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semper variis modis Germaniam ludificavit et nunc etiam amare non potest, immo perditam velit nihilque magis optat quam videre illam civili sanguine redundantem et conspurcatam. Oppressit et extinxit veram evangelii doctrinam, et nunc, postquam illa resumpsit vires iterumque illuxit, concutitur orbis tumultibus et odiorum incendiis. Prædixit quidem has dissensiones omneis ipsa scriptura, semper enim erunt veritatis et evangelii hostes. Verum eo magis cavendum est nobis, ne consociemur cum ipsis, et hoc potius elaborandum, ut hæc præstantissima Dei dona reverenter agnoscamus et complectamur.

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3

Dis seind eben die, so sich diser zeit grosser klugheit und weißheit annemen, seind ondanckbar, und schämen sich zů bekennen, durch wen sie gelert und geschickt worden seind. Man hat inen die augen auffgethan, und yetz faren sie daher, als ob sie es von ihnen selbs, on frembde berichtung, geleret1 hetten. 2Spotten irer lerer, sagen es seien Narren, und es hab viel ein andere Rechnung, etc. Nach dem aber die schrift 2 mit hellen und außtrucklichen worten sagt, wie obgemelt, es werd ein solcher komen, der dis und jhenes lernet 3 etc. wie dann vorhin zům lengsten verzalt ist, und dweil solchs alles auff keinen andern, dann auff das Nebenhaupt mag gedeutet werden, ist höchlich zů befrembden, warumb sie vor im und seiner lere, auch was auff seine lere gestiftet und gegründet ist, nicht einen grewel haben 4, warumb sie die jhenen, so Got darzů als instrumenten gebrauchet, durch welche er dis wunderbarlich werck, seiner verheissung nach, volnbracht hat, nicht als frome erbare leut, mit gebürlicher dancksagung erkennen 6?

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1 gelernet. 2 Statt dessen, was zwischen den zweien, hat A: Wolt gern hören was sie vor funftzehen und zweyntzig jaren gewißt und geglaubt haben. Yetz aber spotten sie irer lerer, dörffen darzů wol sagen, sie seien Narren, und es hab vil eyn andere meynung etc. Frag sie dennoch, ob sie der schrift, das ist, den Propheten und Aposteln glauben ? Glauben sie nun, frag sie, nach dem die schrift. 3 leret. 4 Statt 4 bis 4: warumb sie dem Geyst Gotis nit platz und raum geben, warumb sie nit eynen grewel haben vor im und seiner lere, auch was auf seine lere gestiftet und gegründet ist. 5 gebraucht hat. 6 erkennen dicht hinter leut.

Scimus omnes, in quanto splendore et observantia omnium hominum aliquot sæculis vixerit Romanus pontifex. Jam vero conspicimus, non modo potentiam ejus imminutam, sed existimationem quoque vehementer labefactatam esse nulla vi armorum. Quin eo spectaculo permovemur? quare non cogitamus, prænuntiasse Deum per prophetas hanc ipsius ruinam et interitum? Fatentur quidem ex adversariis nonnulli, et nunc tandem fatentur, quando negari non potest, multa esse a Romanis pontificibus invecta, quæ reformationem postulent, quædam etiam esse prorsus abroganda. Confessionem

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1

Vorhin ist gesagt, wie der Widersächer Gotis fallen werd, Solchs ist noch nit geschehen, frag aber, ob im abbrochen sei? 1 Ja freilich, meh, weder im lieb und nutz ist. Wie aber, durch gewalt und heeres krafft? Nein, aber on spieß 2, und harnisch, ist der jhenig, der vorhin allen gewalt åber alle creaturen gehabt, der vorhin keyser und könig, nach seinem wolgefallen, ein und abgesetzet, ja mit füssen getretten, yetz der[55]massen geschwächt, auch an seinem glimpf und allem, in die gantze welt ausgebreitet und geschmähet, das er nit wol weiss, wo hinaus. Frag, ob dis menschlich, oder aber für ein zeichen zu halten sey. Frag weiters, ob zů er solche schmach und schand leidet, von wegen des, das er ein erbar, from, Gotsförchtig leben fåret, das er Herren, Fårsten, und andern, umb irer mißhändel willen, in seinen schriften oder predigen straffte ? Denn umb solcher tugent willen, seind etwa vil fromer leut vervolgt und umbbracht. Des hat er sich nit zů beklagen. Warumb ists aber? Der Herr hats vorlengst gesagt, das es im also gehen wirdt, und er manet ferrer seine anfechter, und widerwertigen, das sie es im, von wegen seiner onsäglichen boßheit, zweifach widerumb geben, wie dann yetz geschehet 5, wiewol es nur der anfang ist. So dem nu also, můs ja nottürftiglich volgen, dieweil er zů boden gehen wirdt, und fallen můs, das alle seine ler, leben, thůn und lassen bei Got dem rechtfertigen ein grewel ist.

