4--8 vgl. Wackernagel, LB.1 968, 12: unde ein rigel dast ein slos (: rôs); unde ein slos ist ein rigel, unde ein bang dast ein sidel; unde ein trotte ist ein ûfgang. Danach könnte man in dem Münchener Texte emendieren ganc statt gans, und unleugbar ist der Reim panc: gans auffallend. Nur müßte man dann auch die Besserung afganc aufnehmen. Indes da trappel auch demin. zu trappe, Trappe, Trappgans (mhd. Wb. 3, 84, Lexer 2, 1497) sein kann, so ist nichts zu ändern. Es ist ebensogut möglich, daß trappel in der Bedeutung 'Gans' in einem Dialekte unbekannt war, als daß trappel als Treppchen' in einem andern Dialekte nicht verstanden wurde. 10 sappel fehlt im mhd. Wb. und bei Lexer; die Stelle aus unserem Gedicht hat Schmeller 22, 317. 25 stamphel, im mhd. Wb. 2o, 567", Lexer 2, 1174 stempfel, Stößel. Vielleicht ist auch hier stämpfel zu sprechen, da das darauf reimende Wort in der Hs. schlänckel geschrieben ist. 26 schampel, oder wie der Schreiber dann änderte schlampel, ist sicher nur um des Reimes willen gesetzt, und die richtige Form steht außer Reim in der nächsten Zeile. Schmeller hat 22, 528 die Stelle angeführt. Das Wort slankel, slenkel gehört zu slanc, slanken, herumstreichen. 30 f. vgl. LB.4 968, 28 f.: unde ein bret ist ein tisch (: visch) unde ein tisch ist ein bret. 33 rut, ein Fisch (lat. rubeta), bei Lexer 2, 556 fälschlich rûte angesetzt, wiewohl doch die Schreibung rutten in den angeführten Stellen auf kurzes u hinweist, wie auch rûpe (in den Handschriften rupp, ruppe) unrichtig mit û geschrieben ist. An unserer Stelle beweist der Reim gleichfalls die Kürze; das andere Reimwort ist trut (mhd. Wb. 3, 124, Lexer 2, 1551), weiblicher Unhold. Die Schreibung der Нs. rutī trutñ wird durch das dritte Reimwort (fut) widerlegt. Auch schreibt die Hand am Rande richtig trut. K. BARTSCH. GEISTLICHES GEDICHT DES XIII. JAHR- Nachstehendes Gedicht bildet die Einleitung zu einem auf Pergament in Folio geschriebenen lateinischen Psalterium, das mit vielen kostbaren Miniaturen und Initialen geschmückt, am Schluße das Datum seiner Vollendung (1276) und den Namen des Schreibers trägt. Auf der letzten Seite steht: Do uon unfes h'ren ihesu Xpi gebort uorgan waren Dusent zweihund't vi sechse un sůbenzec iar do uollenscreip diessen salt' heinrich zů vnisborch*). Das durch vorzügliche Erhaltung sich auszeichnende Manuscript befindet sich in der Bibliothek eines reichen französischen Privatiers in Metz, der mit dankenswerther Liberalität dem Unterzeichneten die Abschriftnahme und Veröffentlichung dieses und anderer Manuscripte gestattet hat. METZ. Swen v. HARDENBERG. ven got sines riches sol gew'n **) 5 Daz ist hoffenüge vnde gůt gebite nach der ewigen wnne Di ñim' noch nīmer mac v'gan 10 Nieman sal sich des verdrezen lan *) Unseburg an der Bode (bei Magdeburg), alt Unnesburg. s. Förstemann, altd. Namenbuch. **) Die Reimzeilen sind nur durch Punkte abgetheilt und der Text ist fortlaufend geschrieben. waz kūmers her hi lide Alse van almarie ein side mvze wir gelutteret werden sule wir vf dirre erden 15 mit gottes helfe erwerben also sciere so wir sterben daz wir in daz himelriche kvmē Durch daz en sal uch nach werlichem vrumē nicht zu sere erlangen 20 Daz immer vnugangen mvz ewecliche vor sich gew'n daz ist ein riche lones gern Vil sere ein iglich mensce sol 25 hir vme dienen daz ist min rat ein sinnich wip vnde man 30 den sōmer. vnde der blume scin in vremedem lande di stolzen wigande. Di romesce keisere mochte ouch nicht genesen 40 swi riche si were gewesen Doch nam si alle der tot vnde musten hin dar got gebot 45 nach eren di da ewec sint Ez ist allez toub vnde blint vnde ein trovm da mit di werlt vert Noch hohe burt noch wnne 50 di man hi gewiñen kōne Ane di vroude di da ewic ist Di der suze milde krist di uns zv den vrouden leitet Si gelichen rehten torē di diz verkiesen durch daz gůt daz lebendich mensce nie vernam. 70 di suln di wort mine in ir herze lazen gan vnde suln mit allem vlize stan kvme als ein tac. min rede is war 80 Ein minich in eime clostere was der eines nachtes zv mettene vf stvnt so gute mvneche dicke thvnt vnde do man daz vers zv chore sanc daz da sprichet. daz kvme also lanc 85 tvsent iar vor gottes ougen sin so egesteren tages scin *) Die bekannte Legende vom Mönch Felix. daz di scrift icht war sagete 90 vnde alse ez itzv tagete vnde mettene ende hate Der zwibelere ginc drate vnde solde daz mvnst' besliezen wan si in da cvst' hiezen 95 vnde er des mvnsteres plac Daz selbe closter ouch lac an eime sconen walde vnde do ez thagete itzy balde so daz man kos bi dem tage 100 ein iglich dinc. Daz ich vh sage in dissem mere daz gescach Vor der tvre er stan sach einen vogel vil wol getan deme begvnde her vaste nahe gan 105 vnde wolde in nemē mit der hant Do vloc der vogel san zvhant Van im baz vnde baz Der mvnich des mvnst'es vergaz vnde volgete im nach in den walt 110 Do vloc der vogel wol gestalt vf einen bovm. vnde sanc so scone daz her van deme svzen done so h'zeliche wnne vntvinc daz her en ruchte wi ez erginc 115 vme daz mvnst'. vnde al daz gvt daz da inne solde sin behvt vnde horte den vogel sanc Ja gaben also svzen clanc Sine goltvar kelen her scutte die 120 Daz her so svzes icht horte nie van dem male daz her wart geborn Her dachte alsus. Wi kvmet daz 125 so dicke ich durch gangen han Dissen walt. Daz mir so wol getan Nech ein bovm erscein hir inne |