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Wie oft über sein eignes Glük dem rc. 357

schauen zu dem, der mit allgewaltiger Hind die' Sonnen lenkt und, die Erden, und,, rufet dem das nicht ist, daß es sei", oder den zahllosen Fåden nachspüren, welche mit der Welt uns verknús pfen und von der åusseren Umgebung auf allen Seiten uns so abhängig machen; ob wir fragen, was schon geschehen und da gewesen ist, oder forschen, was alles noch werden und kommen könne; immer ist es ein Wunderland, wohin wir gerathen; immer sind es råthsel= hafte Kreise, in welche wir gezogen werden; immer fühlt von heiligen Schauern das Herz sich ergriffen und in seinen Gedanken begleitet. Sogar die Gunstbezeugungen des Schiksals bringen nicht selten diese Stimmung hervor. EZ giebt Fälle im Leben, wo vor seinem eigenen Glükke dem Menschen bange wird, und über die Güter, die Vorzüge, die Auszeichnungen, mit welchen er vielleicht auf einmal sich beschenkt siehet, ihm ein Schrekken ankommt,

Vielleicht wissen mehrere nicht sogleich, was sie von dieser Behauptung denken sollen. Sie find gewohnt nur vor Gefahren und Leiden zu erschrekken, und finden wohl dieses Gefühl mit der Freude überall nicht vereinbar.

Für diese denn werde ich das heutige Evans gelium benugen. Er ist wieder so reich an be= herzigenswerthen · Winken, dieser vortreffliche Ab= schnitt, daß es schwer seyn wird, auch nur die wichtigsten in einer kurzen Stunde zu berühren. O kommet mir denn entgegen mit frommem Ern, ste, geliebte Brüder; und heiliget Sinn und Seele dem Einen, der uns „berufen hat zu seiner Herr lichkeit",

Vater, wenn wir es bedenken, wie wunders bar Du uns führest, und auf wie vielen tausend Wegen Du in unsern Herzen die Ueberzeugung za wekken suchst, daß „Eines nur Noth" sei, Vater, dann können wir weder Deine Weisheit noch Deine Liebe nach ihrem ganzen Umfange fas sen; dann hat für Deine Wohlthaten unsre Sprache kein Wort und für unsre Gefühle das gedrångtvolle Herz keinen Raum; dann bleibt uns nichts übrig, als daß wir, yerstummend, zu Dir emporș schauen. Segne diese Stimmung und hilf, daß sie Frucht bringe. Alles Licht unserer Gedanken, alle Kraft unserer Entschliessungen, alles Gelingen uns ferer Zwekke, alles Heil dieser Stunde, — wir erwarten es von Dir!

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Luc. 5, I-II.

Als ihn das Volk drängte zu hören das göttliche Wort, befand er sich eben am See Genezareth, und bes merkte zwei Nachen am Ufer. Die Fischer waren ausgestiegen und wuschen ihre Nehe."

In das eine dieser Schiffe, welches dem Simon gehörte, stieg Jesus, und bat ihn, daß er es ein wenig wegführe vom Lande. Nun fehte er sich und lehrete das Volk aus dem Schiffe,

Und als er aufgehört hatte zu reden, sprach er zu Simon: Fahre jeht auf die Höhe, und werfet eure Nehe aus, daß ihr einen Zug thut. Simon antwortete: Meis ster, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf Dein Wort will ich das Neh aus, werfen.

Sie thaten's und brachten eine so große Menge von Fischen zusammen, daß das Neß zerreissen wollte. Nun winkten sie ihren Gehülfen, die im andern Schiffe was" ren, daß sie herbeikommen und ihnen ziehen helfen mögten. Dies geschah, und bis zum Versinken wurden bei de Schiffe poll,

Da Simon Petrus das sahe, fiel er zu Jesu Füßen und sprach: Herr, gehe von mir hinaus; ich bin ein fündiger Mensch. Denn es war ihm und allen, die mit ihm waren, ein Schrekken ankommen über diesen Fischzug, den sie mit einander gethan. Eben so dem Jakobus und Johannes, Bebeddus Söhnen, den Gehülfen Simons.

Jesus antwortete aber dem Simon: Fürchte dich nicht; vón nun an wirst du Menschen fahen.

Und sie führten die Schiffe ans Land, verliessen alles und folgten ihm nach,

Der Vorfall selbst, welcher uns hier berich tet wird, bedarf keiner Erläuterung, 3u weite= rem Nachdenken aber enthält er einen unerschöpflichen Stoff. Besonders verdienen für unsern heutigen Zwek die Worte hervorgehoben zu werden:

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Es kam dem Petrus und allen, die mit ihm was ren, ein Schrekken an über diesen Fischzug, den sie mit einander gethan".

Wovor erschrikt er? Es ist nicht, wie einst, auf eben diesem See Genezareth, eine nahende Gefahr, wobei das Angstgeschrei erscholl:,, Herr, hilf uns, wir verderben"! Es ist nicht die Nähe des Erhabenen, der, wohin er kommt, nur zuversicht und Freude wekt. Es ist ein Segen, ein Reichthum, ein Ueberfluß, vor dessen Umfan= ge er erstaunt und dessen Erscheinen ihn befrem-: det, es ist eine Erfahrung der fröhlichsten Art, die ihn bestürzt macht,

Wie verhält es sich hiemit, meine Brüder? War diese Bestürzung etwas dem Petrus allein Eigenthümliches, eine unbegreifliche Zugabe seines Fischzuges? Oder ist es in unserer Natur gegrûndet, unter ähnlichen Umständen ähnlich zu ems pfinden?

Ich habe vorhin bereits für das Lehte mich entschieden, und behauptet: es gebe im Menschen=

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leben der Fälle mehrere, wo über die Gunstbezeu= gungen des Schiksals uns ein Schrekken ankommen, wo vor unserem eigenen Glükte uns -bange werden kann. Lasset mich hierüber Euch jest weiter unterhalten, Lasset mich Euch sagen: welche Fälle hier gemeint sind; wie man nach Jesu Geiste diese Sache zu beurtheilen hat; und wie der åáchte Bekenner des Christenthums auch hieraus Gewinn für Geist und Herz ziehet.

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Erschrekken kann der Mensch vor seinem eige= nen Glükke hauptsächlich in folgenden Fållen; wenn er nämlich

entweder an die Quelle denkt, woher es komme, øder an die Umstände, unter welchen es Stait findet,

oder an die Bedeutung im Wechselvollen Leben, die es zu haben scheint,

oder an das Verhältniß, worin es zu seis nem Werthe steht,

oder endlich an die Kraft, die dazu gehören wird, es zu tragen und zu bewahren.

Schon bei dem Gedanken an die Quelle, woher es komme, kann der Mensch erschrek ken vor seinem eigenen Glükke.

Zu verborgenen Wegen, zu mitternächtlichen

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