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diese nicht erfolgt wäre, hätte man ein paar Kriegsschiffe an die Mündung des Peiho geschickt u. s. f. Jenen armen chinesischen Goldgräbern aber ward keinerlei Entschädigung zu Theil, obgleich einige von ihnen in Folge der erlittenen Mißhandlung ihr Leben verloren. Wir können nicht umhin, zu erklären, daß Vorgänge dieser Art sehr unwillkommene Beweise jener brüderlichen Liebe sind, welche von eueren Religionslehrern und Moralisten gepredigt wird, ja welche auch unser eigener Konfucius anempfiehlt. . . . . . .

„Warum will man denn jezt in Australien uns Chinesen nicht aufnehmen? China hat auf etwa 2 Millionen Quadratmeilen (englisch) 400 Millionen Einwohner, während in Australien auf beinahe 3 Millionen Quadratmeilen nur 2,100,000 Kolonisten und ein paar Tausend Ureinwohner kommen. In unserer Heimat sind im lezten Jahr Millionen Männer, Weiber und Kinder- ja Millionen! man denke an den Jammer und das Elend -Hungers gestorben, und Angesichts dieser Thatsachen wollt ihr uns verbieten, die Segnungen mit zu genießen, welche hier die Vorsehung dem fleißigen Arbeiter beschieden hat? Haben Menschen dies Land geschaffen oder hat es Gott gethan? Und wenn Gott es geschaffen hat, wer darf es dann solchen verschließen, die in ihrem eigenen Vaterland ihren Lebensunterhalt nicht finden können und sich den Gesehen ihrer neuen Heimat bereitwilligst unterwerfen? Ihr schließet ja auch Deutsche und Franzosen, Italiener, Dänen und Schweden nicht aus. Warum denn uns? Sind wir eine so niedrige Rasse? Das wird niemand behaupten wollen, der etwas von unserer Geschichte, unserer Sprache und Literatur, unserer Regierung und unserem öffentlichen oder Privatleben weiß. Leset nur, was einer eurer eigenen Landsleute (Meadows) über die Ursachen des wunderbar langen, 4000jährigen Bestandes des chinesischen. Reiches gesagt hat. Nach ihm sind diese Ursachen 1) die allgemeine Anerkennung des Grundsages, daß das Volk mit moralischen Mitteln, nicht blos mit physischer Macht regiert werden muß; 2) die ebenso allgemeine Ueberzeugung, daß man zur Regierung die Dienste der weisesten und besten Männer nöthig hat; 3) das System der Examina für den Staatsdienst, wodurch für diesen eben die rechten Männer gefunden werden. Ferner ist unser Volk ein gebildetes. Nur selten findet man einen Chinesen, der nicht lesen, schreiben und rechnen kann. Läßt sich das auch von allen Engländern oder Irländern behaupten? Dazu trägt bei uns nicht der Staat oder die Gemeinde die Kosten des Schulunterrichts, sondern die Eltern selbst. Und endlich ist aller Unterricht bei uns auf Religion und Sittlichkeit gegründet."*) (Folgt eine Reihe von Sprüchen des Confucius und Mencius, welche in China jedes Schulkind auswendig lerne.)

„Und doch brandmarkt man Leute, die eine solche Erziehung genossen haben, als,unwissende Heiden' und,unreinliche Barbaren'. Und das thun Leute, die nie in China waren, die nichts von unsern Zuständen verstehen, die nur ein paar chinesische Auswanderer gesehen haben. Wir bedauern so aufrichtig als irgend jemand, daß unter diesen es an Unsittlichkeit leider nicht fehlt; aber zuversichtlich

*) Von uns unterstrichen.

