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IM AUFTRAGE UND MIT UNTERSTÜTZUNG DES COMMUNALSTÄNDISCHEN
VERBANDES DES REGIERUNGSBEZIRKS WIESBADEN.

WIESBADEN.

JULIUS NIEDNER, VERLAGSHANDLUN G.

1886.

7

NASSAUISCHES URKUNDENBUCH.

ERSTER BAND.

DIE URKUNDEN DES EHEMALS KURMAINZISCHEN GEBIETS,
EINSCHLIESSLICH DER HERRSCHAFTEN EPPENSTEIN, KÖNIGSTEIN UND
FALKENSTEIN; DER NIEDERGRAFSCHAFT KATZENELNBOGEN UND
DES KURPFÄLZISCHEN AMTS CAUB.

BEARBEITET VON

DE W. SAUER

KÖNIGL. ARchivrath ZU WIESBADen.

MIT ZWEI SIEGELTAFEL N.

WIESBADEN.

JULIUS NIEDNER, VERLAGSHANDLUNG.

1886.

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Alle Rechte vorbehalten.

BIBLIOTHECA
AMGTA
MONACIENSIS

Wiesbaden. L. Schellenberg'sche Hof-Buchdruckerei.

Papier von Sieler & Vogel in Leipzig.

VORBEMERKUNGEN.

Der Plan, die Urkunden des Hauses Nassau und der Nassauischen Gebiete zu sammeln und zu veröffentlichen, bildet einen hervorragenden Theil der Geschichte des Nassauischen Archivs von dem Zeitpunkte der wissenschaftlichen Organisation desselben ab bis in die neueste Zeit.

Schon Hagelgans, der verdienstvolle Ordner des Idsteiner Archivs, hatte es sich, ohne Zweifel angeregt durch die grossen Arbeiten von Joannis und Gudenus, zur Aufgabe gestellt, ein Urkundenbuch der dem Walramischen Stamme des Hauses Nassau gehörigen Herrschaften Wiesbaden, Idstein und Weilburg zu geben. Das Manuscript dieses Urkundenbuchs von seiner Hand liegt fast vollendet vor; es blieb ungedruckt; als Frucht seines Sammeleifers besitzen wir neben kleineren Arbeiten nur seine Nassauische Geschlechtstafel, Frankfurt 1753. Ihm folgten Kremer, dessen Studien sich abgesehen von den Origines Nassoicae · vorwiegend auf die Geschichte der linksrheinischen Besitzungen des Hauses Nassau-Weilburg erstreckten, dann für die Landestheile des Ottonischen Stammes die unermüdlichen Ordner des Dillenburger Archivs, Erath und Rauschard, endlich auch Arnoldi.

Lange Zeit nachher, nachdem die politischen Veränderungen zu Anfang dieses Jahrhunderts dem Centralarchive des Landes zu Idstein massenhaften Zuwachs zugeführt hatten, nahmen Friedemann, welcher trotz seines rastlosen Eifers zu keinem Erfolge gelangte, und nach ihm Andere die Pläne wieder auf. Wenn nunmehr die Verhältnisse die Herausgabe eines Nassauischen Urkundenbuchs gestatten, so ist zunächst eines eifrigen Freundes Nassauischer Geschichte zu gedenken, dessen Anregung die Wiederaufnahme der dahin zielenden Pläne unter geneigter Billigung durch den Director der Königlichen Staats-Archive, Herrn Wirklichen Geheimen Ober-Regierungsrath Professor Dr. von Sybel, zu danken ist; ich meine den Herrn Senats-Präsidenten Dr. Petri zu Cassel, welcher im Mai 1878 mit Herrn Professor Dr. K. Menzel zu Bonn, dem um die Geschichte Nassau's verdienten Fortsetzer des Buches von Schliephake, die Herausgabe eines Nassauischen Urkundenbuchs besprach und verabredete. Die sehr dankenswerthe Förderung, welche die sodann gemachten Vorschläge bei dem Verein für Geschichte und Alterthumskunde Nassau's, bei dem LandesDirectorium und dem Communallandtag der Provinz, besonders bei den Vorsitzenden und Directoren der genannten Corporationen und Behörden, den Herren Professor Otto, den Landesdirectoren Wirth und Sartorius und dem Communalland

Codex dipl. Nass. I, 1.

