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ALLGEMEINE

GESCHICHTE DER PHILOSOPHIE.

ZWEITER BAND, ZWEITE ABTEILUNG, ERSTE HÄLFTE.

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Das Recht der Übersetzung ist vorbehalten. Copyright 1913 by F. A. Brockhaus, Leipzig.

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Der als Kritiker ausgezeichnete, aber philosophisch weniger gut beratene Verfasser des berühmten Lebens Jesu, David Friedrich Straufs, wirft in der Schrift seines Alters ,,Der alte und der neue Glaube" die Frage auf: „,Sind wir noch Christen?" und beantwortet sie mit einem klaren und entschiedenen Nein. Wer aber imstande ist, den philosophischen Kern aus der historischen und daher zufälligen Schale zu lösen, wer nicht bei den blofsen Worten stehen bleibt und eine Sache auch da wiederzuerkennen vermag, wo sie unter anderm Namen und in neuer Einkleidung auftritt, der wird auch nach allen Errungenschaften der Geschichtsforschung, Naturwissenschaft und Philosophie die von Straufs aufgeworfene und verneinte Frage: Sind wir noch Christen? mit einem ebenso klaren und entschiedenen Ja beantworten. Denn das Wesen des Christentums erstreckt sich viel weiter als sein Name und besteht in einem Gedanken, welcher so ewig ist wie die Welt und nie erlöschen wird: es ist der indisch-platonisch-christliche Gedanke, dafs unser Erdendasein nicht Selbstzweck ist, wie alle eudämonistische Ethik annimmt, dafs vielmehr die höchste Aufgabe des Lebens darin besteht, auf dem Wege der Selbstverleugnung, welche das Wesen aller echten Tugend ausmacht, uns von dem uns allen angeborenen Egoismus zu läutern und dadurch unserer ewigen Bestimmung entgegenzureifen, welche uns im übrigen unbekannt bleibt und bleiben

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