D. R.

behaupten wir, daß dies bei ihnen nicht in höherem Grade der Fall ist, als bei der europäischen Bevölkerung. Versichert doch der Regierungsstatistiker, daß die Zahl der Verbrechen bei der hiesigen chinesischen Bevölkerung kleiner ist, als bei der europäischen. Nichts kann daher ungerechter sein, als das Geschrei, das gewiffe Leute hier gegen uns erhoben haben. Man verseze sich einmal nach China. Hätten vor 30 oder 40 Jahren diejenigen unserer Mandarinen, welche englische Zeitungen lasen und hier täglich die gräßlichsten Verbrechen und Laster geschildert fanden, nicht auch schließen können, die Engländer, welche China mit Gewalt zu jenen Verträgen zwingen wollten, seien eine Nation von Teufeln und deßwegen dürfe man sie nicht hereinlassen? Was hätte man zu einer solchen Schlußfolgerung gesagt? Würden nicht die gleichen Zeitungen, welche erzählten, wie englische Männer ihre Weiber prügeln und wie man sich in England betrinkt und Lebensmittel fälscht und Schiffe versenkt oder Häuser anzündet, um die Versicherungsgesellschaften auszubeuten, würden sie nicht laut erklärt haben, es sei eine schreiende Ungerechtigkeit, von einigen Ausnahmsfällen auf das Ganze zu schließen? Nun, eben so ungerecht ist es, die Chinesen nach einigen verkommenen Exemplaren zu beurtheilen, wie gegenwärtig in Australien Mode ist." (Folgen einige Auszüge aus solchen englischen Schilderungen englischer Laster und Verbrechen, ferner englische Zeugnisse für die Vortrefflichkeit chinesischer Einrichtungen 2c.) ...

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Der Hauptvorwurf gegen uns ist aber der, daß wir uns mit so geringen Löhnen begnügen und dadurch die europäischen Arbeiter hier schädigen. Aber wenn die Chinesen einmal längere Zeit im Lande sind, werden sie auch höhere Löhne fordern. Der Trieb nach Erwerb und Genuß ist bei allen Menschen der gleiche. Und überdies gibt es ja allerlei Handwerke und Beschäftigungen, für welche die Chinesen sich besonders eignen. Warum denn nicht eine Arbeitstheilung eintreten lassen? Hier in Australien ist wahrlich Luft und Raum genug für alle. In der Küche und im Garten, in der Werkstatt und in der Fabrik, in der Wäscherei und in der Faktorei haben die Chinesen sich als fleißige, nüchterne, gelehrige und ausdauernde Arbeiter erwiesen. Ihre größten Feinde sind überall die Trunkenbolde und Tagediebe, welche nur drei Tage in der Woche arbeiten und an diesen so viel Lohn erhalten wollen, daß sie die übrigen Tage der Woche durch saufen und prassen können. Solchen Leuten waren in San Francisco die Chinesen natürlich die allerverabscheuungswürdigsten Subjecte, gegen die man sich alles erlauben durfte. Und wie schmählich sind wir deßwegen von den Amerikanern behandelt worden, von den Amerikanern, die an die Spize ihrer berühmten Unabhängigkeitserklärung die Worte gesetzt haben, daß alle Menschen gleich geschaffen seien und daß gewisse Rechte, z. B. das Recht des Lebens, der Freiheit, des Strebens nach Glück, allen unveräußerlich seien! Was für einen lehrreichen Commentar liefern die californischen Chinesenhezen zu diesen hochtönenden Phrasen! Und was sollen wir von eurer Religion, von eurer Sittlichkeit, von eurer Gesetzgebung denken, welche - wenn sie dergleichen barbarische Schandthaten auch nicht gut heißen, doch zum mindesten dieselben nicht verhindern?“ (Nun folgt die bekannte Geschichte, welche Hepworth Dixon von einem feinen Chinesen erzählt, der in der Montgomery-Straße in San Francisco

in den Dreck geworfen wurde und dann an den laut lachenden Zuschauern ruhig mit den Worten vorbeiging: Ihr Christen, ich Heide, lebt wohl!),Bekanntlich gründen die Amerikaner und Engländer ihre Religion auf das Neue Testament. Man sei doch so gut und sage uns, wer in diesem Fall den Grundsäßen eures heiligen Buches gemäßer handelte, der Christ, der den Chinesen in den Dreck warf, oder der arme,Heide', der, als er gescholten wurde, nicht wieder schalt? Wenn dergleichen Handlungen die Früchte eueres Christenthums find, dann müssen wir euch inständig bitten, keine Missionare mehr nach China zu senden. Die Chinesen haben auch Fehler genug, aber solche bübische Streiche gegen einen anständigen Fremden würde man sich in Peking oder Hangtschau doch schwerlich erlauben (?). . . .

