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CX.

Werner, Bischof von Passau, gibt dem Stifte das Privilegium eines Reisealtares für den Hof zu Wien bis zur Erbauung einer Capelle. Dat. Passau 28. Juli 1306.

Wernherus dei gracia Pataviensis ecclesie episcopus dilecto in xsto fratri Rudgero venerabili preposito ecclesie Newnburgensis salutem et sinceram in domino karitatem. Vt eo fervencius divino cultui, presertim celebrandis missis, insistatis quo comodius ad hec se facultas obtulit dileccioni vestre, auctoritate ordinaria indulgemus, et in hiis scriptis damus licenciam, vt in Curia vestra Wienne in altari viatico in mundo loco, quando vobis placuerit, missam dicatis donec vobis decens oratorium construatis. Datum Patav. Anno Dni. Millesimo Trecentesimo Sexto Pantaleonis martiris.

E Chartulario Archivi III. 70. b und IV. fol. 69. b.

Da am Ausstellungstage bereits Bertold Propst war, ist die Anführung Rudger's dadurch zu erklären, dass er noch während seiner Regierung die Bitte an den Ordinarius gerichtet hatte, deren Erfüllung hier erscheint.

CXI.

Schwester Eysal, die Meisterin der Büsserinen zu Wien, reversirt dem Stifte Klosterneuburg die Zehentpflichtigkeit ihrer Weingärten.

Dat. Wien 7. Sept. 1306.

Ich Swester Eysal, Maistrinne des Ordens der Puezze sand franzizzen mit samt der Samnung meiner Swester ze Wienne Tuen chunt Daz wir von dem weingarten, der da haizzet der Jordan, den vns frowe Irmgart Weigpotes witib durch ir sel willen gegeben hat, vnd auch von allen andern weingarten, dj wir vil leiht hernach gewinnen, di in seiner piet gelegen sint, dem Gotshaus vnser frowen ze Nevnburch an alle wider red zehent vnd auch Perchrecht alle iar geben schulen. Geschicht dar uber, daz wir vil leiht her nach von Rom prief gewinnen, da von wir vbrich wolden sein ze geben den vorgenanten zehent vnd Perchrecht, dij schulen nicht helfen, noch fromen. Wir schulen dannoch, als vor geschriben ist, alle iar dem vorgenanten Gotshaus dienen zechent vnd Perchrecht an alle widerred von dem Weingarten, der da vorgenennet ist, vnd auch von allen anderen Weingarten, dj wir vil leiht her nach hinder dem selben Gotshaus gewinnen. Daz dev red also stet beleib vnd furbaz vntzebrochen, dar vber geben wir disen brief ze einer ebigen

sicherhait mit vnserm insigel versigelt, vnd durch pezzer sicherhait haben wir gepeten den Ersamen man Hern Vlreichen Pei den Pruedern daz er sein Insigel zu dem vnsern an disen brief hat geleit. Diser brief ist gegeben ze Wienne Da nach Christes gepvrte waren ergangen Tausent iar, Drev hundert iar, Darnach in dem sechsten iar an vnser frowen abent, als sie geporn wart.

Orig. Perg. (Rep. Vet. Nr. 35. fol. 194.) Das erste runde Siegel zeigt ein schreitendes zottiges Thier, einem Hunde ähnlich (vielleicht Nabuchodonosor? oder Maria Ägyptiaca?), oberhalb eine Rose und die Umschrift: S. Sororum Penitencium de Wienna; das zweite dreieckige einen geflügelten Greifen und die Umschrift: S. Vlrici filii Grifonis Magistri Monete.

So weit meine Kenntniss reicht (die freilich bei dem Mangel vieler Hilfsmittel eine überaus beschränkte ist), dürfte diese Urkunde die erste von den Büsserinen zu Wien bekannte sein (cf. Fischer Not. brev. Urb. Vindob. P. I. CXVI. zweite Ausgabe p. 184), wenn nicht vielleicht der Ausdruck sant franzizzen auf Clarisserinen hindeutet, wo dann Eysal die erste Meisterin des St. Clarenklosters wäre. Dagegen spräche aber wieder die Bezeichnung „Meisterin“, da im St. Clarenkloster die Vorsteherinen Äbtissinen genannt wurden. Ulrich ist vielleicht der Sohn Chunos von den minnern Pruedern, der in einer früheren Urkunde (N. 34) und bei Fischer p. II. cap. IV. p. 68 vorkömmt. Über den Orden der Büsserinen cf. Henrion - Fehr allg. Gesch. der Mönchsorden I. 419.

Der erwähnte Weingarten Jordan erscheint im J. 1514 im Besitze von Hanns Witt, R. K. Majestät Secretarj.

CXII.

Rudger's von Staaz, Stadtrichters von Klosterneuburg, Gerichtsbrief über den Todschlag Christian's von Heiligenstadt.

Dat. Klosterneuburg 1306.

