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3) Zusammengefeßte Wörter (Composita), die aus zwei oder mehren einfachen Wörtern gebildet sind, z. B. Landhaus, Hausvater 2c. Das letzte Glied, als das Grundwort, enthält den Hauptbegriff und wird durch das erste (Bestimmungswort) nåher bestimmt; z. B. Fensterglas Glasfenster, Haustauben Taubenhaus, Ölbaum – Baumôl 2c. Zwei oder mehre Wörter dürfen nur dann zu einem zusammen= gefeßten verbunden werden, wenn sie ihrer Form und Bedeutung nach eine Wort- und Begriffseinheit ausmachen.

-

3. B. der Vollmond, ein Dummkopf, das Mutterherz, himmelblau, rosen= roth, muthmaßen, frohlocken 2c; nicht aber: die Jungemagd, sammtund onders, stattfinden, inachtnehmen ?c.

Durch das Bindezeichen (-) werden die Glieder zusammengesetzter Wörter besonders in folgenden Fällen geschieden:

1) Wenn das zusammengesetzte Wort ohne die Trennung seiner Glieder undeutlich wäre und leicht unrichtig ausgesprochen werden könnte; z B. Dammerde, Erdrücken; deutlicher: Damm-Erde, Erd-Rücken.

2) Bei Zusammensetzungen aus Eigen- und Gattungsnamen, auch fremden und deutschen Wörtern, oder aus mehr als zwei Wörtern; z. B. SachsenGotha, Ober-Italien, Brandversicherungs-Anstalt 2c.

3) Wenn verschiedene Wörter als Vorderglieder ein gemeinsames Grundwort als Hinterglied haben; z. B. drei-, vier- und mehrfach, Aus- und Eingang ze.

Übungsaufgaben

zur Unterscheidung und Angabe aller einzelnen Wortarten in verschiedenen Sågen, worin zugleich das Subject und Prädicat jedes Sages mit den regierenden, regierten und congruirenden Worten aufgesucht werden

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fann.

Fleiß erwirbt Geschicklichkeit. Fleiß und Geschicklichkeit bringen Achtung und Ehre. Fleiß und Geschicklichkeit bringen dir und allen Menschen, Achtung und Ehre. Erschaffen ist größer, als das Erschaffene zerstören. Kein Thron kann lange Dauer haben, dessen Scepter die Wahrheit von ihm entfernt. Die festesten Einigungsbande der Menschen und ganzer Nationen find gemeinschaftlicher Vortheil und gemeinschaftliche Noth. Die Vergangenheit und Zukunft sind die besten Rathgeber für die Gegenwart; die Thoren verachten beide und handeln, ohne vor- und rückwärts zu schauen. auf sein Glück zu viel pocht, ist der Gefahr sehr nahe, dass das Unglück auf ihn poche. Die menschlichen Urtheile find wie Uhren; keine geht recht,

aber Jeder traut der seinigen.

Wer

Zweite Abtheilung.

Von den verschiedenen Wortarten insbesondere.

Erster Abschnitt.

Der Artikel (das Selbstands- oder Geschlechtswort).

Der Artikel begleitet das Substantiv, um die Selbständigkeit des Gegenstandes auszudrücken, ersett zugleich durch seine deutlichern Biegungsformen den Mangel der Geschlechtszeichen und ergänzt die oft un= vollkommene Zahl- und Fallbiegung des Substantivs. Die deutsche Sprache hat zwei Artikel: (1) den bestimmten oder richtiger bestim=

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menden: der, die, das; 2) den unbestimmten oder nichtbestimmenden: ein, eine, ein. 3. B. der Mann, die Frau, bas Kind sagte dies; ein Mann, eine Frau, ein Kind 2c.

Biegung oder Declination

I. des bestimmten Artikels.

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Beide Artikel werden tonlos ausgesprochen und unterscheiden sich dadurch von dem übrigens gleichlautenden Für- und Zahlworte.

3. B. Es war der Mann und nicht die Frau; unterschieden von: Es war der Mann und die Frau (keine andere), welche dich schon gestern sprechen wollten. Eben so: Ich sah einen Mann 2c.; hingegen: Ich sah nur einen Mann und eine Frau (nicht mehre).

Bemerkungen über Bedeutung und Gebrauch der Artikel.

