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mer wärts, das man es paß behüten mag, dann das es gegen dem land wärts wer. Und ich han das gesehen, wann an derselben stadt ain tüll darumb geet. Und umb das sprechen die Krichen, die engell haben dieselben maur gepaut. Die kron, damitt man iren 5 chaiser krönt hatt ein engell von himell procht dem chaiser Constantino, die habents für ain himlische chron und maynend, das chain wirdigerer chaiser sein, dann der chaiser zu Constantinopel.

Unnd wann ein priester stirbt, so legt man im alles das an, das zu ainem priester gehört, so er meß halten will, und setzen in in 10 das grab auff ainen sessel und decken in mitt kot zu.

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Sie singen auch das gesang, das man am carfreyttag singt: [H]a[g]yos [h]o Theos yschiros" zu allen heylligen zeitten unnd das Alleluia singen sie alle tag in der vasten, wann sie zu kirchen sein; so singen sie in ir meß nur Kirieleyson und nicht Christeleyson 15 und sprechendt, es sey ain Gott und hab kain unterschaid, das sey Got der vater und sey Gott der sun und sey nicht recht, das man Christeleyson sing.

Sich neygen auch die Chrichen gar diemutiglich gegen iren pristern; also wann ein lay gegen ainem priester geet, so nympt 20 er seinenn hut ab dem haubt und naigt sich gegen den priester und spricht: „Eflo[g]y [e]mena tespota; " das ist als vil gesprochen: „Gesegen mich, herre." So legt im der prister sein handt auff sein haubt und spricht: [H]o Theos efflo[g]y essena" 1; das spricht: Gott gesegen dich." Und das thunt sie alleweg, man und frauen, 25 woe in ein priester begegnet.

Auch wann ein priester ein weyb nympt, so nymbt ers, ee er priester wirdt; und das thunt sie darumb, das sie innen werden, ob er kint mache; wann macht er nicht chindt, so möcht er nicht priester werden; und alẞpald er ein kindt macht, so weycht man in zu 30 ainem priester.

Die layen peten nur den pater noster und können des glauben nicht, auch das ave Maria.

Es tragen auch ire prister nur weyß meßgewant an.

1 Diese griechischen worte sind in phonetischer weise transcribiert, während sie sich, der schrift nach copiert, in nachstehender art darstellen: Eulogei emena, despota! Ho theos euloge esena!

32. (28). [Die große und die kleine Walachei und Siebenbürgen.]

[E]s ist hie zu mercken, in welchen landen ich gewesen pin. Als ich von Pairen außzog, do cham ich gen Ungern; da was ich zehen monadt, ee das der groß zuch geschach in die haiden5 schafft, do ich auch mitzoch, als es vor geschriben steet.

Ich bin auch gewesen inn der Walachei und in den zwaien hauptsteten in der Walachei, die genandt sein Agrisch und Türkoisch. Und ein stadt, die ist genandt Uebereyl, und die leytt auff der Thonau, und do haben die kocken und die galein ir niderlegung, 10 die chauffmanschafft pringen auß der haidenschafft. Es ist auch zu mercken, das das volgk in der Walachei, in der grossen und clainen Walachei crichischen glauben halten; und haben auch ein besundere sprach: unnd lassen allesam das hare und die perte wachsen unnd schneyden es nymmer nicht ab.

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Und pin gewesen in der clainen Walachei; und zu Sibenpürgen und das ist ein theutzsch landt; und die heuptstadt in dem land hayst Hermonstadt; und zu Wurtzenlandt und die hauptstadt heyst Casau 1.

Und das sind die landt, da ich inn pin gewesen, die herderhalb 20 der Tonau ligen.

33. (29.) [Bulgarien, Rumelien und die asiatische Türkei.]

[N]un solt ir mercken, in welchen landen ich pin gewesen, die zwischen der Tonau und des mers ligen.

