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weiter zu verpflanzen. So ist eine der Bedingungen, unter welchen die geistliche Verbrüderung mit Göttweih eingegangen wird, die Abhaltung des Jahrtags Leopold's zu Göttweih.

Die geistliche Wirksamkeit der Chorherren war anfangs eine beschränkte. Seelsorge übten sie nur an der Stiftskirche und der vor Gründung des Stifts schon bestandenen St. Martinskirche, welche Hartmann, der erste Regular-Propst, nur auf vielmals erneuerte Vorstellung Leopold's, dass damit vielen Verdriesslichkeiten vorgebeugt würde, übernahm. Bald darauf (1139) überkam das Stift auch die Kirche Altenburg, bei Krems auf dem Berge liegend 1), durch K. Konrad III. 2), welche 1214 vom Bischofe Manegold von Passau das Recht des pfarrlichen Gottesdiensts erhielt 3). Propst Konrad I. überliess sie 1239 einem gewissen Irrfrid auf Lebenszeit ), welcher 1264 als Passauer Domherr und Dechant in Krems aus Dankbarkeit gegen das Stift 5) demselben ein Haus zu Krems zunächst den Dominicanern schenkte. Papst Eugen III. sicherte dem Stifte (1146) das Pfarrrecht in seinen schon bestehenden oder auf stiftlichem Grund und Boden zu errichtenden Kirchen ). Nach und nach bekam das Stift auch noch andere Pfarrkirchen und Capellen ), welche von

1) Die Einkünfte dieser Kirche werden im Rechnungsbuche L. folgendermassen verzeichnet: Redditus cappelle in Altenburch. Servicia in Stain et circa, Stettenpach, Reinspar, Mawtern, Tailant, Gneissendorf, vinea circa leprosos, harras, Mamtals, warperch, Ödenprunns, Stockstal, Lentenlo, Cholesdorf, Rechsendorf, drozz, Newndorf, Wilhalmsdorf Jus civile in Rechveld Summa 11 tal. minus 12 den., in iure civili 6 solidos, Casei 88, Ovorum 200 minus 9 den., pullorum 20, anseres 7, dazu Vinea prima in Altenburg, secunda in vrgental pene destructa per aque invndacionem, tercia in Pirbowm, quarta circa danubium, quinta in chaerspaum.

Die Einkünfte von den um die Kirche liegenden Weingärten In Griesperch, lintal, majori et minori Rechveld wurden 1316 aufgenommen von „Dom. Thomas Ulricus de Ratisbona, Duringus de Mewrling, Gebhardus de Rubersdorf, Fridericus hauzzo de Redeprunn, Glorius filius Rugeri de Chremsa, Heinricus Trigant et Heinricus piscator, cives Steinenses."

2) Fischer II, 140.

3) Fischer II, 168.

4) Ibid. 199.

5) Mit Angabe der Ursache: „a qua (ecclesia) recepi feodum personale". Fischer II, 253. 6) Sancimus eciam, vt in cappellis fundatis vel fundandis in possessionibus vestris nullus ministret sine concessione vestra. Fischer II, pag. 143.

7) Korneuburg (Fischer II, 164, 365, 374, 378, 409).

Reinprechtspölla (ib. 166).

Stockerau (ib. 172).

Kirlinger Capelle (ib. 175, 191).

demselben eine Zeitlang mit Weltpriestern besetzt wurden, bis sich das Stift endlich entschloss, Stiftsglieder zur Seelsorge auszusenden und die Pfarren sich incorporiren zu lassen 1).

Dass das Stift der Wissenschaft und ihrer Pflege nicht fremd geblieben, beweisen die ältesten Handschriften-Verzeichnisse 2) der Bibliothek 3). Die Handschriften wurden grössentheils durch Kauf erworben; erst mit dem Ende des 14. Jahrhunderts erscheinen eigens vom Stifte bezahlte und mit dem nöthigen Schreibmateriale versehene Abschreiber in den Stiftsrechnungen). Für die sorgfältige Hut der Handschriften sorgen die Statuten des 14. Jahrhunderts 5).

Heiligenstadt (ib. 202, 203, 204, 215, 216, 231, 236, 327, 329).

Höflein (ib. 205, 278).
Enzersdorf (ib. 354, 355).
Hietzing (ib. 226, 368).

St. Martin (ib. 327).

