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mehr man ihn gebraucht, je dankbarer man ihn genießt, und das Ueberflüssige zu Rath hålt. Nährt nicht Gott auch von einer geringen Aussaat viele Tausend Menschen und vieler Tausend Eltern Kine der, noch ohne die zahllosen Geschöpfe, die nicht fåen und nicht ernten, und wenn alle gegeffen und gelebt haben, ist nicht auch in der großen Haushal= tung Gottes jährlich viel mehr noch übrig, als an= fånglich gesået ward? Kein sterblicher Mensch ist im Stande, das göttliche Geheimniß und das Wunder zu ergründen, daß aus einem Weizenkorn in der fruchtbaren Erde ein schöner hoher Halm und eine Wehre voll neuer Körner heraus wachsen, und sich noch einmal und immer fort bis ins Unendliche vervielfältigen könne, daß der Segen, der in einem einzigen Saatkorn verborgen liegt, zur Ernährung vieler Tausend Menschen genügen kann.

Einst, als die Juden nicht dulden wollten, daß sich Jesus den Sohn Gottes nannte, sprach er zu ihnen: „Thue ich nicht die Werke meines Va= ters, so glaubet mir nicht."

25.

Das Bekenntniß der Jünger. Als die Leute sahen, wie sie Jesus mit so weni

gen Mitteln wunderbar erquicket und gesättiget hatte, sprachen sie:,,dieser ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll." Ja sie wollten ihn thorichter Weise zum König machen. Aber er entzog

sich ihnen und gieng auf einen Berg, wo er mit Gott redete: denn fein Königreich ist nicht von dieser Welt.

Des andern Tages aber in Capernaum, als sie Sefus wieder gu einer Gott mobigefålligen Denlung= art ermahnte, meinten doch wieder Etliche, es sey nicht genug, daß er sie mit irdischem Brod gefåtti= get habe, Moses habe ihren Vätern Brod vom Himmel gegeben. Solche Ausflüchte suchen die Menschen, denen es nicht recht ernst ist, gottselig zu seyn. Sie wollen aus Lohn fromm seyn, nicht aus Liebe und Vertrauen. Jesus aber sprach zu ihnen das geheimnißvolle Wort: „Eure Våter haben das Manna gegeffen in der Wüste, und sind gestorben. Ich bin das Brod des Lebens, das von Himmel kommt.“

Damals verließen ihn viele von seinen Anhångern, und wandelten nicht mehr mit ihm. Da sprach der Herr zu seinen Jüngern: „Wollt ihr auch von mir weggehen?" Petrus antwortete ihm:,,Herr, wo sollen wir hingehen? Du hast Worte des ewigen Lebens, und wir haben geglaubt und erkannt, daß du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes."

Je mehr man Jesum kennt, desto weniger will man ihm untreu werden.

Sefus antwortete ihnen : ,,habe ich nicht euch zwölfe erwählt, und Einer von euch ist ein Teufel." Er meinte den Judas Ischarioth.

Bei einer andern Gelegenheit fragte er sie:

„Für was halten mich die Leute?

daß des Menschen Sohn sey.?"

Wer sagen fie,

Sie sprachen:

,,Etliche sagen, du feyst Johannes der Täufer; Andere, du seyft Elias, noch Andere, du seyst der alten

Bibl. Erzähl. Bd. IV.

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Propheten Einer." Aber Johannes war ja enthauptet. Wer konnte ihn für Johannes halten? Antwort: Ein böses Gewiffen. Herodes fürchtete. sich und sprach: „Es ist Johannes der Täufer, den ich enthauptet habe. Darum thut er solche Thaten.“ Ein böses Gewissen und geheime Furcht vor den Todten sind gerne beisammen. Ein gutes Gewissen hat sich vor Niemand zu fürchten, nicht einmal vor, den Lebendigen, noch weniger vor den Todten. Jesus fragte weiter seine Jünger: Wer sagt denn ihr, daß ich sey?" Petrus sprach abermal:,,Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn."

Damals sagte auch Jesus seinen Jüngern seine künftigen Schicksale voraus, daß er müsse nach Jes rusalem gehen, und viel leiden von den Hohenpriestern und Schriftgelehrten, und getödtet werden und am dritten Tag auferstehen.

26.

Die Verklärung Jesu.

Unter allen Jüngern des Herrn waren Petrus,

Jakobus und Johannes seine Vertrautesten. Einst nahm er sie mit sich auf einen hohen Berg, daß er ihnen etwas von seiner Herrlichkeit zeigte. Auf dem Berg ward er verklårt vor ihren Augen. Sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß, wie das Licht. Moses und Elias erschienen und redeten mit ihm. Da war den guten Jüngern so wohl. Sie hätten nimmer von dem

Petrus

Berg der Verklärung hinweggehen mögen. sprach:,,Herr, hier ist gut seyn. Willst du, so wollen wir drei Hütten bauen, für dich eine, für Moses eine, und für Elias eine." Als er aber noch redete, überzog sie eine lichte Wolke, und eine Stimme aus der Wolke sprach: ,,Dieß ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe, den sollt ihr hören." Die Jünger erschracken und fielen zur Erde nieder, so schön und himmlisch die Worte waren, welche die Stimme sprach. Jesus aber rührte sie an, und sagte:,,Stehet auf! Fürchtet euch nicht!" Als sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie nur noch Jesum, den Moses und Elias sahen sie nicht mehr. Es war fast nur ein vorübergehen. der Augenblick, in welchem sie seine Verklärung sahen. Auf dem Heimweg verbot er ihnen, daß sie von dieser Erscheinung zu Niemand ́etwas sagten, bis er von den Todten auferstanden sey.

Demnach sahen die drei Jünger etwas von der Herrlichkeit Jesu, wie das irdische Auge sie wahrnehmen konnte. Aber noch gar viel herrlicher verklärte er sich ihnen doch in seiner Liebe, in seinen fortgefeßten wohlthätigen Handlungen und in seinen erfreulichen Himmels-Lehren.

De

27.

Das Gleichniß vom verlornen

Schäflein.

es Menschen Sohn ist gekommen, selig zu machen, das verloren ist. Was dünket euch, sprach er, wenn irgend ein Mensch hundert Schaafe hätte, und Eins unter denselbigen sich verirrte, låffet er nicht die neun und neunzig auf den Bergen, gehet hin und sucht das Verlorene, und wenn es sich begibt, daß er's findet, wahrlich, ich sage euch, er freuet sich darüber mehr, als über die neun und neunzig, die nicht verirret sind. Also auch ist es vor eurem Vater im Himmel nicht der Wille, daß Jemand von diesen Kleinen verloren werde. Es ist im Himmel Freude über einen Sünder, der sich beffert auf der Erde.

28.

Von dem verlornen Sohn.

Ein Mann hatte zwei Söhne. Der Jüngere sprach :

,,Gieb mir, Vater, das Theil der Güter, das mir gehört." Darauf theilte er ihnen das Gut. Nicht lange hernach nahm der jüngere Sohn sein Vermögen zusammen, zog damit in ein anderes Land, und verpraßte sein Vermögen. Als er nun alles verzehret hatte, kam eine Theurung in das Land.

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