*

tags-Abgeordneten Dr. Schirm fanden, endlich das bereitwillige Entgegenkommen des Verlegers, Herrn Julius Niedner, haben dann das Zustandekommen des Unternehmens gesichert. Die mir durch Herrn Dr. Petri damals persönlich gewordene Aufforderung, sowie spätere Verhandlungen führten alsdann meine Betheiligung an dem Urkundenbuche herbei.

Bei der Aufstellung des Editionsplanes, auf welchen ich zurückkomme, und der Vertheilung des Stoffes übernahm ich die Bearbeitung der Urkunden der ehemals Kurmainzischen Landestheile. Doch erst viel später, erst nach der Ueberführung des Idsteiner Archivs nach Wiesbaden im Jahre 1881, war es mir möglich, meine Arbeiten zu beginnen. In dieser Zeit ist die vorliegende Bearbeitung der Kurmainzischen Urkunden entstanden, deren Druck zu Anfang des Jahres 1884 beginnen konnte.

Der grossen Schwierigkeiten dieser Arbeit bin ich mir von dem Beginne derselben ab sehr wohl bewusst gewesen; bei dem Fortschreiten der Arbeit konnte sich diese Erkenntniss nur steigern. Wie aber auch immer die Urtheile über die vorliegende Arbeit ausfallen mögen, das glaube ich hoffen zu dürfen, dass bei Beurtheilungen, welche auf Objectivität beruhen, wenigstens der ernste Wille, der mich bei meiner Arbeit geleitet hat, nicht verkannt wird. Dass Irrthümer und Versehen nicht vermieden sind, dahin bescheide ich mich gern.

Die soeben gemachte Bemerkung bezüglich der Schwierigkeiten, welche bei der vorliegenden Arbeit zu überwinden waren, bezieht sich ebenso sehr auf die Behandlung des Gegenstandes, wie auch auf das weitere Ziel, die Urkunden des Gebiets möglichst vollständig und, soweit dies weiter ausführbar war, nach den Originalen oder wenigstens diesen nahestehenden guten Quellen zu geben. Die Quellennachweise werden zeigen, dass dieses nach Möglichkeit angestrebt wurde und auch in sehr vielen Fällen erreicht werden konnte. In vielen Fällen freilich ist es mir nicht gelungen, die Quelle älterer Abdrücke der Urkunden aufzufinden. Die Ursache liegt in der Zersplitterung des alten Kurmainzischen Archivs selbst, soweit dasselbe durch die Stürme der französischen Zeit gerettet ist, sowie der Archive der einzelnen Mainzischen Herrschaften, Stifter, Klöster und sonstiger geistlicher Corporationen. Der Sammlung und Verarbeitung des urkundlichen Materials, insbesondere der Prüfung und Untersuchung älterer Urkunden werden hierdurch die grössten Hemmnisse bereitet. Ein Urkundenbuch eines Bruchtheils des Kurmainzischen Gebietes hat freilich nicht die Aufgabe, umfassendere Untersuchungen zur Diplomatik des Erzstifts zu geben; aber der Wunsch, Einiges, wenn auch nur Geringes zu den bisher nur vereinzelt angestellten Forschungen auf diesem Gebiete beizutragen, lag immerhin nahe. Indessen musste, so vielfach sich auch Veranlassung bot, doch von Untersuchungen in dieser Richtung fast völlig abgesehen werden, da es nicht möglich war, das zur Entscheidung einer Frage auf dem Gebiete der Diplomatik erforderliche Material vollständig zu sammeln. So ist es mir, um ein Beispiel anzuführen, nicht gelungen, den Schreiber der vom Erzbischofe Sigfrid I. 1074 erneuerten, so wichtigen Urkunde des Erzbischofs Bardo für Rüdesheim und Eibingen zu ermitteln. Aehnliche Schwierigkeiten erhoben sich bei den Urkunden auch späterer Erzbischöfe,

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