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der niedrigen Unreinigkeit in ihrer Mitte dasteht;.0 tausend Edle schauen mit stillem Schmerze auf euch hin, wenn ihr in Widerspruche mit eurer himmlis schen Bestimmung der Sünde und dem Laster fröh net, und, wer für Tugend und für Edelsinn Ged fühl besigt, freut sich aufs innigste ji wenn ihr nach fündlicher, Berirrung den bessern Pfad erwählt, weni ihr, betrogen von des Casters furzen Frauden und von des innern Richters Stimme aufgeschreckt, in frommem Wandel euer Glück und eure Ehre sucht und voll Verlangen nach dem Frieden, den ein böz fer Sinn und ein verworfenes Leben nicht geben kann, wie jener Reuige ruft: ich will mich aufz machen und zu meinem Vater gehen und forthin von mir thun, was Schande und Verderben bringt! Und nahme auch kein menschliches Mitges schöpf an eurer Rückkehr auf den Pfad der Tugend frohen Antheil, so schauen ja, wie unser Herr versichert, seliger Geister Augen auf euch nieder, und Engel Gottes freuen sich eures heiligen Entschlußses von der Ungerechtigkeit abzutreten, und begrüs fen jeden, der von seinem Falle aufsteht, als einen für immer geretteten Freund und Bruder und zählen ihn zu ihrer heiligen Schaar und zu der Menge der Auserwählten, auf denen der Blick des Heiligen im Himmel liebend ruht. Darum richtet auf die låssigen Hände und die müßigen Kniee und thut gewisse Tritte mit euern Füssen, die ihr noch zwischen Gut und Böse schwankt, oder

schon dem Dienste der Sünde verkaufet seyd, und macht, durch eure Rückkehr auf den Weg des Rechtes, Menschen und Engeln die felige Freude, die der Anblick eines gebesserten Sünders gewährt, und laßt nicht aus der Acht, daß ihr dadurch euch selbst Das größte Heil bereitet. Denn was auch nur der Leichtsinn wähne und die Thorheit glaube, bewährt und fest steht jenes ernste Wort:

Des Lasters Bahn ist anfangs zwar
Ein breiter Weg durch Auen;
Allein fein Fortgang wird Gefahr,
Sein Ende Nacht und Grauen.
Der Tugend Pfad ist anfangs steil,
Läßt nichts als Mühe blicken;
Doch weiter fort führt sie zum Heil
Und endlich zum Entzücken. Umen!

Am sechsten Sonntage nach Trinitatis.

Der Gott des Friedens heilige euch durch und durch; und euer Leib fammt Seel und Geiste müsse unsträflich bes halten werden bis auf den Tag unsers Herrn Jesu Christi! Umen.

Hader und Streit, unfriedfertiger Sinn und feindfeliger Kampf gehört, wie die Erfahrung lehrt, zu den gewöhnlichsten und traurigsten Erscheinungen: unter uns Menschen. Denn blicken wir ins Innere von Familien und Häusern, die doch recht eigents lich der Sitz der Eintracht und des Friedens seyn follen, wie oft finden wir da nicht die Glieder der selben unter sich entzweit, und von gehässiger Ers bitterung gegen einander ergriffen! Betrachten wir die Bewohner Eines Ortes, die Theilnehmer an Einem Gemeindeverbande, die doch so viele Ursache haben, sich das Leben durch liebevolle Einmüthige. keit erträglich zu machen, wie häufig stoßen wir da nicht auf Ereignisse und Auftritte, die von dem Leidenschaftlichsten Haffe des Nachbars gegen den Nachbar, des Nächsten gegen den Nächsten zeugen. Fassen wir die Bürger Eines Staates, die Men:

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schen im Ganzen und Großen ins Auge, die sich doch alle als Kinder Eines Vaters und als Genosfen Eines Geschlechtes lieben, tragen und schäßen sollen, wie sehr sehen wir dieselben über Gegenstände aller Art getrennt und veruneinigt, wie unaufhörlich in Kampf und Streit verwickelt, und stets gerüstet und bereit, ihre wahren oder vermeintlichen Rechte in hartem Hader gegen einander geltend zu machen! Je betrübender nun diese Erscheinung ist, je gewisser sie dem menschlichen Daseyn den größten Theil seines Glücks und seines Reizes raubt, desto weniger kann's uns Wunder nehmen, wenn sich die Stimmen aller Weisen und aller Freunde der Menschheit in den dringendsten Ermahnungen zu ciz nem friedfertigen Sinne vereinigen, und wenn feini Lehrer der Wahrheit seinen Mund gegen uns öffe net, ohne uns zu brüderlicher Eintracht und gegen= seitiger Verträglichkeit zu ermuntern. Auch unser! Herr, der große Friedensbringer auf Erden, ders göttliche Versöhner einer mit sich selbst und Gott? zerfallenen Menschheit spricht in dem heutigen Evan=! gelio dergleichen Friedensworte, und macht's zu eisí nem ausgezeichneten Merkmale derer, die ihm ane) gehören wollen, daß sie sich gegen Andere von eig nem liebevollen, friedlichen, versöhnlichen und milden? Sinne treiben lassen. Vernehmet seine Rede undi denkt mit mir derselben, weiter nach! Sie lautet! in dem

165. Cap. d. Ev. Matth. v. 20-26. V.

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Ganz anders also, als die åltern Lehrer seines Volks und Landes, bestimmt der göttliche Meister, was der Mensch dem Menschen, der Bruder dem Bruder in Bezug auf einen liebevollen, vertråglis chen und friedsamen Sinn zu leisten schuldig sei. Denn während jene nur den gröbsten Ausbruch wilder Leidenschaft, den eigentlichen Todtschlag untersaga ten, verpont er schon den Zorn, der sich in uns glimpf und in harten Worten gegen den Nächsten äußert, und fordert von denen, welche im Denfen und Handeln einen höhern und edlern, Sinn als die Schriftgelehrten und Pharifaer an den Tag legen wollen, daß ihnen, brüderliche Eintracht und ein versöhnliches und friedfertiges Herz weit mehr als die gewissenhafte Darbringung der gefeßmäßigen Opfergaben gelten müsse. Wie er daher der Menge, die ihn hörte, bereits im Allgemeinen zugerufen hatte: Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen! so stellt er hier derselben das bestimmtere Gebot vor Aus gen: sei willfährig deinem Widersacher, und macht ihr fühlbar, daß solch ein Sinn sich durch entschiedenen Vortheil lohne, weil er der Unannehm lichkeiten überhebe, in welche Hader und Streit bez M

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