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über ihm auf, und Johannes sahe den Geist Gottes gleich als eine Taube vom Himmel herabfahren und über ihn kommen. Denn die Taube ist das schöne Sinnbild der Sanftmuth und des Friedens. Also kam der Geist Gottes auf Jesum, der ein Geist der Sanftmuth und des Friedens ist, und eine Stimme vom Himmel herab sprach: „Dieß ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.".

hatte.

Das war die Taufe, welche Jesus empfangen

7.

Die Versuchung.

Die Stimme:,,Dieß ist mein lieber Sohn," hörte unter andern auch ein Unrechter. Jesus gieng von feiner Taufe weg in die Wüste, in eine einsame unangebaute Gegend. Dahin schlich ihm nach ein böser Geist. Der böse Geist schleicht gerne nach in die Einsamkeit. Als Jesus daselbst vierzig Tage lang aller gewöhnlichen Nahrungsmittel sich enthalten hatte, und endlich Hunger fühlte, sprach zu ihm der Böse: ,,Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich, daß diese Steine Brod werden." Jesus aber sprach zu ihm : ,,Der Mensch lebt nicht allein vom Brod, sondern von jeglichem Wort, das durch den Mund Gottes geht." Hernach führte ihn der böse Geist nach Jerusalem oben auf den Tempel, und sprach zu ihm : Wenn du der Sohn Gottes bist, so laß dich hinab."

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Dazu führte er noch ein Sprüchlein an, und gab ihm eine falsche Deutung. Es steht geschrieben," sagte er,,,Gott wird seinen Engeln befehlen über dir, und sie werden dich auf den Hånden tragen, daß du deinen Fuß nicht an einen Stein stößest." Darauf antwortete ihm Jesus: Wiederum stehet auch geschrieben, du sollst Gott deinen Herrn nicht versuchen, d. h. der Mensch soll sich nicht im Vertrauen auf Gott in unnöthige Gefahr begeben. Endlich führte ihn der böse Geist auf einen hohen Berg, und zeigte ihm, was von den Reichen der Welt und ihrer Herrlichkeit zu sehen war. Er sprach: ,,Das alles will ich dir geben, wenn du niederfållst und mich anbetest." Da erkannte Jesus, mit wem er es zu thun habe. Er sprach zu ihm: „Hebe dich weg von mir, Satan! Denn es steht geschrie= ben: Du sollst anbeten, Gott deinen Herrn und ihm allein dienen." Da verließ ihn der Böse und die Engel traten zu ihm und dieneten ihm. Wo der Satan weichen muß, dahin kommen die Engel.

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Also ward Jesus zur Sünde versucht, und hat in der Versuchung obgesiegt und ist gerechtfertiget als der Sohn Gottes.

Merke hierbei: Wer die Sprüchlein der heiligen Schrift mit Wissen falsch deutet, daß er die Sünde beschönige, der treibt des Satans Werk und böse Kunst. Wer sein will wie Jesus, der stårkt sich durch die guten Sprüchlein gegen die Sünde und gefällt Gott und den heiligen Engeln wohl.

S.

Die ersten Jünger Jesu.

Johannes fah Jefum wieder zu fich kommen, und

sprach zu denen, die bei ihm standen: „Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt. Dieser ist es, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, welcher vor mir gewesen ist, denn er war eher als ich.“ Ein andermal, als

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er Jesum wieder sah, sprach er zu seinen Jüngern ebenfalls: Siehe, das ist Gottes Lamm!" Zwei von ihnen begleiteten Jefum bis in seine Wohnung und blieben selbigen Tag bei ihm. Einer von den zweien, mit Namen Andreas, trifft nachgehends seinen Bruder Simon an und spricht zu ihm voll Freude: ,,Wir haben den Messias gefunden." Er führte ihn zu Jesus, und Jesus gab ihm einen neuen Namen, Kephas oder Petrus. Kephas und Petrus ist eins. Als Jesus wieder nach Galilåa umkehren wollte, traf er einen, Namens Philippus, an, und sprach zu ihm: Folge mir nach!" Philippus kommt zu Nathanael und verkündet ihm: „Wir haben den gefunden, von welchem Moses und die Propheten geschrieben haben. Er ist Jesus, Josephs Sohn von Nazareth."

Nazareth muß sonst ein verachteter Ort gewesen seyn. Denn als Nathanael den Namen deffelben hörte, sprach er:,,Was kann von Nazareth Gutes kommen?" Philippus erwiederte ihm: Komm selber und sieh es." Kurz oder lange vorher war

Nathanael allein unter einem Feigenbaum gesessen. Sey es nun, daß er daselbst ein frommes Gebet verrichtet, oder daß er sonst etwas Gutes gedacht oder gethan habe, genug, als ihn Jesus gegen sich kommen sah, sprach er von ihm:,,Siehe, ein rechtschaf= fener Ifraelit, in welchem kein Falsch ist." Nathanael verwunderte sich über diese Rede, und sagte zu ihm:,,Woher kennst du mich ?" Jesus gab ihm zur Antwort:,,Ehe als dich Philippus rief, da du unter dem Feigenbaum warest, sah ich dich." Darüber verwunderte sich Nathanael noch mehr, und sprach: Rabbi, du bist Gottes Sohn, du bist der König in Israel." Rabbi aber ist ein Ehrennamen, und heißt ungefähr so viel, als wenn man heut zu Tage sagt Herr. Jesus sprach zu ihm: „Du glaubst nun, weil ich dir gesagt habe, daß ich dich gesehen habe unter dem Feigenbaum. aber noch Größeres, als das, sehen."

Du wirst

Diese sind nachher seine Jünger geworden, fromme Månner, welche er auserwählte, daß sie Zeugen seiner Lehren und Thaten wåren und von ihm lernten.

Als aber Johannes sah, wie viele Menschen sich von ihm weg zu Jesu wandten, sprach der Demuthsvolle: „Meine Freude ist nun erfüllet. Er muß wachsen: Ich aber muß abnehmen. Wer von der Erde ist, der ist von der Erde. Der vom Himmel kommt, der ist über alle."

9.

Von dem Reich Gottes.

Von dieser Zeit an verkündigte Jesus das Evan

gelium von dem Reich Gottes oder von dem Himmelreich, nåmlich die gute Botschaft, daß Gott die Menschen lieb habe, und sich über sie erbarme, daß er sie durch seinen Sohn von dem Irrglauben, und von den Gewohnheiten der Sünde erlösen wolle, daß er sie schon auf der Erde fromm und froh in Gott und selig im Himmel haben wolle. Fromme Menschen sind hier auf der Erde schon im Reich Gottes, fromme Kinder zum voraus.

Die Jünger
Als es aber

Einst brachten die Leute Kinder zu Jesu, daß er sie möchte anrühren und fegnen. wehrten anfänglich den Leuten ab. Jesus sahe, sprach er zu ihnen: Laffet die Kinder zu mir kommen, und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Himmelreich. Wahrlich, ich sage euch, wer das Reich Gottes nicht empfåhet, wie ein Kindlein, der kommt nicht hinein." Als er dieses gesagt hatte, drückte er die Kinder an fein liebevolles Herz, legte die Hände auf sie, und fegnete sie.

Mehr als einmal sprach er zu dem Volk und zu seinen Jüngern: Werdet wie die Kinder," nåmlich wie die guten.

„Hütet euch,“ sprach er,,,auch, daß ihr keines von diesen Kleinen irre machet, oder zur Sünde verführet, die an mich glauben, denn ich sage euch,

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