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als die Eltern des Kindes und die drei Jünger Petrus, Jakobus und Johannes. Als sie nun so allein an dem Bett des erblaßten Mägdleins standen, ergriff es Jesus bei der Hand und sprach: „Kind, stehe auf, wie wenn am Morgen eine Mutter ihre Kinder weckt. Sie stehen frisch und munter auf und begrüßen das freundliche Tageslicht. Also stand. auch auf den Ruf Jesu das entschlafene Töchterlein. des Jairus auf, daß sich auch seine Eltern vor Schrecken und Freude entsegten. Jesus aber befahl, man folle dem Kinde etwas zu effen geben. In der Bestürzung und Freude hatten es die Eltern fast vergessen.

So tröstete und erfreute er bei jeder Gelegen= heit. Wohin er gieng, gieng Wohlthun mit. Sein Wort, sein Werk und jeder Schritt war Segen und Erbarmen.

Einmal

23.

Aussendung der Jünger.

inmal sendete Jesus auch die zwölf Jünger aus, daß sie in den umliegenden Gegenden das Reich Gottes ankündigten und die Kranken heilten. Er wollte sie, so lange er noch bei ihnen war, an ihren künftigen Beruf, und an die Gefahren ihres Berufs gewöhnen, denn sie waren anfänglich gar furchtsam, nachher zwar auch noch. „Siehe," sprach er, ich fende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe! Fürchtet euch nicht. Hütet euch aber von den Mens

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schen denn sie werden euch überantworten in ihre Rathhäuser, und werden euch geißeln in ihren Schulen, und man wird euch vor Fürsten und Könige führen um meinetwillen. Ihr werdet gehaffet werden von Jedermann, um meines Namens willen. Wer aber bis ans Ende beharret, der wird selig. — Der Jünger ist nicht über seinen Meister, noch der Knecht über seinen Herrn. Was ich euch sage in Finsterniß, das redet im Licht, und was ihr höret in das Ohr, das prediget auf den Dächern. Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib tödten, und die Seele nicht mögen tödten. Fürchtet euch aber vielmehr vor dem, der Leib und Seele verderben mag in die Hölle. Kauft man nicht zwei Sperlinge um einen Pfennig? Noch fällt derselben keiner auf die Erde ohne euren Vater. Nun aber sind auch die Haare auf eurem Haupte alle gezählet. Darum fürchtet euch nicht!" Es ist alles erfüllt worden, wiewohl nicht das erstemal schon. Gott führt die Menschen nicht sogleich auf einmal in ihre schwersten Prüfungen. Das erstemal giengen die Jünger im Schuße Gottes hin, und verkündigten das Evangelium, und kamen wieder, nicht anders als wie Såeleute zu thun pflegen. Sie gehen hin und streuen die Saat aus, und kommen wieder heim. Hernach bekümmern sie sich weiter nicht mehr viel darum. Die fruchtbaren Såmlein liegen in der Erde, manches geht zu Grunde, aber die übrigen gehen selber auf, wenn ihre Zeit da ist.

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Ein andermal fendete Jesus siebenzig Jünger aus, je zwei und zwei, mit gleichen Befehlen und Ermahnungen, wie die zwölfe. Diese giengen glei=

chermaßen hin, und säeten das Wort und kamen wieder heim. Nach ihrer Rückkehr erzählen sie Jesu voller Freuden, daß ihnen auch die Geister unter than seyen in seinem Namen. Jesus aber sprach zu ihnen: „Darüber freuet euch nicht, daß euch die Geister unterthan find. Aber darüber freuet euch, daß eure Namen im Himmel angeschrieben sind."

Als Jesus sah, wie nach und nach das Evan gelium überall bei dem unwissenden und gemeinen Volk Eingang fand, freute er sich im Geist, und sprach:,,Ich preise dich, Vater und Herr des Himmels und der Erde, daß du solches den Klugen und Weisen verborgen hast, und hast es den Unmůndigen geoffenbaret." Nämlich, daß man erkenne, seine Lehre sey nicht die menschliche Weisheit, sondern sie sey von Gott gegeben. Kommet her zu mir," sprach er,,,alle, die ihr mühselig und beladen seyd. Ich will euch erquicken. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir, denn ich bin sanftmüthig und von Herzen demüthig, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen, denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht."

