صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني
[ocr errors]

dern sie alle als Söhne Gottes zu. Gnaden aufnimmt, sie liebet und segnet um Christi willen und um dieses einzigen Glaubens willen an ihn. Das ist es, was der Apostel will, da er in unserm Terte spricht: Er hat sich dargegeben für uns als Gabe und Opfer, Gott zu einem füßen Geruch; das ist es, was schon im A. T. der hellsehende Prophet Jesaia in bestimmter Beziehung auf den künftigen Welterlöfer aussprach: Fürwahr, er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsere Schmerzen. Er ist um unserer Missethat willen verwundet und um unserer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf Ihm, auf daß wir Frieden hätten, und durch Seine Wunden sind wir geheilet.

III.

Für uns heißt aber endlich auch nicht ohne uns.

1

Fehlerhaft, ja ganz falsch würden wir uns die Zurechnung des Verdienstes und Todes Christi denken, wenn wir uns vorstellen wollten, darum nur habe unser Heiland, Jesus Christus, uns zum Beften gelitten und an unserer Statt, damit wir könnten fortan ein leidloses, frohes und glückliches Leben führen, damit wir höchstens nur dürften Mite leid haben mit Ihm, d. h. Theil nehmen an seinem, uns eigentlich fremden Leiden, nicht aber auch mit 'ihm leiden müßten, d. h. einen Theil seiner Leiden

selbst mit übernehmen. Wie Er vielmehr durch sei

nen Tod nicht unsern Tod aufgehoben, sondern nur dem Tode die Macht genommen, alle Schrecken, alle fürchterlichen Folgen und Wirkungen desselben aufgehoben, so hat er durch Seine Leiden auch nicht uns von allem und jedem Leiden frei gemacht, sondern uns nur seine Kraft, seine Geduld und Standhaftigkeit zur Ertragung derselben im Glauben an ihn mitgetheilt. Vollkommen also war zwar sein Verdienst, vollkommen das Lösegeld für unsere Sünden, das Er darbrachte in seinem Leiden und Ster ben: aber als Gliedern an seinem Leibe, welches seine Gemeinde ist, theilt sich sein Leiden auch uns mit, und sich freuend in seinem Leiden spricht daher der Apostel: ich erstatte an meinem Fleisch, was noch mangelt an Trübsalen Christi, für Seinen Leib, welcher ist die Gemeinde; ja derselbe Apostel spricht das erhabene, das inhaltschwere Wort: ist. Einer gestorben für Alle, so halte ich dafür, sind sie Alle gestorben. Ach! so sollen sie also doch nimmer enden und schweigen die Klagen und Seufzer der menschlichen Brust, nimmer trocknen die blutigen Thrånenquellen, die das Leben durchziehen, immer neue, immer andere Wunden des Lebens sich aufreißen und ausbluten, so soll also doch der Sorgen und Schmerzen, der Verluste und Trennungen, der herben Entsagung und Selbstverläugnuug nimmer ein Ende seyn? Ja es kann, es darf nicht anders seyn, obwohl unser Heiland uns zu gute und an

*

unserer. Statt gelitten; nicht frei seyn von allen Leiden, nicht der Lust und dem Vergnügen leben soll der Jünger, seitdem sein Herr und Meister in der Angst und dem Gericht gestanden, und die Qualen der Hölle ausgestanden; endlos vielmehr, immerwährend und ununterbrochen sehet sein Leiden fich fort durch alle Zeiten, und alle seine treuen und rechtschaffenen Jünger sind berufen, daran tragen zu helfen, und auch hierin ihrem Erlöser ähnlich zu werden, sich selbst zu verläugnen und der Welt abs zusterben, und haben sie redlich sein Kreuz ihm nach. getragen, auch seiner Krone theilhaftig zu werden. Darum freuet euch, daß ihr mit Christo leidet, spricht der Apostel, gleich wie wir des Leidens Christi viel haben, also werden wir auch reichlich getröstet. durch Christum, und wissen, so wir mit Ihm leiden in Geduld, daß wir auch mit Ihm zur Herrlichkeit sollen erhoben werden.

[ocr errors]

Vierzehnte Betrachtung.

Am ersten Ostertage.

Ein Tag der Freude, wie keiner im ganzen Kirchenjahr, ist der heutige, an welchem wir uns der Auferstehung unsers Herrn und Heilandes Jesu Christi freuen. Welch ein wunderwürdiges Ereigniß, so mild beleuchtet durch das Morgenroth einer andern Welt, so anziehend in seiner ganzen Entwickelung, so hoch beglückend in allen seinen Folgen. Selbst die Geburt des Heilandes, weil sie sein reiches Leben noch unentwickelt läßt, und es uns nur, wie noch in einer Knospe verschlossen, vor die Augen stellt, kann ihrer Natur nach nicht mit der Bege= benheit verglichen werden, an der wir heute so freudig überrascht und nachdenkend stehen, wodurch wir um soviel mehr gewinnen, je mehr wir unmittelbar vorher verloren hatten. Denn wie nur der Leidende den Werth des Lebens, recht schäßen und würdigen kann, und das Leiden überhaupt erst für die Freude. recht empfänglich macht, so kann auch nur, wer das rechte Mitleiden mit dem Leiden und Sterben

seines Erlösers empfunden, der Freude seiner Wiederbelebung in vollem Maaße genießen. Und wa-= ren wir so, wie es der Apostel verlangt, mit Ihm begraben in seinen Tod, und war uns sein Schmerz nicht fremd gewesen, fo find wir nun auch mit Ihm auferstanden, so ist es Sein Leben nur, das wir in solcher Freude in uns empfinden, so breitet seine Verklärung nun auch den Lichtglanz einer höhern Welt und Seligkeit über unsere, aus aller Noth und Sorge befreite und erlößte Seele aus.

Ihr wisset es, wie wir von jeher, dem Geiste des Evangeliums zufolge, darauf vorzüglich ausge gangen, das Leben Jesu Christi in seiner ganzen zeitlichen Entwickelung nicht als ein einzelnes nur, der menschlichen Natur fremdes und uns nichts angehendes zu betrachten, sondern vielmehr, feinem ei genen Verlangen gemäß, Ihn, unsern Erlöser, ohne den alles menschliche Leben werthlos und nichtig ist, nur in der innigsten Vereinigung mit uns zu denken, sein Leben nur in dem unsrigen, unser Leben nur in dem seinigen zu finden und zu empfinden. So kann und darf denn nun auch heute das neue, über Tod und Grab siegreiche Leben unsers Heilandes uns nicht fremd bleiben, uns nicht als ein über uns allzu Erhabenes und von der menschlichen Natur Abgelösetes erscheinen, so muß es vielmehr schon in der Freude und Theilnahme daran, noch mehr in seinen übrigen, wirksamen Folgen sich auch durch uns

[ocr errors]
« السابقةمتابعة »