Über alle diese Pfarren, so wie über Kahlenberg, siehe Register sub hac voce. 1) So Höflein 1399 durch Papst Bonifaz IX. der grossen Gastungskosten wegen. Die Kosten der Incorporirung erscheinen Lib. E. 1: „1399, pro incorporacione ecclesie in hoflin 100 florenos",

2) Diese, so wie nähere Daten über die Bibliothek siehe in meiner Abhandlung „die Bibliothek des Stiftes Klosterneuburg" im Archive zur Kunde vaterländischer Geschichtsquellen 1850, II. Band, 279 seqq.

3) 1399, erscheinen als jährliche Einkünfte der Bibliothek in der Stadt Klosterneuburg (Lib. L.):

Servicium librarie: Dietlo Scornpeckh 131/2 den.

Chunrad Chlingel 18 den.

Henricus cascator 79 den.

Viricus babarus de area 4 den.

Vlricus piscator 1 tal. Martini.

4) 1398. Pro libris super salve regina 15 tal.

1402. Johanni scriptori pro pergameno 3 tal.

It. eidem pro precio de 30 quinternis, de qualibet 80 den., facit 10 tal. 1405. Dno Nicolao pro pergameno ad katholicon novum 4 flor.

1420. Scriptoribus. Item Johanni de Holkot 32 den.

212 tal. 12 den.

It. 28 den.

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It. friderico de 22 sexternis magnis, de 11 parvis 21/2 tal.
Erhardo. It. 56 den.

It. idem 63 den.

Item idem 1/2 tal. 18 den.

It. idem de mandato domini decani 70 den. It. idem 14 den.

Pro papiro et pergameno.

It. vmb 7 grossen pucher per 40 facit 9 sol. 10 den.

It. 7 kleiner puch per 14 den. facit 3 sol. 8 den.

It. 30 heut zw dem holkot per 13 facit 13 sol.

5) De conservacione et comodatione librorum

Monasterii nostri dispendiis, que ex comodacione seu concessione librorum plerumque contingunt, precavere consulcius intendentes, Conventuali consilio (also fand

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Auch die Zwillingsschwester der Wissenschaft, die Kunst, ging nicht leer aus. Zeugen dafür sind der Kreuzgang mit der Agnes- und Freisinger-Capelle, der Verduner Altar, das von Propst Stephan von Sierndorf angeschaffte Ciborium und die von ihm herrührende Patene 1).

man die Angelegenheit wichtig genug, sie durch einen Kapitel-Beschluss zu erledigen!) duximus statuendum, vt nullatenus libri concedantur extraneis, nisi meliores aut aequivalentes, aut aliqualiter competens vadium ipsorum loco in libraria reponatur. Fiat quoque de personis, quibus dicti libri fuerint comodati, et librorum nominibus seu titulis memorialis scriptura, que in monasterio ad tempus restitucionis eorundem cum diligencia conservetur. Huiusmodi vero librorum concessionem et resupscripcionem in presencia saltem aliquorum fratrum fieri volumus, ne per oblivionem aut errorem aliquatenus perdantur. Von einer Beschränkung der Stiftsglieder findet sich keine Spur.

1) Das von der kleinen Klosterneuburger Chronik (Archiv VII, 231) ad annum 1324 erwähnte, nun in der Schatzkammer aufbewahrte Ciborium ist von ähnlicher Arbeit, wie der Verduner Altar. Es ruht auf Säulenbündeln, welche oben Laubwerk tragen, in der Mitte mit viereckigen Knöpfen geziert sind und aus einer achteckigen Basis emporsteigen. Auf dieser Basis sind die 4 evangelischen Thiere in Silber getrieben, und zwei Bildnisse (Propheten?) mit Schriftrollen in den Händen angebracht. Auf der obern und untern Hälfte sind 8 Darstellungen, oben aus dem Leben Maria's, unten aus der Leidensgeschichte Christi in Niello-Arbeit. Unter jeder Darstellung der untern Hälfte ist auch noch das Bild eines Propheten (?) angebracht. Die Darstellungen sind folgende:

1. Oben: Maria auf dem Sterbelager, umgeben von den Aposteln, vor dem Lager Gott Vater, Maria's Seele in Kindesgestalt in den Händen.

Unten Christus, das Haupt von einem Strahlenkranze, in dem ein Kreuz ist, umgeben, auf dem Ölberge betend; ober ihm eine aus den Wolken reichende segnende Hand, rechts von ihm die schlafenden Jünger, vom Gesträuche fast verdeckt.

2. Oben: Maria zur Rechten des, wie auf der Patene, dargestellten Vaters sitzend, von oben bringt eine fliegende Taube eine Krone.