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1 Statt 1 bis 1: Ich meyn ja, und mehr dann. 2 on spieß, on hallebard. 3 so statt der. 4 straefft. 5 geschehen.

hanc superioribus annis nemo potuit eis extorquere, nunc tandem agnoscunt. Quod sive callide faciant et insidiose sive candide et serio, [Fiij] cuperem nihilominus ex eis cognoscere, cum, temporibus facti peritiores, plus videant quam hactenus viderunt, cur non cogitent fieri posse, ut alia multa, quae nondum ipsi vident, clare videantur ab aliis, præsertim cum toties hoc nunc repetitur, a pontifice, qui divinos propemodum honores arrogavit sibi, non posse aliud quam impietates et blasphemias proficisci.

Cur igitur ab eo non digrediuntur, immo vero cur, ut ei gratum faciant, rem adeo tristem, luctuosam et funestam moli

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Wie kan man im dann mit gutem gewissen beistehen? Sie bekennen wol, und bekennents ietz mit grosser nott, dieweil kein leugnen noch entschuldigen meh helffet, das er in vilen stücken onrecht hat, aber, sprechen sie, etc. Wer hat sie des aber berichtet? Wie lang ists das sie es wissen? Hetten sie es vor etlichen jaren thůrren träumen, wo mans inen nit mit fingern gezeigt hette? So sie aber dennoch bekennen, er hab in etlichem unrecht, warumb dencken sie ihrer weißheit nach nit weiters, er möcht wol in vil andern und grössern stücken, die sie noch nit gemerckt und geleret 4, onrecht haben, vorab so man inen doch klärlich beweiset, das die schrifft dise ding alle bezeuget, und sagt, er könne anders nichts dann lugen von sich lernen und glauben ?

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Was entschuldigung mögen dann haben, die 5 ihm zů [56] gut, wider ire eigne glider, mitbrüder, gesellen, und nachpauren im Reich, solch jämerlich und verderblich spiel anfahen? Der Herr 6 sagt den Juden, da sie an im zweiffelten, sie solten die schrifften lesen, so würden sie gewisse zeugnis sehen, wie die Propheten vorlengest von ihm geredt. Die jetzige sache mit dem Nebenhaupt, ist gros, und erschröcklich zu hören, und wer solts ie gemeint haben? Welcher aber die schrifft liset, und mit erbarem gemåt anmercket, der hat sich leichtlich entschlossen, Dann er sihets alles vor im

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1 fehlt 1 bis 1. 2 onrecht etc. 3 so statt die. 4 gelernet. 5 die sich. 6 anfahen? Seind sie der sachen nit wol berichtet, solten sie inen ja nachforschen. Der Herr ... 7 zeugnüs von im.

untur in vicinos et socios et collegas, ejusdem ortus et patriæ, sanguinis etiam propinquitate commendatos? Si peccant

