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zum Heiland der Menschen geheiligt hatte. Sie hätten billig die ersten seyn sollen, welche ihn als den Heiland anerkannten und liebten, weil er als ein from= mes Kind unter ihren Augen aufgewachsen war. Anfänglich wunderten sie sich auch über seine holdfelige Rede. Aber zulezt fagten sie ganz kaltsinnig : Ist er nicht Josephs Sohn?" Diese suchten nicht redlich die Wahrheit. Sie hatten keinen Glauben an ihn, weil er ihnen zu bekannt war. Jesus sprach daher: „Kein Prophet ist angenehm in seinem Va= terland." Zulegt wollten sie ihn sogar tödten. Solche große Verachtung thaten die Einwohner von Nazareth sich selbst an, daß sie glaubten, ein Mann, der bei ihnen aufgewachsen wär und den sie so gut kennen, könne. kein Prophet seyn, er müsse wenig= stens von Jerusalem kommen. Wer sich selbst und seine Heimath verachtet, ist nicht auf rechtem Weg. Jesus verließ die Stadt Nazareth und gieng nach Capernaum. Also ward er sogleich im Anfang aufgenommen und geliebt von den fremden Sa= maritern, und verworfen von den Bekannten in Nazareth, wie noch geschieht. Viele, die ihm ferne find, suchen und finden ihn. Viele, die ihm nahe find, verachten den Sohn Josephs.

12.

Menschenfreundliche Handlungen Jesu. Jefus hatte von Gott auch wunderfame Gaben erhalten, kranke und gebrechliche Menschen durch sein

Wort gesund zu machen, auch andere wohlthätige und erfreuliche Thaten auszuüben, die kein Mensch sonst auszuüben im Stande ist, daß man erkennen sollte, wer er sey, und wer ihn gesendet habe.

Es kam ihm aus Capernaum ein Mann entges gen, und bat ihn, daß er doch mit ihm gehen und seinem kranken Sohn helfen wollte. Er hatte einen todtkranken Sohn zu Hause. Jesus sprach zu ihm : „Gehe hin! Dein Sohn lebt." Während als der getröstete Vater auf dem Heimweg war, kamen ihm schon seine Knechte mit der Botschaft entgegen, daß sein Sohn genesen sey. Es war in der nåmlichen Stunde besser mit ihm geworden, als Jesus zu dem Vater fagte:,,Dein Sohn lebt."

Capernaum liegt am See Genezaret. Eines Morgens standen einige Fischer an dem See, die ihre Neze reinigten. Es war der nåmliche Simon Petrus und Andreas fein Bruder, welche mit Jesus an dem Jordan waren bekannt geworden, ferner Johannes und Jakobus, die Söhne Zebedåi, und ihre Schifflein standen an dem See. Aber von Fischen war darin nichts zu sehen. In eines derselben stieg Jesus und befahl Simon Petrus, dem das Schifflein zu= gehörte, daß er ein wenig von dem Land wegführe, daß Jesus bequemer mit den Leuten reden könnte, welche ihm nachfolgten. Als er ausgeredet hatte, befahl er dem Simon, weiter in den See hineinzufahren, und die Neße auszuwerfen. Es gefiel Jesu, daß Simon fo bereitwillig gewesen war, ihn in das Schifflein aufzunehmen. Er wollte ihm eine Wohlthat erweisen. Simon sprach:,,Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen.

Aber auf dein Wort will ich das Nes auswerfen." Diese Gutmüthigkeit und dies Vertrauen gefiel Jesu noch besser. Als Simon das Neß wieder aus dem Waffer ziehen wollte, war er nicht stark genug, fo viel Fische waren darin. Er rief seinen Freunden, dem Johannes und Jakobus, daß sie auch mit ihren Schifflein kamen und ihm hülfen. Die Fische hatten. in beiden Fahrzeugen kaum Plas. Als das Petrus sahe, fiel er vor Jesu nieder und sprach: „Herr, gehe von mir hinaus! Ich bin ein fündiger Mensch.“ Diese Demuth gefiel Jesu noch am besten. Er sprach zu Petrus: „Fürchte dich nicht!" Ja er fagte ihm, daß er noch viele Menschen zu Gott bekehren werde.