Unten: Gefangennehmung Christi. In der Mitte Christus, links Judas ihn küssend, rechts ein Geharnischter, der Christum ergreift, hinter Christus zwei Knechte mit emporgehobenen Armen und geballten Fäusten. An der linken Seite die Gruppe: Petrus das gezückte Schwert in der emporgehobenen Rechten, mit der linken Hand Malchus bei den Haaren ergreifend.

3. Oben: Maria vor einem Stuhle stehend, vor ihr der Engel Gabriel, eine Rolle mit den Worten AVE MARIA in der Hand.

Unten: Christus vor Pilatus. Pilatus sitzend, die Krone auf dem Haupte, ein Lilien

scepter in der rechten Hand, zeigt mit der Linken auf den vor ihm stehenden Heiland hin; diesen hält ein Kriegsknecht, den Helm auf dem Haupte, eine Lanze in der Hand. Links steht ein Jude, den mittelalterlichen Spitzhut auf dem Haupte.

4. Oben: Die Geburt Christi. Maria, das Kind in den Armen, auf einem Liegerbette, rechts der heilige Joseph auf einen Krückenstock gelehnt; oberhalb die Köpfe eines Ochsen und eines Esels.

Was die Stiftsgebäude betrifft, lassen sich dieselben, so weit die Nachrichten reichen, in folgender Weise reihen. Gegenüber der neuen 1288 von Herzog Albrecht I. erbauten Burg (jetzt die Schiessstätte) lag die stiftliche Badstube, zwischen beiden ein befestigter

Unten: Die Geisselung Christi. Christus zwischen zwei Geisslern an einen Pfahl gebunden. 5. Oben: Maria sitzend, mit dem Kinde in den Armen, welches mit beiden Händen in den von einem Weisen aus dem Morgenlande (welcher rechts kniet) vorgehaltenen Becher greift. Oberhalb der Stern.

Unten: Die Dornenkrönung Christi. Dem sitzenden Christus drückt ein rechtsstehender Knecht die Dornenkrone mit einem Stabe auf das Haupt, während ein links stehender Jude, dem sein Spitzhut entfallen ist, ihn verlacht.

6. Oben: Die zwei anderen Weisen, vorwärtsschreitend und nach links deutend. Unten: Christus das Kreuz tragend, rechts ein Knecht, der mit der linken Hand ihm das Kreuz aufladet und in der rechten Hand einen Hammer hält, links zwei weinende Frauen, wovon eine den Querbalken des Kreuzes stützt.

7. Oben: Die Darstellung im Tempel. Maria stehend, das Kind in den Armen, links Anna, rechts Simeon, ober ihm eine Ampel.

Unten: Christus am Kreuze, rechts Johannes, hinter ihm ein Jude, in der linken Hand eine herabhängende Rolle haltend, mit der rechten auf das Kreuz deutend, links Maria von einer Frau unterstützt.

8. Oben: Maria Jesum, der an seiner rechten Hand einen Beutel hangen hat, führend, im Hintergrunde ein blühender Baum, von welchem Maria einen Zweig in der linken Hand trägt.

Unten: Die Abnahme Christi vom Kreuze. Christus ruht in den Armen Joseph's von Arimathäa, die Füsse sind noch angenagelt. Ein Knecht ist beschäftigt, den Nagel mit einer Zange herauszuziehen, ein anderer steht auf der Leiter und hält 2 Nägel in der rechten Hand.

Auf der Kehrseite der Basis ist in einer von einem rothen Rande eingefassten Rundung ein schreitender Löwe mit heraushängender Zunge dargestellt, welcher die rechte Vordertatze auf zwei kleine Löwen ausgestreckt hat. Im Hintergrunde zwei Bäume.

