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Schlange, denn also kommt die Verführung. Die Schlange kam zum Weibe und sprach: Ists denn also, daß euch Gott verboten hat, von den Bäumen im Garten zu effen?" Eva sagte:,,Wir effen von den Früchten der Bäume im Garten. Nur von den Früchten des Baums mitten im Garten hat Gott gesagt:,,Effet nicht davon, rühret es auch nicht an, daß ihr nicht sterbet." Da sprach die Schlange, das sen nicht so gemeynt. „Ihr werdet mit nichten sterben, sondern, welches Tages ihr davon effet, fo werden eure Augen aufgethan, und werdet seyn wie Gott, und wiffen, was gut und böse ist, das weiß Gott wohl." Da schaute Eva den Baum darum an, und als sie ihn anschaute, da war die Sünde schon halb begangen. Denn wer stehen bleibt, wo die Versuchung lockt, und Wohlgefallen findet an ihren glatten Lügen, und schaut das Verbotene an, daß es lieblich und lustig sey, der hat die Sünde schon halb begangen. Also that Eva und verachtete die Warnung Gottes und nahm und aß, und gab ihrem Manne auch davon. Als sie aber gegessen hatten, schauten sie einander an, und plößlich kam über sie die Angst, und jedes fühlte, daß fie jezt ihre Unschuld und die Seligkeit des Paradieses verscherzt hatten, und bedurften nicht, es einander zu sagen. giengen still in das Gebüsch und versteckten sich. Gott kam in den Garten in des Tages Kühle : ,,Adam, wo bist du? Hast du nicht gegessen von dem Baum, davon ich dir gebot, du sollst nicht davon essen?" Adam sagte:,,das Weib hat mich dazu verführt.“ Das Weib sagte: „die Schlange hat mich betrogen." Auf die Uebertretung folgt der Gott sprach:,,Ich_will Feindschaft_fehen

Lohn.

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Sie

zwischen der Schlange und dem Weibe und ihrer Nachkommenschaft. Des Weibes Nachkomme wird der Schlange den Kopf zertreten, und sie wird ihn in die Ferse stechen." Zu dem Weibe sprach Gott: ,,Viel Schmerzen soll die Frucht deiner Uebertretung feyn. Mit Schmerzen sollst du Kinder gebåren, und dein Wille foll deinem Manne unterworfen seyn.“ Zu Adam aber sprach er :,,Du sollst dich mit Kum= mer auf dem Acker nåhren dein Leben lang. Im Schweiß deines Angesichts sollst du dein Brod effen, bis du wieder zur Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde, und sollst zur Erde werden." Hierauf gab ihnen Gott der Herr Kleider, daß sie ihre Blöße bedeckten, und führte sie aus dem schönen Garten hinaus in die öde Gegend, daß Adam das Erdreich bauete, von dem er genommen ist. Denn als sie die Unschuld verloren und gefündigt hatten, konnten sie die Lebensruhe und die feligen Kinderfreuden des Paradieses nimmer genießen. Wer die Unschuld verloren hat, kann in keinem Paradies mehr glücklich seyn.

Von der verjüngenden Frucht am Baum des Lebens zu kosten, ward ihnen nicht mehr möglich.

Adam

4.

Adam's Söhne.

dam und Eva hatten zwei Söhne, Cain und Abel. Cain war ein Ackermann und hatte ein rauhes unfreundliches Gemüth. Abel hingegen war ein

