Zeus, des Freiheitrettenden, Spross ich erfleh, Dich, dem weithinherrschenden Himera Heilausspenderin, die Die des Erdballs blut'gen Schlachtkampf wechselnd erneut, 5 Und den Rathschluss leitet des Volks. Doch der Menschheit Hoffnung wälzt bald ab sich, bald aufwärts und umkreiset des Keiner noch der Erdebewohnenden hat Antistrophe. Gottherab aufkeimender Thaten ein truglos Zeichen gesehn, 10 Ach! es fällt manch Loos der Menschheit wider den Wahn, Jäh sie stürzt o dann erspriesst schnell wechselnd mit Epode. Spross des Philanor! so wär' einst dir auch preislos Hin er gewelket am Heimathsheerd der Ruhm des schnellen Laufs, 15 Wie er preislos welket dem Streiter des Hauses, dem Hahn: Wenn männerentzweiender Aufruhr einst nicht Knossos, dein Geburtsland, Dir entraubte. Ruhm in Olympia jetzt Winkt dir, winkt' auf Isthmos einst, Ergoteles! dir, Winkt' in Pytho, dass du bald auf Heimgefild' hehren Festglanz leih'st der Quellflut. Und ich reihe daran den vierzehnten Olympischen Siegsgesang, gewidmet von Pindar dem Asopichus, dem Orchomenier. Das Vers Die Ode besteht nämlich nur aus zwei Strophen, welche lauten: Euch an Cephisischem Strom Strophe a'. Erfleh' ich, euch auf stattlicher Rosse Nährerinn-Flur, Die ihr o Chariten, schirmtet, lang' des Minyervolks gepries' nen Sitz, 5 Höret mein Flehn! Denn nur durch euch aufkeimet den Sterblichen Jegliches ersehnte Glück, Segen und Heil: — Mächtige, Reich' und Geehrte preisen mit Dank euch! Welche die ehrwürd'gen Zeustöchter ihnen nimmer mitfeiernd erhöh'n; 10 Sie sind der Sel'gen Stolz; neben Apollo, dem Pythischen, O hör', Aglaïa, mich, Strophe '. Du Liederfreundinn, hör' mich, Euphrosyne, ihr Zeusent 15 spross'ne! und du auch hör' mich, Zithervertraute! Die du auf günstigem Glück hinschweben siehest den Chor der Hymnen jetzt, Aethergeschwingt, Thalia! denn zu feiern Asopichus. 20 Dir, o Göttin? Eil', o Echo, Persephonens Hallen, den nachtdunklen, zu! kündend dem Erzeuger herz freuendes Wort. Wann Kleodamus du dort erschaust, melde vom Sohn ihm Dass kühn in Pisas Schooss er sein dann: Jugendlich Haar umkränzet sich mit des hehrsten Kampfes Fittig. Handschriftliche Nachträge Schmellers Von Dr. A. Birlinger. Einleitung. (S. 1-31.) Was Schmeller zum 1. Capitel (S. 1-8) nachtrug, besteht in Notizen besonders aus Lehmanns Magazin des Auslandes, Jenaer Lit. Zeitung, Constitutionnel du 8 août 1823. Zu S. 4 oben ist die Stelle Ausland 1844 S. 213 von den Kaffern angemerkt. S. 5 Nr. 8 steht die Stelle Laur. Alberti, T. Gramm. 1573: „,sicut germani communiter et large in duas gentes hodie dividuntur superiores et infe *) Auf dem vordern Falzblatte verzeichnete Schmeller die Blätter und Zeitschriften, welche seine Grammatik teils anzeigten, teils besprachen. 1) Allgem. Halle'sche Lit. Ztg. von 1828. Ergänzungsblätter S. 353 ff. 2) Münchener Allgem. Lit. Ztg. 1822 No. 11 (Recension). 3) Göttinger Gelehrte Anzeigen 1823. No. 12 pag. 114 (Recension). 4) Jenaer Lit. Ztg. 1824 No. 207 (Recension). Bemerkt und berührt: 5) Schmidls (Wiener) Lit. Anzeiger 1822. 86. 6) Grimms Gramm. 2. Ausgabe. Vorrede XII. 7) Flora vom 14. Nov. 1822. Und daraus 8) Dresdener Abendzeitung 3. Dez. 1822. 9) Heidelberger Jahrbücher 1823 S. 571. (Mone.) 10) Rapp, Physiologie der Sprache 1836. pag. VI. 11) Philologische Belustigungen aus der Brieftasche eines oberdeutschen Schulmeisters. 1824. (Aurbacher.) 12) Leipziger Lit. Zeitung 1824 S. 558. 13) Férussac's Bulletin universel von 1824. Jouillet. Philologie p. 16. Proben: Eos. 1819. Kunst- und Literaturblatt No. IV. V. VI, riores; ita generaliter dividitur lingua nostra in duo idiomata in oberlendisch et niederlendisch oder sächsich Teutsch." Zu S. 9 Anmerkung: Benediktbeurer Glossen, Meichelb. histor. fris. II praefatio XIV: chornhûs, spichari, soumari, houpit, wagenleisina, seyl, speiho, geiz. i f. ei; u f. au herrscht noch in den meisten (Augsb.) Urkunden der MB 22. 