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Stvnt her so lange zit

daz man nach p'me sit

lydte mittemorge an

Der vogel do heben sich began

135 vf zv himele scone

Van deme svzen done

der mvnich do gesceiden wart vnde ginc trvric uf di wider vart Do der mvnich zv clost'e sa 140 do enkante her niemane da Nieman ouch in erkante vnde dinc manig'hante

di her vore da hatte gelazen vant her uwandelt ane maze 145 Des nam in michel wnder Di samnüge albesvnder vrageten in der mere

wi ez kvmen were

Des berichte her si vil rechte

150 vnde nate in sin geslechte

Der appet versan sich do zv hant
Wi man da gescriben vant.
Daz ein mvnich hi bevorn

wart in des meien zit v'lorn

155 Vnde si vsvnen alle sich dar an daz her were der selbe man

Vnde szalten di iar

Do was es rechte daz is war

daz her danen sciet als ich vh sage

160 tvsent iar in deme tage

Si wrden allesament vro

vnde lobeten got van himele do

daz her bi namē were

ein rechter wnd'ere

165 Sint van des einen engeles sange

vnde sime wnniclichen clange
Dunken den munich begvnde
tvsent iar so kvrze stvnde

So svlt ir m'ken da bi
170 wilich wne in himelriche si
da manic tvsent engelscare
clingent vnde singent dare

Dar mach tv g'ne mensche streben
da ist gar wnneclichez leben
175 Got vns dar noch brēgen mvze

durch sin mvt' svze

Zv sulch' vroudē scalle

nv sprechet Am alle.

HEINRICH VON VELDEKE UND ULRICH VON ZAZIKHOFEN.

Daß der Dichter des Lanzelot den Erec Hartmanns gekannt habe, zeigt Baechtold, der Lanzelot des Ulrich von Z., p. 35 ff. Daß er auch mit der Eneide Heinrichs von Veldeke sehr vertraut war, ist dagegen, meines Wißens, noch nicht bemerkt worden. Ich nehme diejenige Stelle gleich voraus, durch welche die behauptete Thatsache über allen Zweifel erhoben wird.

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Danach können wir auch bei den nachfolgenden Übereinstimmungen mit größerer oder geringerer Sicherheit eine Einwirkung der Eneide auf Ulrich annehmen.

En. 1842 (63, 14):

der frouwen er sich onderwant.

Lanz. 1102:

der vrowen er sich underwant.

En. 6090 (169, 25):

sie hadden alle genomen einen öleboumes twîch; dat beteikende frede.

En. 2830 (88, 4):

dô sanden sie in an die stat

rechte, dâ er et vant.

dô tô ert ût met der hant.

dô er dat hadde gedân,

ein ander sach er dâ stân,

dat dem gelîch was.

Lanz. 1380:

er fuort ein ölboumes rîs,
daz was ein wortzeichen,
daz er vride wolde reichen.
Lanz. 4080:

so se einen bluomen ûz zugen,
sô stuont ein ander zehant
dort, dâ man den erren bant.

Daß die Verse im Lanzelot einer Reminiscenz an die Eneide ihr Dasein verdanken, ist um so augenfälliger, als das Ausziehen der Blumen im Lanzelot gar nicht in den Zusammenhang paßt: es handelt sich um das Brechen der Blumen zu Kränzen.

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Hier greift wieder die gleiche Erwägung Platz wie bei Lanz. 4080; in En. 615 paßt die Antwort, da gefragt ist:

vondet ir den koninc dâ?

*) Auch Hartmann v. Aue hat diese Schilderung des Zeltes in der Eneide vor Augen im Erec: En. 9226 (247, 22) dat getelt was tweier vare, tweier hande samît Erec 8905 zweier slahte samît, Von strichen swarz unde wîz. En. 9224 u. 25 Er. 8915 daz der knoph wesen solde Daz was ein wol geworht ar Van golde durchslagen gar.

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im Lanz. 8196 paßt sie nicht, da das Wort kunic vorher gar nicht ausgesprochen wird, sondern die Frage lautet:

wen sie dâ funden,

der des landes waere
oberster rihtaere.

Den Text sowie die Zählung in den vorstehenden Stellen aus der Eneide gebe ich nach der von mir vorbereiteten neuen Ausgabe. Den Text aber doch nicht ganz. Ich habe natürlich diejenigen Lesarten gewählt, die dem Lanzelot am nächsten stehen, und diese sind keineswegs immer zugleich die von der Überlieferung als die echten bezeichneten. Vielmehr scheint der Dichter des Lanzelot diejenige Handschrift vor sich gehabt zu haben, welche durch B, M und w vertreten wird; in En. 6090 haben EH olives twich, was durch un rain d' olive des Originals als das Ursprüngliche erwiesen wird; oleboumes dagegen stand in der Vorlage von BMw. In 8054 ergibt die Überlieferung kône degen als die echte Lesart, reine degen kommt wiederum dem Original von BMw zu.

HEIDELBERG, 16. März 1880.

OTTO BEHAGHEL.

ZUM ÄLTERN MITTELFRÄNKISCHEN SPRACHSCHATZE.

Meine Quellen sind zwei Zollregister von Lahnstein-Lahneck aus der Mitte des 15. Jahrhunderts Papierhandschriften.

„In dem jare als man der (gepurt unsers herrn) schreib tusint vierhundert sechczig vier jare von sant Johannes Baptisten tag an biß wieder uff sant Johannes B. tag als man schribet tusent vierhundertsechczig und fünf jare han ich Johann Kaczman zolschriber zu Lanstein die nachgeschrieben ingenomen und ußgeben." "Ich verdanke Herrn Prof. Dr. Karl Menzel hier, der den Text vollständig herausgeben wird, die genannten Quellen. Sie sind von großem Werthe, weil ein Sprachschatz dieser Strecke nicht vorhanden und doch die Wörter jener großen Straße weit verbreitet sein mußten. Nach dieser waren mir die Registra Johannis Hirßfelt cellerarii de anno domini 1444, 1445 sehr wichtig zur Herbeiziehung von beinahe zwanzig Jahren älteren Belegen und einigen neuen Wörtern*).

*) Die Texte veröffentlicht Menzel in Picks Monatsschrift für Geschichte Westdeutschlands 1880, Heft 3 ff.

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