frommer Knabe und ein Hirt. Eines Tages brachten fie dem Herrn ein Opfer. Cain brachte von den Früchten seines Feldes, Abel hingegen von den Erstlingen seiner Heerde. Das wäre wohl eine fromme kindliche Handlung gewesen, daß sie dem lieben Gott wieder etwas von demjenigen geben wollten, was er ihnen geschenkt hatte, gleichwie Kinder, wenn sie ihren Eltern aus Liebe etwas schenken wollen, so sie doch alles von den Eltern haben. Aber Cain er= kannte, daß Gott an seinem Opfer kein Wohlgefallen hatte, weil er ein unfreundlicher Mensch war. Aber das Opfer des frommen Abels gefiel Gott wohl. Darob ergrimmte Cain und erhob sich wider seinen Bruder auf dem Felde und schlug ihn todt. Als er aber diese schreckliche That vollbracht hatte, und weggelaufen war, und meynte, Niemand werde es erfahren, wie sein Bruder umgekommen sey, sprach der Herr zu ihm:,,Wo ist dein Bruder Abel ?" — Cain wollte mit Gott reden, wie man wohl mit einem Menschen reden kann. Ich weiß nicht,' fagte er,,,wo mein Bruder Abel ist. Soll ich meines Bruders Hüter seyn ?"- Da sprach zu ihm der Herr: Was hast du gethan? Das Blut deines Bruders schreit laut zu mir von der Erde. Ver= flucht sollst du seyn auf der Erde, die das Blut deines Bruders von deinen Hånden empfangen hat. Unstät und flüchtig sollst du seyn auf der Erde." Da hatte der unglückliche Cain nicht mehr das Herz, vor das Angesicht seiner Eltern zu kommen, sondern er floh mit seinem bösen Gewissen und mit dem Fluch, der seine That verfolgte, in eine andere Gegend. — Das war die Freude und der Troft, den die armen Menschen-Eltern an ihren ersten Kindern erlebten.

Gott erbarmte sich über Adam und Eva, und gab ihnen einen dritten Sohn, der hieß Seth. Seth wurde ein frommer Mann, und erzog nachher auch seine Kinder in der Furcht Gottes. Von ihm stammen her die Erzvåter Henoch, Noah und Ab= raham. Adam erreichte ein sehr hohes Alter, und ward alsdann wieder zur Erde, von der er genom=

men war.

5.

Die Sündfluth.

Henoch führte ein göttliches Leben. Eines Tages

gieng er von den Seinigen hinweg, und kam nicht mehr zurück. Weil er ein göttliches Leben führte, nahm ihn Gott zu sich.

Noah lebte schon in einer bösen Zeit. Die Menschen hatten des Herrn, ihres Gottes, vergeffen, obgleich sie täglich Wohlthaten aus seiner Hand em pfiengen. Sie lebten nicht nach seinem heiligen Willen und Gebot, sondern nach den unheiligen Gelüsten ihres Herzens. Nur Noah und sein Weib waren noch fromm, wie Seth einst gewesen war, und bewahrten ihre Kinder, als rechtschaffenen Eltern zusteht, vor den bösen Beispielen und dem Verderbniß der Zeiten, so sehr ihnen möglich war. Gott beschloß, das menschliche Geschlecht in einer großen Waffer= fluth umkommen zu lassen. Über den frommen Noah und seine Angehörigen wollte er nicht umkommen

laffen. Er befahl ihm, was er zu seiner Rettung thun sollte, und Noah that also. Er bauete aus Tannenholz eine Arche, das heißt, ein großes Haus, welches auf dem Waffer schwimmen kann. Drei Stockwerke hatte die Arche und in jedem zahlreiche Kammern. Oben gegen den Himmel hatte sie ein Fenster. Die Thüre aber war auf der einen Seite. In die Arche brachte er allerlei Thiere von allerlei Art, Männlein und Weiblein, daß sie lebendig blie= ben, und allerlei Nahrungs-Mittel, daß sie ihm und ihnen zur Nahrung dienten. Also hatte ihm Gott geboten. Der Herr sprach zu Noah: „Gehe jezt in die Arche, du und deine Angehörigen, denn ich habe dich gerecht erfunden vor mir in dieser Zeit." Noah gieng in die Arche, er, sein Weib, seine drei Söhne und seiner Söhne Weiber, acht Seelen, und Gott schloß hinter ihnen zu. Da überzog sich auf einmal der Himmel mit schweren schwarzen Wolken; die schütteten sich aus in furchtbaren Regenströmen vierzig Tage lang, und die unterirdischen Gewässer brachen aus.

Die Arche fieng an, sich von der Erde zu erheben. Die Felder, die Bäume, die Wohnungen der Menschen standen schon unter Wasser. Die Arche fieng an, auf den Gewäffern zu schwimmen. Men= schen und Thiere, die noch nicht in der Ebene umgekommen waren, flüchteten auf die Hügel, von den Hügeln auf die Berge. Die Köpfe der Berge wurden immer kleiner und giengen ebenfalls unter, mit allem, was darauf seine Zuflucht genommen hatte. Fünfzehn Ellen hoch schwamm zuleht die Arche über den Köpfen der Berge. Da war nichts mehr,

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