23 aus dem 15. Jhrhd. § 15: die Acht, Âl, Altâr, die Bâr, Andacht, bedâcht, gedâcht, Verdacht, fâhen, Frâsz, gân, gâst, gât, der Grâd, hân, hâst, hât, jâ, Jâmer, Krâm, Pâbst, Pfâl, Prälât, stân, stâst, stât, Strâl, getân, Tâfel, " Hierauf folgt: Schon im May 1818 legte ich der philologisch-philosophischen Classe der K. Akademie der Wissenschaften eine grammatische Darstellung der bayerisch-oberpfälzischen Mundart vor. Später gewann ich über Manches umfassendere Ansichten. Es erschien J. Grimms deutsche Grammatik. Es wurden mir im Sommer 1820 vom K. Grenadier-Garderegiment auch Laute aus Franken, Schwaben und dem Rhein zugeschickt. Das bestimmte mich die Arbeit von 1818, über welche mir Herr Benefiziat Baur eine weitläufige Kritik eigesendet hatte, ganz umzuschmelzen und dieselbe über alle Dialekte des gegenwärtigen Bayerischen Staates auszudehnen. Da ich nun gedrängt durch die Akademie oder vilmehr das Ministerium des Innern und der Armee, die bei der oft wiederholten sechsmonatlichen Urlaubsverlängerung die Geduld zu verlieren schienen versprochen hatte, gleich nach Michaelis 1820 die Grammatik in den Druck zu geben, so war mir für diese Umarbeitung die Zeit allerdings sehr karg zugemessen. Deswegen sind auch die Partien, welche sich auf die fränkischen, schwäbischen und rheinischen Dialekteigenheiten beziehen, viel dürftiger ausgefallen, als die über den altbayer. Dialekt. Anders wäre es geworden, hätte mich der Kronprinz länger unterstützt, oder hätte die Akademie mich in den Stand gesezt, sowie die ältern auch die neuern Provinzen zu bereisen. Als ich den ersten Abschnitt über die Aussprache in die Druckerei schickte, hatte ich vom zweiten oder eigentlichen grammatischen nur erst die Idee im Kopfe. Und so habe ich, trotzdem dass sich der wirkliche Druck durch allerlei Anstände bis Jan. 1821 hinauszog, immer nur einen kleinen ängstlichen Vorsprung vor dem Setzer gehabt, der über das schlechte Manuskript und über die scharfen Correkturen, wie er sie nannte, mehr als einmal verzweifeln wollte." Tâppe, Trâm, Wâffen, Wâppen, Wân, Wât, Bâr, Lâg (insidiae) Schnâ gk, untertân. Beigeschriben sind die strenggenommen weiter unten anzubringenden Beispile des Wechsels von altem á und 6: kôt: kât; ôtter: nâtter; ôthem: âthem; ône: ân; mônd: mân; mônat: mânot; MB VII, 121. II, 25. XV, 390. schlót: schlât; argwân: argwôn; fârk: fôrk; då: dô; wâ: wô; notsagen: notzogen; Brômbere: brâmo; Rooszt: râza, favus melis; zót: zâta; § 17. Sogar in Artus wird bei Ulrich.... das u zu au: Iban sprach zu Artausen zu Gaban vnd den andern: lat euch zu ser nicht grausen. 99 creatauwer cgm. 73 f. 49b. von nateuerlichen blut." Alte bayr. Incun. Aus jû: jauchzen; dû: dauzen; lûren: lauren u. s. w. § 18: hûfo: haufo; rum: roum; wîga: wiega; slûch: slouch. § 19 lies au statt aů. § 20 ist sêh und sêhen zu tilgen; dafür setze man: Lêttfeigen, Apotheken, Kafinét, Margarêt. § 22 S. 14 oben: Pictorius schreibt aus Grundsatz weyt, Weyden, weychen, weysz (albus) weyn, eyn u. s. w. Dagegen weich (mollis) weibel, weisz, weiszle, ein u. s. w. Doch aber auch Eych, Eyd. Der Unterschid scheint ihm erst im Verlauf der Arbeit recht deutlich geworden. § 24. ie stat i schon MB XXV ad 1480 (O. Pf.) 392, 3. 402, 8. 5. 8. 410. 427. Beisp. wiessen (wiszen), siech (sich), fyende (finde), dieng, gedieng, wyesen, geschrieben, erlieden (erlitten). Dagegen p. 452: brif, lib stat brief, lieb. In Gabriel Ridlers Chronik f. 3 ff.: gewiesz und siecher, abschrieft, viesch u. s. w. Wörtb. III, 35. Vergl. schweiz. weichsel: wiechsel; leicht: liecht. § 34. cgm. 5. (1362) grohsse, f. 7a. lohsse f. 7. (lâsse). cgm. 137 (alte Biblioth.) ahsz, grohsse. Cgm. 569: grohsse wahsser fol. 16 stiehss, gestohssen, ehs sen u. s. W. Cgm. 340: wuchste, wuchsten u. s. w. |