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ihm geholfen würde durch Elisa, als noch keiner von dem andern etwas wußte. Die Syrer thaten einen feindseligen Einfall in Israel, und führten unter anderm ein israelitisches Mägdlein aus seiner Heimath weg in die Gefangenschaft. Das Mägdlein kam in die Dienste der Frau des Naeman, und fagte einmal, als Naeman große Schmerzen litt: ,,Wenn er nur bei dem Propheten in Samaria wåre, er würde ihn bald von seinem Aussah heilen.“ Naeman hatte Glauben an das Wort des Mägdleins. Er reiste mit Roffen und Wagen und vielen Geschenken fort, und kam vor die Wohnung des Propheten, und ließ ihm hineinsagen, daß er da sey, und was er wolle. Elisa ließ ihm wieder sagen: Gehe hin und wasche dich siebenmal im Jordan." Naeman erzurnte sich, daß der Prophet nicht einmal zu ihm heraus käme. Er hätte ihm auch wohl die Ehre können anthun. Ein höfliches Betragen steht jedermann wohl an. Auch hatte Naeman keinen Glauben an ein so einfältiges Mittel, als ihm der Prophet empfohlen hatte. An die Worte der Dienstmagd seiner Gemahlin hatte er Glauben, an die Worte des Propheten nicht. Er war schon im Begriff, unverrichteter Sache wieder nach Hause zu kehren. Da sprach noch zu ihm einer seiner Knechte ein verständiges Wort: „Lieber Vater, wenn der Prophet dich etwas Großes geheißen håtte, so würdest du es gethan haben. Warum solltest du das Kleine nicht thun, daß du dich in dem Jordan was schest ?" Naeman gab der verständigen Rede Gehör. Als er sich siebenmal in dem Jordan gewaschen hatte, wie ihm der Prophet geheißen hatte, ward er gesund und rein. Sogleich kehrte der biedere Mann zu dem

Pro

Propheten zurück, daß er ihm seinen Dank abstattete. Nicht alle Leute thun es, wenn man ihnen geholfen hat. Er trat zu Elisa hinein, und gelobte, daß er nun keinen andern Gott mehr anbeten wolle, als den Gott Ifraels, den Gott des Propheten. ,,Nimm meinen Segen," sprach er zu dem Propheten, und bot ihm zum Geschenk zehn kostbare Kleider, sechstausend Goldgulden, zehn Centner Silber. War aber Naeman ein achtungswerther und hochherziger Mann, so war es Elisa noch mehr. Elisa nahm das Geschenk nicht an. Er sprach: So wahr der Herr lebt, vor dem ich stehe, ich nehme es nicht." Denn er wußte wohl, daß Naeman durch Gottes Kraft, nicht durch ihn genesen und wollte mit der wohlthätigen Prophetengabe, die ihm Gott verliehen hatte, kein Gewerb treiben. Es giebt Gutthaten, die mit keinem Gold können bezahlt werden. Es giebt Pflichten, für welche man keine Belohnung annehmen kann. „Ziehe hin,” sprach der Prophet, „im Frieden.“

50.

ehasi.

Elisa hatte damals einen Diener, mit Namen

Gehasi. Gehasi war ein geldgieriger und verschmißter Gefelle. Ihn lüstete nach dem schönen blanken Silber und nach den schönen farbenreichen Kleidern, die fein Herr verschmäht hatte. Er gieng heimlich

Bibl. Erzäht. Bd. IV.

