutim und dritter Marquis von Villa Real, bekannt durch seine spätere Vertheidigung Ceuta's, erwiderte ihm auf sein Gesuch, ihm seine Werke zum Drucke zu überlassen, er halte seine Arbeiten nicht für würdig, wolle ihm aber dafür die des Lehrers der Prinzen, Cataldus Aquila, übersenden. Zugleich

4) Man vgl. hierüber Machado biblioth. Lusit. t. I. p. 520 und die Abhandlung des verstorbenen Oberbibliothekars in Lissabon Antonio Ribeiro dos Santos über die Anfänge der Buchdruckerkunst in Portugal im fünfzehnten Jahrhunderte in den memorias de litteratura portugueza, publicadas pela academia real das sciencias de Lisboa. Lisboa 1812. 4. t. VIII. P. I. p. 55 seq. Auffallend ist, dass die letzte Abtheilung früher gedruckt wurde, als die übrigen.

5) Ribeiro dos Santos a: a. O. p. 60.

Abh. d. III. Cl. d. k. Ak. d. Wiss. VIII. Bd. I. Abth.

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machte er ihn aber daranf aufmerksam, dass er bei seinen Drucken, welche eine gewisse deutsche Manier an sich trügen, sich nicht zu viel auf seine Schüler verlassen möchte, es dürfte sonst sein Ruhm bei der Nachwelt geschmälert werden 6).

Bald darauf trat Valentin Ferdinand nicht nur als Drucker, sondern auch als Herausgeber eines Werkes auf, welches er aus dem Lateinischen in das Portugiesische übertrug. Er übersetzte nämlich die Reisen

6) Ein Fragment dieses Briefes steht bei Machado biblioth. Lusit. t. III. p. 600. Der volle Inhalt dieses Briefes aber steht in der ersten Ausgabe der Werke des Cataldus Aquila, welche Valentin Ferdinand zu Lissabon im Jahre 1500 druckte. Referent hat dieses Werk von der Universitätsbibliothek zu Göttingen durch die bekannte Gefälligkeit der dortigen BibliotheksCommission mitgetheilt erhalten. Er lautet: Comes alcotini valentino ferdinando moravo salutem.

Placet mihi ista tua imprimendi ars supra modum, quanquam germanitatem quamdam sapiat, quae multo esset elegantior et melior, si tuis non tantum confideres alumnis, posteri vero non in illos, sed in te virum peritum omnem culpam transferent. Mea quae petis imprimenda inculta sunt nimis adhuc et rudia, nec tanto digna nomine, sed meorum loco pauca quaedam mitto quae a Cataldo praeceptore nostro superioribus annis impetravi, tuo utere arbitrio, ego jam usus sum meo. Vale. Nach Ribeiro dos Santos a. a. O. p. 26 soll die Ueberschrift dieses Briefes lauten: epistola ad Valentinum Ferdinandum Moranum typographum data 21 de Februariis anno a partu virginis 1500, was ihn bekanntlich zu der Vermuthung verleitet hat, Valentin Ferdinand habe den Zunamen Morano oder Mourão gehabt. Diese Vermuthung ist aber unrichtig, denn die Ueberschrift sagt deutlich Moravo. Ebenso unrichtig ist aber auch die Angabe, der Brief sei vom 21. Februar 1500 datirt. Der Brief enthält, sowie die übrigen Briefe aus der Sammlung des Cataldus gar kein Datum, wohl aber steht nach dem Worte vale: impressum ulyxbone anno a partu virginis millesimo quingentesimo mense februarii die vicesimo primo.

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