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Die Entstehung des christlichen Gedankens von seinem ersten
Aufkeimen in Ägypten, Babylonien, Palästina und Persien

bis zu seiner Vollendung im Neuen Testament.

1. Das alte Ägypten

1. Land und Leute

2. Übersicht der Geschichte des alten Ägyptens

3. Die älteste Weltanschauung der Ägypter

4. Weitere Entwicklung der ägyptischen Weltanschauung

II. Die semitischen Volksstämme

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1. Wohnsitze und ursprüngliche Heimat der Semiten
2. Charakter der Semiten

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2. Quellen zur Geschichte der babylonisch-assyrischen Kultur
und Religion.

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3. Geschichte der Hebräer von der Eroberung Palästinas
bis zum babylonischen Exil

84

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4. Die historischen Schriften des Alten Testaments
5. Die Genesis des alttestamentlichen Monotheismus
6. Vorzüge und Mängel des althebräischen Monotheismus

98

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V. Die Religion der Iranier.

1. Äufsere Geschichte der iranischen Stämme.

2. Sprache und Literatur der Iranier. .

3. Die Religion der Iranier . .

VI. Die Religion des alten Judentums . .

1. Übersicht der Geschichte der Juden vom babylonischen
Exil bis zu ihrer Zerstreuung unter die Völker .
2. Quellen zur Geschichte der Religion des ältern Judentums
3. Das böse Prinzip neben dem guten .. .

4. Die Unsterblichkeit der Seele .

5. Die Messiasidee .

VII. Leben und Lehre Jesu . .

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Vorbemerkungen und Übersicht.

Das geistige Leben der Gegenwart, dessen volleres Verständnis zu vermitteln zu den wichtigsten Aufgaben einer Geschichte der Philosophie gehört, ist wesentlich bedingt durch den Entwicklungsgang der neuern Philosophie, diese selbst aber ist zum grofsen Teile ein Befreiungskampf des menschlichen Geistes von den durch die Weltanschauung des Mittelalters ihm angelegten Fesseln, ein Kampf, aus welchem nur langsam und spät in der Kantischen Philosophie eine Neuschöpfung hervorging, auf deren Boden wir noch heute stehen. Diese Entwicklung des geistigen Lebens in der neuern Zeit von der Renaissance bis auf die Gegenwart hin kann nicht völlig verstanden werden ohne die in ihm noch vielfach nachwirkende Philosophie des Mittelalters, diese aber wiederum ist ein mixtum compositum aus zwei von Haus aus ganz heterogenen Elementen, der griechischen Philosophie, deren Darstellung in unserm der Philosophie der Griechen gewidmeten Bande unternommen wurde, und der durch das Christentum ererbten Gedanken des Alten und Neuen Testaments, deren ursprüngliche Entstehung und Fortwirkung in Patristik und Scholastik zu verfolgen die hauptsächlichste Aufgabe des vorliegenden Bandes bildet. Nochmals sei wiederholt, was schon in der Vorrede des Gesamtwerkes S. VIII gesagt wurde, dafs die neuere Philosophie bis auf die Gegenwart hin kaum weniger unter dem Einflusse der Gedankenkreise eines Jesus und Paulus als der eines Platon und Aristoteles steht. Eine genetische Darstellung des biblischen Lehrinhalts, frei von

DEUSSEN, Geschichte der Philosophie. II, 1.

1

jeder dogmatischen Befangenheit und doch nicht ohne Verständnis für die ewigen metaphysischen Wahrheiten, welche hier in der Hülle des Mythus vorliegen, ist eine oft versuchte, aber bis auf den heutigen Tag noch nicht zu völliger Befriedigung gelöste Aufgabe.

Schon die äufsere Geschichte der biblischen Weltanschauung, welche dem Laien als ein fertiges Ganzes vorschwebt, erscheint bei näherer Betrachtung als ein äusserst kompliziertes Gebilde, zu dessen Entstehung die mannigfachsten Faktoren mitgewirkt haben. Hierin liegt der wesentlichste Unterschied in der Entwicklung der biblischen und der ihnen allein ebenbürtig zur Seite stehenden indischen Religionsanschauungen.