Ich pin in treyen landen gewesen, die haissen alle treu Pulgrey; 25 und das erst Pulgrey, das leytt, do man von Ungeren zu dem eysnen thor überfert und die hauptstadt haysset Pudein; das ander Pulgrey ligt gegen der Walachei über und die hauptstadt heysset Ternau; und das tritt Pulgrey ligt, do die Thonau in das mer fleust und die hauptstadt haist Kallakrea 2.

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1 Die hauptstadt des Burzenlands, Kronstadt, heißt auf magyarisch Brasso, auf rumänisch Brasinu und auf slavisch nach Fallmerayer Brasowa, nach Bruun Bassaw. Letztere namensform ließe sich leicht für die des textes setzen; doch bliebe dabei noch das herausgreifen des slavischen namens für eine nicht slavische stadt unerklärt. 2 Kurz vor der türkischen invasion löste sich vom bulgarischen reiche der östliche teil

Ich pin auch gewesen in Chriechen; und die hauptstadt ist genandt Andraanapoli; und die stat hat fünfftzigthausent heuser. Auch ligt ein grosse stadt pey dem wälschen mere in Kriechenlandt und hayst Salonick; und in der stat ligt ein heyllig, der ist genandt San Timiter, und öl fleust auß seinem grab und mitten in der kirchen, da der heyllig liegt, da ist ein prunn und an seinem tag so wirt der prunn vol wassers und sunst über jare so ist er trucken; und in der stat pin ich gewesen. Auch ligt ein mächtige stat in Kriechenlandt und die ist genandt Seres. Und die landt 10 die zwischen der Tonau und des meres ligen, die gehören dem thürckischen cönig zu. Es ist auch ein stadt und ein fest genant Kalipoli; und do fert man über das groß mere 1, und doselben fuer ich über in di grossen Türckey; auch fert man doselbst gen Constantinopel über das obgenandt mere; und in der stat pin ich zwai 15 monadt gewesen; und do chompt man auch in die grossen Thürckey.

Und die hauptstat in der Thürckey ist genandt Wurssa, und die stadt hat zwai hundert thausent heuser und hat acht spitall, do man die armen leut beherberigt, es sein Cristen, haiden oder Juden; es gehören zu der stadt III hundert geschloß, außgenomen die haupt20 städt, die hernach geschriben stendt.

Die erst stat ist genandt Effes und in der stadt ist Sant Johansen Ewangelisten grab; und hatt ein guts landt; und das ist genant in haydnischer sprach Eydin, aber hye zu landt haist es Asia.

Und die ander stadt und das landt, das dorzu gehört ist ge26 nandt Ismira und Sant Niclas ist bischolff da gewesen.

Es ist auch ein stadt und ein landt, genant Maganasia, und ist ain fruchtpars landt.

Es ist aber ain stadt, die ist genandt Donguslu, und das landt, das darzu gehört, das haisset Serochon, und alle frucht der paum 30 wechst zwir im jare inn dem land.

Es ist aber ein stadt, haist Adalia, und das lant, das zu der

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Die im text geBruun als das

an der küste los und bildete einen eigenen staat unter einem despoten, welcher in Varna seinen sitz hatte (Jiretschek 320. 336). nannte hauptstadt (bei cod. H. Kallacercka) ist von küstenschloß Kaliakra erkannt worden. 1 Darunter ist wohl das mittelländische meer im ganzen zu verstehen, entsprechend der lateinischen bezeichnung mare vastum.

stat gehört Sarracen '; und in dem lande zeucht man anderst chain viech, dann camel und man ist auch die camel in dem land.

Es ist auch ein stat die haysset Kathey und ligt hoch auff ainem perg und hatt ein guts landt und ist genant Kermian. 5 Es ist ein stat, die haysset Engury und hatt ein guts landt und das heysset auch Angury; und in der stat sein vil Christen und halten armenischen glauben; und die haben in iren kirchen ein kreutz unnd das schai[n]tt tag und nacht und die hayden gen dahin kirchvertten und hayssen das kreutz den lichtenstein; es wolten auch 10 die heyden das einfart genommen haben und woltens in iren tempell haben gethan und welcher das creutz angreyff, der erkrumpet an den henden.

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Es ist auch ein stat, die ist genant Wegbasary, und das landt ist auch also genandt nach der stadt.

