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In dem SB. der Berliner Akademie 1882, S. 399-415, behandelt G. Waitz 'Die kleine Lorscher Franken-Chronik', welchen Namen er den Ann. Laurissenses minores beilegt; er weist nach, dass sie grossentheils Excerpt ist aus der Bearbeitung der fränkischen Reichsannalen vom J. 805, und verbindet damit einen Abdruck unter Benutzung einer vom verstorbenen Dr. Heller gemachten Collation der Handschrift zu Valenciennes mit genauer Sonderung der Bestandtheile durch verschiedenen Druck (S. 15, J. 12 müsste Corpus sein).

Eine (Rostocker) Dissertation von R. Wagemann: ‘Die Sachsenkriege Kaiser Heinrichs IV.' handelt in einem ersten Abschnitt über die Quellen und vertheidigt da u. a. Lambert gegen die Angriffe Delbrück's, das Carmen de bello Saxonico gegen Giesebrechts herabsetzendes Urtheil.

In einem Offenburger Programm (1881) 'Würdigung von Bruno's Liber de bello Saxonico im Vergleich mit den Annalen Lamberts von Hersfeld', macht der Professor Rob. Dewitz den kühnen Versuch, alle Angaben Brunos als eines glaubwürdigen und unparteiischen Geschichtschreibers in Schutz zu nehmen jedenfalls mit nicht genügender Kenntnis des Materiales. Lambert und Giesebrecht werden, wo sie von Bruno abweichen, abgekanzelt. Gelungen ist (S. 17) der Nachweis, dass Wilmans nur durch seine Sorglosigkeit verführt Otto von Freising die Abfassung einer österreichischen Geschichte ohne Grund zugeschrieben hat.

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E. D.

Im 2. Band der Archives de l'Orient Latin ist gedruckt und vorläufig schon ausgegeben eine Abhandlung von H. Hagenmeyer über die in der Zimmernschen Chronik enthaltenen Nachrichten über den ersten Kreuzzug aus einem alten Buch in Alpirsbach und einer dahin gestifteten Stickerei, denen ein originaler und nicht unerheblicher Werth beigelegt wird.

In den Mitth. d. Instituts III, 3, S. 386-391, weisst A. Busson in der Vita Heinrici IV, welche er mit Giesebrecht Erlung von Würzburg zuschreibt, Benutzung der Schrift 'De unitate ecclesiae' nach; bei der Erzählung vom Tod des Gegenkönigs Hermann vermuthet er absichtliche Entstellung mit Bezug auf Abimelech, Judicum IX, 50 ff.

Edw. Schroeder theilt in der Zeitschr. f. D. Alt. XXVI, 224240, die Wiener Bruchstücke der Kaiserchronik und Collationen der Liemberger, Mainzer und Nürnberger mit, als Vorarbeit der Ausgabe und wird damit fortfahren,

stellt auch eine ausführliche Textgeschichte in Aussicht. Ein anderes Fragment veröffentlicht Bickel aus einer Handschrift des Franziskanerklosters Schwaz (ebend. S. 85).

Otto Melsheimer untersucht in einer Hall. Diss. (1882) die Stederburger Chronik, als deren Verfasser er den Probst Gerhard II. nachweist, mit Ausnahme einiger Interpolationen, zu denen namentlich auch die eingeschobenen Annalen und Berichte über Kirchweihen, nebst den Urkunden, Randnoten und Ueberschriften gehören, die in gleicher Weise auch zum zweiten Theil hinzugefügt sind. Eine Untersuchung über die Glaubwürdigkeit der Chronik wird in Aussicht gestellt.

Eine Abhandlung von S. Widmann, Nassauische Chronisten des Mittelalters (Separatabdruck aus dem Programm des Gymnasiums zu Wiesbaden), behandelt sorgfältig eine Reihe von Autoren, die für die ältere Geschichte des spätern Nassau Wichtigkeit haben, Eckbert und Emecho von Schönau, welchen er als Vf. einer noch ungedruckten Vita Ekkeberti nachweist, Gebeno von Eberbach, den Verfasser der Vita des Grafen Ludwig von Arnstein, Werner von Saulheim u. s. w., giebt Nachricht über vorhandene Handschriften und anderes, was für die kritische Forschung von Wichtigkeit ist.

Die Gött. Nachrichten Nr. 11 vom 31. Mai enthalten S. 312-332 einen Aufsatz von R. Pauli über Gervasius von Tilbury, worin u. a. nachgewiesen wird, dass seine Otia imperialia erst nach dem Tod des Königs Wilhelm von Schottland (4. Dec. 1214), also nach der Schlacht von Bouvines verfasst sind.

