Der rat des arztes, den winter unter südlicherem himmelsstriche zuzubringen, wechte in mir alte jugendwünsche wieder, die wunder Italiens mit eigenen augen zu sehen; zugleich schlosz sich daran der plan, die reichen handschriftensamlungen der dortigen bibliotheken, soviel es die umstände zulieszen, für meine studien auszubeuten. Die geschichte der germanischen und romanischen poesie im mittelalter in ihren einzelnen erscheinungen und in ihrer wechselwirkung darzustellen war mir längst das ziel manchfacher bestrebungen; besonders beschäftigte mich die beziehung deutscher dichtung zu der unserer überrheinischen nachbarn: mein aufenthalt in Italien sollte mir zunächst dazu dienen, das inventar des materials dieser studien zu ergänzen. Als literarischer wegweiser diente mir vornehmlich das in 50 exemplaren gedruckte buch von P. L. Jacob, Bibliophile, sur les manuscrits relatifs à l'histoire de France * MY PL |