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das heilige und selige Reich Gottes einzuladen. Es wird zu gleicher Zeit viel Gutes unter den Menschen durch Gottes Geist im Stillen befördert, wann zu gleicher Zeit der Feind des Guten viel Böses stiftet.

Warum find so viel böse Menschen auf der Welt? Warum folgen sie nicht alle der Einladung in das heilige und selige Reich Gottes ?

Jesus trug oft seine Lehren in schönen Gleichnissen und Erzählungen vor. Auch die Kinder hören Gleichnisse und Erzählungen gern.

Es gieng ein Såemann aus, zu fåen seinen Samen, und indem er fåete, fiel etliches Samenkorn auf den Weg, und die Vögel fraßen es auf. Etliches fiel auf das Steinichte, das nicht so viel Erde hatte, und gieng bald auf, weil es nicht tief in die Erde kam. Als aber die Sonne aufgieng, welkte es, und weil es keine Wurzel hatte, dorrete es. Etliches fiel unter die Dornen, und die Dornen giengen mit auf, und erstickten es. Et= liches fiel in ein gutes Erdreich, und trug Frucht dreißigfältig, sechszigfältig und hundertfältig.

ver=

Was will dieses Gleichniß sagen? Wie deutet es Jesus seinen Jüngern aus?

Der Same ist das Wort Gottes, die Lehre. Der Siemann fået das Wort.

Etliches fiel auf den Weg. Mancher Mensch hört das Wort, die Lehren und Ermahnungen Jesu, und nimmt sie nicht zu Herzen. Das Wort geht seinem Herzen verloren. Es kann keine Früchte bringen. Etliches fiel auf das

Steinichte. Manche Menschen nehmen das Wort mit Freuden an. Aber es wurzelt nicht. Sie sind wetterwendisch. Eine Zeitlang glauben sie. Hernach, wann Trübsal kommt, fallen sie ab. Etliches fiel unter die Dornen. Manche Menschen hören das Wort. Aber in ihrem Herzen liegt die irdische Sorge, und die Wollust dieses Lebens, und erstickt den guten Keim. Darum sind noch so viele böse Menschen auf der Welt und folgen nicht alle der Einladung in das heilige und selige Reich Gottes. Aber etliches fiel auf ein gutes Erdreich. Das bedeutet die, welche das Wort aufnehmen und bewahren in einem feinen guten Herzen, und bringen nach Vermögen gute Frucht.

Was will ein Kind aus diesem Gleichniß und seiner Deutung abnehmen? Ist nicht die Schule einem solchen Acker gleich? Rührt nicht Jesus mit so manchem schönen Sprüchlein die zarten Herzen an, und fået das Wort? Wie steht es am _mein Herz? Bewahre mich, mein Gott, vor Unachtsam. keit, vor Leichtsinn, vor bösen Begierden! Erhalte in mir ein feines und gutes Herz! Mein Leben sey fruchtbar an guten Gesinnungen und Thaten!

21.

Die Verwandtschaft Jesu.

Solches

olches und Underes lehrete Jesus. Einst als er lehrete, und viele Leute um ihn herum faßen, kamen

seine Mutter und seine Brüder und wollten etwas

mit ihm reden. Jemand aus dem Volk sagte zu ihm:,,Deine Mutter und deine Brüder sind draußen und fragen nach dir." Jesus sprach: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?“ Mit diesen Worten streckte er die Hand über seine Jünger aus, und sprach:,,Siehe das ist meine Mutter und das find meine Brüder. Denn wer den Willen thut meines Vaters im Himmel, das ist mein Bruder, und meine Schwester und meine Mutter."

Ein andermal war eine Frau durch seine Rede so sehr bewegt, daß sie mit lauter Stimme aus= rief:,,Selig ist der Leib, der dich getragen hat, und die Brüste, die du gesogen hast." Das heißt, daß Maria eine glückliche Mutter sey, weil sie einen solchen Sohn habe. Da ward ihr bereits etwas erfüllt an ihrer schönen Hoffnung, daß sie selig preisen würden alle Kindeskinder. Ohne Zweifel hatte Jesus große Freude daran, daß seine Mutter so glücklich gepriesen und um seinetwillen geehrt und geliebt wurde. Doch sprach er: Ja selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren."