Indien bietet schon von aufsen betrachtet den Anblick eines völlig abgeschlossenen, von allen benachbarten Ländern durch hohe Gebirge und weite Meere getrennten Landes. In dieser Weise von der Aufsenwelt abgeschieden und von den unterworfenen Ureinwohnern durch strenge soziale Bestimmungen sich absondernd, haben die Inder aus sich selbst heraus und ungestört durch fremde Einflüsse ihre Weltanschauung aufgebaut, und als seit dem Alexanderzuge die Stürme der griechischen, skythischen, arabischen und westeuropäischen Invasionen über Indien hereinbrachen, da war das religiöse und philosophische Denken der Inder schon so hinreichend erstarkt und zum Teil schon erstarrt, dafs der Import fremder Gedankenelemente keine wesentliche Schädigung mehr zu bringen vermochte.

Ganz anders stellt sich der Entwicklungsgang der biblischen Weltanschauung dar. Palästina, der Schauplatz dieser grofsen geistigen Schöpfung, ist ein nach Südwesten wie nach Osten offenes Land; seine Bewohner waren wie in politischer, so in geistiger Hinsicht den mannigfachsten Einwirkungen von aufsen her preisgegeben, nicht nur von seiten der nahe verwandten Mitbewohner des eigenen Landes, sondern auch der umwohnenden Völker, der Assyrer, Babylonier und Perser im Osten, sowie möglicherweise der Ägypter im Südwesten; und wie das Gelobte Land in der ältern Zeit ein Gegenstand des Streites und der Eifersucht zwischen den ägyptischen und

assyrischen Königen gewesen war, so wurde es nach einem zwei Jahrhunderte dauernden und verhältnismäfsig erträglichen Zustande unter persischer Oberhoheit in den auf den Alexanderzug folgenden Jahrhunderten wiederum ein Zankapfel zwischen den ägyptischen Ptolemäern und den syrischen Seleuciden, bis endlich auch Palästina dem grofsen römischen Weltreiche einverleibt wurde.

Alle diese politischen Störungen und Wechselfälle spiegeln sich auch im geistigen Leben der althebräischen Nation und des seit dem assyrischen und babylonischen Exil aus ihm hervorgegangenen jüdischen Volkes wider und haben ihren Einfluss auf die Entstehung des Alten Testaments, der Apokryphen und des Neuen Testaments, sowie auf die in ihnen vorliegende Weltanschauung geltend gemacht.

Zunächst ist es eine offene und der Untersuchung bedürftige Frage, ob und inwieweit das alte Ägypten mit seiner vielgerühmten Weisheit schon auf die Anschauungen des alten Hebraismus irgendeinen nennenswerten Einfluss geübt hat; wird doch in der Apostelgeschichte 7,22 in der Rede des Stephanus behauptet, Moses sei in aller Weisheit der Ägypter erzogen worden (ἐπαιδεύθη Μωϋσῆς πάσῃ σοφίᾳ Αἰγυπτίων); und wenn auch diesem Zeugnisse wenig Bedeutung beizumessen ist, ja wenn auch überhaupt der Glaube an eine uralte Weisheit der Ägypter, seitdem die Inschriften und Papyrusrollen dieses Wunderlandes wieder zu uns reden, sich als eine Illusion herausgestellt hat, so mögen doch die nahen Beziehungen, welche von alters her zwischen Ägypten und Palästina bestanden haben, es rechtfertigen, wenn wir in einem ersten Abschnitte unseres Buches einen kurzen Überblick über das alte Ägypten und seine Weltanschauung zu gewinnen suchen.

Von Ägypten wenden wir uns sodann zur Völkerfamilie der Semiten, um zunächst aus dem Vergleiche der Religionsanschauungen, wie wir sie bei den verschiedenen semitischen Stämmen finden, ein wenn auch vielfach unsicheres Bild von den religiösen Vorstellungen der Semiten zu gewinnen für die Zeit, in welcher sie, von dem Weltleben noch unberührt, in den Wüsten und Steppenländern Arabiens als Nomaden hin und her zogen, in verschiedene Stämme gegliedert,

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