Die Patene von Silber, 634 Zoll im Durchmesser. Auf der Fläche, wo die Hostie aufliegt, ist Christus dargestellt (vertieft), das Haupt von einem Strahlenkreise, dessen Mitte ein Kreuz bildet, umgeben, sitzend, in der linken Hand ein Buch haltend, mit der rechten segnend. Vor ihm kniet Propst Stephan im geistlichen langen Kleide, auf dem Haupte die volle Tonsur. Er hält in der Rechten eine sich nach aufwärts schlängelnde Rolle mit der Aufschrift STEPHAN9 DE SYERNDORF. Um die ganze Darstellung laufen die Worte: ASPICE. PECCATOR. TVVS. HIC. RESID3 (et). MISERATOR. Am äussersten Rande der Patene sind die leoninischen Verse angebracht: CELESTIS. CENA. CVM. SVMITVR. ISTA. PATENA †. STEPHAN9. VT. DETVR. REQVIEI . QVISQUE . PRECETVR . † . Die Rückseite ist in erhobener Arbeit. In demselben Raume, wie bei der vorigen Darstellung, erscheint Gott Vater sitzend, im langen Gewande, auf dem Haupte eine von einem Heiligenscheine, dessen Mitte ein Kreuz bildet, umgebene Krone, in der Linken einen Lilienscepter, mit der Rechten die neben ihm mit gefalteten Händen sitzende heilige Jungfrau krönend, welche einen Schleier trägt. Rechts und links Bäume. An dem äussersten Rande der Patene läuft die Inschrift herum: VIRGO . DEI . NATA. CORONARIS. ET. INVIOLATA. †. PERMANES. ET. PARIS. MISEROS. PRECIBVS. TVEARIS. †

Thurm, welcher den Weg in die untere Stadt deckte (Hundskehle). An die Badstube schloss sich der Grashof (wo jetzt der grosse Schüttkasten steht), an diesen der Ziegelhof, welcher durch eine Mauer mit der Stirnseite der Kirche verbunden war. Der Badstube gegenüber lag das Oblayhaus, rückwärts an die Juden-Synagoge stossend, daneben die alte Fürstenburg (wo nun das Kanzleigebäude steht), welche sich schon 1317 und 1329 im Zustande des Verfalls befand, mit der marmornen Johannes-Capelle (Capella speciosa) (jetzt ein Theil des Kalkhofs) 1). An diese schloss sich das später zur Obernkammer verwendete Gebäude mit dem Schriftenthurme (turris marmorea) und dem Gusterhofe 2). Zwischen diesen Gebäuden und der Kirche lag der Friedhof (jetzt der Platz mit der Ewigenlicht-Säule).

An den Ziegelhof schloss sich die Prälatur mit dem durch seinen schönen, noch bestehenden Erker gezierten Fürstensaale, welcher gegenüber die Obere-Kammer mit der Presse stand, an welche dann in der Richtung gegen den Leopoldsberg das Conventgebäude sich

1) Sie wurde erbaut und bestiftet (Fischer II, 200) von Herzog Leopold dem Glorreichen und nach Angabe der kleinen Klosterneuburger Chronik 1222, vermuthlich von Bischof Gebhard von Passau, der sich damals in Österreich aufhielt (Pez, cod. dipl. II, 73) geweiht und kam 1259 durch K. Otakar unter die Schirmvogtei der Landesfürsten (Fischer II, 243). Herzog Albrecht I. vermehrte die Bestiftung durch einen Hof zu Ewendorf am 3. März 1290 (Fischer, 1. c. 294) und sorgte auch am 12. Juni 1291 für die beständige Erhaltung der farbigen Glasfenster (siehe hierüber auch im Register: Klosterneuburg, St. Johannes-Capelle, Glasamt Fischer, 1. c. 303). Durch Schenkung der Herzoge Albrecht II. und Otto (17. Januar 1339, bei Fischer II, 363), bestätigt durch Bischof Albert von Passau 1. December 1339 (bei Fischer II, 366), kam sie, gegen Abtretung der Corporis-Christi-Capelle zu Korneuburg an die Augustiner daselbst, an das Stift, bei welchem sie fortan blieb, von dem Stiftsdechant verwaltet, der Gottesdienst aber durch Weltpriester besorgt wurde. Im Jahre 1787 am 5. September wurde sie auf Regierungsbefehl von dem Landdechante Daschpöckgruber, einen Ex-Franciscaner, entweiht. Die geistliche Commission wollte sie zum Abbruche verkaufen! Hofrath Spörks verhinderte es auf die Bitte des Chorherrn Willibald Leyrer. Im Jahre 1799 am 29. Januar begann der Abbruch und die Abführung nach Laxenburg, wo sie als Schloss-Capelle in einer künstlichen Ritterburg verwendet wurde. Beim Abbrechen zeigte es sich, dass der Eingang unter dem Chor eine offene Colonnade war (die später vermauert wurde), auch fand man einzelne Stücke geschmolzenen Zinns, von dem grossen Brande 1223 herrührend.

2) Im Jahre 1371 wurde der Gusterhof abgebrochen und von dem Materiale die Friedhofmauer gebaut (kleine Klosterneuburger Chronik, Archiv VII, 235), der neue Gusterhof wurde auf die Badstube aufgesetzt.

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