,,Doch wir verlangen nichts als die einfachste Gerechtigkeit. Wie die Chinesen in Californien gesagt haben, so sagen auch wir: Wenn ihr uns nicht haben wollt, so hebt doch jene Verträge wieder auf; ruft alle eure Landsleute aus China wieder zurück und gebt uns unsere frühere Abgeschlossenheit wieder. Dann wollen wir hübsch daheim bleiben und euch nicht weiter zur Last fallen. Wie könnt ihr aber für eure Landsleute das Recht beanspruchen, in China zu wohnen, Geschäfte zu treiben und Geld zu verdienen, während ihr in euren Ländern uns verfolgt und zu vertreiben sucht? Im Namen des Himmels fragen wir: wo ist eure Gerechtigkeit, wo eure Religion, wo eure Sittlichkeit, wo eure Aufklärung, wo eure Freiheitsliebe, wo eure Achtung vor dem Völkerrecht? Wer find die Heiden' — ihr oder wir? Und was ist aus jenen hohen und herrlichen Gefühlen der Brüderlichkeit und Liebe geworden, welche ihr so häufig in den Mund nehmt und welche so vortrefflich von eueren Kanzeln, in eueren Zeitungen und auf eueren Rednerbühnen gepredigt werden?"

Das müssen sich die Christen Englands und der Vereinigten Staaten von diesen Heiden sagen lassen! Mit Recht nennt das „Missions-Magazin“ diese Strafpredigt ein Zeichen der Zeit". Sie ist zugleich ein weiterer Commentar zu dem apostolischen Worte Röm. 2, 24.: „Eurethalben wird Gottes Name gelästert unter den Heiden." L.

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Einer von den rechten Leuten.

„Die Ernte ist groß, aber wenig sind der Arbeiter, darum bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte sende." So sprach der HErr, als er bei seiner Predigt des Evangeliums vom Reich in den Städten und Märkten Israels das verschmachtende, zerstreute, weil der rechten Hirten entbehrende Volk sahe und ihn desselben jammerte (Matth. 9, 35—38.). Ach, daß uns denn beim Anblick des großen Erntefeldes der inneren und äußeren Mission ihm nach des verschmachtenden Volkes unter Christen und Heiden jammerte und wir ihn darum desto fleißiger um Arbeiter bäten! Dann würde er sich schon genug Leute erwecken, die nicht allein die nöthigen Gaben, sondern auch den rechten Sinn.

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hätten Leute, wie wir sie brauchten für das Verwahrloste in Israel und für das Verlorne unter den Heiden. Von einem dieser rechten Leute erzählt das Calwer Missionsblatt" das Nachfolgende:

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,,Im Jahre 1785 wurde einem armen schottischen Bauersmann, Namens Milne, ein Söhnlein geboren, das in der Taufe den Namen William erhielt. Sechs Jahre darauf starb der Mann, und die arme Familie war nun noch ärmer geworden. In der verwahrlosten Dorfschule lernte der wilde Bube mehr Böses als Gutes. Erst als er 13 Jahr alt war, wurde es etwas besser mit ihm, namentlich seitdem er anfing, eine Sonntag-Abendschule im benachbarten Pfarrdorf zu besuchen. Hier drehte sich alles um die Bibel. Jedesmal gab der Lehrer den Knaben einen Gegenstand an, über welchen sie aus der heiligen Schrift die Hauptstellen zusammensuchen und dann auswendig lernen mußten, z. B. über die Sündenvergebung, über die Auferstehung, das Gebet, die Demuth 2c. Diese Beschäftigung blieb nicht ohne Segen; die nächste Frucht war, daß der junge Milne zu beten anfing.

