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gedacht, und bei dem ersteren an einen Mannesschlaf, Menschenschlaf? Wer findet sich durch solche überlieferte Irrthümer hindurch? Man hüte sich, das aristatonem zusammenzustellen mit dem engl. arise, erheben, nordfris. risan, altengl. risan, arisan, westfris. rissen, erheben, aufrichten, in die Höhe heben. Auch ist es nicht Ehrenstatt zu übersetzen, denn das wäre hier ungereimt, und cheri in den obigen Lesarten spricht gleichfalls dagegen, welche Nov. 146 sogar als chereotasino, chre ottar sino in der entstelltesten Gestalt erscheinen, wo aber das richtige chreo (Leiche, todter Menschenkörper, reuu) nicht zu verkennen ist. Dass heri, era, ero die altdeutschen Ausdrücke für Ehre, altengl. are, sind, ist für manche Etymologen ohne umfassende Sprachkenntnisse Versuchung genug. Für die Lesarten des Rechtsausdrucks cheoburgio, chreo burgio, chreo bardio ist chreobargio, chreobarg zu lesen, d. h. die Todtengruft, die Todtenburg, d. i. Verwahrungsort eines Todten, der Todtenberg, Todtenhügel. Wie ich schon früher gesagt, entstand chreo aus chreu, chreuu, dieses aus hreuu, dieses aus reuu, Rew, Ref, Rip, Geripp, süddeutsch noch Ref, ostfris. Rif, Ref, d. i. Geripp, nordfris. Reew, noch übrig in birewin, birewelin, d. h. den eben Gestorbenen im Leichenkleide so lange auf Stroh oder einem Unterbett auf einer Kiste hinlegen, bis er in den Sarg gelegt wird. Das burgio ist das uralte germanische Burg, altengl. byrig, neuerengl. barrow, Höhle, Gruft, womit genau zusammenhängt to bury, begraben, d. h. ursprünglich: die Leiche, wenn sie auf der Bahre, engl. bier, beer, auch herse genannt, zum Verbrennen auf's Feld hinausgetragen worden, nach dem Brande im Todtenhügel, engl. barrow, altfränkisch barg, nordfrisisch Berg und Huug, bergen oder bestatten. Das altengl. byrgan, wovon to bury, heisst unter einem solchen Berg, barrow, Burg, Hügel, Todtenhügel bestatten. Auch die falschen Lesarten des Rechtsausdrucks in Nov. 256 sind aus chreobargio entstanden.

145. Bei Nov. 18 zu finden.

146. Si quis basilicas (basilicam?) expoliaverit (exspoliaverit) desuper hominem mortuum, malb. che reotasino, chre ottar sino, solidos 30 culpabilis iudicetur. Si quis basilica (basilicam) ubi reliquie (reliquiae) sunt insertas (insertae) aut ipsa basilica est sanctificata incenderit, malb. chenechruda, solidos 200 culpabilis iudicetur. (Diese Novelle kann ihre späte Abfassungs- und Entstehungszeit nicht verhehlen.)

146. Wenn Jemand eine Basilica (ein kirchenartig gestaltetes, domähnliches Grabgerüst oder Grabmal) über einem Todten beraubt, so ist er für schuldig zu erkennen, 30 Schill. zu zahlen. Wenn Jemand eine Basilica, wo Reliquien hineingelegt sind, oder welche Basilica geheiligt (eingeweiht) ist, anzündet,

so soll er für schuldig erkannt werden, 200 Schill. zu zahlen. Nov. 258: Si quis basilica (basilicam) [voluntario ordine aut fortasse per negligentiam] incenderit, malb. alatrudua, alu trude theo tidio, 8000 denarios qui faciunt solidos 200 culpabilis iudicetur. Si quis basilica (basilicam) expoliaverit (exspoliaverit), malb. chrotarsino, 1200 denarios qui faciunt solidos 30 culpabilis iudicetur excepto capitale et dilatura. Wenn Jemand eine Basilica (vorsätzlich oder etwa durch Unachtsamkeit) verbrennt, so soll er für schuldig erkannt werden, 8000 Pfenn. oder 200 Schill. zu zahlen. Wenn Jemand eine Basilica beraubt, so ist er für schuldig zu erkennen, ausser cap. und dil. 1200 Pfenn. oder 30 Schill. zu zahlen. Nov. 340: Si quis domum in modum basilicae factum super hominem mortuum expoliaverit (exspoliaverit), 1200 dinarios qui faciunt solidos 30 culpabilis iudicetur excepto capitale et delatura (dilatura ist die falsche Form). De expoliatione (exspoliatione) ecclesiae vel incendio sive homicidiis clericorum. Si quis ecclesiam sanctificatam vel ubi reliquiae sanctorum reconditae sunt incenderit vel infra ipsa ecclesia (ipsam ecclesiam) aliquam expoliationem (exspoliationem) de altare aut de infra illa ecclesia (illam ecclesiam) aliquid tulerit, 8000 dinarios qui faciunt solidos 200 culpabilis iudicetur excepto capitale et delatura. Wenn Jemand ein nach Art einer Basilica über einem Todten gebautes Haus beraubt (war das eine Art Mausoleum?), so soll er für schuldig erkannt werden, ausser cap. und del. 1200 Pfenn. oder 30 Schill. zu zahlen. Von Beraubung oder Verbrennung einer Kirche und von Todtschlägen, die an Geistlichen begangen werden. Wenn Jemand eine Kirche, welche geheiligt (geweiht) ist oder wo Heiligenreliquien aufgehoben sind, anzündet oder in der Kirche selbst irgend einen Raub vom Altar verübt oder in der Kirche etwas wegnimmt, so soll er für schuldig erkannt werden, ausser cap. und del. 8000 Pfenn. oder 200 Schill. zu zahlen.

