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sonst auch Levis genannt, und war ein Zöllner. Diese Art Menschen war den Juden sehr verhaßt, besonders auch um deßwillen, weil sie wegen ihres Geschäftes viel Verkehr mit den Heiden, mit den Römern hatten. Aber es giebt unter allen Stånden Leute, welche für das Reich Gottes geschickt sind. Matthäus war ein solcher und Jesus verachtet Niemand, er weiß die guten Menschen überall zu fin: den. Er sprach zu dem Zöllner mit freundlichem Blick und Wort: Folge mir nach!" Dem Zöllner that das freundliche Wort so wohl. Er verließ die Zollståtte und folgte Jesu nach. Selbigen Abend ladete Matthaus Jesum zum Essen ein. Zu dem Effen kamen auch andere Zöllner, gute Bekannte des Matthåus, auch Sünder, wie man sie nannte, das heißt, Heiden. Daran hatten die Pharifder ein großes Mißfallen. Es waren die Pharifaer eine Sekte unter den Juden, und hielten gar viel auf gewisse aufserliche Gefeße und Gebräuche, und sonderten sich von allen Menschen ab, welche nicht so waren, wie sie, als wenn sie durch den Umgang mit ihnen verunreinigt würden. Es waren manche fromme und achtungswerthe Menschen unter ihnen. Aber die meisten meinten, das sey die Frömmigkeit, daß man die Gebräuche beobachte, und heilig aussehe. Es waren bösartige gefährliche Heuchler voll Stolz und Verdammungssucht. Alle Heuchler find gefährliche Menschen. Als nun diese bösartigen Pharisåer Jesum bei dem frommen Zöllner sahen, und andere Zöllner mit ihnen, thaten sie den Jungern des Herrn einen Vorhalt darüber. Warum ißt und trinkt euer Meister mit den Zöllnern und Sündern?" Jesus aber, als er es hörte, gab ihnen

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die gerechte und schöne Antwort:,,Weil die Gesun den des Arztes nicht bedürfen, sondern die Kranken, weil ich gekommen bin, die Sünder zur Befferung zu rufen, nicht die Gerechten."

Ein andermal sahen die Pharisåer, daß die Jünger Jesu aßen und nicht vorher die Hände gez waschen hatten, deßwegen sprachen sie zu Jefu: ,,Warum waschen deine Jünger die Hånde nicht, ehe sie effen ?" Säuberlichkeit und Waschen, wenn man es nöthig hat, ist eine gute Sache, und steht besonders auch den Kindern schön an. Aber bei den Pharisåern war es nur ein abergläubiger Gebrauch. Sie sagten, der Mensch wird unrein, wenn er unreine Speiße ißt, und die Speiße wird unrein, wenn man nicht zuerst die Hände wäscht, es mag sonst nöthig seyn, oder nicht.› Jefus aber sprach zu ihnen: Die Speiße, die, in den Menschen hineingeht, kann ihn nicht verunreinigen. Aber die bösen Gedanken, welche inwendig sind und aus dem Herzen herauskommen, die verunreinigen den Menschen.“.

Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz!

Es war unter den Juden auch noch eine andere Sekte in den Tagen Jesu, die Sadducåer. Sie waren fast in Allem den Pharifäern entgegen. Zwar hielten sie das Gefeß Mofis in Ehren und lehrten, daß man nur in der Tugend die Ruhe und den Frieden des Herzens finden könne; die Sagungen und Gebräuche der Pharifäer verachteten sie. Auch wollten sie nichts von den Engeln wiffen, und behaupteten, nach dem Tode sey Alles aus; die unglück

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lichen Menschen! Wiewohl Jesus hatte nicht so viel mit ihnen zu schaffen, als mit den Pharifkern. Sie verursachten ihm nicht so viel Anfechtungen, als diefe.

15.

Der Kranke zu Bethesda.

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Als einst Jesus wieder in Jerufalem auf einem

Feste war, besuchte er an einem Sabbathtag unterandern auch die Hallen des heilsamen Bades · zu Bethesda. Da saßen und lagen unaufhörlich viele Kranke von aller Art, Blinde, Lahme, Abgezehrte, und warteten auf die Bewegung des Waffers. Denn dieses Bad war nicht immer gleich kräftig und heilsam, sondern nur zu gewissen Zeiten bewegte ein Engel das Wasser.