'Die Chronica Pontificum Leodiensium. Eine verlorene Quellenschrift des 13. Jahrh. nebst einer Probe der Wiederherstellung, von Friedrich Franz. Strassb. Diss. Diese Schrift findet sich angeführt im Magnum Chron. Belgicum, reiner und vollständiger in dessen Quelle, dem von Cardauns nachgewiesenen Florarium temporum, dessen Autograph der Vf. benutzte; er fand darin auch die Bezeichnung des Compilators als eines Regularkanonikers aus dem Kloster in dumo' (im Haag, Marienhagen) bei Eindhoven in Nordbrabant. Eine Vergleichung mit Albericus, Aegidius, den Resten der verlorenen Chronik des Johannes presb., welche im Chron. Gemblac. zu erkennen sind (für dieses und die aus Aegid abgeleiteten Gesta abbreviata wurden Hss. der Brüsseler Bibl. benutzt) ergab als gemeinsame Quelle die von Bischof Hugo von Pierrepont (1200-1229) verfasste, später überarbeitete

und bis 1239 fortgesetze Chronik oder einen Auszug derselben; der 2. Theil enthält den Versuch, einen Theil dieser Quelle herzustellen.

Die Notiz de Tartaris, SS. XXIV, 65, ist im Korrespondenzblatt des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde 1882, S. 55 noch einmal abgedruckt nach der Abschrift eines Herrn Mike aus dem Cod. Paris. 8917, was aber nur die neuere Nummer der von Pertz als Suppl. Lat. 1675 bezeichneten Handschrift ist. Auf unsern Wunsch hat Herr Dr. S. Loewenfeld eine neue Vergleichung vorgenommen, und gefunden, dass die Abschrift von Pertz durchweg correcter ist, nur steht Z. 40 allerdings: .cc. milia' statt 'decem', Z. 41: 'cluse', was auch in der Abschrift von Pertz richtig steht), Z. 42: forum thonie', nicht 'thome'. Dieselbe Berichtigung ist auch a. a. O., S. 81 abgedruckt.

Als erstes Heft der 'Münsterischen Beiträge zur Geschichtsforschung, herausgegeben von Theodor Lindner' (Paderb. 1882) erschien von Konrad Cüppers Zur Kritik der Gesta Treverorum 1152-1259', worin die Entstehung der einzelnen Bestandtheile und was von Quellenbenutzung sich nachweisen lässt, untersucht wird, von Bertheau und Waitz theilweise abweichend; (aber wenig überzeugend. G. W.)

In der SB. d. Wiener Akademie XCVIII, 379-402 giebt J. Loserth unter der Ueberschrift 'Die geistlichen Schriften Peters von Zittau', Nachricht von einer Predigtsammlung desselben, nebst Proben daraus.

J. v. Zahn's 'Steiermärkische Geschichtsblätter' (I. 1880) enthalten einen Lichtdruck der von Schönbach entdeckten Fragmente der ältesten bekannten Handschrift der Reimchronik Otakars (vgl. NA. V, 647).

Im Anzeiger für Schweizerische Geschichte 1882, Nr. 2, bespricht Dr. A. Bernouilli eine Baseler Handschrift E VI 26, die eine Deutsche Weltchronik enthält, in der Rudolf von Ems mit der Sächsischen Weltchronik, ihren Bairischen Fortsetzungen und Baseler Notizen verbunden ist. Auffallend ist, dass er von der Ausgabe der Monumenta, die 1877 erschienen ist, als einer künftig erscheinenden spricht. Eine Fortsetzung von 1314-1350, deren Mittheilung in Aussicht gestellt wird, scheint von der gedruckten verschieden.

G. W.

In den Gött. Gel. Anz. vom Mai 1882, S. 559-571, bespricht W. Soltau Wichert's Buch über Jacob von Mainz,

dessen Beziehung zu der sog. Chronik des Mathias von Neuenburg er entschieden zurückweist. Seitdem hat ders. in der Literar. Beil. zur Gemeinde-Zeitung für Elsass - Lothringen, Nr. 26, den Vf. derj. Theile der Chronik, welche mit den Capiteln aus dem Leben Berthold's von Buchegg verbunden sind, mit grösster Wahrscheinlichkeit nachgewiesen in dem Grafen Albert V. von Hohenberg, Strassb. Domherrn, unter dessen Namen schon Cuspinian die Chronik herausgegeben hat, dessen Persönlichkeit aber bisher nicht erkannt war. Dr. Edw. Leupold in einer eben erschienenen Schrift über Berthold von Buchegg schliesst sich den Ansichten von Soltau an, hat aber von dieser neuen Entdeckung noch keine Kunde.