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von Elisa weg, und eilte dem Naeman auf seiner Heimreise nach. Als der gutmüthige Mensch ihn kommen sah, stieg er von seinem Wagen ab, und gieng ihm noch entgegen und fragte ihn mit freundlichen Worten, was es bedèutè, daß er ihm nachkomme. Gehasi, der verschmißte, sprach, es seyen so eben zwei Knaben von dem Propheten in Ephraim zu seinem Herrn gekommen. Sein Herr lasse ihn bitten, ob er ihm nicht wolle einen Centner Silber und zwei schöne Kleider für sie geben. Naeman gab ihm zwei Centner, nicht nur einen, und zwei schöne Kleider. Centner aber bedeutet hier eine ge= wisse Summe Geldes, weil in jenen Zeiten das Geld nicht gezählt, sondern gewogen wurde. Zwei Diener des Naeman trugen ihm das Geld bis nach Ophel. In Ophel verbarg er es, und kam wieder zu dem Propheten, als wenn nichts geschehen wäre. Elisa sprach zu ihm: Woher Gehasi?" Gehafi sagte, er sey weiter nirgends gewesen, wie die frechen Lügner thun, wenn sie etwas zu verheimlichen haben. Böse That läßt sich schwer verheimlichen. Elisa hatte schon alles erfahren. Er sprach zu ihm: „War das die Zeit, Silber und Kleider zu nehmen, daß du dir ein Landgut erwürbest?" Denn Gehasi wollte fich Delgärten und Weinberge dafür kaufen. Hierauf ward er mit der nåmlichen Krankheit bestraft, von welcher Naeman war befreit worden. Er gieng aussågig von dem Propheten weg, und wurde feines erstohlenen Reichthums nicht froh. Erstohlener Reich thum macht nicht froh, auch ohne Aussag nicht.

Aber wie mag sich das gefangene israelitische Mägdlein in dem Hause des Naeman erfreut haben, als

fein Herr gesund in seine Heimath zurückkam, und dem Gott Ifraels bekannte, und erzählte, was sein Prophet für ein Mann sey! Wie mag der fromme milde Mensch dem armen Kind den Dank vergolten haben, den er dem Propheten mußte schuldig bleiben!

51.

Untergang der zehn Stämme.

Zwölf Könige regierten noch nach Ahab in dem Reiche der zehn Stämme. Aber Israel wurde nicht gebeffert, der Gözendienst dauerte fort. Die Gott= losigkeit nahm überhand. Wie kann ein Land glücklich seyn, wie kann ein Land bestehen, wie kann ein Ort, wie kann ein Haus bestehen, wo die Gott= losigkeit das Regiment führt und keine Warnung mehr Gehör findet? Mehr als einmal verwüsteten die Syrer das schöne Land. Mit den Syrern konnte man noch zurecht kommen. Nach ihnen kamen die Assyrer, ein måchtiges Kriegsvolk, und machten das Land unterwürfig und zinsbar. Der König Hosea wollte wieder falsch werden an den Assyrern, und war der lehte. Der König von Affyrien kam mit feindlicher Heeresmacht, eroberte Samaria und führte den König und fast alle Einwohner des Landes hinweg in die Gefangenschaft. Ihr Name ist nicht mehr unter den Völkern. Es kamen Heiden in die verödeten Wohnplåge und befesten sie. Mit ihnen vereinigten sich die Wenigen, welche zurückgeblieben waren, und hießen Samariter von dieser Zeit an. Also endete das Reich der zehn Stämme.

52.

Könige in Juda.

Aber in Jerufalem auf dem Thron Davids regier=

ten nach der unglücklichen Theilung des Reichs über die Juden und Benjaminen nach einander zwanzig Könige. Rehabeam, der Sohn Salomons, war der erste. daß die Juden und Benjaminen beffer und glücklicher blieben, als ihre Brüder, die zehn Stämme! Jerusalem hatte zwar den rechtmäßigen Thron und den schönen neuen Tempel, das Prie= sterthum und das Gefeß. Aber sie waren darum nicht viel beffer und nicht viel glücklicher. Auch die Juden liefen den fremden Göttern nach, und verwilderten immer in Gottesvergessenheit und Ungerechtigkeit, und die Schlimmsten unter ihnen übertunchten noch ihre Bosheit mit Heuchelei. Rehabeam selbst gab das erste Beispiel der Untreue an dem Gott Israels. Wiewohl Salomon, fein Vater, gab es vor ihm. Nur selten kam wieder ein weiser und frommer König auf den Thron. Ein solcher war Josaphat. Man muß gute Menschen nennen und ihr Andenken in Ehren halten.

Einige Jahre nach dem Tod Josaphats gieng ein königliches Kind verloren, und kam erst nach sechs Jahren wieder zum Vorschein in dem Tempel. Joram, der Sohn Josaphat, hatte die Athalia zur Gemahlin. Sie war eine Tochter Ahabs, des Köngs der zehn Stämme, ein herrschsüchtiges und freches Weib. Nach dem Tode ihres Gemahls und nach dem

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