156. Si vero rachinburgiae (rachinburgii) legem dixerint, et ille contra quem legem dicunt eos contradixerit quod legem non iudicant (iudicent), simili modo contra unumquemque solidos 15 culpabilis iudicetur.

156. Wenn aber die Rachenbürgen Recht sprechen und der,

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gegen den sie den Spruch thun, ihnen widerspricht, dass sie nicht Urtheil geben dem Gesetz gemäss, so er soll gleichermaassen für schuldig erkannt werden, jedem (der Rachenbürgen) ein Strafgeld von 15 Schill. zu zahlen. Nov. 151 (Verdorbenes Bruchstück): Si quis rachinburgiae (rachenburgii) in mallobergo sedentes dum inter se causas discutiunt, debet eis dicere qui causam requirit: „dicite nobis legem salicam." Si vero legem noluerint dicere ille qui causam prosequitur. ... Der Sinn ist etwa: Wenn die Rachenbürgen am Malberg (zu Gericht) sitzen, während sie unter sich Sachen verhandeln, so soll ihnen der, der seine Sache fordert (sein Recht verlangt) sagen: „Saget uns das salische Gesetz (sprechet uns salisches Recht)". Wenn sie aber nicht Recht sprechen wollen, soll derjenige, der seine Sache verfolgt... Nov. 152. Bruchstück: „hic ergo vos tangano usque quod legem mihi dicatis secundum legem salicam“. „Hier, sag' ich, fordre ich euch auf, (bis) dass ihr mir Recht sprechet nach salischem Recht". Nov. 260: Si racimburgi lege (legem) noluerint dicere in mallo residentes, cum causas inter duos discusserint, debit (debet) eis dicere qui causam querit (quaerit): „dic nobis lege (legem) salicam". Si ille (illi) noluerunt (noluerint) dicere, tunc iterum ipse debet dicere: „ego vos rogo ut mihi et isto gasationem quo (für isti gasacioni meo) legem dicatis". bis aut tres (ter) hoc debet dicere. Wenn die Rachenbürgen zu Gericht sitzend nicht Recht sprechen wollen, wenn sie Sachen zwischen zweien untersuchen, so soll zu ihnen der Kläger sprechen: „Sag uns, was salisch Recht ist". Wenn sie es nicht sagen wollen, dann soll er abermals sprechen: „Ich ersuche euch, mir und diesem meinem Gegner (Gesaketen, Gesacheten, Verklagten) Recht zu sprechen". Zweimal oder dreimal soll er dies sagen. Nov. 343: Si quidem rachinburgii in

mallo residentes cum causa discussa fuerit inter duos causatores admoniti ab eo qui causam requiret (requirit) ut legem salicam dicant, et si legem dicere noluerint, tunc ab eo qui causam requiret (requirit) sint iterum admoniti usque tertia vice (tertiam vicem). Quodsi dicere noluerint, tunc dicat ille qui causam requiret (requirit). Wenn nämlich die zu Gericht sitzenden Rachenbürgen, während ein Rechtsfall untersucht wird zwischen zwei Parteien, von dem Kläger erinnert werden, salisch Recht zu sprechen, und sie nicht Recht sprechen wollen,

dann seien sie abermals bis zum dritten Mal von dem Kläger dazu aufgefordert. Wenn sie nun nicht Recht sprechen wollen, dann spreche der Kläger. Nov. 344: Et si adhuc tunc rachinburgii despexerint nec legem dicere volunt (voluerint) neque de 3 solidis conpositionem facere. Und wenn die Rachenbürgen es dennoch nicht achten und weder Recht sprechen, noch 3 Schill. zahlen wollen. Nov. 345: Similiter si conprobati fuerint legem non iudicasse, septem ex eis unusquisque 600 dinarios qui faciunt solidos 15 culpabilis iudicetur. Ebenso wenn sie überwiesen werden, die Rechtsentscheidung nicht gegeben zu haben, so sollen sieben von ihnen ein Jeder für schuldig erkannt werden, 600 Pfenn. oder 15 Schill. zu zahlen. Siehe L. S. LVII.