„Nun verdingte er sich als Hirtenjunge auf einen Bauernhof. Hier ging es nichts weniger als christlich zu, und der junge Beter mußte sich manchen Spott gefallen lassen, hatte aber schon zuviel von der Süßigkeit des Umgangs mit Gott verschmeckt, als daß solche Erfahrungen ihm hätten schaden können. Auf einsamen Bergen, in Gottes freier Natur, da hielt er nun seine Andachten und forschte in seiner Bibel. Bald darauf wurde er mit einigen gleichgesinnten Jünglingen bekannt, die ihn veranlaßten, in der Nachbarschaft sich in einer Sonntagsschule als Lehrer zu betheiligen, denn die Sonntage hatte er frei. Durch diese Freunde hörte er auch von der Mission, ja einer von ihnen wollte. selbst Missionar werden. Das machte einen zündenden Eindruck auf Milne. Es dauerte nicht lang, so war er entschlossen, falls sich ihm ein Weg hiezu aufschließen sollte, auch zu den Heiden zu gehen.

„Ein frommer Geistlicher, dem er sich anvertraute, fragte in London seinetwegen an und erhielt den Bescheid, Milne solle sich nach Aberdeen begeben, wo die und die Herren ihn prüfen würden; wenn diese ihn empfehlen, so dürfe er nach London kommen. Der Jüngling eilte nun zu den bezeichneten Männern, denen er aber nicht sonderlich imponirte. Man sagte ihm: ja als Handwerksgehilfe könne man ihn vielleicht brauchen, aber zum eigentlichen Missionar werde es ihm wohl nicht langen. Ist mir alles recht', rief Milne, , wenn ich nur Gottes Werk in der Heidenwelt thun darf. Ich bin bereit, Holzhauer und Wasserträger in dem Tempel meines Gottes zu sein. Das war der rechte Missionssinn. Er durfte schließlich nach London, wurde dann ausgebildet und im Jahre 1813 nach China geschickt.

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„Wer etwas von der chinesischen Missionsgeschichte weiß, der weiß auch, daß William Milne - mit Morrison zusammen die Bibel ins Chinesische übersett, viele tüchtige Tractate geschrieben und endlich den bekannten Erstling der chinesischen Mission, Leang Afa, getauft hat. Am 2. Juni 1822 schon hatte er seinen Lauf vollendet und durfte eingehen in den oberen Tempel, da man Gott beständig ehrt.""

Ein Chinesentempel mit 500 Gōken.

Kanton ist eine der ältesten Städte Chinas. Die Stadt ist sehr dicht bevölkert. Mehrere Gassen sind nur von Handwerkern bewohnt. Es gibt hier 50,000 Tuchweber, 4000 Schuhmacher 2c. und jedes Gewerk hat seine eigene Zunft. An Tempeln und Gößenpriestern fehlt es auch nicht. Hier sehen wir ein Bild eines der ältesten Tempel. Er führt den Namen,,Tempel der 500 Götter", und enthält in den einzelnen Gemächern 500 Gößenbilder. Schon 520 soll dieser Tempel von einem Buddhisten-Mönch gegründet und 1755 von Kaiser

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Kien Lung wieder gebaut worden sein. Vor den Gößen werden Lichter angezündet und Opfer gebracht. Die Zahl der Gößen ist in China immer noch im Wachsen, indem der Kaiser die Götter macht, wie der Pabst die Heiligen. Missionar Morrison kam 1807 zuerst nach Kanton. Heute arbeiten eine Anzahl englischer und amerikanischer Gesellschaften hier. Die Barmer Mission, die sich mit dem Berliner Verein für China vereinigt hat, hat seit 1876 hier ihr Hauptquartier. Der Barmer Missionar E. Faber, ein Chinesenkenner, hat 2 treffliche Büchlein Bilder aus China" geschrieben (@ 15 Cts.), die uns das Leben und Treiben des Volks veranschaulichen. (Missionsbote.)

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