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der Trennung von dieser Welt seines verklärten Lebens theilhaftig werden, und die Wonne des ewigen Lebens empfinden. Laß das theure Bild dieses erhabenen Ueberwinders, dieses Führers durch Tod und Grab zur Unsterblichkeit, sich in unseren Herzen entfalten, und verklåre uns selbst immer mehr und mehr in dies heilige Bild, daß wir mit ihm vereinigt auch Dir zum Wohlgefallen gereichen, und als Deine Kinder der ewigen Seligkeit fähig und theilhaftig werden.

Fünfzehnte Betrachtung.

Am zweiten Ostertage.

Ein hohes und inhaltschweres Wort ist das, welches in diesen Tagen verkündiget wird: der Herr ist wahrhaftig auferstanden. So viele Jahrhunderte hindurch ist sie nun schon in seiner Gemeinde verkündiget worden, die erfreuliche Botschaft, und jåhrlich noch erneuert sie sich unter uns, die hohe und außerordentliche Kunde. Niemand ist auch wohl je zu der Zahl der Christen gerechnet worden, zu dem nicht die Lehre von diesem Ereigniß gekommen wäre, und der sie nicht vernommen und aufgefaßt håtte mit seinem Verstande und Gedächtniß, oder der allen Erinnerungen daran nachher gänzlich entgangen wäre. Gleichwohl ist gar nicht einerlei, vielmehr, wie die Erfahrung zeigt, in Vielen gar sehr verschieden, die Botschaft an sich, auch ver nommen, gedacht und aufgefaßt, und der Glaube daran, die feste und tiefe Ueberzeugung davon mit ihren lebendigen Wirkungen; es liegt gar nicht in der Natur der Sache, daß Beides immer beisammen

sey, oder daß die Verkündigung dieser Sache auch jederzeit und überall den Glauben daran nach sich ziehe, vielmehr sehen wir nur allzuoft, daß Beides gar sehr aus einander geht, daß Viele, welche selbst den Weg der Lehre Jesu Christi und seiner Apostel mit uns gehen, sobald sie an diesen Punkt kommen, umkehren und uns allein lassen, ja es nicht selten selbst bekennen: die Botschaft höre ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.

Gleichwohl, was wäre es, wenn wir es nur bis dahin bringen könnten, und nicht weiter? Ist die Botschaft von dem Siege des Herrn über Tod und Grab, die Verkündigung seines neuen, erstandenen Lebens, die Lehre von der Auferstehung des Erlösers von der Art, daß sie, wie eine gleichgültige Nachricht vom Einen dem Andern mitgetheilt, wie eine alte, verklungene nnd unlebendige Sage aufgefaßt, an das Todte in uns angeknüpft und in dem Ges dächtniß niedergelegt werde? Ist die Gemeinde der Gläubigen deshalb vom Anbeginn jährlich beisammen gewesen und vereinigt zur Feier des hohen Festes, damit die Geschichte von der Wiederbelebung des Herrn äußerlich nur ihr Ohr berühre, und höchstens gedacht werde in dem Verstande, aber keine lebendige Spur zurücklasse von sich im Glauben und Herzen derselben, und nirgends in uns das neue Leben des Herrn sich rege, sich selbst verkündige und ergieße durch unser ganzes Daseyn und Leben? Ge

wiß gar unverhältnißmäßig und unangemessen wåren dann die Zurüstungen, die Anstalten und Mittel zu solchem geringen Zwecke; gar unbesonnen, verkehrt und eitel wäre es, etwas so Nichtiges und Geringes in den Glanz einer solchen Feierlichkeit zu stellen, als die ist, zu der wir uns hier vereinigt haben; nicht zu entschuldigen wäre es, bei solcher Gelegenheit sich bei dem Unwesentlichen und Fremdartigen aufzuhalten, die Sache selbst aber, auf die es ankommt, zu umgehen. Diese lasset uns vielmehr jest in's Auge fassen und unsere ungetheilte Aufmerksamkeit darauf richten.

Luc. 24, 13-35.

Und siehe, zween aus ihnen gingen an demselbigen Tage in einen Flecken, der war von Jerusalem sech zig Feldweges weit, deß Tame heißet Emmahus. Und sie redeten mit einander von allen diesen Ge schichten. Und es geschah, da sie so redeten und bes fragten sich mit einander, nahete Jesus zu ihnen und wandelte mit ihnen. Aber ihre Augen wurden gehal ten, daß sie ihn nicht kannten. Er sprach aber zu ihnen: was sind das für Reden, die ihr zwischen euch handelt unterwegs und seyd traurig? Da antwortete einer, mit 7amen Kleophas, und sprach zu ihm: bist Du allein unter den Fremdlingen zu Jerufalem, der nicht wisse, was in diesen Tagen darinnen geschehen ist? Und er sprach zu ihnen: Welches? Sie aber sprachen zu ihm: Das von Jesu von Tazareth, wel cher war ein Prophet, mächtig von Thaten und Wor: ten, vor Gott und allem Volk. Wie ihn unsere Ho: hepriester und Obersten überantwortet haben zur Ver

dammniß des Todes und gekreuzigt. Wir aber hoffs ten, er sollte Israel erlösen. Lind über das alles ist hente der dritte Tag, daß solches geschehen ist. Auch haben uns erschreckt etliche Weiber der Unseren, die find früh bei dem Grabe gewesen, haben seinen Leib nicht fanden, kommen und sagen, sie haben ein Ges sicht der Engel gesehen, welche sagen, er lebe. Und etliche unter uns gingen hin zum Grabe und fanden es also, wie die Weiber sagten, aber ihn fanden sie nicht. Und er sprach zu ihnen: o ihr Thoren und trågen Herzens, daß ihr nicht glauben wollt alle dem, das die Propheten geredet haben. Mußte nicht Chris stus solches leiden und zu seiner Herrlichkeit einge: hen? Und fing an von Mose und allen Propheten, und legte ihnen alle Schriften aus, die von ihm ge: sagt waren. Und sie kamen nahe zum Flecken, da sie hingingen, und er stellte sich, als wollte er weiter gehen. Lind sie nöthigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns, denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneigt. Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben. Und es geschah, da er mit ihnen zu Tische saß, nahm er das Brod, dankete, brach's und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen geöffnet und erkann: ten ihn. Und er verschwand vor ihnen. Und sie. sprachen unter einander: brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege, als er uns die Schrift öffnete? Und sie standen auf zu derselbis gen Stunde, kehrten wieder nach Jerusalem und fan: den die Elfe versammelt und die bei ihnen waren, welche sprachen: der Herr ist wahrhaftig auferstan: den und Simoni erschienen. Und sie erzählten ihnen, was auf dem Wege geschehen war, and wie er von ihnen erkannt wäre an dem, da er das Brod brach.

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