24.

Jesus speiset mehrere Tausend Menschen mit wenig Nahrungsmitteln.

Wie fein Vater im Himmel, so dachte auch Jesus

an die Nahrungsbedürftigkeit der Menschen. Ich

will ihre Speise segnen und ihren Arz men Brods genug geben." Als der Herr feine Jünger wieder bei sich hatte, es mag ihm wohl gewesen seyn, wie einem Vater, wenn er seine Kinder wieder hat, gieng er mit ihnen in ein Schiff, daß sie in eine einsame Gegend führen und ein wenig ruheten. Denn es waren immer viele Menschen um ihn versammelt, die ihm ihre Kranken brachten, und begierig waren, seine Lehren zu hören, und wenn auch viele nach und nach wieder fort= giengen, es kamen eben so viele wieder nach. Es gieng aber auch ein Weg zu Lande an denselben Ort, wohin sich Jesus begeben wollte, als ob er bedacht hätte, er wolle es den Leuten doch nicht ganz unmöglich machen, zu ihm zu kommen, er wolle sich finden lassen, wenn jemand so viel daran gelegen sey, daß er einen so langen Weg ihm nach= gehe. Also folgte ihm das Volk nach, und nahmen noch andere mit, und kamen ihm zuvor. Es versammelten sich fünftausend Mann um ihn, ohne die Weiber und Kinder, als er an das Ufer trat. Der Anblick dieser Menschen rührte das Herz Jesu von Neuem. Sie kamen ihm in dieser abgelegenen Gegend vor, wie verlorene Schafe, die keinen Hirten haben. Er hatte nun schon ein wenig ausgeruht. Er fieng von Neuem an, sie zu be= lehren, und sich mit ihnen zu beschäftigen bis an den Abend. Am Abend sagten zu ihm die Jünger: ,,Es ist öde hier, und der Tag hat sich geneiget. Laß das Volk von dir, daß sie in die Ortschaften gehen, und sich Speise kaufen, denn sie haben nichts zu essen." Jesus sprach:,,Es ist nicht nöthig, daß fie hingehen, gebt ihr ihnen zu essen," als ob es

nur eine Kleinigkeit wäre, so viele Menschen zu fåttigen, wenn man sich nicht dazu versehen hat. Was meinst du, sagte er zu Philippus, ,,100 kaufen wir Brod, daß diese effen?" Das sagte er freundlicher Weise, gleichsam anzudeuten, daß er schon Rath wisse, um zu hören, was die Jünger dazu sagen würden. Sie hatten wohl sagen dürfen: Herr, wo du bist und helfen willst, da ist keine Noth." Aber sie waren noch gar einfältig. Andreas sagte, es seyen fünf Gerstenbrode da, und ein Knabe habe zwei Fischlein. Aber was ist das," sprachen sie, unter so Viele?" Jesus befahl nun, ohne weiteres, daß das Volk sich sehen sollte in Reihen, zu Fünfzigen und Hunderten, damit alles in der Ordnung geschehen und nichts übersehen werden. möchte. Ordnung erleichtert alles Geschäft, beson ders wenn mit wenigem viel soll ausgerichtet werden. Hierauf nahm Jesus die fünf Brode und die zwei Fische und schaute zum Himmel auf, betete und dankte darüber, brach sie, und gab sie den Jüngern, daß sie dem Volk austheilten. Die Leute aßen alle und wurden satt, und konnten sich nicht genug verwundern, daß der himmlische Segen gar kein Ende nehmen wollte und zulezt noch viel übrig war.

Zu einer andern Zeit speiste Jesus auch viertausend Mann auf gleiche Weise.

Bei dieser Gelegenheit gab er noch ein schönes Beispiel von Sparsamkeit und Werthschäzung der göttlichen Gaben. Ohngeachtet er so reich an Segen war, so befahl er seinen Jüngern doch, das Uebrige zu sammeln, daß nichts umkåme. Sie sammelten noch mehrere Körbe voll, gleicherweise, wie Gottes Segen in manchen Stücken immer größer wird, je

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