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Tode ihres Sohnes Ahasia ermordete sie alle übrigen Kinder des königlichen Hauses, daß sie allein regierte, und es war ein einjähriges Knäblein da, mit Namen Joas. Das Knåblein kam abhanden, als die übrigen getödtet wurden. Es konnte Niemand sagen, Denn Gott wollte den

wo es hingekommen war. Thron Davids noch nicht ohne Erben lassen. Es war noch nicht die Zeit dazu. Joseba, die Ehefrau des Priesters Jojadą, eine Verwandte des Knåbleins, schaffte es mit seiner Amme auf die Seite, als die übrigen getödtet wurden, und übergab es den Priestern. Unter ihrer Aufsicht wurde es sechs Jahre lang geheim gehalten und erzogen in einem Seitengemach des Tempels, und war so zu sagen bei dem lieben Gott in der Kost und Pflege. Wiewohl alle Kin= der sind in der Kost und Pflege Gottes, die Erwach= fenen auch.

Nach sechs Jahren, als niemand an das verlorne Kind mehr dachte, die Königin am wenigsten, befehte Jojada auf einmal den Tempel mit Priestern und Leviten und umstellte das ganze Gebäude mit bewaffneten Wehrmånnern, welche ihm treu waren. Als alles Volk begierig war, und wartete, was werden wolle, führte er ein schönes siebenjähriges Knåblein in den Tempel, und rief es aus, daß es Joas, der Sohn des Königs Uhasias sey, das Kind, welches im ersten Jahr seines Lebens verloren gegangen sey, von welchem seitdem Niemand mehr etwas erfahren habe.

Sie falbten den Joas zum König und sehten ihm ein Krönlein auf, wie ein siebenjähriges Kind es tragen kann, und der ganze Tempel erschallte von

Trompetenschall und Saitenspiel und Freudenruf. Das ganze Volk hatte eine Freude an dem lieben zarten Königskind mit seiner königlichen Krone. Also hat Gott dem Throne Davids den einzigen Erben erhalten.

Aber du treuer Priester Jojada, wie übel wird dir dein undankbarer Pflegling vergelten. Es wåre fast besser, man wüßte es nicht. Zwar so lange Jojada lebte er wurde hundert und dreißig Jahre alt that der König nichts Unrechtes. Aber nach dessen Tod vergaß Joas seines Gottes und der Wohlthaten seines Pflegvaters und Erretters. Wer Gott vergißt, der vergißt auch seiner Wohlthäter. Gott ist unser größter Wohlthäter. Joas führte den Gógendienst wieder ein, und ließ den Zacharias, den Sohn seines Pflegevaters, steinigen, weil er Einwendung dagegen machte. Als aber Zacharias starb, sprach er weiter nichts, als: „Gott wird es sehen und richten.“

Ahas, der vierte König nach Joas, errichtete Göşenaltåre in ganz Jerufalem, und ließ den Tempel in Jerusalem sogar zuschließen und baufällig werden, und die heiligen Lampen auslöschen, daß der Tempel gleich war einem ausgestorbenen Haus, das keinen Herrn mehr hat, das feil ist. Ist es Wunder, daß in Zeiten, wie diese waren, sogar das hei= lige Gesezbuch verloren gieng, und nicht einmal ge= mangelt wurde?

Auf Ahas folgte Hiskias, fein frommer Sohn. In seinen Tagen war es, daß die zehen Stämme weggeführt wurden, nach Affyrien. Der fromme

König Hiskias öffnete den Tempel wieder, und stellte ihn wieder her. Er richtete den Gottesdienst wieder ein, so gut man ihn noch auswendig kannte, und zerstörte die Altåre der Gözen. Ihm gleich war der dritte nach ihm, Josias. Er kam schon als ein Knabe von acht Jahren auf den Thron und blieb fo fromm und dem Gott seiner Båter so treu bis an den Tod. Es kam dem Priester Hilkia in dem Tempel von ungefähr etwas in die Hånde. Es war das verloren gegangene Gefeßbuch. Man las es zum erstenmal wieder vor mit allen feinen schönen Verheissungen und schrecklichen Drohungen. Man bef= ferte, was noch zu bessern war. Aber der Thron des Königs David konnte nicht mehr lange bestehen. Die Nachkommen des Josias waren nicht mehr wie er. Jojakim, Jechonias und Zedekias find die Na= men der legten Könige.