Ich Rueger von Staucz, ze den zeiten Richter ze Neunburch Chlosterhalben, Duen ze wizzen allen den, die diesen prief sehent oder hvrent lesen, die Nv lebent oder her nach chvnftich sint, Daz vru Jente von der heiligen stat chlait vm ir wirtes Dot Christanes hincz Chunraten des Meisneres svne von der heiligen stat, vnd chlait sv lang, vncz im chom mein vurbot. Do er des in warde, do chom er fur mich vnde fur die erberen pvriger in dev schran, vnd antburt ir mit forsprechen. Do ward im ertail, er schvlt sich bereden, do beret sich der vargenant Chvnrat, dez vorgenanten Todeslages Recht vnde Redeleich an gabe, vnd an alle phenengen, alz recht ist der stat, vnde auch des Landes vnd auf dev rede, daz er furbaz sicher beleibe var mir, vnde var allen Läuten vnd var allen Richtern, So gibe ich im mein prief zve einem sichtigem vrchvnd, vnd zve

einer ewigen festninge versigelten mit meinen Sigel. Vnde mit den erberen zevgen, die her nach geschriben stent: Jacob Varster, Gerbot, Otto Hummel, Hainrich mosel, Fridrich ene, Frederich hiezman, Ortwein Mariaekker, Alram bej der Trenaow, Leupolt zwischen den wegen, Gerhart, Otto Hveter, Hainrich von La, vnd ander frumen Läut genvege. Disev beredung ist geschehen, do von christes geburt ist ergangen Drevzehen hundert Jar, dar Nach in dem Sechsten Jar.

Orig. Perg. (Rep. Vet. Nr. 41. fol. 195.) Dreieckiges Siegel mit der Umschrift: S. Rugeri de Stevz. An der Stelle des Kreuzes (†) ein sechseckiger Stern. Das obere Feld des Siegels ist erhaben, die untere Hälfte vertieft, die Binde läuft schräg, wie bei Huber Tab. IX. Nr. 16.

Das Recht des Blutbannes hatte die Stadt Klosterneuburg von Herzog Albrecht I. 1298 erhalten.

CXIII.

Konrad der Harmarkter, Hubmeister in Österreich, bestätigt, dass ihm Propst Bertold den Gelddienst von seinem Hofe zu Himberg blos auf seine Lebenszeit erlassen.

Dat. Wien 26. Februar 1307.

Ich Chunrat der Huebmaister vergich vnd Tuen chvnt daz mir der Ersam Herre Brobst Bertholt von Nevnburch von seinen genaden Sechzig phenning Dienstes, die ich dem Gotshaus ze Nevnburch dienen schvlt von meinem hof ze Himperch, ze meinen tagen gantzleich lazzen hat, Mit so getaner beschaidenhait, Daz her nach mein Erben, oder Swer den selben Hof nach meinen tod inne hat, dem Gotshaus ze Nevnburch alle iar davon dien Sechzich phenning wienner Mvnzze an alle wider red. Diser sache ze einer ebigen sicherhait gib ich dem vorgenanten Gotshovs disen brief mit meinen insigel versigelt. Diser brief ist gegeben ze Wienne, Da nach Christes gebvrte waren ergangen Tausent iar, Drev hundert iar, darnach in dem Sibendem iar des nahsten montages nach sand Mathie tag.

Orig. Perg. (Rep. Vet. Nr. 2. fol. 223.) Sehr kleines rundes Siegel in rothem Wachs. Das dreieckige Schild zeigt einen Greif, wie jenes Ulrich's vom Jahre 1306 und Chuno's vom Jahre 1282. Umschrift: S. Chri De Harmarcht.

CXIV.

Statut des Passauer Bischofes bezüglich des Chorfrauenstiftes.
Dat. Ebersberg 1. Juli 1307.

Wernherus dei gracia Ecclesie Pataviensis episcopus dilecto in Xsto fratri domino Perhtoldo venerabili preposito Newnburgensis

ecclesie salutem et sinceram in domino karitatem. Cum fides apostolica periculoso et detestabili Monialium statui, qui extra sua monasteria nonumquam per habitacula secularium personarum discurrunt, providere cupiens statuerit constitucione irrefragabiliter valitura, vniversas ac singulas moniales presentes atque futuras cuiuscumque sint religionis vel ordinis in quibuslibet mundi partibus existentes sub perpetua clausura in suis monasteriis debere de cetero permanere, exceptis certis casibus, quorum quidam vestras moniales non tangunt, quidamque raro contingunt, et alibi cavetur (cantatur) sub pena excomunicacionis, ne de cetero aliquis quamcumque religionem tacite vel expresse professus in scolis vel alibi temere habitum sue religionis dimittat, dileccioni vestre in virtute sancte obediencie firmiter comittimus et districte mandamus, quatenus circa conventum Monialium vobis subiectarum mandata apostolica diligenter servaturi ex nunc in antea nullam de vestris emittatis vel exire sinatis monialibus, in quo usque vos deliquisse cognovimus, sine nostra licencia speciali, utpote qui de causa huiusmodi, utrum sit racionabilis pro tali exitu, cognoscere volumus iudicio racionis. Datum Ebelsperch Anno Dom. M°. CCC. septimo Kal. Julii.