Sobald nun das Wasser bewegt wurde, und wallete, augenblicklich giengen die Kranken hinein, oder wer nicht gehen konnte, der hatte einen Sohn, oder einen Bruder, oder einen Freund, der ihm hineinhalf, daß er gesund wurde, denn wer zu rechter Zeit hineinkam, der wurde gesund. Nur ein armer kranker Mann hatte Niemand. Er lag schon acht und dreißig Jahre an diesem Ort, und nährte sich unterdessen ohne Zweifel von Almosen. Aber zu dem Köstlichsten, was ein Mensch haben und wünschen kann, zur Gesundheit, half ihm Niemand. Es was ren immer Andere da, und das Bad hatte nur fünf Abtheilungen oder Hallen. Arme Menschen haben

im Unglück wenig Freunde auf der Erde, aber einen im Himmel. Gott weiß jedem seine Zeit. Jesus fragte den kranken Menschen: „Willst du gesund werden?" Der Kranke dachte nicht daran, daß seine Freudenstunde so nahe sey. Er meinte, dieser freundliche fremde Mann, den er nicht kannte, wolle nur auch etwas mit ihm reden, wie leutselige Menschen zu thun pflegen. Herr," sagte er,,,ich habe keinen Menschen, wenn das Wasser sich bewegt, der mir hineinhelfe, und bis ich komme, so steigt schon ein Anderer vor mir hinein." Darauf sprach Jesus zu ihm voll Gute und Erbarmen: Stehe auf! Nimm dein Bett mit dir, und gehe hin!" Da schwanden auf einmal ohne das Wasser und ohne den Engel alle Schmerzen aus den Gliedern des lange geprüften Mannes. Da drang wieder das erquickende Gefühl des Wohlseyns und der Kraft durch sein ganzes Wesen. Er stand auf, gesund und stark, nahm fein Bett und gieng fort.

Gutgesinnte Menschen freuen sich jezt noch über die unverhoffte Rettung, die diesem armen Menschen wiederfahren ist, und haben Jesum lieb dafür. Sie sagen, das sey eine schöne gottgefällige Feier eines heiligen Tages, daß man unglückliche Menschen besuche und ihnen Troft und Hülfe bringe. Die Juden aber, als der Genesene mit seinem Bett durch das Volk gieng, sagten zu ihm: „Weißt du nicht, daß heute Sabbath ist? Es ziemt dir nicht, am Sabbath das Bett zu tragen." Es war nämlich durch ein Gesez des Moses verboten, an einem solchen Tag eine Last zu tragen. Aber hier ist mehr als Moses! Der Genesene antwortete ihnen: „Der mich

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gefund gemacht hat, der sprach zu mir: „Nimm dein Bett und gehe hin!" Er meinte auch, so. Einer könne ein Wort mehr reden, aber wer es war, konnte er ihnen nicht sagen. Nachher aber fand ihn Jesus im Tempel wieder, und sprach zu ihm, als wenn er vorher etwas vergeffen håtte, oder weil er es` ihm nicht vor den Leuten sagen wollte: „Siehe zu," sprach er,,,du bist nun gesund worden, fündige hinfort nicht mehr, daß dir nicht etwas ergeres widerfahre." Denn der Genesene hatte sich seine lange schmerzhafte Krankheit durch eine Sünde zugezogen. Die Sünde bringt nichts Gutes. Als nun die Juden erfuhren, daß es Jesus gewesen sey, ver= folgten sie ihn, und wollten ihn tödten, weil er solches gethan hatte an einem Sabbathtage. Unter einem so verkehrten Geschlechte lebte der fromme Menschensohn. Jesus sprach hierauf zu ihnen: ,,Mein Vater ist unaufhörlich wirksam, nåmlich auch am Sabbathtag, und ich bin es auch. Was der Vater thut, das thut auch der Sohn."

Die Juden trachteten nun noch mehr ihn zu tödten, weil er Gott seinen Vater nannte, und sich ihm gleich machte. Aber Jesus fuhr fort, sich zu rechtfertigen, daß der Vater den Sohn liebe, und ihm Alles übergeben habe, auf daß alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren, der ihn ge= fandt hat. Wundert euch deß nicht," sagte er, ,,denn es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gråbern sind, und werden hervorkommen, die Gutes gethan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses gethan haben, zur Auferste= hung des Gerichts. Wahrlich ich sage euch, wer meinen Worten Gehör giebt, und glaubt dem, der mich

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