1. Nächst der Selbständigkeit bezeichnen beide Artikel zugleich die Einzelheit (Individualität) des Gegenstandes. Daher bedürfen Eigennamen, wie Karl, Bertha, Cicero, Góthe 2c., als solche keines Artikels, da sie schon ein Einzelwesen darstellen; sie nehmen jedoch den Artikel an, wenn sie als Gattungsnamen gebraucht werden; z. B. er ist der (oder ein) Cicero unserer Zeit, d. i. ein Redner, wie jener. Auch Stoffnamen (wie Brod, Wasser z2c.) und Begriffsnamen (wie Tugend, Noth c.) stehen ohne Artikel, wenn ihr Inhalt ganz allgemein und in unbegrenzter Ausdehnung gedacht wird; z. B. Brod backen; Wasser trinken; Geduld haben; Tugend belohnt sich selbst; Noth bricht Eisen 2c (vergl. Abschn. 2).

2. Der bestimmte Artikel unterscheidet sich von dem unbe= stimmten dadurch, dass er den aus einer Gattung hervorgehobenen einzelnen Gegenstand genau bezeichnet, also außer der vereinzelnden zu= gleich die bestimmende Kraft hat, während der unbestimmte Artikel nur ein beliebiges, nicht näher bezeichnetes Einzelweseu der benannten Art andeutet; vergl. z. B. der Mann, die Frau sagte dies, und: ein Mann, eine Frau 2c.

3. In Säßen, welche nicht etwas Sinnliches und Einzelnes ausdrücken, sondern allgemeiner Art sind, stellt der Artikel der eine vollständige Gattung hin; der Artikel ein hebt aus der Gattung ein beliebiges Einzelwesen heraus und wird so gleichfalls zum Ausdruck des Allgemeinen; 3. B. der Mensch ist sterblich; ein Mensch kann nicht ewig leben.

4. Dem unbestimmten Artikel ein fehlt die Mehrheitsform. Dem

Begriffe nach entspricht ihm die Mehrheit des Substantivs ohne Artikel 3. B. Es ist ein Mann draußen. Es sind Männer draußen.

5. Wenn mehre Nennwörter von gleichem Geschlechte und in gleicher Zahlform auf einander folgen, so bedarf nur das erste des Ar= tikels; z. B. der Löwe, Tiger, Luchs und Wolf find reißende Thiere. Sind aber die Nennwörter ungleich an Geschlecht oder Zahlform, oder ihrer Bedeutung nach einander entgegengesezt: so muss der Artikel wiederholt werden; also nicht: der Wolf und Hyåne; die Mutter und Schwestern; der Vater und Sohn 2c.

6. Wenn ein Substantiv im Genitiv einem andern Substantio unmittelbar vorangeht, so fällt vor dem leßtern der Artikel weg; z. B. des Menschen Hoffnung wird oft getäuscht.

7. Zusammenziehungen des bestimmten Artikels mit Verhältniss= wörtern sind nur dann erlaubt, wenn keine Härten dadurch entstehen; z. B. am, ans, aufs, beim, im, ins; aber nicht: aufm, ausm 2c.

Übungsaufgaben

über den richtigen Gebrauch beider Artikel.

Geduld, Zeit und Hoffnung können auch die größten Schmerzen lindern. Ein Greis und Jüngling können nicht leicht gleiche Erfahrung haben. Es ist keine Rose ohne die Dornen. Hunger ist der beste Koch. Viele Einwohner der Stadt und Vorstädte beschenkten die Frau und Kinder des verstorbenen armen Mannes, der ein wahrer Lazarus war; ein wohllöblicher Rath ließ ihn umsonst begraben. Reichthum, Hoheit, Pracht find eitel. Ich bin ein Mensch; wir sind Menschen und können fehlen; auch der größte Mann hat seine Fehler. Der Mensch ist um so achtungswürdiger, je mehr er Güte und Rechtschaffenheit des Herzens mit Fähigkeiten und Vorzügen des Geistes verbindet.

Zweiter Abschnitt.

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(5 Fehler.)

Das Substantiv (Nenn- oder Hauptwort).

Ein Substantiv oder Nennwort ist der Namen eines Gegenstandes, d. i. die Benennung eines selbständigen oder doch als selbstándig gedachten Dinges.

1. Es giebt verschiedene Arten des Substantivs, nämlich: A. Namen für wirklich selbständige Gegenstände (nomina substantiva concreta). Diese sind:

1) Eigennamen (nomina substantiva propria), Benennungen von Einzelwesen, besonders einzelnen Personen, Örtern, Ländern, Völkern 2c.; . B. Columbus, Wien, Deutschland, Engländer 2c.

