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allez daz gut, daz wir ze Chritzendorf gehabt hawen, Daz mein Průder Vlrich von Chirichling, dem Got genade, versatzet het Lebman, dem Juden hincz Wienne, nach der Chlag hawen wir-verchauft Daz selb Purchstal vnd den Weingarten, vnd dar zů allez daz gut, daz wir ze Chrizendorf gehabt hawen ze Dorffe, ze Velde, versucht vnd vnversucht, Dorfgericht, Vogtay, Holcz, Weingarten, vnd dar zv allez Viechwaide, Mulwazzer, Werde, Purchrecht, Perchreht, phenning gult, iz sei aigen oder Lehen Dem erbern Manne Cholman von La vnd sein erben vmb vier vnd dreizzich phunt phenning wienner munsze —

Wir hawen auch des vorgenanten gutes alles reht furziht getan des aigens vnd des Lehens, des dorfgerichts vnd der Vogtay mit vnsers herren hant Hertzog Albrehts von Österich, vnd hawen vns furziht getan des holcze, daz da haizzet der Ger mit vnsers Herren hant Pischolf Albrehts von Paszawe des Purchstals vnd des

Weingarten mit vnsers Purcheren Hant Philipps des Pfarrer von sand Mertein ze Neunburch. Hawent auch di vorgenanten fürsten baide, vnd der pfarrer von sand Mertein Cholman von La vnd sein erben daz egenant gut allez gelihen Daz vber geben wir in disen Briefversigelten mit vnser baider insigeln

Dar zv durch pezzer sicherhait hawen wir gebeten den erbern herren, hern Vlreichen von Meyssawe, daz er diser sache Zeug ist mit sein insigel. Des sint auch gezeug die erbern Leut, di hernach an disen Brief bei namen geschriben stent: Herr Gervnch, hern Choln svn, her Dieterich der schyfer. Herr Symon der Pellndorfer, vnd di Burger, der Rat von der Stat ze Neunburch Chlosterhalb: Chunrad der Sibenhos, Symon, der Stat Richter, Gebhart vnd Ott der Hüter von sand Mertein, Seifrid am nidern marcht, Friderich der Monseber, Chunrad der schumchenpfenning, friderich der hetzman, Christan der Sluzzler, Chvnrad der schyfer, Lewpolt von Awe, Wernhart des smides sun, Eckhart der Zechmaister, Dieterich der Retzer, Gebhart der Statschrieber, vnd ander frum Leut genůg, den deu sach wol chunt ist. Der Brief ist gegeben ze Neunburch Dreutzenhundert Jar, darnach in dem dritten vnd zwaintzigisten Jar an sand Michelstag.

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Orig. Perg. (Rep. Vet. Nr. 6. fol. 155.) und Chartular. Archivi III. fol. 114. b.

An Pergamentstreifen hängen drei runde Siegel. Die beiden ersten, Heinrich's und Helmvich's von Kierling, enthalten im dreieckigen Schilde drei Sterne oder Würfel, wie dieselben schon im Siegel Udalrich's zum Jahre 1233 beschrieben wurden. Die Embleme sind daher verschieden von jenen Dietrich's von Chirling im Jahre 1287. Das dritte, Ulrich's von Meissau, ist dargestellt bei Huber, Tab. XI. n. 12.

Hier erscheinen wieder Glieder aus der Familie der Chirchlinger, die zwei Brüder Ulrich (schon verstorben) und Heinrich und dessen Sohn Helmwich. Heinrich erscheint auch als Wohlthäter von Göttweih, denn laut einer Handschrift des dortigen Archivs schenkte er „des Suntages in der ersten Vastwochen" 1313 dem Stifte ein halbes Pfund von einer Besitzung zu Fellabrunn. Wir sehen ferner, wie an die Stelle des Konrad Sibenhos (vermuthlich der Vater des Chorherrn Martin) ein neuer Stadtrichter, Simon, tritt, dem jedoch der Altrichter in der Urkunde vorangeht, und einen ordentlich gegliederten Rath mit dem Stadtschreiber Gebhard. Letzterer erscheint schon in einer Urkunde von 1291 als Zeuge unter der Benennung: Gebhart der Schreyber, und wurde, als Klosterneuburg durch Herzog Albrecht 1299 die Stadtrechte erhielt, der erste Stadtschreiber Klosterneuburgs.

CCIII.

Papst Johann XXII. trägt dem Salzburger Erzbischofe auf, gegen die unredlichen Besitzer des Stiftseigenthums einzuschreiten.

Dat. 21. October 1323.

