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Besondere Verhältnisse des Propsts waren jene zu den Zechen und den Klosterneuburger Schiffern und Fischern. Erstere, wenn sie an Kirchen bestanden, die zum Stiftspatronate gehörten, mussten zur Gründung sowohl, als zur Abänderung ihrer Statuten die Genehmigung des Prälaten einholen 1). Letztere ehrten den Prälaten als Vorstand der Innung, dem sie neben bestimmten persönlichen Leistungen auch Gelddienste schuldig waren *).

Zufolge ihrer geistlichen Würde und weltlichen Stellung war das Ansehen von Klosterneuburgs Prälaten ein bedeutendes. Oft erscheinen sie im Gefolge der Herrscher, als Zeugen bei wichtigen Begabungen und Freibriefen), auch als Gesandte in Landes- und anderen Angelegenheiten *).

Die Einkünfte des Stifts 5) flossen theils aus den in eigener

1) Siehe Urkunde 378, 458. 2) Siehe Anhang Nr. III. IV.

3) So, um nur einige Fälle anzuführen, erscheint Propst Marquard bei der Kirchweihe zu Pütten (Mon. Boica IV. 415), 1153 als Zeuge in einer Urkunde B. Konrad's von Passau für Reichersberg (Hansiz, Germ. sacra I. 313), 1160 in einer Urkunde desselben für Zistersdorf (Link, Annales Claraev. I. 177), 1161 bei der Ausfertigung des Schottner Stiftungsbriefs (Hormayr, Gesch. Wiens, Urkundenbuch Nr. VII), in demselben Jahre in der Urkunde des Passauer Bischofs für St. Pölten (Alb. de Maderna, Hist. Sanhipp. P. I, pag. 206, n. 39), 1162 in der Urkunde des Bischofs Konrad von Passau für Waldhausen (Kurz, Beiträge, IV. Bd. Urkunden von Waldhausen Nr. 6), 1163 bei der Stiftung Vorau's (Jul. Caesar. I. 758). So Propst Walter 1220 als Zeuge der Ausgleichung zwischen Otakar von Böhmen und dem Prager Bisthum (Boček, Cod. Diplom. Moraviae II. 123, n. 120). So Propst Ortolf 1365 im Stiftbriefe für St. Stephan (Hormayr, 1. c. n. 187), in der Bestätigungsurkunde H. Rudolf's IV. für Zwettl (Link, I. c. I. 777, col. 2), im Stiftungsbriefe für Fürstenfeld (Steyrer, col. 350), im Freiheitsbriefe Rudolf's IV. über die Zehente von St. Florian und St. Pölten (ibid. col. 346) und 1365 in der Stiftungsurkunde der Wiener Hochschule (Hormayr, 1. c. Nr. 146). 4) So Propst Dietmar 1251, als Gesandter des Landes an Constantia von Meissen (Horneck, c. 15. Haselbach bei Pez SS. ad h. a.). 1343 ist Propst Ortolf zugleich mit dem Abte von Heiligenkreuz Revisor der Rechnungen des Hospitals St. Märten vor dem Widmerthor, ernannt vom H. Albrecht II.

5) Die Gesammteinkünfte und Ausgaben sind nur von den letzten Jahren des XIV. Jahrhunderts aufbehalten und folgende:

Im Jahre 1383: 2950 tal. 77 den. Einkünfte 2703 tal. 7 sol. 14 den. Ausgaben.

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Regie betriebenen Wirthschaftszweigen, theils aus den Abgaben der Unterthanen.

Zu den ersteren gehörten die dem Stifte eigenthümlichen und von ihm selbst bewirthschafteten Meierhöfe und das Erträgniss der Weingärten.

Meierhöfe besass das Stift neben dem dem Propste zugewiesenen Riekersdorfer, und dem Harmannsdorfer, welcher dem Oberkellerer in partem salarii zugewiesen war, zu Bierbaum, Kahlenberg, Pirawart, Ravelsbach, Entental und Hofen 1). Sie wurden in der Regel von Laien verwaltet, nur ausnahmsweise erscheint in dieser Stellung ein Laienbruder 2). Das Personale bestand aus einem Schaffer (villicus), seinem Knecht (servus villici), dem Hirten (pastor), dann mehreren Mägden (worunter eine eigene ancilla ancarum). Die eigene Regie wurde erleichtert durch die persönlichen Dienste, welche die Unter

1) Zu diesem letzteren wurden auch die benachbarten Zehente eingeliefert. Im Jahre 1339 erscheinen hier als Einkünfte:

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Ordei

Verwendet :

Avene:

Verwendet:

Decime 4 mod. 3 metr.

pro semine 1 mod.

custodi in campo (dem Feldhüter) 7 metr.
312 mod. 3 metr.

decime 21 mod. et de Spilarn 2 mod.
villico 8 metr.

pro nutrimento X porcorum 2 mod. 4 metr.
10 mod. 2 metr.

decime 4 mod. 5 metr. et de Spilarn 2 mod.
In messe pro pabulacione equorum 2 mod.
pro nutrimento X porcorum 2 mod. 4 metr.
pro pecudibus iuvenibus 2 metr. (Liber L.)