Orig. Perg. (Rep. Vet. Nr. 4. fol. 38) und Chartul. Archivi III. fol. 140. b. Das an einem Pergamentstreifen hängende Siegel ist abgebildet bei Huber Tab. VII. Nr. 5.

Die Urkunde bezieht sich auf Bonifaz VIII. Constitution vom Jahre 1298, welche mit dem Worte: Periculoso beginnt (Tit. XVI. de stat. Regul. in VI. C. un.) und von dem Concil zu Trient erneuert wurde. (Sess. XXV. Cap. V.)

CXV.

Albert von Michelstetten gibt dem Stifte drei Hofstätte zu Klosterneuburg mit Vorbehalt des lebenslänglichen Genusses.

Dat. Klosterneuburg 3. August 1307.

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Ich Alber von Michelsteten daz ich dem ersamen Gotshaus vnser vrown ze Newnburch gib vnd gegeben han meines rechten aigens drei hofstete, di da selben ze Newnburch auf dem anger gelegen sint, da von man dienet alle iar ze sant Michels tag fvnf vnd vierzich phenning wiener mvnzze mit so gethaner beschaidenheit, daz ich di selben hofstet inne sol haben vncz an meinen tot. - Diser prief ist gegeben ze Newnburch da nach Christes gepurte waren dreuczehen hvndert iar dar nach in dem sibenden iar an sant Stephans tag als erfunden wart.

E Chartulario Archivi III. fol. 72. a,

Anger hiess der freie Platz vor der Herzogsburg, der gegenwärtig mit Häusern verbaut ist. Schon 1302 schenkte Nicolaus, Heinrich des Kämmerers Sohn, dem Stifte sein Haus „auf dem Anger". (Urk. 81.)

CXVI.

Revers des Stiftes St. Nicolaus zu Passau über das zu Grinzing erkaufte Haus.

Dat. St. Nicolaus bei Passau 15. August 1307.

Nos Vlricus Misericordia Dei prepositus, Chunradus Decanus Totusque Conventus Ecclesie sancti Nycolai Extra muros Patavienses tenore presencium profitemur, quod cum Domum quandam cum vineola adiacente in villa Grinzzing pro faciendo torculari et vino nostro conservando a Wolfkero de Alpiltew nostra comparassemus pecunia, et hoc ipsum plebano de sancto loco, ad quem institucio eorundem spectabat, contrarium extitisset, Tandem Dominus Wachsmudus Plebanus ibidem nostrarum oracionum intuitu ad hoc voluntatem suam tradidit et Consensum, appositis tamen condicionibus infra scriptis, videlicet: quamdiu Eandem Domum possideamus, Nullum in ea confratrem vel conversum locare, set solummodo vinitorem vel colonum simplicem debeamus, Qui vtique colonus Dicto Plebano et omnibus suis successoribus De servicio annuali, et aliis Juribus approbatis tenebitur respondere. Nullum eciam cuiuscumque generis Oratorium immo nec tabernam sev propinatorium inibi faciemus. Preterea si vendere eandem Domum, vel vineam nos contingeret salvum erit dicto plebano et suis successoribus omne ius, quod in talibus conswevit habere parochia, tam de conswetudine provincie, quam de iure. In cuius rei testimonium prefato plebano et suis successoribus presentem literam dedimus, sigillorum nostrorum Munimine roboratam. Datum in sancto Nycolao aput Patavium. Anno Domini M. CCC. VII. in die Assumpcionis beate Virginis.

Orig. Perg. (Prot. III. Nr. 259.) An Pergamentstreifen hängen zwei oblonge Siegel. Das erste mit der Umschrift: S. Ulrici. Prepositi. Ecclesie. Sancti, Nicolai. Pat. Der Bischof steht im Ornate, das Haupt mit einem Heiligenschein umgeben, mit der rechten Hand den zur Linken auf einem Fuss-Schämel knienden Canoniker segnend. Das zweite Siegel mit der Umschrift: S. Ecclesie. S. Nicolai in Patav. ist enthalten bei Duellius Excerpt. Geneal. Tab. III. Nr. 23. Schon 1304 hatte Bischof Wernhard von Passau dem Stifte die Berechtigung verliehen, die Pfarre Heiligenstadt nach dem Ableben oder Resigniren des Pfarrers Heinrich in Besitz zu nehmen. In diesem Jahre wiederholte er diese Begabung (8. April 1307), der Pfarrer Heinrich musste also noch am Leben sein. Dieser Annahme scheint der hier vorkommende Pfarrer von Heiligenstadt, Wachsmuth, zu widersprechen. Allein Wachsmuth erscheint im Todtenbuche

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