Johannes Episcopus, Servus Servorum Dei Venerabili fratri, Archiepiscopo Salisburgensi Salutem et Apostolicam benedictionem. Ad audientiam nostram pervenit, quod tam dilecti filii N. Prepositus et Conventus Monasterii Neumburgensis per prepositum soliti gubernari ord. s. August. Patav. Dioc., quam Predecessores eorum decimas, terras, domos, vineas, grangias, piscarias, Castra, Casalia, prata, pascua, Stagna, lacus, nemora, molendina, iura, iurisdictiones et quedam alia bona ipsius Monasterii datis super hoc litteris confectis exinde publicis instrumentis factis, renuntiationibus interpositis, juramentis et penis adjectis in gravem ipsius Monasterii Lesionem, nonnullis Clericis et Laicis aliquibus eorum ad vitam, quibusdam vero ad non modicum tempus et aliis perpetuo ad firmam vel sub censu annuo concesserunt, quorum aliqui dicuntur super his confirmacionis litteras in forma communi a Sede Apostolica impetrasse. Quia vero nostri interest, super hoc de opportuno remedio providere, fraternitati tue per Apostolica scripta mandamus, quatinus ea, que de bonis ejusdem Monasterii per concessiones huiusmodi alienata inveneris illicite vel distracta, Non obstantibus litteris, instrumentis, renuntiationibus, juramentis, penis et Confirmationibus supradictis ad jus et proprietatem ejusdam Monasterii legitime revocare procures. Contradictores per censuram ecclesiasticam, appellatione postposita, compescendo. Testes autem, si fuerint nominati, si se gratia, odio, vel timore subtraxerint, cen

sura simili, appellatione cessante compellas veritati testimonium perhibere. Datum XII. Kal. Novembris Pontificatus nostri anno Octavo. G. de Valle. Jo. Casy.

Orig. Perg. (Prot. I. n. 20.) Die bleierne Bulle mit der Umschrift JOHANNES. PP. XXII. hängt an häufenen Schnüren.

CCIV.

Dietrich der Zistel verkauft Reicholfen und seiner Hausfrau Adelheid einen Weingarten zu Klosterneuburg.

Dat. Klosterneuburg 30. November 1323.

Ich Dyetreich der Czistel, ampman meines herren von Liechtenstain vnd ich Elzbet sein Hausvrow, wir veriehen Daz wir Reicholf vnd sein hausvrow Alhait haben geben ze chauffen vnsern weingarten, der da leit ze naechst dem Eysengraben vnd der Judinne weingarten also daz wir vnsers guts an sargen belaiden, vmb acht phunt phenning wienner munzz ze weren an sant Merteins tag, mugen aber si des guts nicht haben, so schullen si vns dienen alle iar ein phunt geltes an sant Merteins tag als diensts recht ist in Osterreich. Wer aver, daz man vns gebe halbs gut mit dem dienst, so waer dennoch nuer vier phunt, geben si vns aver ganczes gut mit dem dienst, so waer der weingarten gar ledich Dez sint geczeuge Christan der sluzzler, fridereich, der heczman, Chunrat domiceller, Geren in der Cholergazzen Der prief ist geben Dreuzehen hundert iar dar nach in dem drev vnd zwainczigistem iar an sand Andres tag.

E Chartulario Archivi III. fol. 137. b.

Hier erscheint zuerst in den stiftlichen Urkunden die Erwähnung eines ,,dienstrechts" in Österreich, so wie ganz eigenthümliche Verkaufsbedingnisse.

CCV.

Friedrich von Bierbaum verkauft dem Stifte ein Lehen zu Sinebelfeld.

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Dat. Klosterneuburg 25. März 1324.

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Ich Fridreich von pirbaum, vnd ich Gedraut, sein hausvrawe, wir veriehen Daz wir vnsers rechten aigens ain lehen, des sechs vnd dreizzich Jeuchart achkers sint daz da leit ze Sinebelvelde ze nachst Perchtoldes lehen des tungler, da man vns alle iar hat von gedienet Newn schilling wienner phenning vnd Newn Chaes vnd ein huen haben gegeben dem Erbern Gotshaus ze Newnburch vmb