1378 (Liber A. 2), legt Bruder Ulrich der Lewbser, Schaffer zu Hofen, Rechnung. Es gehört dazu eine Stuterei in der Au, die Kammerwiese und Haimwiese. Er liefert in die Stiftsküche gemestet swein, castrawn, lemper, chelber vnd spanverl“. In der Rechnung bemerkt er: „vil tir seint mir gestorben an die, die mir die wolf hingetragen habent". Er zahlt im Schnitte für das Schneiden eines Jeuchart Weizen 40 den., Hafer 20 den. Beim Schnitthahn geht ein ganzes Rind auf. 1339 erscheint pro rasura ovium 12 den.

2) So 1284. Bruder Ulrich zu Riekersdorf (Anhang N. V.) 1378. Bruder Ulrich der Lewbser zu Hofen (Liber A. 2).

thanen zu diesen Höfen zu leisten hatten. Nebst den Meierhöfen hatte das Stift auch ein eigenes Gestüt, anfangs in der Kahlenberg gegenüber liegenden Au, später in Hofen.

Was den Weinbau betrifft, war Klosterneuburg und seine Umgebung schon von Natur aus für diesen Zweig der Landwirthschaft begünstigt, und die Einwohner folgten dem Winke der Natur. Grosse Strecken Landes, welche jetzt als spärliche Kleefelder, wenn nicht als Öden, erscheinen, waren damals zur Zeit der Weinlese übersäet mit fröhlichen Menschen, welche die Gaben des Lyäos lasen und heimführten; eine Erscheinung, die mit jedem Jahrhundert abnimmt, wie die begünstigenden Verhältnisse abnehmen. Das Stift widmete diesem Ertragszweige seine volle Thätigkeit und Geldkraft. Wenn wir die Urkunden der früheren Jahrhunderte durchgehen, finden wir das Augenmerk des Stifts fortan dahin gerichtet, in günstigen Lagen gelegene Weingärten an sich zu bringen, ein Beweis, dass der Weinbau damals sich lohnte.

Die Art und Weise des Betriebs ist unverändert geblieben. Über je eine Anzahl Viertel war ein Weinzierl (vinitor) gesetzt, welcher die Bearbeitung zu besorgen und zu überwachen hatte 1). Sie begann im November mit dem Steckenziehen (extractio fustium), dem Kräften (opus hyemale), dem Gruben (fossatura) und dem Steinaustragen (stainvassen, collectio lapidum),- Arbeiten, die auch im Frühjahr erscheinen. Im Februar und März erfolgte der Rebenschnitt (scissatura), und, sobald die Erde aufthaute, das Fastenhauen (prima rastratura), diesem folgte das Jathauen (secunda rastratura) und Steckenschlagen, welchem das Ausräumen der Fanggruben voranging. Im Juni kam das Aufbinden (ligatura) an die Stecken mit Strohbändern (widen, glossae), im Juli das Bandhauen (tertia rastratura), im August das Wipfeln, Laubausbrocken, Einfrieden (opus frieden) mit Dornen (spinae, sepes spinarum), und Weichhauen (quarta rastratura). Arbeiten, auf keine bestimmte Zeit angewiesen, waren die Auspflasterung der Runsen und Herstellung der Fanggruben (foveae), beide durch die abschüssige,

1) Ausnahmsweise erscheint die Hingabe eines Weingartens auf Halbbau (Urk. 224). In diesem Falle, so wie auch, wenn Weingärten auf Leibgedinge hingegeben werden, wurde die Erhaltung derselben in gutem mittleren Baustande sichergestellt (Urk. 463). Gegen Ende des 14. Jahrhunderts werden Weingärten in Bestandbau gegeben. So heisst es in der Rechnung vom Jahre 1393: Nota: Wolfhart vinitor convenit vineam Scheppel pro 9 tal. exceptis laboribus fossature et scissature,

mitunter, wie in Weidling und Höflein, steile Lage der Weingärten geboten. Endlich folgte, nach Verschiedenheit der Witterung im September, October oder November 1), die Lese (vindemia) 2). Die bei den

1) So war 1313 die Lese in Klosterneuburg zu Martini noch nicht beendet. Sie war zugleich eine der reichsten nach Link Annales Claraevallenses I. 613 und 620. col. 1. ut vasis deficientibus vnum vas vini pro vase vacuo aequaliter traderetur". 2) Ich stelle hier Arbeitslöhne und Materialkosten des Weingartbaues aus den Rechnungsbüchern (so weit möglich) zusammen: Collector (Leser) per diem 1321, Id.

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1322, II d.
1385, IV d.

1323, I d. und Brod.

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Portitor (Buttenträger) per diem 1321, 1335, II d. 1322, III d.