22.

Mehrere Wunderwerke Jesu. An einem Abend fuhr Jesus mit seinen Jüngern über das Meer, an welchem Capernaum liegt. Mehrere andere Schiffe zogen ebenfalls mit. Jesus, von den wohlthätigen Handlungen des Tages ermüdet, legte im Hintertheil des Schiffes fein Haupt auf

ein Kissen und entschlief. Unterdessen erhob sich ein heftiger Sturm auf dem Meer und die Wellen schlugen in das Schiff. Als sich die Jünger nimmer erwehren konnten, das Schiff war schon voll Waffer, weckten sie Jesum: „Herr, hilf uns! Wir verderben. Fragst du nichts darnach, daß wir zu Grunde ge= hen?" Also riefen die Jünger, und gar oft scheint es so, daß ber, welcher allein kann helfen, nichts darnach frage, wenn alles zu Grunde gehen will. Aber Jesus bedrohete den Wind, und sprach zu dem stürmischen Meer:,,Sey still und verstumme!" Da legte sich der Wind und das Meer ward stille.

„Wie seyd ihr so furchtsam,“ sprach er zu den Jüngern.,,Daß ihr doch keinen Glauben habt!" Die Leute aber, welche mitschifften, verwunderten sich und sprachen:,,Was ist das für ein Mann, daß ihm Wind und Meer gehorsam sind!"

Als das Schifflein wieder zurückkam, war schon wieder eine große Menge Volks am Ufer versammelt. Ein Obrister der Schule, mit Namen Jairus, wartete ångstlich auf die Rückkehr Jesu, weil er ein sterbendes Kind daheim hatte, das ihm so lieb war. Er fiel vor Jesu nieder und sprach zu ihm: „Meine Tochter ist in den lehten Zügen. Du wollest kommen, und deine Hand auf fie legen, daß sie ges fund werde und lebe." Die ganze Menge des Volks begleitete Jesum, weil sie das Wunder gern sehen wollten, das er thun würde. Denn viele folgten ihm nur aus Neugierigkeit nach, aber nicht alle. Es drångte sich eine Frau herzu, die schon zwölf Jahre lang an einer beschwerlichen Krankheit litt. Sie hatte schon ihr ganzes Vermögen an ihre Ges

nesung verwendet, und es ward nicht besser. Diese Frau hatte das Vertrauen, daß sie würde gesund werden, wenn sie Jesum nur anrührte. Als sie nun sein Kleid von hinten anrührte, fühlte sie alsbald, daß sie von ihrer Plage genesen sey. Jefus stand stille. Er schaute um, und fragte: ,,Wer hat mich angerührt?" Petrus sprach: Das Volk drücket dich, und du fragst noch: wer hat mich angerührt?" Die Frau aber fiel furchtsam vor ihm nieder, als wenn sie etwas Unrechtes gethan håtte, und sagte ihm die ganze Wahrheit. Jesus sprach zu ihr:,,Meine Tochter, dein Glaube hat dich ge= fund gemacht. Gehe hin im Frieden"

Aber was wird unterdessen aus des Jairus fodtkrankem Töchterlein? Indem Jesus Obiges redete, und stillstand, kam aus dem Hause des Jairus eine Botschaft zu ihm: Deine Tochter ist jest gestorben. Bemühe den Meister nicht." Jesus ließ den tiefge= beugten Vater nicht zum Ausbruch seines Schmerzes kommen. Er sprach zu ihm: „Fürchte dich nicht, vertraue nur! deine Tochter wird gerettet." Bis fie aber an das Trauerhaus gelangten, waren da= selbst schon viele Leute versammelt, die weinten und weheklagten, und übten die Gebräuche aus, die nach Landesart in den Trauerhäusern vorgenommen

wurden. Jesus sprach: Jesus sprach: ist nicht todt, es schläft."

schöne trostreiche Wort.

Weinet nicht, das Kind

Etliche lachten über das Gar oft lacht der Unver

stand. Jesus aber sorgte dafür, daß alle Leute hin= weggeschafft wurden, daß das Töchterlein nicht er= schrecken sollte, wenn es aufwachte aus seinem tiefen Todesschlaf. Ein menschenfreundliches Gemüth giebt auf alles Acht. Es durfte Niemand da bleiben,

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