165. Si quis homo mortuus fuerit et filios non demiserit (dimiserit), si pater si mater superfuerit, ipse (aut ipsa) hereditate (in hereditatem) succedat.

165. Wenn ein Mann stirbt und keine Söhne hinterlässt, so soll, wenn der Vater, wenn die Mutter am Leben ist, er (oder sie) im Erbe folgen (ihn beerben). - Nov. 266: Si quis mortuus fuerit et filios non dimiserit, si pater aut mater superfuerint, ipsi in hereditatem succedant. Wenn Einer stirbt und keine Söhne hinterlässt, so sollen, wenn Vater oder Mutter am Leben sind, diese ihn beerben.

167. Si soror matris non fuerit, sic patris soror in hereditate (m) succedat. Et si patris [soror] non fuerit, sic de illis generationibus qui proximiores sunt illi in hereditate (m) succedant qui ex paterno genere veniunt. De terra vero salica in muliere (m) nulla pertinet (pertineat) portio, sed qui fratres fuerint et ad virile (m) sexu (m) tota terra pertineat. Uebersetzung und Erklärung von Salgrund siehe L. S. LIX. De alodis. Nov. 267: [Si vero sororis (sorores) matris non fuerint, sic sororis patris in hereditatem succedant] et postea de illis generationibus quicumque proximiores sunt, ipsi in hereditatem succedant qui ex paterno genere veniunt. De terra vero salica nulla in muliere (m) hereditatis transeat porcio (portio), sed ad virilis sexus tota terra propriaetatis suae possedeant. (Von dem letzten Ende ist kein Wort richtig. Entweder soll es heissen: sed virilis sexus totam terram proprietatis ejus possideat, oder sed ad virilem sexum tota terra proprietatis ejus perti

neat. [Wenn aber keine Mutterschwestern da sind, dann sollen die Vaterschwestern erben] und darnach sollen von jenen Verwandtschaftsgliedern, welche die nächsten sind, diejenigen im Erbe folgen, welche von Vaterseite stammen. Aber von Salgrund und Boden soll kein Theil der Erbschaft an das Weib fallen, sondern dem männlichen Geschlecht soll alles Salland seines Eigenthums zugehörig sein. Nov. 350: Si vero sorores patris non extiterint, sorores matris (Nov. 267 sagt das Gegentheil) eius hereditatem sibi vindicent. Si autem nulli horum fuerint, quicumque proximiores fuerint de paterna generatione ipsi in hereditatem succedant. De terra vero salica nulla porcio (portio) hereditatis mulieri veniat, sed ad virilem sexum tota terrae hereditas perveniat. Wenn aber keine Vaterschwestern sind, so sollen sich die Mutterschwestern sein Erbe aneignen. Wenn aber von diesen keine vorhanden sind, so sollen diejenigen, welche die nächsten sind von Vaterseite, in der Erbschaft folgen. Aber vom Salgrund und Boden soll kein Erbschaftstheil an das Weib fallen, sondern das gesammte Sallanderbe an das männliche Geschlecht kommen.

168. [Hoc est filii in ipsa(m) hereditate(m) succedunt (dant). Sed ubi inter nepotes aut pronepotes post longum tempus de alode terrae contentio suscitatur, non per stirpes sed per capita dividantur.] Uebersetzung und Erklärung finden sich L. S. LIX.

172. Bei Nov. 20.
174. Bei Nov. 21.

175. Bei L. S. LXI. De charoena.

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176. Bruchstück: . quodsi una parte seu paterna seu materna nullus parens fuerit, portio illius in fisco collegatur (colligatur) aut cui fiscus dare voluerit. Wenn von keiner Seite, weder väterlicher, noch mütterlicher, ein Verwandter sich findet so geht dieser Antheil an den Fiscus. Der Text ist fehlerhaft. Es ist ein Stück von L. S. LXII. De conposicione homicidii. Da heisst es: quod si de nulla parte seu paterna seu materna nullus parentis (parens) fuerit, illa porcio (portio) in fisco colligatur.

177. Bei L. S. LXIII.

178. Si quis mulierem ingenuam striam (strigam oder strigem) aut meretricem (clamaverit), malb. fa ras, sicut superius

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