2) Gemeinnamen (n. s. communia), nåmlich:

a) Gattungsnamen (n. s. appellativa), Benennungen einer ganzen Gattung von Gegenständen und jedes dazu gehörenden Einzelwesens, sofern es den vollständigen Inhalt seines Gattungsbegriffes in sich darstellt; z. B. Thier, Baum, Mensch 2c.

b) Sammel- oder Mengenamen (n. s. collectiva), die eine Menge für sich bestehender, unterscheidbarer Einzelwesen, zu einem Ganzen verbunden, bezeichnen; z. B. Volt, Vieh, Gewölt, Gebirge 2c.

c) Stoffnamen (n. s. materialia), Benennungen für nicht begrenzte Stoffe, von denen jeder einzelne gleichartige Theil den Namen des Ganzen führt; z. B. Milch, Butter, Eisen, Obst, Getreide 2c.

B. Begriffsnamen für solche Vorstellungen, welche nur als selb= ständige Gegenstände gedacht werden (n. s. abstracta). Dazu gehören: 1) Namen für Eigenschaften; z. B. Jugend, Mter, Fleiß 2c. 2) Namen für Zustånde; z. B. Zufriedenheit, Theurung 20 3) Namen für Handlungen, und zwar

a) für einmalige Handlungen, als: Gang, Lauf, Ruf 2c. b) für wiederholte Handlungen (n. iterativa oder frequentativa): Geheul, Bettelei 2c.

Bemerkungen über die Verbindung der verschiedenen Arten des Substantivs mit dem Artikel:

1. Eigennamen von Personen, Låndern, Örtern werden in der Regel ohne Artikel gebraucht (vergl. o. S. 27. 1); Eigennamen von Flüssen, Seen, Bergen c. mit dem bestimmten Artikel, z. B. der Rhein, der Bodensee, der Harz 2c.; so auch die weiblichen Ländernamen: die Schweiz, die Türkei 2c. Aber auch die Personen-, Länder- und Ortsnamen werden mit dem Artikel verbunden:

a) wenn ein Personennamen als Gattungsnamen gebraucht wird (s. o. S. 27. 1);

b) wenn der Eigennamen mit einem Eigenschaftsworte verbunden wird; z. B. der große Friedrich, das schöne Berlin;

c) wenn man den Namen eines Schriftstellers oder Künstlers statt seiner Werke setzt; z. B. er hat sich den Schiller, den Göthe und den Klopstock angeschafft; ein Raphael (d. i. ein Gemälde dieses Meisters);

d) wenn eine Person als eine dem Sprechenden genauer bekannte im Tone der Vertraulichkeit genannt wird; z. B. der Ludwig ist folgsamer, als der Fritz 2c.

2. Vor Gattungsnamen steht in der Regel einer der beiden Artikel. Er wird jedoch weggelassen: a) in der Mehrheit, wenn dieselbe der Einheit mit dem Artikel ein entsprechend, mehre unbestimmte Einzelwesen bezeichnen soll (s. o. S. 27. 4); b) wenn der Gattungsnamen als Titel vor einem Eigennamen, oder auch als Überschrift, Büchertitel 2c. steht; z. B. Herr Müller; Doctor Meier; deutsche Sprachlehre; Vorrede 2c.;

c) wenn der Gattungsnamen als Merkmalsbezeichnung einer Person beigelegt wird; z. B. er ist Kaufmann; sie wird Schauspielerinn;

d) wenn er mit einer Pråposition in einen adverbialischen Ausdruck verbunden ist, wie auch, wenn zwei oder mehre Gattungsnamen zu einem Gesammtbegriff vereinigt werden; z. B. zu Fuß, nach Hause, über Land. Du sollst Vater und Mütter ehren. Er ist mit Weib und Kind fortgegangen. 3) über die Weglassung des Artikels vor Stoff- und Begriffsnamen j. o. S. 27. 1.

II. Der Bildung nach sind die Substantive entweder:

1) Stammwörter (primitiva), wie Mann, Hans; oder:

2) Abgeleitete (derivativa), theils durch Nachsilben, theils durch Vorsilben gebildet; 3. B. Söhnchen, Freundinn, Größe; Gebüsch, Misßmuth, Unmensch 2c.

3) Zusammengesette (composita), als: Halstuch, Weinberg Trübfinn, Schreibzeug, Beistand 2c.

