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wir untreu geworden, und die Flammen innerer Vors würfe brennen verzehrend in der schuldigen Seele.

Und so muß Petrus endlich auf dem Wege der Thrånen und Buße seine vers lorne Ruhe wieder suchen. Und Petrus ging hinaus und weinete bitterlich, heißt es zuleht in unserm Terte. Hinaus ging er aus dem Gedrånge derjenigen, welche Zeugen seines tiefen Falles gewesen waren und deren Anblick sein großes Vergehen ihm lebendig vergegenwärtigte. Hinaus ging er, um mit sich selbst allein zu seyn und in heißen Thrås nen die tiefe Schuld, die auf ihm lastete, aus seiner geångstigten Seele hinauszuweinen. Denn nicht bloß ein Blick der Erinnerung an eine schönere Zeit, an eine edlere, treuere Liebe war der Blick des Herrn für ihn gewesen, sondern zugleich ein Blick der Strafe; doch aber auch nichts weiter als dieses Blicks bedurfte es, den heiligen Apostel sich selbst wieder zu geben, ihn zu sich selbst zurück zu rufen und ihn darin allein schon eine Strafe finden zu lassen, die mit den Stacheln der bittersten Reue sein Herz durchstach und seine Augen mit hellen Thrånen der Buße erfüllte. Nicht ohne diefes Strenge Richteramt, welches Petrus zu seiner tiefs sten Beschåmung und Strafe an sich selbst vollzog, konnte der hohe Apostel von seinem tiefen Falle fich aufrichten und Entsündigung hoffen, nur so zerbrochen in seinem Innern und gedemüthigt. konnte

er sich selbst und den heiligsten Forderungen seines Gewissens genugthun und sehen, wie das finstere Gewölk, das den Glanz seiner heiligen Seele trübte und sie in das Dunkel einer bittern Reue hüllte, sich allmählig verzog und auflösete, und daß die Sünde, der er sich schuldig wußte und die wie ein schreiender Mißton sein reines Leben durchklang, ihm fremd ward, wie sie ja schon von Anfang her als etwas seinem ganzen Wesen Fremdes, wie ein unheilbringendes Gestirn in den heiligen Kreis seines gottge. weihten Lebens getreten war. Denn nicht bloß ein Blick der Erinnerung und der Strafe, sondern auch der vergebenden Liebe war der Blick, den der Herr auf ihn geworfen; an diesem Blick, der ihn niederwarf, richtete Petrus von neuem sich auf; aus diesem Blick schöpfte er die Zuversicht und Gewißheit, daß, nach solcher Reue und Buße, die begangene Sünde ihm nicht behalten sey im Himmel, sondern vergeben. Und wie rechtfertigte der Apostel dieses Vertrauen vor sich selbst, vor seinem Erlöser und der ganzen Welt; wie wandte nun seine durch solche bittere Prüfungen hindurchgeführte Seele mit neuer, schönerer und unverbrüchlicher Liebe sich ihrem Herrn und Heilande zu für immer; wie war von nun an sein Leben nur eine Kette von glänzenden Thaten, von schweren Anstrengungen, von den härtesten Aufopferungen und Leiden um Christi willen; wie sehnte sich seine heilige Seele nach der

Schmach seines Erlösers und nach der Märtyrerkrone, und wie beseligt vollendete er endlich seinen heiligen Lebenslauf, da er zuleht noch gewürdigt ward, den Kreuzestod selbst zu erdulden und hierin feinem göttlichen Erlöser ähnlich zu werden. Die ihr also dem Petrus ähnlich seyd in der Verirrung von dem Pfade der Wahrheit und Rechtschaffenheit und seiner Sünde euch schuldig wisset in jedem unglückseligen Augenblick, da ihr den Herrn in euch und eben damit zugleich euch selbst verläugnetet und da eure Menschenfurcht größer war, als eure Gottesfurcht, suchet nun auch mit Petrus den Pfad der Reue und Buße zu finden und ihm ähnlich zu werden in seinem heiligen Schmerze und in einer desto schönern, innigern Liebe zu eurem Erlöser. So

wird auch euch die Sünde vergeben und sie nur der Uebergang in ein neues, Gott und seinem Dienst geheiligtes Leben seyn.

Dritte Betrachtung.

Eine zusammenhängende Kette der bittersten Leiden bietet uns die Geschichte der leßten Lebenstage unsers Herrn und Heilandes dar. Zwei der herbesten Ereignisse darin, der Verrath durch Judas und die Verläugnung durch Petrus, haben wir in unseren beiden lehten Betrachtungen bereits mit einander erwogen. Doch daran fand das Leiden Jesu Christi noch lange nicht sein Ziel und seine Gränze. Grdßer, schwerer und drückender zog sich das Ungewitter über seinem schuldlosen Haupt zusammen, nachdem auch die öffentliche Obrigkeit sich gegen ihn erhob, ihn großer Verbrechen beschuldigte und bestrafte. Bis dahin konnte sein tiefes Leiden immer noch den Anschein haben, als sey es bloß eine Folge persönlicher Vergehungen gegen ihn, als habe Judas nur einer ganz eigenthümlichen Bosheit und Feindschaft, die Niemand mit ihm theilte, sondern die ganz einzig war in ihrer Art, freien Lauf gelassen, Petrus aber nur einer vorübergehenden Schwäche und Menschenfurcht nachgegeben, die vollends ganz

einsam und ohne Zusammenhang dastand im Leben dieses Jüngers und wodurch er sich selbst nur schadete und verleßte. Einen ganz andern, einen viel furchtbareren Character nahm das Verfahren an gegen ihn, da er nun auch vor Cajaphas, Herodes und Pilatus gestellet ward.

Wenn wir genau darauf achten, was einerseits dieses Verfahren so schmerzenreich und frånkend machte für den Erlöser und andrerseits zu einer so großen, himmelschreienden Ungerechtigkeit des Richters selbst, so ist es weniger die körperliche Mißhandlung, womit sie begleitet war, die Schmach und Beleidigung, die ihm von da an ungestraft von dem gemeinsten Knechte widerfahren durfte und die nicht ruhete, als bis man ihn zu Tode gemartert hatte, sondern vielmehr dieß, daß es die Obrigkeit, von Gott eingeseht, war, die sich so weit verging, daß es die öffentliche Gerechtigkeit war, die sich mit einer unerhörten Ungerechtigkeit befleckte, daß es Gottes Gesez und Macht selber war, welche von Menschen so schauderhaft zu ihren frevelhaften Absichten gemißbraucht und in ihrer heiligen Würde. verunehret ward. Wenn die That des Judas einzig in ihrer Art war, hauptsächlich darum, weil sie gegen den Reinsten und Heiligsten aller Menschen gerichtet war, so giebt auch ebendieß, daß der Gerechteste aller Menschen vor seinen ungerechten Richtern steht und der Leidende, der Gedrückte und Unter=:

drückte

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