53.

Schicksale des Reichs Juda. Wie kann ein Reich, wie kann ein Ort, wie kann

ein Haus glücklich seyn und bestehen, wo Gottlosigkeit das Regiment führt? Das Reich Juda hatte, so lange es stand, fast unaufhörliche Kriege und feierte schlechte Siege. Kamen nicht schon unter dem ersten König Rehabeam die Aegypter und Mohren nach Jerusalem und nahmen die Schäße aus dem Tempel und aus dem Palaste des Königs weg und Salomons goldene Schilde?

Kamen nicht die Syrer mit einer kleinen Macht, und eroberten ebenfalls Jerusalem, tödteten die

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Obersten der Stadt und führten allen Raub dahin? Es war im nåmlichen Jahr, als Joas den Zacha= rias, den Sohn seines Pflegevaters Joj«da, steinigen ließ. Doch tödteten sie den König nicht, nahmen ihn auch nicht gefangen. Er sollte nicht sterben, wie ein tapferer Kriegsheld auf dem Schlachtfeld von des Siegers Hand, oder durch eines Königs Gericht. Sie ließen ihn krank zurück. Seine eigenen Knechte tödteten ihn. Gott hat es gerichtet. -Kein frevler Undank wird umsonst begangen. Gott richtet. Es schlug ein König der zehn Stämme den Amazia, den Sohn des Joas, und riß die Mauer der festen Stadt Jerusalem ein, daß fie offen war vierhundert Ellen weit. Pekah, ein andrer König der zehn Stämme, schlug hundert und zwanzig tausend Mann in Juda auf einen Tag, und führte zweimal hundert tausend gefangene Weiber und Kinder nach Samaria, daß sie gezwungene Mägde und Knechte ihrer Feinde würden, nach dem Kriegsgebrauch jener Zeit. Doch damals gieng ein Prophet in Samaria, mit Namen Obad, dem Zug entgegen. Der Anblick so vieler Unglücklichen bewegte sein frommes und menschliches Herz. Er redete mit den Anführern des Kriegsheeres: Ihr habt die Männer getödtet. Wollt ihr auch die Weiber und Kinder zu solchem Elend verdammen? Sind nicht die Juden eure Brüder, wollt ihr eine solche Schuld vor Gott über das Land bringen?" Die Vornehmsten des Volkes, die auch ein menschliches Herz hatten, standen ihm bei, und litten nicht, daß man die Gefangenen in die Stadt brachte. Sie wurden gastfreundlich bewirthet. Die Nackten wurden alle neu gekleidet von der Beute. Man gab

allen die Erlaubniß, in ihre Heimath zurückzukehren, und sorgte für die Heimfahrt der Kranken unter ihnen bis an die Grenze, bis nach Jericho, der Palmen Stadt. So viel vermag eines frommen und angesehenen Mannes Wort. Es hat so viele tausend arme Wittwen und Waisen von dem Schicksal der gezwungenen Knechtschaft erlöst und in die geliebte Heimath zurückgebracht,

Nach allen diesen Niederlagen und Entkråftungen wurde das jüdische Reich unterwürfig und zinsbar, bald den Uffyrern, bald den Aegyptern, und es ist schon ein wildfremdes Kriegsvolk aus entlegenen Gebirgen auf dem Weg, das lehte Ge= richt zu halten über das Land und über die Stadt voll Göhen-Altäre und Frevelthaten.

54.

Untergang des Reiches Juda.

In diesen bösen und gefahrvollen Zeiten fandte

zwar der treue Gott Isracts seinem Volk viele Propheten zur Warnung für die Gottlosen und zum Trost für die Frommen, die mitten in der verkehrten Welt treu bei ihrem Gott blieben, und über das Unglück ihres Vaterlandes weinten. Als lebendige Gottesstimmen ermahnten sie ihre Zeitgenossen unermüdet zur inwendigen Befferung des Herzens. Die warnende Gottesstimme fand kein Gehör. Als alle Ermahnungen fruchtlos blieben, verkündeten sie

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