acht vnd Sechezig phunt phenning wienner Munzze, der wir gar vnd genezleich von dem selben Gotshaus sein gewert an die Juden, da hin wir seu solten ze rechter not durfte gelten, Mit so beschaidner rede, Daz Albrecht vnd Hauch, der mechtler vnd ir hausvrowen Margret vnd Gedraut vnd ir erben, oder wem sev daz selbe lehen gebent vnd verchauffent mit dem selben recht dienen vnd geben sullen dem vorgenanten Gotshaus ze Newnburch auf vnser vrawen alter alle iar an sant Michels tag ze rechtem Purchrecht zwen vnd dreizzich phenning wienner Munzze, vnd auch nicht mer, vnd haben auch wir vns gesaczt, ich vorgenanter Fridreich vnd ich Gedraut sein hausvrawe, ich Hainreich der Chriechpavm vnd ich Vlrich von Pirbaum, vnd ich Preide sein hausvrowe, ich hainrich von perawe, vnd ich kathrey, sein hausvrowen, vnd wan wir Ich Ebran Ebrans sun von Sinebelvelde vnd ich Agnes sein hausvrowe, Ich fridreich, ebrans prueder, vnd ich Örtel der fruelinger vnd ich Vlreich, Sigloches sun nicht aigens insigels haben, Dar vber zu einer sicherhait pinten wir vns vnd vnser hausvrowen mit samt vns vnder der vorgenanten insigeln, Fridreiches von Pirbaum, Hainreichs des chriechpaumes vnd Vlreichs von Pirbaum vnd hern Hainreiches von Porawe Des sint gezeuge, die ersamen Ritter her Johans vnd her Chunrat von Syrndorf, her Gerunch der Chol, her Dietreich der schifer, her Chunrat der Nuzdorfer, Durinch von Mauerlinge, wisent von Ruekestorf, Gebhart der alt Richter, Christan, der sluzzler, Cunrat von Porawe, Seifrit sein pruder Dreuzehen hundert iar, dar nach in dem vier vnd zwainzigistem iar des Sunntages ze Mitter vasten.

geben

E Chartulario Archivi III. fol. 94. a.

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Ob Sinebelfeld das heutige Simonsfeld nordwärts von Korneuburg ist, wage ich nicht zu entscheiden.

CCVI.

Der Passauer Domherr, Friedrich von Göttweih, Dr. Decretorum, modificirt das Statut Bischof Albert's von Passau vom Jahre 1322 in dessen Auftrage. Dat. Mattsee 15. Mai 1324.

In nomine domini Amen. Fridericus de Chotwico, Doctor Decretorum, Canonicus Pataviensis ad certitudinem presencium et memoriam futurorum. Varietas temporum variacionem statutorum humanorum inducit, eamque racionabilem reddit, nam et ipse Deus non nulla,

que in veteri testamento statuerat, mutavit in novo. Sic serpentem eneum, quem Moyses iussu dei fecerat, ne serpentina morte populus interiret, Ezechias racionabiliter confregit, cum populus illum colere et venerari cepisset. Ex quo magna trahitur auctoritas, vt si quando facta sunt aliqua, que illo tempore potuerunt esse sine culpa, et postea vertuntur in errorem et supersticionem, sine tarditate aliqua destrui debeant et confringi, ea quoque, que per importunitatem obtinentur, vel pocius extorquentur, data opportunitate convenit revocari. Sane litteras Reverendi patris et domini mei, domini Alberti Episcopi Pataviensis omni vicio et suspicione carentes recepi per omnia in hec verba:

Albertus, dei gracia Pataviensis Episcopus Honorabili viro, Magistro friderico, decretorum doctori, eiusdem ecclesie nostre Canonico devoto suo dilecto Salutem in Domino. Conquestus est nobis Stephanus, prepositus Monasterii Neunburgensis ord. s. Aug. nostre dyocesis, quod quedam diffiniciones, ordinaciones et statuta, que sub anno domini M° CCC° vicesimo secundo nobis visitacionis officium in predicto suo monasterio personaliter agentibus pro bono pacis et concordie statuimus, docente magistra rerum experiencia evidenter tendant ad noxam, et fratribus ac Sanctimonialibus dicti conventus dissolucionis et inobediencie materiam prebere aliqualiter videantur. Quocirca dileccioni tue tenore presencium committimus et mandamus, quatenus eisdem diffinicionibus, ordinacionibus et statutis, que sub sigillo nostro tibi duximus transmittenda, diligenter inspectis, si qua ex eis in dicti Stephani debite prelacionis officium, aut status ipsius Monasterii, vel regularis discipline aut iuris communis, preiudicium aut elusionem videris redundare, et que nos de iure vel de gracia comode revocari valerent, auctoritate nostra non differas revocare, Decernens memoratum Stephanum auctoritate predicta ad observanciam earundem diffinicionum de cetero non teneri. Datum in sancto Ypolito Anno dni M° CCC° vicesimo quarto, XI. Kal. Februarii. Volens igitur mandatum huiusmodi debita exequi reverencia, feci citacionem generalem et peremptoriam, vt omnes et singuli, quorum interesset, aut sua crederent interesse, comparerent coram me in Ecclesia Collegiata sub Castro eiusdem domini Episcopi in Matse II. Idus Maii, hoc est die XII. mensis eiusdem, eandemque citacionem, mandatum, iterari et publicari in eodem Monasterio Neunburgensi. Dictis quoque loco et termino comparuit coram me discretus vir, Dominus Nicolaus de Kempnitz, Clericus Misnensis

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