Das neuste Doppelheft der Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins XXXVI, 1. 2. enthält einen längeren Aufsatz von Topf, Zur Kritik Königshofens, der diesem zahlreiche Irrthümer nachweist.

Die Neuen Mittheilungen des Thüringisch - Sächsischen Vereins XV, 2, S. 484, geben ein kurzes Bruchstück der Magdeburger Weichbildchro nik, das sich in Naumburg gefunden hat.

Die Zeitschr. d. hist. Ver. f. Niedersachsen, Jahrg. 1882, enthält 'Hameler Geschichtsquellen' von O. Meinardus, für die Vers. des hans. Geschichtsvereins auch besonders abgedruckt. Es ist eine Bonifatius-Legende aus dem 12. Jahrh., welche einige nicht ohne Absicht gemachte Zusätze und Aenderungen enthält, und die mit Benutzung derselben 1384 verfasste Hämelsche Chronik des Johann von Pohle, deren früher vermisste Urschrift in der Gymn.-Bibl. zu Hameln glücklich aufgefunden ist. Ausgabe und Einleitung sind mit musterhafter Sorgfalt gemacht.

Der unlängst verstorbene um die Litteratur des Mittelalters hochverdiente J. Quicherat hat in einem seiner letzten Aufsätze, Revue historique XIX, S. 61, darauf aufmerksam gemacht, dass der Bericht des Eberhard von Windeck über das Auftreten der Jungfrau von Orleans aus derselben Quelle, einer gleichzeitigen Relation, geschöpft sei, wie die Erzählung einer von de Smedt im Recueil des Chroniques de Flandre herausgebenen Flandrischen Chronik, die bis 1455 (1458) geht.

Wie im Korrespondenzblatt der Westd. Zeitschr. f. Gesch. S. 41 mitgetheilt wird, ist von der Clevischen Chronik Gerts van der Schüren das Original mit Forts. von der Hand des Torck aufgefunden und wird von Dr. Scholten eine Ausgabe vorbereitet,

In der Westdeutschen Zeitschrift I, 2, 180-238, behandelt Dr. H. Hausberg die Soesterfehde, im 3. Heft, S. 319 bis 373, folgt eine eingehende Kritik der Kriegsgeschichte des Bartholomäus van der Lake, in welcher die Unzuverlässigkeit und tendenziöse Entstellung des Berichts nachgewiesen werden, mit einem Anhang ungedruckter Actenstücke. In diesen ist durch die Einmischung mysteriöser Quadrate eine neue Würze in das einfache Geschäft der Edition gebracht. Die reiche Erfindungskraft der Herausgeber in Betreff solcher Spielereien ist wirklich erstaunlich.

In der Romania XI, S. 110 berichtet G. Paris über eine Handschrift der theilweise von Aretin herausgegebenen sogenannten Chronik von Weihenstephan (einer sagenhaften Geschichte Pippins) in der Bibliothek des Instituts zu Paris s. XV. Sie beginnt: 'Hye hebt sick an ein kostlich hystori von Kunig Pipinus von Franckreich'.

'Nicolai Glasbergeri narratio de origine et propagatione ordinis fratrum Minorum', ist zum ersten Mal herausgegeben von G. F. C. Evers, Analecta ad fratrum Minorum historiam. Lips. 1882.

Karl Grube: Johannes Busch, Augustinerpropst zu Hildesheim. Ein kath. Reformator des 15. Jahrh.' (Freib. 1881) behandelt diesen ungebürlich vernachlässigten Mann in populärer Form, doch auf Grundlage sorgfältiger Benutzung seiner Schriften und legt dadurch von neuem den dringenden Wunsch nahe, von dem Chron. Windeshemense eine zugängliche, von der so überaus lehrreichen und wichtigen Schrift de reformat. mon. eine kritische und brauchbare Ausgabe zu erhalten. Benutzt ist eine ungedruckte Chronik des Kl. Frenswegen bei Nordhorn bis 1494 von Joh. v. Horstmar. Der Vf. hat aus dem Kloster Möllenbeck überall ein Molkenbeck gemacht.

Der durch seine Untersuchungen über die Quellen des Trithem bekannte Lehrer am Gymnasium zu Prenzlau, Herm. Müller, hat in einer eigenen Schrift: 'Die Chronik des Baseler Professors Huldreich Mutius' (Prenzlau 1882) sich eingehend mit derselben beschäftigt, ihre Quellen (vorzugsweise Nauclerus), die Art der Benutzung, die nicht zahlreichen eigenthümlichen Nachrichten nachgewiesen.

In den Märkischen Forschungen XVI (1881) behandelt S. 131-302 Ernst Breest, Oberpfarrer zu Wilsnack, das Wunderblut von Wilsnack (1383-1552) mit Benutzung

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