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war lahm an beiden Füßen.

David gab ihm alle Aecker seines Großvaters Saul wieder. Mephiboseth aber mußte nach Jerusalem ziehen und alle Tage an dem Tische Davids effen, wie feine eigenen Kinder, daß er den Sohn feines Freundes bei sich hätte, und ihm eine königliche Ehre anthåte.

40.

Davids Sünde und Reue.

Es folgt nun eine schlimme Geschichte, und es

wåre ja wohl besser, daß sie sich nicht zugetragen håtte. David fiel in eine große Sünde. Ein måchtiger König hat größere Gelegenheit und Versuchung zur Befriedigung seiner Begierden, als ein anderer, wenn er Gott nicht stets vor Augen behålt. Man= cher, der sich in seiner Urmuth und Niedrigkeit wohl für fromm hålt, wer weiß, wie er wåre, wenn er in Macht und Reichthum lebte, und ungestraft und ungescheut thun könnte, was er wollte.

Das Kriegsheer des Feindes lag vor einer feind= lichen Stadt. Der König aber saß in Jerusalem, und gewann eine Liebe zu der Ehegattin eines Kriegsmannes, Urias. Deßwegen befahl er seinem Feldhauptmann, dem Joab, daß er den Urias in den Streit stellte, da, wo er am hårtesten war. Hernach mußte fich das Volk hinter ihm abwenden, daß er von den Feinden erschlagen wurde. Als Urias todt war, nahm David seine Ehegattin zum Weibe, Bathseba

hieß sie, und verfündigte sich also schwer durch eine Begierde und durch eine künstliche Mordthat.

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Auch ein gutes Herz kann tief fallen. Aber je tiefer es gefallen ist, desto schneller muß es sich auch wieder in die Höhe heben, und seinen Gott wieder suchen, den es verloren hat. Es kann nicht lang in der Sünde verharren, und ohne seinen Gott seyn. Sein Gott kommt ihm wieder entgegen. Der Herr sandte den Propheten Nathan zu dem König. Der Prophet sprach zu ihm: „Es waren zween Männer in der Stadt, der eine reich, der andere arm. Der Reiche hatte sehr viel Schafe und Rinder. Aber der Arme hatte nichts, denn ein einziges kleines Schäflein, das er gekauft hatte, und nåhrte es, daß es groß ward bei ihm und bei seinen Kindern. Es aß von seinen Bissen, und trank aus seinem Becher, und schlief in seinem Schoos, und er hielt es, wie eine Tochter. Als aber zu dem reichen Mann ein Gast kam, schonte er zu nehmen von seinen Schafen und Rindern, daß er dem Gast etwas zurichtete, und nahm das Schaf des armen Mannes, und richtete es dem Manne zu, der zu ihm gekommen war.“

David fah die Sache an, als ob sie sich wirklich zugetragen hätte, als ob ihn Nathan um den Spruch der Gerechtigkeit angehen wollte. Er ent rüstete sich über die Frevelthat, und sprach dem Mann, der solches gethan hätte, das Urtheil des Todes. Nathan erwiederte ihm:,,Du bist der Mann." Hierauf erinnerte er ihn, was ihm Gott für große Wohlthaten gethan habe, und wie er bereit sey, ihm noch mehr zu erweisen, und warum er denn des Herrn Wort verachtet und solches Uebel

vor dem Herrn gethan habe an dem Weibe des Urias und an ihm.

David erkannte seine Sünde und bereute sie. Er suchte Barmherzigkeit und Trost_bei_seinem Gott, und fand ihn.

Von dieser Zeit an hatte David viel zeitliches Unglück. Aber sein Gott, zu dem er wieder um= gekehrt war, verließ ihn nicht.

41.

Davids Unglück.