Das sind die Tugenden, die zu Jesu und zu seiner Nachfolge führen, guter Wille, Vertrauen und Demuth, die aus der Erkenntniß der Sünde entspringt.

Petrus und fein Bruder Undreas, Jakobus und sein Bruder Johannes folgten Jesu nach. Er licbte sie, und sie waren von dieser Zeit an fast immer bei ihm.

Jesus ist nicht arm an Wohlthaten. Wer sich ihm mit treuem Herzen ergeben hat, der hat es nie zu bereuen. Seine Barmherzigkeit ist täglich neu. Als er in das Haus des Petrus kam, fand er eine neue Gelegenheit, bekümmerte Gemüther zu trösten. Die Schwiegermutter des Petrus lag krank darnieder. Jesus griff ihre Hand an, da verließ sie die Krankheit. Sie stund auf wie ein Gesunder, und diente ihm.

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Einst brachten sie einen gichtbrüchigen Menschen

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auf einem Tragbettlein zu Jesu, daß er ihn heilte. Der arme Mensch war so krank, daß er nicht gehen konnte. Als sie aber mit ihm an das Haus kamen, in welchem Jesus sich befand, waren daselbst so viele Leute versammelt, und es standen so viele vor dem Eingang des Hauses, daß ihn die Träger unmöglich hinein bringen konnten.. Deswegen trugen sie ihn auf das Dach, und ließen, ihn durch, das Dach herab, daß er zu dem Herrn käme, ob er ihn heilen möchte. Wie kann man einen kranken Menschen auf einem Tragbett auf wenn ein Dach, bringen so viele Leute vor dem Hause sichen, daß man nicht zur Thür hinein kommen kann? Antwort: Die Dächer lagen damals, wie noch heut zu Tag in heißen Gegenden, flach und eben über den Häusern, und waren nicht mit der gewöhnlichen Art von Ziegeln gedeckt. Der Raum war mit einer Brustwehr eingefaßt. Man kam daselbst zusammen, man verrichtete Geschäfte, man verrichtete sein Gebet daselbst. Es führten auch wohl an einer Nebenseite des Gebäudes Treppen von aufsen hinauf. Dazu waren die Häuser meistens sehr niedrig gebaut. Aber auf einer solchen Treppe konnte der Kranke ohne ungewöhnliche Mühe auf das Dach oder den sogenann= ten Söller, und von da in das Haus gebracht wèrden, und verständige Kinder wollen etwas nicht sogleich für unmöglich halten, weil sie es aus Mangel

an gehörigen Kenntnissen dazu nicht geschwind be= greifen können. Sonst wäre noch vieles unmöglich, was doch tåglich geschieht.

Als aber der Kranke auf solchem Weg zu Jesu gebracht wurde, und der Herr dieses Vertrauen sah, sprach er zu ihm:,,Mensch, deine Sünden sind dir vergeben." Etliche andere, die es hörten, sahen einander an, als ob sie sagen wollten: Wie kann ein Mensch Sünden vergeben? Wer kann Sünden vergeben, als Gott?" Jesus fragte sie: „Was ist leichter zu sagen, dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen, stehe auf und wandle ?" Jedermann mußte denken, zu sagen sey es leichter:,,Dir sind deine Sünden vergeben," aber schwerer sey es zu sagen: stehe auf und wandle," weil es sich zeigen müsse, ob es auch geschieht. Jesus sagte daher : ,,Damit ihr nun sehet, daß des Menschen Sohn Macht hat auf Erden Sünden zu vergeben — stehe auf,“ sprach er zu dem kranken Menschen, „hebe dein Bett auf und gehe heim!" Der Kranke stand auf, preisete Gott, denn er war durch das Wort Jesu genesen. Er trug selbst sein Bett heim, auf welchem er vorher mußte getragen werden, weil er nicht mehr gehen konnte.

14.

Matthå u s.

Jefus gieng an einer Bollståtte vorbei.

An der

Zollståtte saß ein Mensch mit Namen Matthåus,

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