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schnöden Werke deiner Hånde zu verbergen und dich vor menschlicher Verantwortung zu sichern weißt; der Schritt ins Grab ist dir der Schritt vor desa sen Gericht, der seiner nicht wie Menschen spotten läßt, der Alles an das Licht bringt, was im Finstern verborgen ist und streng vergilt, was hier auf Erden unvergolten blieb. Er verzieht nicht die Verheißung wie es Etliche für einen Verzug achten, sondern hat Geduld mit uns und will nicht, daß jemand verloren werde, sondern daß sich jedermann zur Buße bekehre. Thu' es, so lange es noch heute heißt, damit du deine Seele rettest und dich nicht denen zugesellet sehest, von welchen es heißt: sie werden, wenn der Herr vergilt, in die ewige Pein gehen! Einst wird vergols ten! spricht der Herr.

Welch Wort der Freude für den Reds lichen und Frommen! Denn tritt er schon mit heiterm Sinne vor jeden menschlichen Richterstuhl, weil er den Richter in der eignen Bruft zum Freun de hat; wie ruhig und getrost wird er einst nicht vor jenen Richter treten, der unpartheitscher als Menschen richtet? Lag euch daher, ihr Menschen solchen Sinns, nur das, was recht und löblich war, am Herzen; bezog sich euer Vorsaß, eure That und euer reges Streben auf treue Uebung dessen, was wohllautet; ging eures ganzen Daseyns Summe im Dienste Gottes und eurer Brüder auf, die euern

Arm in Hunger, Blöße, Elend und Verderben nd: thig hatten; welch einen Lohn verheißt euch dann der große Vergeltungstag, mit welcher Wonne muß er eure Brust füllen? Und müßtet ihr hienieden bei als ler eurer Redlichkeit und oft um ihretwillen fåme pfen und leiden, und euch gehaßt, verfolgt, bedrückt, verleumdet und verspottet sehen; getroft, Vergel tung an der Hand des Herrn, der euch durch Trübsal zu prüfen sucht, kommt euch zu seiner Zeit gewiß und schon dieß eine Wort: geht ein zu meiner Freude! wiegt alle eure irdische Trübsal reichlich auf. Wo Sünder zittern, dürft ihr fröhlich seyn; denn wo vergolten wird, da reifen eure Thaten und eure Trübsal findet ihre Vergeltung. - Einft wird vergolten! spricht der Herr. Welch'

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Wort des Trostes und der Beruhigung für bange 3weifler! Denn wissen wir, einst tagt ein Morgen nach der Nacht des irdischen Lebens, wo alles, was auf Erden ungleich war, ins Gleiche kommt, wo jede unbemerkte und vergessene Edelthat ans Licht gezogen, jeder schlau versteckte ungerochne Frevel kundig wird, wo, was nur Menschen fåeten, als reife Frucht der Aernte dasteht: so mag doch die Gestalt des Lebens auch noch so kraus, verz worren und bekümmernd seyn, so mag an Tausenden Gewalt für Recht ergehen, das Böse in dem Kam-pfe mit dem Guten siegen, und Frevler jeder Art dem kleinen Haufen besserer Menschen überlegen seyn; wir werden nimmer muthlos werden, sondern

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im Vertrauen auf jenen großen und herrlichen Vers geltungstag die bångsten Zweifel unsrer Brust bes schwichtiget fühlen. Drum sei uns unsres Meisters Wort, das uns denselben vor Augen stellt, der heis lige Stern, nach dem wir in dem Dunkel dieses Lebens unverrückt emporschauen, und was wir denken thun und dichten, es läutre sich durch seinen Strahl zu jener Reinigkeit, an welcher der Wels ten: Richter Wohlgefallen findet. Dann schlage die Vergeltungsstunde, wann sie wolle, wir sind getrost und stehen fest und wanken nicht, wenn auch der Himmel bricht, denn, der vergilt, ist unser Arm und Schild.

Am dritten Advents - Sonntage.

(Bei Erdffnung des Weimarischen Landtags 1820.)

Gnade und Friede von Gott, dem Vater unsers Herrn Jesu Chrifti, sei mit uns Allen! Amen!

Ein ausgezeichneter und seltener Anlaß hat uns am heutigen Tage hier vor Gott vereiniget, m. A.! Es gilt an ihm, die Sprecher und Vertreter unfres Volkes und Landes feierlich willkommen zu hei ßen und ihnen zum erneuerten Beginne ihrer Wirks samkeit von Herzem Glück zu wünschen. Daß wir dieß thun, liegt in der Natur der Sache und in der hohen Wichtigkeit des heiligen Berufes, den diese Månner auf sich haben. Denn ist es nicht das Wohl von Allen, die wir hier versammelt sind, was sie mit ihrem Rathe schaffen, mit ihrer Ein: sicht fördern sollen? It's nicht das Glück und die Zufriedenheit der Tausende und aber Tausende, die Einem bürgerlichen Vereine mit uns angehören, was ihrer treuen Sorgfalt anvertrauet ist? Berus het nicht auf ihrem Thun und Wirken das Heil des ganzen Vaterlandes, der gedeihliche Fortgang

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aller seiner gemeinnüßigen Anstalten und Einrichtun gen, ja selbst die Wohlfahrt ungeborener Geschlech ter und unsrer spätesten Enkel? Was könnte also schicklicher, was dem natürlichen Gefühle angemes= sener seyn, als daß wir Månner von so ausgezeichneter Bedeutung in unsrer Mitte auf's geziemends ste empfangen und die Empfindungen, welche sich bei ihrem Anblicke in uns regen, auf eine feierliche Weise aussprechen?

Nicht weniger natürlich ist es aber auch, daß wir dieß hier, in diesem Heiligthume thun und ihnen unsern Glück und Segenswunsch vor Gott darbringen. Denn ist's für jeden bessern Menschen dringendes Bedürfniß, da, wo es sich um etwas Großes und Wichtiges handelt, sein Auge nach Oben zu richten und sein Gemüth zum Ewigen und Unsichtbaren zu erheben, der Segen und Gedeihen dazu geben muß; wie sollten wir bei dem Gedanken an das, was diese Stellvertreter unsres Volkes folz len und wollen, nicht einen unwillkührlichen Drang empfinden, in Gemeinschaft mit denselben diese heilige Ståtte zu betreten und da, wo uns die Gez genwart des großen Gnadenspenders lebendiger als irgendwo ergreift, das volle Herz in frommem Gebete und heißer Andacht vor ihm auszuschütz ten?

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Und wird und muß nicht dieses Aufschaun zu dem Höchsten an dem Orte, wo seine Ehre wohe met, auch für das Werk der christlichen Volksver

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