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heit fragt, befriedigt fühlen, und Licht in Finsterniß und Klarheit für das Dunkel des Lebens fin: Den! wo uns in Kümmerniß der Troft von Gott entgegenkommt, und fanfte Ruhe in die schmerzbewegte Seele träufelt! wo wir, von der Auges genwart des Heiligen und Gerechten über uns er griffen, an unfre Bruft schlagen, wie dort der Zoll: ner rufen: Gott sei uns Sündern gnådig! und stark durch Gottes Kraft und seinen heiligen Geist den Pfad der Sünde meiden und den Weg zum Leben wählen lernen!

Ja, sei uns ewig werth und theuer, du Heiz ligthum des Herrn! Umfange uns an jedem feierlichen Tage als eine Segensstätte für Gemüth und Herz! Erscheine uns, so lange wir in diesem Leibe wallen, als Vorhof des Himmels, dem wir entgegenreifen, und gieb uns Licht und Kraft, und Trost und Freude, bis sich dereinst die Pforten jenes Heiligthums vor uns öffnen, wo wir den Ewigen, den wir hier ah: nen und glauben, schauen wie er ist! Amen.

Am achtzehnten Sonntage nach

Trinitatis.

(3um Gedächtnisse bes 18. Dct, 1813.)

Gnade von Gott und Friede von unserm Herrn · Jefu Christo sei mit uns Allen. Amen!

Die

ie Worte der heiligen Schrift, womit wir unsre heutige Andacht einleiten, sind enthalten in dem 24. V. des 118. Psalms und lauten also:

Dieß ist der Tag, den uns der Herr gemacht, laßt uns freuen und fröhlich darinnen seyn!

Ja, läßt sich dieß von irgend einem Tage rüh men, a. 3., so ist's von dem, der heute über uns aufgegangen ist. Es ist der Tag, der uns im Laufe dieses Jahres das feierliche Andenken an die Ereignisse und Begebenheiten vor die Seele führt, durch welche vor acht Jahren, zu Folge der auf Leips zigs Ebenen geschlagenen Völkerschlacht, die schmåhs lich unterdrückte Freiheit unsers deutschen Vaterlau: des wieder gewonnen und allen seinen schwer und tief bedrängten Bewohnern eine neue Zeit des Glücks

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und Friedens bereitet ward. Zwar würde es uns mögliches fordern heißen, wenn wir an ihm von eben den innigen und glühenden Gefühlen ergriffen seyn sollten, die uns ergriffen und erhoben, als das Herrliche, woran er uns erinnert, zuerst vor unsern Augen geschahe und in der Gestalt von ets was Gegenwärtigem vor uns dastand; denn unaufhaltsam rauscht der Strom der Weltbegebenheiten vorwärts und was einst mit der vollen Stärke und Gewalt der Neuheit auf das Herz wirkte, verliert im Laufe der sich unaufhörlich neu gebårenden Zeit an Frische und Lebendigkeit und tritt auf dem Ge: biete menschlicher Erinnerung von Tage zu Tage, mehr zurück. Aber wohl läßt sich an jeden nicht ganz Gedanken und Gefühllosen die Forderung stellen, daß er für das, wobei ihm einst das Herz in hoher Freude aufschlug, auch noch nach Jahren ein Gedächtniß habe und daß er sich in eine Zeit, die so gewaltig und entscheidend auf das Schicksal seines Volks und Landes und auf die Lage der ge sammten Menschheit einwirkte, auch dann noch gern zurückverseße, wenn ihm dieselbe, geknüpft an einzelne wichtige Tage, als vergangen vor die Augen tritt. Das ist's denn auch, 2., warum wir heute hier versammelt sind, was unsere Andacht nähren und unser Herz beschäftigen soll. Bei jährlicher Wiederkehr der Zeit und der Begebenheit, die uns von jahrelangem Drucke Erlösung brachte, die uns er Volk der Willkühr eines, hart und schwer auf

feinen Schultern lastenden, fremden Herrscherstabes entzog und unser Vaterland mit dem theuern, langs entbehrten Gute seiner angestammten Freiheit und Selbstständigkeit beglückte, sollen wir einander freu dig zurufen: Laßt uns gedenken, wie Großes uns geschehen, welch Heil uns widerfahren, welche Seges nungen uns geworden sind! Und meint nur nicht, daß darauf wenig ankonime, daß dieß auch ohne Schaden unterbleiben könne und daß ein absichts volles feierliches Andenken an die Zeit und die Begebenheit, an die uns dieser Tag erinnert, ohne Segen und Gewinn für uns seyn dürfe. Es hat vielmehr mit diesem feierlichen Andene ken unendlich viel auf sich and mahni che fach und herrlich ist der Vortheil, welchen es uns bringt. Es wird der Absicht und Ber stimmung dieses festlichen Tages in jeder Hinsicht angemessen seyn, wenn ich euch dieß mit Mehrerem auseinanderseße, mpti

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Viel sage ich, unendlich viel1hat's mit dem feierlichen Andenken an die Zeit und Die Begebenheit auf sich, an die uns die ser Tag erinnert; und zwar zunächst schon darum:

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Weil dieses feierliche Andenken den Glauben an Gott und an sein machtiges Walten über uns belebt und stärkt. Aller: dings wird dieser Glaube schon genährt durch jede ernstere Betrachtung des gewöhnlichen Lauf's der

Dinge um uns her, und jeder Blick auf das, was uns im Leben begegnet und unser Schicksal bald auf diese bald auf jene Weise bestimmt und leitet, kann und muß die fromme Zuversicht in uns ers wecken und beleben, daß ein Herr und Herrscher über uns waltet, der unser Wohl auf seinem Herz zen trågt und alle Haare auf unserm Haupte gezählet hat. Aber stårker und gewaltiger regt fich der Glaube an ihn und seine Obhut über uns in unserm Innern, lebendiger und ergreifender bes mächtiget er sich unsers ganzen Gemüthes, wenn wir den Blick hin auf Begebenheiten richten, bei denen seine Hand sich gleichsam sichtbar zeigte, die sich in ihrer Seltenheit und Größe als laute Zeu: gen seines Daseyns, Wirkens und Schaffens dar stellen, und welche selbst der Leichtsinnige und Ges dankenlose nicht näher in das Auge fassen kann, ohne zu rufen: Hier ist, hier waltet Gott! Und wem, wem müßte man erst sagen, daß die Beges benheit, an die uns dieser Tag erinnert, dergleis chen eine ist, und daß sie Alles in sich vereiniget, was unser Herz mit mächtiger Kraft im Glauben an Gott und an sein Walten über uns beleben und stårken müsse? Kann es von Einem unter uns vergessen seyn, wie Er mit seinem starken Arme auf jenem graufenden Schlachtgefilde, auf dem es sich um unsres Volcks und Landes Freiheit handelte, die Riesenmacht zerbrach, mit der ein kühner Welt: eroberer dieselbe in den Staub getreten hatte; wie

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