1377, III d.

und Brod. 1324, I d. - 1371, IV d. Porrector (Einschlager) per diem 1321, iij (21⁄41⁄2) d.

1323, ij (11) d.

1386, IV d.

Calcans (Mostler) per diem 1321, 1335, II d. — 1322, III d. — 1323, ij (11⁄41⁄2) d. und

1384, V d.

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IV d.

Vinitor (Weinzierl) per diem 1377, 1386, V d.
Ligator vasorum (Binder) per diem 1321, XII d.
Impositor (Rossmagen) 1378, 1386, VI d. 1382, VIII d.
Fossator (der kräftet oder grubt) 1321, 1341, IV d.
Poststans (Nachsteher in der Lese) 1321, 1371, IV d.
1324, II d. 1385, V d.

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Pro XIV vecturis spinarum ad opus frieden 1331, XLIV d.

Pro mille stecken 1335, XLI d.

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Daran möge sich (aus eben diesen Quellen) eine Zusammenstellung der Zeit, wann die verschiedenen Weingartarbeiten in verschiedenen Jahren begannen, so wie des Erträgnisses an Most reihen.

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Exstirpatura, secunda rastratura, Jat 1321, 19. Mai. 1331, 27. April.

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Weingärten selbst gemostelten Trauben wurden als Maisch in Laiden durch eigene 1) oder aufgenommene Züge nach Hause geführt, dort im Presshause (zunächst der Kirche und Obernkammer) auf den Stock aufgeschlagen, und der gewonnene Most durch Träger (portitores) in die verschiedenen Keller 2) gebracht und eingefüllt 3). Schon frühzeitig waren grosse Gebünde im Gebrauche.

Da sämmtliche Ämter des Stifts Weingärten besassen, wurde auch von allen der Wein vertrieben, und zwar entweder durch den Kleinschank (ducillatio) oder durch den Verkauf im Grossen. Dieses Ausschanksrecht war den Ämtern von den Regenten bewilligt 4). Eben so hatten alle Stiftsdiener die Freiheit des Kleinschanks für die im Eigenbau gewonnenen Weine, worüber oft mit der Stadt Streitigkeiten ausbrachen, die manchmal auf gütlichem Wege ausgetragen wurden, manchmal aber durch richterliches Einschreiten beigelegt werden mussten. Der Ausschank im Kleinen geschah zu Klosterneuburg in den einzelnen Kellern 5), dann in den Zehentkellern zu Heiligenstadt) und Kahlenberg als Most (mustum), Heuriger (vinum

-

Ertrag der Lese: In Kahlenberg (in calvo monte) 1385, 67 Karr., 5 tern., 5 vasc. 1375, 35 Karr., 6 tern., 6 vasc. - 1377, 42 Karr., 6 tern., 3 vasc. - 1394, 122 Karr., 6 tern., 6 vasc., 10 vrnae.

1398, 311⁄2 solidi Karr., 5 tern., 5 vasc.

In den Weingärten des Oberkellerers 1339, 18 Karr. In den Weingärten zu Klosterneuburg 1398, 131 Karr. et duo magna vasa et quinque vasa ad 40 vrnas, et quinque ternarii. 1383, 150 Karr.

1) Die stiftlichen Pferde bekommen während der Weinlese: eine pezzerung an futter. 2) Es erscheinen: der grosse Keller auf der Obernkammer (in superiori camera), und der kleine ebendaselbst, die Keller in der schuel, im siechhaws, im fleischhoff, im zyegelhoff (in curia laterum), in der Pfister (in pistrina), im newhewsel (in nova domo), zu St. Kunegund, im holzhoff (in curia lignorum), in dem Chyel, in dem Rosengarten, in der pasteyn, in dem gwelib vnder der puchkamer, dann der gastkeller, der Speiskeller, der Refentkeller (cellare refectorii) und der marchegker. 3) Da der in stiftlichen Weingärten, welche in den besten Lagen gelegen waren, gewonnene Wein zu den edelsten Gewächsen des Landes gehörte, wurden auch oft damit Geschenke gemacht (sogenannte Verehrungen); so z. B. 1353. Domino de Phannberg (dem Hofmarschall) 1 vas, plebano de s. Stephano (Leopold von Sachsengang) 1 vas.

4) In dem Privilegium der Herzoge Albrecht II. und Otto vom 19. October 1335 (bei Fischer pag. 362) erscheinen als schankberechtigt: alle des Gotshaws ampt: die Probstey, daz Chelnampt, die Oberkammer, die nieder Chamer, daz Siechampt, die Gustrey, die Oblay, die Phistrey vnd daz Spitol. Nebstdem darf der Propst durch seine Porger oder diener" jährlich 100 fuder in der Stadt ausschenken. 5) Der Keller, in welchem ausgeschenkt ward, wurde durch öffentlichen Ausruf bekannt gemacht, der Ausrufer erhielt 2 Denare.

6) In Heiligenstadt waren 3 Keller: Cellare magnum, secundum cellare retro, tertium prope torcular.

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