Die wichtigsten Nachsilben sind: 1) für concrete Substantive: chen, lein bilden Verkleinerungswörter; el bezeichnet ein Werkzeug, z. B. Hebel, Schlägel; er ein männliches Wesen, z. B. Tauber, Jäger, Lehrer; inn bildet Benennungen für das weibliche Geschlecht, z. B. Löwinn, Freundinn, Lehrerinn; ing und ling bezeichnen eine Person mit dem Nebenbegriffe der

Abhängigkeit, oft auch verächtlich, z. B. Säugling, Findling, Lehrling, Dichterling; 2) für abstracte Substantive: e bildet Eigenschaftsnamen von Abjectiven, z. B. Größe, Güte; so auch heit und keit, z. B. Kleinheit, Dankbarkeit; welche jedoch auch den Zustand eines persönlichen Gegenstandes und eine Gesammtheit von Personen ausdrücken, z. B. Kindheit, Menschheit, Geistlichkeit; ei, rei bilden Thätigkeitsnamen und drücken Stand oder Geschaft eines Menschen und den Ort desselben aus, z. B. Heuchelei, Tändelei, Spielerei; Bäckerei, Buchdruckerei; niß bildet von Verben und Adjectiven Benennungen für Zustände, Beschaffenheiten oder Handlungen, z. B Finsternis, Betrübniß, Begräbniß; sal drückt einen Zustand aus, z. B. Trübsal, Schicksal; schaft eine Beschaffenheit, ein Verhältniß, z. B. Freundschaft, Verwandtschaft; auch eine Gesammtheit mehrer Personen, z. B. Mannschaft, Bürgerschaft; thum Eigenschaften, Zustände, z. B. Reichthum, Wachsthum; oder Stand, Würde, Herrschaft einer Person, z. B. Königthum, Papstthum; ung bildet von Verben Thätigkeits- oder Zustandsnamen, z. B.. Führung, Stärkung, Hoffnung 2c.

Die wichtigsten Vorsilben find: ge drückt Zusammensein, Vereinigung, Sammlung aus; 3. B. Gespiele, Gestrauch 2c., daher auch mehrfache oder wiederholte Thätigkeit, z. B. Gespräch, Gebell 2c.; miß (mit hohem Ton) etwas Unvollkommenes, Mangelhaftes, z. B. Mißston, Mißßernte; un (hochtonig) verneint, z. B. Unfleiß, Unrecht; ur (hochtonig) bezeichnet ein Hervorgehen oder etwas Anfängliches, Ursprüngliches, z. B. Urheber, Ursache, Uráltern; erz das Erste, Vorzüglichste seiner Art, z. B. Erzengel, Erzbischof, Erzdieb 2c.

III. Das Geschlecht (genus) der Substantive ist dreifach (vgl. S. 22) und wird theils an der Bedeutung, theils an der Endung des Wortes erkannt, in jedem Falle aber durch den Artikel angegeben. Das Sprachgeschlecht stimmt nicht immer mit dem Naturgeschlechte überein; z. B. das Weib, Mädchen 2c. Besonders sind viele geschlechtslose Dinge in der Sprache männlich oder weiblich, z. B. der Tisch der Stuhl, die Bank, die Stube 2c.

1. Das Geschlecht der Personen- oder Thiernamen richtet sich in der Regel nach der Bedeutung, z. B. der Mann, der Löwe; die Frau, die Löwinn.

Ausnahmen: das Weib; die Verkleinerungswörter auf chen und lein, z. B. das Männchen, Mädchen, Fräulein; zusammengesetzte Wörter, wie: die Mannsperson, das Frauenzimmer.

Benennungen für eine ganze Gattung lebender Geschöpfe ohne Rücksicht auf den Geschlechtsunterschied sind bald männlich oder weiblich, bald sächlich; Benennungen für das Junge sächlich; z. B. der Mensch, Adler, Fisch; die Person, Waise, Schwalbe; das Pferd, Rind; das Kind, Kalb, Lamm.

2. Unter den Sach- und Begriffsnamen sind

A. der Bedeutung nach:

1) Männlich: die Namen der Winde, Jahreszeiten, Monate und Tage; ausgenommen: das Frühjahr.

2. Weiblich: die meisten Namen der Flüsse, z. B. die Donau, Elbe, Weser 2c.; ausgenommen: der Rhein, Main u. a. m.

3) Sachlich: die meisten Sammel- und Stoffnamen, insbesondere auch die Namen der Metalle (ausgenommen: der Stahl, Zink, Tomback, Kobalt, die Platina); die Namen der Länder und Örter (ausgenommen: bie Pfalz, Schweiz, Krim, Mark, Lausitz, Türkei u. a. m.); ferner alle Wörter, die, ohne Substantive zu sein, doch als solche gebraucht werden; z. B. das Gehen, das Effen, das Aber 2c; daher auch die Buchstabennamen: das A, das B 20

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