Das erste Unglück war der schmerzliche Verlust eines Kindes, das ihm Bathseba geboren hatte. Wiewohl, so lange das Kind krank war, und seinem frühen Tode entgegen schlummerte, betete zwar David unaufhörlich, daß ihm Gott sein Kind erhalten wolle, und weinte, und wollte in dem großen Bekümmerniß nicht effen noch trinken, so sehr man ihm zuredete. Das Kind starb, und niemand hatte das Herz, ihm die Todesbotschaft auszusprechen. Sie kannten das verständige und fromme Herz ihres Königes nicht. Als aber seine Leute bedenklich um ihn herumstanden, und leise mit einander redeten, und als er sie fragte: Ist das Kind gestorben ?" und sie antworteten: „Ia," stand er auf, wusch und salbte sich nach morgenländischer Weise mit wohl= riechenden Salben, und gieng vor allen Dingen in den Tempel, daß er Gott anbete, in dessen Hånden

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die Schicksale der Menschen sind. Hernach aß und trank er an seiner königlichen Tafel, und war wieder, wie zuvor. Denn er sagte: „Ich weinte und fastete um das Kind, da es lebte. Denn ich ge= dachte, ob mir Gott gnådig seyn wird, daß das Kind lebendig bleibe. Nun es todt ist, was soll ich fasten? Kann ich es auch wiederum zurück holen? Ich werde wohl zu ihm fahren. Aber es kommt nicht mehr zu mir.

42.

Davids Flucht vor seinem Sohn
Absalom.

Unter allem Unglück das schmerzhafteste verursachte dem König sein eigener nichtswürdiger Sohn Ab= falom. Absalom, der Nichtswürdige, bewegte in seinem Herzen den verruchten Gedanken, seinen Vater vom Thron zu verstoßen, und an seiner Statt sich zum König ausrufen zu lassen. Zu dem Ende trat er von Zeit zu Zeit des Weges an die Thore von Jerusalem früh Morgens, wann die Leute aus dem Lande in die Stadt kamen, und redete mit ihnen. Hörte er nun, daß jemand den König angehen und ihm eine Sache vortragen wollte, so sprach zu ihm der tückische Mensch:,,Deine Sache ist recht und schlicht, aber du findest kein Gehör bei dem König., wer seht mich zum Richter im Lande, rief er aus, daß jedermann zu mir káme, daß ich

ihm zum Recht verhülfe?" Dazu, wenn ihm einer als einem königlichen Prinzen seine Ehre anthun wollte, gestattete er es nicht, sondern küßte ihn, wie einen Bruder und Freund. Das that den ein= fältigen und unerfahrnen Menschen wohl, und also stahl er seinem Vater durch Verläumdung und Gleis= nerei das Herz der Männer von Israel. Aber auch das wird nicht unvergolten bleiben. Es bleibt nichts unvergolten. Denn als Absalom glaubte seiner Sache gewiß zu seyn, sagte er zu seinem Vater, er wolle in die Stadt Hebron gehen und dem Herrn einen Gottesdienst thun; der ruchlose Heuchler. In dieser Stadt schickte er Boten aus in ganz Israel: „Wenn ihr hören werdet der Posaunen Schall, so sprecht: Absalom ist König." Als David dieses erfuhr, hielt er es für rathsam, zu fliehen mit der Kriegsmannschaft, die in Jerusalem war, daß der Aufrührer sie nicht einschlösse, und die Stadt zerstörte, Jerusalem, die volkreiche Stadt. Schon im Anfang der Flucht gab Gott ihm einen Trost. Denn als er sein Kriegsheer musterte, das mit ihm zog, erblickte er auch den Ithai mit den Sechshunderten, und Ithai war kein Landeskind von Geburt. David sprach: Kehre um mit deinen Brüdern zu dem König, denn du bist fremd. Gestern bist du ge= kommen, und heute willst du mit mir gehen, und ich weiß selbst noch nicht, wohin ich gehen werde." Uber Ithai sprach: An welchem Ort mein Herr, der König, seyn wird, es gerathe zum Leben oder zum Tode, da wird dein Knecht auch seyn.“ Solche Treue bewies Ithai seinem König. David gieng den Selberg hinauf mit verhülltem Angesicht und barfuß wie ein Büßender und weinte, und das ganze

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