Es ist ein landt, das heysset Caraman und die hauptstadt haysset Laranda. Es ligt ein stat in dem land, die ist genandt Gonia, und in der stat ligt ein heyllig, Schemß genandt, und der ist ain haydnischer priester am ersten gewesen und hatt sich haimlich thauffen lassen; und an seinem end speyset in ein armenischer prister 20 mitt Gottes leychnam, verporgen in ainem appfel; unnd hatt auch grosse zeichen gethan.

Es ist auch ein stat, die haysset Gassaria; und das landt hayst auch also; und in der stat ist Sant Basily pischolff gewesen. Ich bin auch zu Sebast gewesen; und das ist ein chönigreich 25 gewesen.

Es ligt ein stat auff dem schwartzen mere und die ist genant Sampson; und hatt ein gut landt, das ist genandt Czegnick.

Und die obgenant stet und lant gehören alle zu der Türckey und pin in in allen gewesen.

30 Es ist ein landt das haysset Zeprem und ligt pey dem swartzen mere und in dem land pauen sie nur prein und machen auch ir prott auß prein.

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1 Wahrscheinlich ist dieser name nur eine veränderte form des vorhergehenden Serochon und dieser provinz eine zu große ausdehnung gegeben, da sie das alte Pamphylien (mit Adalia) nicht mehr in sich begriff.

34. [Das kaiserreich Trapezunt und die angrenzenden länder. Die sperberburg.]

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Es ist ein chönigreich genandt Trabasanda und ist ein clain gut verschlossen landt 2 und ist fruchpar an weinwachß und ligt an dem schwartzen mere und nicht verre von einer stat die haysset in krichisch Kureson.

(30) In ainem pirg ligt ein purg, die haist die sperberpurgk *; und in der purg ist eine schöne jungkfrau und ein sperber auff ainer stangen und wer dohin chompt und drey tag und drey nacht wacht 10 und nicht schlefft und weß er dann begert an die jungkfrau, das erbarig sach sein, des würdt er gewert. Und wann ainer das wachen verpringt, so geet er dann in die purg und chompt in ein schön palast; so sicht er dann ein sperber auff ainer stangen stan und wann dann der sperber den man sicht, so schreytt er, so chompt 16 dann ein jungkfrau auß ainer kamer gegangen entgegen und entpfecht in und spricht: Wolan, du hast mir drey tag unnd drey nacht gewachtt, wes du begerst weltlicher sach und die erbarig sein, des wirstu gewert von mir.". Und weß er dann begert, das erbarig sach sein, des wirt er gewert; begert er aber sach, die zu hoffart 20 gehören oder zu unkeusch oder geytigkaitt, so verflucht sie in und alles sein geschlecht, das er nymer mag zu eren chomen.

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(31) Es cham ainsten ein gutter armer gesell unnd wachet drey tag und drey nacht an der purg; und do er nu gewacht hett, do ist er gegangen inn den palast, do der sperber innen stet; und 25 do in der sperber gesehen hatt, da hatt er geschrien, da ist die jungfrau chomen auß ir kamer und hatt in entpfangen und hat gesprochen: „Weß begerst an mich, das weltlich und erbarig sach

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1 Der herschertitel »basileus« in Konstantinopel und Trapezunt sollte die übersetzung des römischen titels »imperator<< sein, wofür die griechische sprache kein ganz entsprechendes wort besitzt (Fallmerayer s. 71). 2 Dieser ausdruck entspricht völlig der schilderung, welche Fallmerayer (s. 12) von der lage dieses küstengebietes entwirft. 3 Über die fruchtbarkeit dieser gegend gibt uns Fallmerayer (s. 311) ebenfalls genaue auskunft. 4 Eine schilderung der sperberburg, welche teilweise mit der im text mitgeteilten übereinstimmt, findet sich in der Melusine des Jehan d'Arras (um 1387). Hier wird die in der burg befindliche jungfrau Melior genannt und als schwester der Melusine erklärt; die lokalität ist gleichfalls Großarmenien.

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