gebildet, und leret in dem, wie er sich gar nit ärgeren, noch entsetzen, sonder Got dem almechtigen die ehr geben soll, des fürsichtigkeit in allen dingen grundlos, und mit menschlicher vernunfft keins wegs zu begreiffen ist. Und dieweil die sach so wichtig ist, wie sie selbs bekennen, wie meinen sie dann etwas frůchtbarlichs darinn zů handlen on vorgehende schrifft? In allen freien künsten hatt man etliche sichere, ongezweiffelte regeln, die nit können fälen (man heisset sie Maximas) die můs man anfenglich wissen und leren 2, auch durch und durch denselben nachvolgen. In dem jetzigen handel, so etlichen duncket verworren sein, můs man auch denselben 3 zů entscheiden, dise regel und Maximam, ein mal gewißlich halten, namlich, Das derjhenig, deshalben sich heutigs tags in der Christenheit, vorab im Reich Teutscher Nation, oneinigkeit erhält (denn das haupt der weltlichen Oberkeit, und den gantzen vermeinten Geistlichen standt, hat er im mit eid verpflicht, daher dann der zweispalt entstehet, dieweil sie ihn nit wol (dörffen noch können verlassen) von dem Apostel Paulo, und sonst an vilen örtern der schrifft, ein widerwertiger Gotis, ein Neben oder Abgot, ein mensch der sünden, ein verloren kind, ein gewaltiger lugner, ein verfürer, ein gros[57]se dirn, die alle welt vergiftet, genant wirdt, der auch nit on gros verwundern der gewaltigen, so es mit im gehalten, erschröcklich von Got dem rechtfertigen, heimgesůcht, und zů boden gestossen werden solt. Wenn wir dise Maximam haben, und derselben, wie dann von nöten, nachvolgen, ists ja clärlich am tag, wie man sich yetz, so sein jamer, und in der schrifft gemelt onglück, angehet, gegen im erzeigen, auch was man von der lere, so in dermassen zů schanden machet, und nach weissagung der schrifft, also gewaltiglich umbstosset, halten soll. Und auf dise meinung wäre mit denen zů handlen, so nit eigensinnig seind. Wie solt man aber die achten, die gegen ir eigen gewissen freven

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1 lernet. 2 Iernen. 3 umb in statt dens.

ignoratione, non est in hac luce veritatis excusabile; si pertinacia et odio, deplorandus est nimirum Germaniæ status.

Ante annos viginti et eo plus, Deum immortalem, quanto majorem spem præbuistis orbi futuræ emendationis, illustrissimi viri, quando in certa quædam capita collegistis omnia, quæ tum videbantur vobis in pontificatu esse prorsus intolerabilia, et deinde, scripto comprehensa, in publico imperii comitio coram exhibuistis ea pontificio legato? Quin eam retinuistis constantiam octo post annis apud Augustam Vindeli

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lich heutigs tags, der warheit und dem Geist Gottis widersprechen 1, zům teil umb ires eignen nutzes willen (denn es nit onkündig ist, wie iren etliche zů grossen ehren und reichtumb dardurch komen seind) zům teil aus einem stoltz und hochmůt, der sie doch etwa theur gnug kosten wirdt? Wolt aber Got, das es nur umb sie zů thůn wäre, aber neben dem onaussprechlichen schaden, so die falsche lere in der Religion mit sich bringt, dienen sie auch dem gemeinen Teutscher Nation feind, dem Nebenhaupt, dessen abgebettelten, falschen, und Tyrannischen gewalt, sie, über die helle offenbare schrifft, über vernunfft und billicheit erheben, und fürtragen, stercken damit auch und vermehren täglichs vil gemelte oneinigkeit, die Teutscher Nation endtlichs verderben onzweifel zůrichten wirdt.

Vor achtzehen jaren haben alle gemeine Stende des Reichs, sampt Keiserlicher Maiestat stathalter, vil artickel und be

1 widersprechen? Ich bin keyn. Theologus professione, dörft aber (on alle vermessenheyt zů reden) understehen, alle vorige von mir allegirte örter der schrift, zů vertädigen, in massen wie obstehet, wolt auch überauß gern hören, ob es möglich sei, dieselben anders außzulegen. Demnach streben sie wider die helle warheyt, so yetzund scheinet, wie die Sonne im mittag, Welchs sie thůn. 2 fehlt ist.

[G] Io non fo professione di Theologo, ma ardisco parlando: Parlando pero senza prosontione alcuna: difendere tutti i predetti luoghi della Scrittura da me allegati nel modo, ch'io ho predetto. Et mi sarebbe caro intendere dapoi, se e possible esponergli altramenne [schreib -mente]: poi che e oppugnato tanto alla verita, laquale al presente luce, come il Sole da mezzo giorno :

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